Wann sieht man wieder normal nach Trabekulektomie – Erfahrungen?

  • Ihr Lieben,

    ich bin neu hier und habe eine Fragen nach Euren Erfahrungen. Bei mir wurde am 16. September eine Trabekulektomie durchgeführt. Die Fäden sind vor zwei Tagen entfernt worden. Der Druck ist nun gut bei 10. Die Sehkraft allerdings ist schlecht, das hatte mir der Arzt auch so angekündigt, alles verschwommen und verzogen. Wie lang hat es bei Euch gedauert, bis sich die Sehkraft wieder normalisiert hat?

    Danke und viele Grüße!

    Barbara

  • Hallo Barbara!

    Willkommen im Forum.

    Eine Trabekulektomie (TE) ist ein invasiver Eingriff am Auge. Da ist das Auge schon ordentlich damit beschäftigt. Dass das Sehen da noch nicht ist wie vor der OP, ist eigentlich klar.

    Nach dem Fadenzug wird sich auch die Hornhaut noch mal verändern oder schon verändert haben. Oftmals ist die Hornhautverkrümmung durch die Fäden anders und dann sieht man sowieso schlecht. Hat sich da schon was verändert nach dem Fadenzug?

    Sind Deine Augen vielleicht nach dem Eingriff auch trocken? Das kann das Sehen auch beeinträchtigen.

    Schön, dass der AID bei 10 ist.

    Viele Grüße
    Sabine

  • Hallo Barbara,

    Ich hatte im Februar eine Trabekulektomie und es hat fast 8 Wochen gedauert, bis sich die Sehkraft wieder normalisiert hat.

    Falls Du weitere Fragen hast, melde Dich gern.


    Weiterhin gute Genesung und liebe Grüße

    Conny

  • Hallo Barbara,

    bei mir hatte es ebenfalls 8 Wochen gedauert nach der OP. Da konnte ich wieder halbwegs gut räumlich sehen und sicher Autofahren. Nach weiteren 4 Wochen war die Sehschärfe wieder exakt so wie vorher.

    Herzliche Grüße

    Wolfgang

  • Dankeschön! Bei mir hat sich nun herausgestellt, dass der Druck jetzt zu niedrig ist – beim letzten Mal messen bei 3 – und die Adlerhaut / Netzhaut deswegen "faltig" ist und so nur unscharfes Sehen möglich ist. Die OP ist nun schon fünf Monate her... das heißt: 5 Monate schlechte Sicht. Es ist frustrierend. Nun muss offensichtlich mit Hilfe neuer Fäden das Sickerkissen verengt werden, damit der Druck wieder steigt und die Netzhaus glatt gedrückt wird. Das heißt: Wieder fünf Wochen Fäden im Auge mit entsprechendem Astigmatismus (Schmerzen sowieso).

    Hat jemand Erfahrung damit?

  • Hallo Barbara,

    Das sind ja keine guten Nachrichten. Ich habe bislang noch nicht von einer solchen Komplikation gehört. Ich drücke Dir ganz fest die Daumen.

    Herzliche Grüße Wolfgang

  • Hallo Barbara,

    ich hatte Mitte Juli 2022 eine TE am rechten Auge mit anschließender Hypotonie, d.h. zu niedrigem Augendruck von 5 mm Hg und weniger. Da bei der Kontrolle Ende August 2022 keine Auffälligkeit festgestellt wurde, hat der Operateur geraten, erst einmal abzuwarten, ob der Druck von alleine zu steigen beginnt. Mir wurde außerdem geraten, alle Anstrengungen zu vermeiden und keinen Sport zu treiben, um zu verhindern, dass sich Falten in der Aderhaut bilden.

    Der Druck blieb allerdings weiter so niedrig (ich habe ein icare Home2-Selbsttonometer, mit dem ich den Augendruck verfolgt habe) und die Sehschärfe blieb schlecht. Bei einer weiteren Kontrolle Anfang Oktober wurden dann Falten in der Aderhaut festgestellt und schon für den übernächsten Tag eine Nachoperation zum Nachlegen eines Fadens angesetzt. Da der Augendruck auch nach dem Faden legen nicht ausreichend anstieg, wurde zwei Tage danach noch Hyaluronsäure in die Vorderkammer injiziert, um die Viskosität des Kammerwassers zu erhöhen und so den Abfluss vorübergehend zu verringern. Dadurch stieg der Druck auf ca. 13 mm Hg und die Aderhautfalten haben sich innerhalb eines Tages wieder glatt gezogen.

    Nach der Operation hatte ich keine nennenswerten Schmerzen am operierten Auge.

    Der Augendruck ist danach zwar noch einmal auf ca. 6 mm Hg zurückgegangen und hat erst ca. 2 Monate später wieder zweistellige Werte erreicht, die Sehschärfe hatte sich allerdings schon bis Ende November 2022 wieder auf den Wert wie vor der Operation verbessert. Ich habe allerdings in diesen zwei Monaten auch sorgfältig darauf geachtet, Anstrengungen und Sport zu vermeiden, ebenso wie ruckartige Bewegungen des Kopfs oder der Augen.

    Gruß,
    Georg

  • Danke, das ist sehr hilfreich für mich! Die Methode klingt sehr viel schonender als das, was mein Operateur vorgeschlagen hat. Ist der nachträglich eingebrachte Faden also im Auge geblieben?

    Und: Was kostet denn so ein icare Home2-Selbsttonometer und wo bekomme ich das?

    Vielen Dank und herzliche Grüße!

  • Hallo Barbara, das icare home2 bekommt man bei der Firma bonoptic in Kiel, mir ist der letzte Preis von 2800 Euro bekannt.

    Man kann auch versuchen, es über einen Antrag von der KK zu bekommen, wir haben uns hier schon öfter darüber ausgetauscht, wie da die Formalitäten sind. Du brauchst auf jeden Fall einen AA, der Dich dabei unterstützt.

    Die Firma bonoptic hat auch eine Sammlung von ärztlichen anonymisierten Begründungen sowie Studienergebnisse zu den in Deutschland durchgeführten Untersuchungen mit dem icare und kennt sehr gut die Rechtslage bis hin zu höchstrichterlichen Entscheidungen, die nützlich sind, um seine Ansprüche gegenüber der KK zu belegen.

    Ich bin sehr erstaunt, wie rasch sich trotz des Preises das icare schon durchgesetzt hat und wie hilfreich das oft im Einzelfall beschrieben wird.

    Viele Grüße Malve

  • Hallo Barbara!

    Dankeschön! Bei mir hat sich nun herausgestellt, dass der Druck jetzt zu niedrig ist – beim letzten Mal messen bei 3 – und die Adlerhaut / Netzhaut deswegen "faltig" ist und so nur unscharfes Sehen möglich ist. Die OP ist nun schon fünf Monate her... das heißt: 5 Monate schlechte Sicht. Es ist frustrierend. Nun muss offensichtlich mit Hilfe neuer Fäden das Sickerkissen verengt werden, damit der Druck wieder steigt und die Netzhaus glatt gedrückt wird. Das heißt: Wieder fünf Wochen Fäden im Auge mit entsprechendem Astigmatismus (Schmerzen sowieso).

    Hat jemand Erfahrung damit?

    Das ist natürlich ziemlich unschön. So stellt man sich das natürlich auch nicht vor.

    So eine Korrektur wurde im Forum schon ein paar Mal berichtet. Die Korrektur sollte nur nicht zu stark sein, sonst geht der Druck wieder zu hoch. Aber das bespricht ja sicher der Operateur mit Dir oder Du mit ihm.

    Daumen sind gedrückt!

    Liebe Grüße
    Sabine