Explosiver Neujahrsgruß, PM vom BVA

  • Explosiver Neujahrgruß

    Augenverletzungen durch professionelles Feuerwerk verhindern

    Düsseldorf, den 11. Dezember 2024 – Bunte Silvesterraketen und Böllerschüsse gehören in Deutschland zum neuen Jahr dazu. „Oft ist es den Menschen nicht bewusst, welche folgenschweren Gefahren von Silvesterfeuerwerk ausgehen können“, sagt Daniel Pleger, 1. Vorsitzender des Berufsverbandes der Augenärzte Deutschlands e.V. (BVA). Denn die bunten Knallkörper können wortwörtlich ins Auge gehen. In Kooperation mit der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG) sensibilisiert der Verband seine Mitglieder sowie die Bevölkerung und plädiert für eine Einschränkung privaten Feuerwerks.

    Rund 180 Millionen Euro Umsatz wurden jeweils im Jahr 2022 und 2023 mit dem Feuerwerksverkauf zum Jahresende generiert. Die Deutschen wollen zu Silvester nicht auf ihr Feuerwerk verzichten. Das hat Folgen: Die DOG verzeichnete in ihrer jährlichen Klinikumfrage zum letzten Jahreswechsel 781 Personen mit feuerwerksbedingten Augenverletzungen. „Wir haben uns damit auf einem deutlich höheren Verletzungsniveau eingependelt als in der Vor-Covid-Zeit“, konstatiert Professor Dr. med. Ameli Gabel-Pfisterer, Leitende Oberärztin für Augenheilkunde am Klinikum Ernst von Bergmann in Potsdam. In den Jahren vor der Pandemie wurden durchschnittlich 500 Augenverletzungen im Zusammenhang mit Feuerwerk gemeldet.


    Geliebte Tradition – unbekannte Gefahren

    In den Pandemiejahren 2020 und 2021 führte ein bundesweites Verkaufsverbot von Feuerwerkskörpern zu einem drastischen Rückgang der Augenverletzungen. „Die wieder ansteigende Anzahl der gemeldeten Verletzungen ist besorgniserregend und spiegelt auch die Erfahrungen in den Praxen und Kliniken wider“, so der BVA-Erste. „Jedes Jahr sehen wir in den Kliniken und Praxen Menschen, die in der Silvesternacht an den Augen verletzt werden und dann ein Leben lang unter den Folgen leiden. Zumeist stellen wir Verbrennungen der Haut um die Augen und Verletzungen der Horn- oder Bindehaut fest. Aber auch Prellungen des Augapfels kommen häufig vor. Wird dabei der vordere oder der hintere Augenabschnitt geschädigt, kann es zu einem irreparablen Sehverlust kommen.“ Das sind zum einen persönliche folgenschwere Schicksalsschläge; zum anderen überlasten feuerwerkbedingte Unfälle zusätzlich Praxen und Kliniken.

    Doch nicht nur wer selbst Böller, Raketen oder Batterien anzündet ist gefährdet. Beim Vergangenen Jahreswechsel waren mehr als die Hälfte, rund 60 % der Verletzten, Unbeteiligte. „Diese Betroffenen waren einfach nur zur falschen Zeit am falschen Ort und wurden völlig unerwartet zum Teil schwer verletzt“, so Gabel-Pfisterer.


    Feuerwerk professionalisieren

    Die beiden Organisationen BVA und DOG stellen ihren Mitgliedern Plakate zur Verfügung, mit denen auf die Risiken von Feuerwerk hingewiesen wird und so die Patientinnen und Patienten für den bewussten Umgang mit Pyrotechnik sensibilisiert werden. Doch der BVA nimmt auch die Politik in die Pflicht: „In der Vergangenheit hat die coronabedingte Regulierung des Feuerwerkverkaufs zu weniger Augenverletzungen zum Jahreswechsel geführt. Eine erneute Einschränkung von privatem Feuerwerk würden wir daher begrüßen“, so Pleger. „Beispielsweise durch zentriertes, professionell organisiertes Feuerwerk in den Städten und Kommunen. Das würde nicht nur unserer Umwelt und den Tieren zugutekommen. Es könnte zahlreiche Menschen vor ernsten Schäden wie dem Verlust des Augenlichts bewahren und gleichzeitig die überlasteten Kliniken und Praxen schützen.“


    Sollten Sie in Zukunft keine weiteren Informationen des BVA wünschen, senden Sie bitte eine E-Mail an:

    Pressekontakt@augeninfo.de

  • Liebe Sabine,

    danke für den Artikel!

    Er erinnert mich an die Zeit (um1990 herum), als mein Vater wegen seines Glaukoms und der Augenthrombose in der Augenklinik lag. Mit auf der Station lag eine junge Frau, der in der Silvesternacht der Korken einer Sektflasche ins Auge geflogen war. Das Auge konnte leider nicht gerettet werden. Noch tragischer war aber, dass das 2. Auge der jungen Frau einfach "nachzog", angeblich wusste man nicht, warum. Man versuchte es zu retten, aber auch das gelang nicht.

    Mich hat das damals (und auch heute noch) sehr berührt, vergessen werde ich es nie.

    Liebe Grüße
    Birgit

    Meine geheime Superkraft: Ich kann mich selbst völlig aus dem Konzept bringen, obwohl ich vorher gar keins hatte!

  • Liebe Birgit!

    Ja, solche Ereignisse sind wirklich schrecklich.

    Wir haben auch im Forum Berichte, wo eine junge Frau ihr Auge durch eine Silvesterrakete verloren hat. Sie trägt seither eine Augenprothese.


    Viele Grüße
    Sabine

  • 5 Tote in der Silvesternacht, hunderte Verletzte (darunter auch viele Kinder), tausende beschädigte Autos und viele Wohnungen - es reicht jetzt!

    Ich habe die Petition der Polizeigewerkschaft unterschrieben, dass man zumindest die Böller verbieten sollte. Vielleicht schließt ihr euch an.

    Einmal editiert, zuletzt von Sabine (6. Januar 2025 um 11:05) aus folgendem Grund: Tut mir leid, Reinhold. Politik muss leider aus dem Forum bleiben! Link gelöscht