Welche Symptome habt ihr bei höherem AID?

  • Hi,

    da ich ja auch AID an der oberen Grenze habe, frage ich mich, woran man merkt, wenn er auf kritische Werte ~ 25 - 30 ansteigt. Mir ist klar, dass es bei jedem unterschiedlich ist und man liest ja oft, dass manche Menschen das überhaupt nicht spüren. Aber es wäre doch hilfreich, einige Symptome zu kennen, um ein Gefühl dafür zu entwickeln, wie sich das äußern kann. Denn obwohl ich seit Jahren ~ 18-21 habe, fühle ich mich sehr wohl und habe keinerlei Probleme wie Migräne, Druckgefühl, trockene Augen o. Ä.

    VG

    Johanna

    Einmal editiert, zuletzt von Jalyndra (5. Mai 2025 um 21:59)

  • Hallo Johanna,

    meine Erfahrung ist, dass ich keinen Unterschied zwischen einem AID von 10 mm Hg und einem von 25 mm Hg spüre.

    Ich habe ein Selbsttonometer, mit dem ich schon einige hundert mal den AID gemessen habe und habe dabei keinen Zusammenhang zwischen Symptomen, wie müden, trockenen oder brennende Augen und dem gemessenen AID festgestellt, außer der Tatsache, dass das Gerät bei sehr trockenen Augen zu hohe Werte misst und ich dann konsistente Werte erst nach Anwendung von befeuchtenden Augentropfen erhalte.

    Meines Wissens hat der größte Teil der Menschen, die einen zu hohen AID haben, davon nie etwas durch Symptome gespürt und von ihrem zu hohen AID zum ersten Mal durch eine Messung des AID erfahren.

    Gruß,
    Georg

  • Denn obwohl ich seit Jahren ~ 18-21 habe, fühle ich mich sehr wohl und habe keinerlei Probleme wie Migräne, Druckgefühl, trockene Augen o. Ä.

    Johanna, warum solltest du damit auch Probleme haben? Deine Druckwerte sind absolut normal und solange du kein Glaukom hast völlig unbedenklich.

    Glaukom mit Gesichtsfeldausfällen, Trabekulotomie an beiden Augen (04/11 + 08/11), vor Katarakt-OP (11/21) stark kurzsichtig.

  • Johanna, warum solltest du damit auch Probleme haben? Deine Druckwerte sind absolut normal und solange du kein Glaukom hast völlig unbedenklich.

    Naja, ich hatte ja mal von der AA geschrieben, die offenbar glaubte, eine Exkavation zu erkennen (was dann halt kein Glaukom war).

    Seitdem beschäftigt mich das Thema aber doch, weil meine Papille zwar noch OK, aber größer als Standard ist.

    Es fehlt ja nicht viel zu einem AID von 25 und deshalb interessiert mich, wie ich das erkennen könnte (was ich hoffentlich nie brauchen werde)

  • Hallo Johanna,

    was Schorschbey oben geschrieben hat, entspricht auch meiner Erfahrung.

    Mir ging es ähnlich wie Dir jetzt: ich hatte etliche Jahre einen gerade noch so normalen AID und war wegen auffälliger Papillenexkavationen jedes halbe Jahr beim AA zur Kontrolle.

    Bei einer dieser Kontrollen wurde dann aus heiterem Himmel ein Druck von 25/26 gemessen. Der Anstieg hat sich im kurz darauf gemachten TTP bestätigt, da hatte ich Werte bis 27 mmHg.

    Gemerkt davon hatte ich vorher rein gar nichts, obwohl dieses hohe Druckniveau möglicherweise schon einige Monate bestand.

    Wir hatten hier eine langjährige, sehr erfahrene Patientin (@Silli) mit manchmal extremen Druckentgleisungen und zig OPs. Silli war sehr feinfühlig, was ihre Augen betraf. Aber selbst ihre Druckvorhersagen stimmten nicht annähernd mit den Messungen beim AA oder der Klinik überein.

    Das gescheiteste sind regelmäßige Druckkontrollen per Applanation beim AA oder eben Selbsttonometrie - aber letzteres ist ein anderes Thema.

    LG

    Chanceline

  • Hallo Johanna,

    was Schorschbey oben geschrieben hat, entspricht auch meiner Erfahrung.

    Mir ging es ähnlich wie Dir jetzt: ich hatte etliche Jahre einen gerade noch so normalen AID und war wegen auffälliger Papillenexkavationen jedes halbe Jahr beim AA zur Kontrolle.

    Ich will mich halt frühzeitig mit dem Thema auseinandersetzen, anstatt plötzlich in 5 Jahren Ausfälle zu haben und dann erst zum AA zu gehen.

    Was ich überhaupt nicht verstehe, ist, dass ich keine Vorbelastung habe, weder in der Familie noch gesundheitlich, kein Diabetes, Blutdruck wie im Bilderbuch 120/80, Blutwerte hervorragend, kein Raucher, regelmäßig Bewegung, gesunde Ernährung. Auch Flammer-Syndrom passt nicht (keine kalten Hände, nicht übermäßig schlank).

    Hattest du denn Vorbelastungen? In welchem Alter kam bei dir der Verdacht auf POWG (ungefähr)? 2008 ist ja schon fast 20 Jahre her; und du hast keine Gesichtsfeldausfälle?

    VG, Johanna

    Einmal editiert, zuletzt von Jalyndra (6. Mai 2025 um 00:23)

  • Hallo Johanna,

    Dass Du Dich frühzeitig mit dem Thema beschäftigt ist gut.

    Aber Du bist doch, wie ich annehme, in regelmäßiger Kontrolle - Druckmessung vierteljährlich, OCT jährlich und GF eben halbjährlich; auch wenn letzeres diskussionswürdig sein mag bei ansonsten stabilen Befunden.

    Also sieht man doch, wenn sich beim Druck oder dem Zustand der Sehnerven etwas verändert! Und dann muss halt reagiert werden!

    Was die Vorbelastungen angeht, die kennt man man nicht immer so genau. Vor allem was Anomalien wie etwa eine Makropapille betrifft.

    Die kann man ganz einfach geerbt haben, ohne es zu wissen.

    Ich weiß auch nicht, wo meine Makropapille herkommt und damit das glaukomverdächtige Aussehen meiner Sehnerven.

    Andere Belastungen, Erkrankungen usw. habe ich nicht! Ich bin aber eine extreme Frostbeule, habe also einige Symptome, die auf das Flammersyndrom hinweisen. Aber dennoch sind meine Sehnerven stabil.

    Also nehme ich die Fakten als gegeben und richte mich damit ein.

    Ich war Mitte 50 als diese Exkavationen entdeckt wurden, typischer Zufallsbefund.

    Ich war etwa 60, als ich anfangen habe zu tropfen, eben weil der Druck gestiegen war und ich kein Risiko eingehen wollte.

    Und nun 10 Jahre später tropfe ich immer noch bei stabilem Befund.

    Einen Auslassversuch gab es zwischendurch, der war nicht erfolgreich, der Druck war zu hoch.

    Also habe ich allerhöchstwahrscheinlich kein Glaukom aber okuläre Hypertension.

    Damit kann man gut leben, hat allerdings ein Abo auf regelmäßige Besuche beim AA. Nervig sind dabei natürlich schwankende Befunde, weil das immer wieder Unsicherheit schaft. Aber auch daran gewöhnt man sich. Bei mir hat sich das immer wieder gerüttelt.

    Aber man braucht eine zuverlässige Anlaufstelle, am besten eine Klinik zur Verlaufskontrolle

    Ich hoffe, das kann Dich beruhigen und Dir helfen, die Fakten zu sortieren

    LG

    Chanceline

  • Hi Chanceline,

    ja, ich gehe regelmäßig zu 2 AA. Dass dein Zustand so lange stabil ist, gibt mir wieder Hoffnung. Ich habe mich länger in das Thema eingelesen und Glaukom ist ja eine Krankheit, deren mögliche Ursachen die Medizin immer noch nicht ganz erforscht hat. Was halt für den Laien beunruhigend ist.

    Danke für die ausführliche Antwort.

    VG, Johanna

  • Jalyndra Ein Druck von dauerhaft 25 wäre zwar nicht gut, aber ein gesundes Auge hält das auch eine Weile aus. Es ist auch nicht davon auszugehen, dass du bei einem Druck von 25 gleich Gesichtsfeldausfälle bekommen würdest. Übrigens ist es so, dass diese Ausfälle i.d.R. außen beginnen, wo man sie kaum bemerkt, dich also nicht einschränken würden. Aber natürlich will man sein Gesichtsfeld lange erhalten, deshalb sind die regelmäßigen Kontrollen wichtig.

    Glaukom mit Gesichtsfeldausfällen, Trabekulotomie an beiden Augen (04/11 + 08/11), vor Katarakt-OP (11/21) stark kurzsichtig.

  • Hallo Jalyndra!

    Ich will mich halt frühzeitig mit dem Thema auseinandersetzen, anstatt plötzlich in 5 Jahren Ausfälle zu haben und dann erst zum AA zu gehen.

    Sich zu informieren ist ja eine wirklich gute Sache.

    Wieso gehst Du regelmäßig zu 2 AÄ. Ich verstehe ja, dass man sich ggf. mal eine Zweitmeinung einholen möchte, aber dauerhaft zu 2 AÄ?

    In welchen Zeitabständen bist Du denn dann dort?

    Eine Makropapille ist halt einfach angeboren. Die sieht anders aus und ist anders zu beurteilen. Die zu haben ist erstmal nichts krankhaftes! Das ist, wie wenn jemand große Füße hat. Das ist auch angeboren und ist, wie es ist.

    Ganz wichtig ist, dass Du regelmäßig zur Kontrolle gehst! Und damit tust Du dann wirklich schon viel!

    Was ich überhaupt nicht verstehe, ist, dass ich keine Vorbelastung habe, weder in der Familie noch gesundheitlich, kein Diabetes, Blutdruck wie im Bilderbuch 120/80, Blutwerte hervorragend, kein Raucher, regelmäßig Bewegung, gesunde Ernährung. Auch Flammer-Syndrom passt nicht (keine kalten Hände, nicht übermäßig schlank).

    Es gibt nicht immer eine Vorbelastung. Ich bin auch der Prototyp in meiner Familie. Und da hilft es auch nicht immer was, wenn man gesund lebt, sich gesund ernährt. Leider passiert das und man muss sich damit arrangieren.... es lernen, sich damit zu arrangieren!

    Atme durch und versuche zu lernen, dass Du derzeit kein Glaukom hast und es einfach zu Deinem künftigen Leben gehören wird, dass Du regelmäßig zum AA musst.

    Geh raus, genieß das Leben und sei fröhlich! Und, nebenbei gesagt, das kann man auch mit Glaukom! ;o)

    Liebe Grüße
    Sabine

  • Ich hatte mal ne Zweitmeinung eingeholt, weil wie gesagt eine AA etwas von Glaukomverdacht redete und eine Perimetrie vorschlug. Darauf machte ich bei ner anderen AA einen Termin, um deren Meinung zu hören. Sie hat dann Glaukom ausgeschlossen.

    Seitdem gehe ich 1x im Jahr auch zu ihr und lass ein OCT machen.

    Es ist nicht so, dass ich jetzt Panik habe; ich beschäftige mich mit dem Thema intensiv, hab aber natürlich andre Dinge auch zu tun.

    Ich will halt wissen, was auf mich zukommen könnte.

    VG, Johanna

  • Hallo Johanna,

    es ist nicht so einfach, das richtige, der Situation und dem Alter angemessene Maß an Vorsorge walten zu lassen.

    Einmal jährlich Kontrolle mit OCT ist sicher eine gute Sache.

    Da ja nun aber Dein Druck an der oberen Grenze ist, würde ich es für sinnvoll halten, zumindest den Druck nicht nur einmal jährlich kontrollieren zu lassen.

    Auch meine Werte waren lange Zeit ähnlich wie Deine gerade noch so im Normbereich. Der Anstieg auf Werte um die 25 mmHG kam völlig unvermittelt, quasi aus heiterem Himmel. Da ich damals aber schon wegen auffälliger Papillen in halbjährlicher Kontrolle war, wurde das relativ zeitnah festgestellt und eine drucksenkende Therapie begonnen.

    LG

    Chanceline

  • Ich hatte gar keine Symptome (ausser nachts beim Autofahren Regenbogenfarben um die Lampen, aber das ist auch bei trockenen Augen der Fall).

    Auch meine Erblindung rechts ging schmerzlos vor sich. Dass ich erblindet bin mit hohem Augendruck habe ich erst erfahren als ich eine neue Brille machen lassen wollte und ich rechts nichts sehen konnte. "Machen Sie doch mal die Klappe runter." "Die Klappe ist unten ......" Mein Kiefer danach auch......

    Jetzt nach vielen Eingriffen und einem Druck, der dauerhaft gegen 10 liegt merke ich einfach nur dass meine Augenlieder weich sind.

    Zuvor hatte ich den hohen Augendruck nicht bemerkt ausser dadurch, dass ich ständig die Augen reiben musste weil es sich wie Sand anfühlte (aber auch das kann an den trockenen Augen gelegen haben).

    Gruß von Katzenstube

    OP Cataract re und li (rechts erblindet)
    2019 Zyklophotokoagulation re und li ohne Erfolg, SLT links, rechts, Nachstar links entfernt

    Zyklophotokoagulation re mit Retrobulbärbetäubung