Ist das Ergebnis eines OCT IOD-abhängig ?

  • Hallo liebes Forum,

    habe meinen Operateur gefragt, wann man am besten nach einer Trabekulektomie ein OCT zur Bestimmung der akt. Nervenfaserschichtdicken erstellen sollte (sozusagen als neue Referenz-Messung zur Überprüfung einer Progression).

    Der sagte mir, dass man das auf jeden Fall machen sollte, aber mit etwas zeitlichem Abstand zur durchgeführten OP, da sonst - wenn der IOD sich im niedrigen Bereich befände (einstellig) - das OCT Ergebnisse liefern würde, die eine zu hohe Schichtdicke der Nervenfasern abbilden würden, da der Druck ja viel weniger auf die Nerven drückt. Die Messergebnisse von den Schichtdicken vor einer durchgeführten TE seien könne man dann eigentlich nicht mehr wirklich verwenden (oder zumindest nur noch eingeschränkt).

    Dann habe ich auch mal meinen AA gefragt und der sagte, dass man ein OCT prinzipiell jederzeit nach der OP machen könne, die Messergebnisse würden durch die TE nicht beeinflusst werden.

    Hat jemand von Euch evtl. hierzu mehr Hintergrundinfos (OCT bzw. Einflüsse auf die Nervenfaserschichtdicke bedingt durch den IOD o.ä.)?

    Find ich schon spannend...

    LG,

    Martinus

  • Hallo Martinus,

    ich kann dir deine Frage leider überhaupt nicht beantworten, aber ich finde sie unglaublich interessant und hoffe, dass sie irgendwann jemand vielleicht beantworten kann.

    Grundsätzlich finde ich den Ansatz, dass die Nervenfaserschicht bei sehr niedrigem Druck falsch dicker erscheinen kann als bei hohen Drücken aus meiner laienhaften Perspektive irgendwie schlüssig.


    Bin wirklich gespannt, ob jemand im Laufe der Zeit etwas dazu sagen kann.


    Liebe Grüße, Tanja

  • Hallo Martinus,

    habe meinen Operateur gefragt, wann man am besten nach einer Trabekulektomie ein OCT zur Bestimmung der akt. Nervenfaserschichtdicken erstellen sollte (sozusagen als neue Referenz-Messung zur Überprüfung einer Progression).

    Der sagte mir, dass man das auf jeden Fall machen sollte, aber mit etwas zeitlichem Abstand zur durchgeführten OP, da sonst - wenn der IOD sich im niedrigen Bereich befände (einstellig) - das OCT Ergebnisse liefern würde, die eine zu hohe Schichtdicke der Nervenfasern abbilden würden, da der Druck ja viel weniger auf die Nerven drückt. Die Messergebnisse von den Schichtdicken vor einer durchgeführten TE seien könne man dann eigentlich nicht mehr wirklich verwenden (oder zumindest nur noch eingeschränkt).


    Soweit ich die einschlägige Literatur zu den Faktoren kenne, die Einfluss auf die Messung der RNFL haben können, wird die Höhe des AID da nirgends diskutiert.

    Wenn sich generell der Druck, egal ob nun einstellig oder sonstwie, auf die gemessene Dicke der Nervenfaserschicht auswirken würde, dann hätten die Hersteller längst reagiert. Und der bei der jeweiligen Messung aktuelle AID würde ähnlich wie andere Parameter berücksichtigt.

    Davon ist mir aber nichts bekannt!

    Vorstellbar wäre allerdings, dass extreme Drucklagen nach oben oder unten möglicherweise die Messung als solche tangieren, also nicht nur die Dicke der RNFL.

    Denkbar wäre aber auch, dass der Zustand des Auges in der Heilungsphase nach einer TE dabei eine Rolle spielt.

    Eine hinsichtlich Deiner Frage vielleicht interessante Studie ist kürzlich erschienen:

    http://www.thieme-connect.com/products/ejournals/pdf/10.1055/a-2206-1297.pdf?articleLanguage=de

    Da wurde mittels OCt die RNFL-Dicke bei 40 Patienten in bestimmten Abständen nach einer TE gemessen.

    Unabhängig von den interessanten Ergebnissen der Studie im einzelnen ist auch dort kein Hinweis zu finden, dass der nach einer erfolgreichen TE ja in der Regel signifikant gesenkte AID in irgendeiner Weise das Ergebnis der RNFL-Messung verfälschen würde.

    Da die Frage in der Tat interessant ist, frag doch bitte Deinen Operateur beim nächsten Termin nochmal genauer.

    Dir alles Gute für den weiteren Verlauf!!!

    LG

    Chanceline

  • Hallo Chanceline,

    Danke für Deine Nachricht und die angehängte Studie - ich sehe es genauso wie Du.

    Wenn der IOD einen Einfluß auf die RNFL-Dicke hätte, dann würde dies bei jedem OCT vermerkt worden sein und dass war es bei meinen noch nie. Ich werde nochmal nachfragen und berichten.

    Martinus