BEM-Termin Arbeitgeber

  • Hallo zusammen,

    ich habe von meinem Arbeitgeber eine Einladung zum BEM Gespräch (Betriebliches Wiedereingliederungs Management) erhalten. Dazu ist er wohl verpflichtet, wenn man innerhalb des letzten Jahres (nicht Kalenderjahres mehr als 30 Tage erkrankt war.

    Bei mir ist das wohl genau durch Zufall der Fall. Es ist halt die Kombination aus normal Krank (Erkältung, etc.) und Glaukomkrank (Krankenhaus bei Druckentgleisung, Ausfall 1 Tag nach SLT).

    Bei mir kommen da dumme Zufälle zusammen, mir wurde genau vor einem Jahr ein gutartiger Tumor entfernt, dass hat mich 10 Tage arbeitsunfähig gemacht, dann 5 Tage die Diagnose vor einem Jahr, wo ich Zeit brauche das zu verarbeiten, einmal Corona über den Jahreswechsel, einmal Erkältung, die 4 SLTs dieses Jahr jeweils einen Tag sowie die Druckentgleisung 3 Tage dieses Jahr mit Krankenhaus. So komme ich über die 30.


    Mein Arbeitgeber wird mich nicht loswerden wollen, ganz im Gegenteil befinde mich aktuell in einem Beförderungsverfahren. Ich denke er will einfach seine gesetzliche Pflicht tun. Trotzdem Frage ich mich, in wie fern ich überhaupt über meine Diagnose Glaukom sprechen sollte in dem Gespräch. Ich habe ja noch keine Einschränkungen, die mein Arbeitgeber ausgleichen könnte oder ähnliches. Hat da jemand Erfahrungen?

  • Trotzdem Frage ich mich, in wie fern ich überhaupt über meine Diagnose Glaukom sprechen sollte in dem Gespräch. Ich habe ja noch keine Einschränkungen, die mein Arbeitgeber ausgleichen könnte oder ähnliches.

    Wenn Du jetzt aufgrund des Glaukoms keine Einschränkungen für Deine Arbeit siehst, mußt Du Dich auch nicht offenbaren. Was die Zukunft bringt, weiß man ja nicht.

    Ich weiß jetzt nicht mehr, wie schwer Du schon betroffen bist, also ob Du z.B. schon Gesichtsfeldausfälle hast.

    Aber mit ziemlicher Sicherheit ist davon auszugehen, daß starker andauernder Stress ein sehr ungünstiger Faktor beim Glaukom ist.

    Insofern wäre es dann jetzt eine Gelegenheit, über die weitere Gestaltung des Arbeitslebens nachzudenken. Wenn neue Arbeiten mit erhöhter Verantwortung und damit mehr Stress für Dich geplant sind, solltest Du Dir das überlegen und dann wäre es doch ein Grund, das Glaukom anzuführen.

    Gruß Malve

  • Wenn Du jetzt aufgrund des Glaukoms keine Einschränkungen für Deine Arbeit siehst, mußt Du Dich auch nicht offenbaren. Was die Zukunft bringt, weiß man ja nicht.

    Nein aktuell überhaupt nicht. Ich könnte meinen Job sogar wahrscheinlich leicht angepasst blind machen. Aber soweit ist es überhaupt nicht.

    Ich weiß jetzt nicht mehr, wie schwer Du schon betroffen bist, also ob Du z.B. schon Gesichtsfeldausfälle hast.

    Aber mit ziemlicher Sicherheit ist davon auszugehen, daß starker andauernder Stress ein sehr ungünstiger Faktor beim Glaukom ist.

    Das ist eine gute Frage. Gesichtsfeldeinschränkungen habe ich auf dem linken Auge leicht. Das rechte Auge ist zum Glück noch gesund. Nachdem ich die Diagnose verarbeitet habe, ist es auch deutlich besser geworden. Aber auch wenn ich mit 30 noch einige Jahre vor mir habe, liebe ich meinen aktuellen Job und will ihn nicht wegen der Augen aufgeben.

    Insofern wäre es dann jetzt eine Gelegenheit, über die weitere Gestaltung des Arbeitslebens nachzudenken. Wenn neue Arbeiten mit erhöhter Verantwortung und damit mehr Stress für Dich geplant sind, solltest Du Dir das überlegen und dann wäre es doch ein Grund, das Glaukom anzuführen.

    Ehrlich gesagt könnte er durch die Beförderung etwas stressiger werden, in den nächsten Jahren aber auch deutlich entspannter.

  • Hallo Affected!

    Dazu ist er wohl verpflichtet, wenn man innerhalb des letzten Jahres (nicht Kalenderjahres mehr als 30 Tage erkrankt war.

    Der Arbeitgeber ist dazu verpflichtet so eine Beratung anzubieten. Soweit ich weiß ist man nicht dazu verpflichtet dieses Beratungsangebot dann auch anzunehmen.

    Mein Arbeitgeber wird mich nicht loswerden wollen, ganz im Gegenteil befinde mich aktuell in einem Beförderungsverfahren. Ich denke er will einfach seine gesetzliche Pflicht tun. Trotzdem Frage ich mich, in wie fern ich überhaupt über meine Diagnose Glaukom sprechen sollte in dem Gespräch. Ich habe ja noch keine Einschränkungen, die mein Arbeitgeber ausgleichen könnte oder ähnliches. Hat da jemand Erfahrungen?

    Naja- müssen musst Du nicht über Dein Glaukom sprechen. Wenn Du jetzt Unterstützung in Form von bestimmten Dingen für Deinen Arbeitsplatz bräuchtest, würde ich das auch anders sehen.

    Ehrlich gesagt könnte er durch die Beförderung etwas stressiger werden, in den nächsten Jahren aber auch deutlich entspannter.

    Nun, da würde ich situativ entscheiden. Wenn Du je merken solltest, dass Du überfordert bist und sich ein Dauerstress zeigt, der Dir nicht gut tut, dann kannst Du ja immer noch handeln. Da würde ich mich persönlich nicht outen und mich womöglich (je nach Verständnis vom Arbeitgeber) als nicht belastbarer Arbeitnehmer hinstellen.


    Viele Grüße
    Sabine