Malignes Glaukom nach Katarakt - OP

  • Hallo zusammen😊,

    ich bin hier völlig neu , deshalb hoffe ich richtig zu liegen, ein neues Thema aufzumachen.

    zu meiner Geschichte:

    Ich wurde im November am Auge operiert, da man festgestellt hatte, dass meine Myopie ausschließlich von einer anatomisch viel zu dicken Linse kam ( entsprechend war der Kammerwinkel auch eng ) . Ich hatte im vergangenen Jahr auch mehrfach AnfĂ€lle, wo man vermutete, dass der Augendruck kurzzeitig anstieg,

    Aus diesem Grund entschied man sich, einen refraktiven Linsentausch durchzufĂŒhren ( Uniklinik Heidelberg)

    Die OP lief soweit gut, wobei der Professor auch hier schon meinte dass "die Kunstlinse nach vorne kam". Man hat in diesem Zusammenhang auch eine vordere Vitrektomie durchgefĂŒhrt (zumindest seh ich das so auf der Rechnung😁).

    Ein Tag nach der OP - Augendruckentgleisung, Druck bei 60. Die Vorderkammtiefe war erneut flach, weil die Linse nach vorne gedrĂŒckt wurde. Behandelt wurde das ganze zunĂ€chst mit Brimo-Vision. 3 Wochen nach dem Vorfall der Versuch ohne Tropfen, wieder Entgleisung , Druck bei 50. Behandelt wird aktuell mit 2x am Tag Cosopt - S. Aktuell liegt die VKT bei 3,4, also wieder im Normbereich. Ich habe aber das GefĂŒhl dass es sich schon wieder verschlechtert. Problematisch ist, das ich selbst keine Symptome habe, wenn der Augendruck steigt, außer das die Myopie wieder zunimmt ( also keine Kopfschmerzen o.Ă€.)

    Der Professor meinte, dass auch mein Glaskörper anatomisch sehr groß sei, es besteht der Verdacht auf ein malignes Glaukom . Im Internet liest man leider nur viel schlechtes ĂŒber diese Form, weshalb ich etwas verzweifelt bin - ich bin auch erst 30 Jahre "jung" und hĂ€tte gern noch lange was von meinem Auge..... Aktuell strebt man eine richtige Vitrektomie (?) an... Hat jemand Erfahrung ?

    Ich habe hier bei meiner Recherche gelesen dass das Mitglied kaipi auch so ein Problem hatte ?


    Vielen Dank und liebe GrĂŒĂŸe 😊

  • Moin Steffi,

    In der Tat liest sich das ein wenig Ă€hnlich zu meinem Fall. Es war ein „langer“ Weg fĂŒr mich aber im Moment ist alles gut. Meine OPs waren am Ende etwas umfangreicher. So wurde mir zusĂ€tzlich zum Linsentausch noch ein Hydrus Microstent eingesetzt, der im Zweifel dabei hilft den Kammerwinkel offen zu halten. Außerdem habe ich noch eine Iridektomie, mir wurde also ein Loch in die Iris geschnitten. Seitdem habe ich links einen sehr guten Augendruck (10-16 mmHg). Rechts wurde zusĂ€tzlich noch eine komplette Vitrektomie gemacht (links nur vordere), damit meine Gliose noch behandelt werden konnte. Rechts ist der Druck auch gut, mit 11-19 mmHg schwankt dieser aber etwas mehr. Ich nehme keinerlei Glaukom Medikamente mehr und seit der letzten OP ist alles stabil bzw. verbessert sich der Zustand des Auges noch stetig ein bisschen.

    Meine Erfahrung zur richtigen Vitrektomie sind Ă€hnlich wie zur vorderen Vitrektomie. Bei mir hat es geholfen und bisher habe ich keine (echten) Probleme. Allerdings können die auch noch Jahre spĂ€ter auftreten (Netzthautablösung z.B.). Das Wichtigste ist eine regelmĂ€ĂŸige Kontrolle. Man erblindet meist nicht von heute auf morgen, vor allem nicht beim Glaukom und es gibt viele Behandlungsmöglichkeiten.

    Was mir persönlich enorm geholfen hat und weiterhin hilft ist Sport und nicht zu viel Stress + eine gesunde ErnÀhrung.


    Viele GrĂŒĂŸe

    Kai

  • Hallo Kai,

    erstmal danke fĂŒr deine Antwort 😊, es freut mich zu hören, dass es soweit stabil bei dir ist, auch wenn es mehrere AnlĂ€ufe gebraucht hat !

    Ich war gestern zur Kontrolle und weiteren Besprechung an der Uniklinik...und siehe da der Druck war links (gesundes nicht operiertes Auge ) bei 18 und rechts auch...auch zu anderen Uhrzeiten war er jetzt mit Cosopt - S immer bei 14-18 - da hatte mich mein BauchgefĂŒhl wohl getĂ€uscht - aber das liegt wahrscheinlich daran, dass ich mich total reingesteigert und verrĂŒckt gemacht habe.

    Die Kammertiefe liegt bei 3,8 und auch das OCT war im grĂŒnen Bereich. Der Professor will jetzt dem Auge erstmal Zeit geben, er meinte je mehr sich das Auge gerade erholt nach der OP desto besser wurde es jetzt auch, dazu kommt eh dass ich aktuell eine Thrombose von meinem stationĂ€ren Aufenthalt mitgenommen habe und reichlich BlutverdĂŒnner nehmen muss 😁.

    Ich weiß nicht ob es bei einer solchen Glaukomform eine spontane " Wunderheilung" gibt. Aber bei mir kam auch tatsĂ€chlich zur OP ein unheimlicher mentaler Stress dazu, mein Vater hatte erst einen Herzinfarkt, meine Mutter einen Herzstillstand aufgrund einer allergischen Reaktion bei einer OP. Seit sich die Lage etwas entspannt und ich wieder Sport mache, habe ich das GefĂŒhl geht es dem Auge auch besser, so wie du es auch beschrieben hast.

    Ich bin gespannt wie es weiter geht, wir wollen jetzt erstmal mit dem linken Auge warten und das rechte weiter beobachten, ist vllt nicht schlecht nicht immer gleich weiter zu operieren.

    WĂŒrde bei dir dieses malignes glaukom erst nach dem Linsentausch festgestellt? Oder wie kam es ĂŒberhaupt zu dem OPs hattest du vorher schon augendruckprobleme?


    Liebe GrĂŒĂŸe ,😊

  • Moin Steffi,

    Das hört sich ja schonmal gut an, dass es bei dir in die richtige Richtung geht. Stress hat (zumindest bei mir) einen Einfluss auf den IOD und insgesamt auf das Auge.

    Ich hatte schon sehr lange Augendruckprobleme, da aber mein Sehnerv gut aussah, haben wir es mit einer Tropftherapie versucht. Diese schlug auch ĂŒber Tag immer gut an, ich hatte aber hohe Spitzen in der Nacht und am Morgen (30+ mmHg).

    Erschwerend kam hinzu, dass ich die Augentropfen nicht vertrage. Mein Kreislauf ist eh schon immer sehr niedrIg und die Tropfen haben diesen weiter verringert. Außerdem habe ich gefĂŒhlt psychische Probleme gehabt. Seitdem ich tropffrei bin habe ich mehr Kraft, Energie und bin wesentlich besser gelaunt.

    Durch die geringe Vorderkammertiefe hat die Iris den Kammerwinkel immer wieder (teilweise) verschlossen. Um dort einen weiteren Schaden abzuwenden war die OP ebenfalls notwendig.

    Das maligne Glaukom wurde erst nach der OP diagnostiziert. Es ist ja auch eine typische Nach-OP-Komplikation.