Ich bin neu hier

  • Hallo an alle hier im Forum.

    Ich bin neu hier, weiblich, 55 Jahre und war gestern bei meiner Augenärztin, da ich seit einigen Monaten nicht mehr gut sehe. Als ich vor drei Jahren das letzte Mal bei ihrem Kollegen war, da meinte er, es wäre alles altersbedingt und hat mir nur eine Lesebrille aufgeschrieben. Damals habe ich den Augeninnendruck nicht messen lassen. Ich glaube, das lag auch daran, dass der Kollege so unsympathisch war.

    Nun dachte ich eben, dieses schlechte Sehen wäre altersbedingt und da ich auch viel Stress hatte in den letzten Monaten, hab ich es auch darauf geschoben.
    Gestern meine nun die Augenärztin, ich sollte mir eine Gleitsichtbrille zulegen.

    Dann wies sie mich darauf hin, dass mein Augeninnendruck zu hoch sei und am rechten Auge bereits der Sehnerv geschädigt wäre. Sie wies mich auf die drei Möglichkeiten hin, die es gebe, nämlich Tropfen, Lasern oder Operation. Sie meinte, dass wir es erst mal mit den Tropfen versuchen sollten und ich solle in drei Monaten wieder kommen.

    Nun sitze ich seit gestern da und habe einfach nur Angst vor dem, was kommt oder was kommen könnte. Nämlich das Sehvermögen zu verlieren. Ich habe seit einigen Wochen eh schon eine stressbedingte Erschöpfungsdepression mit Ängsten und nehme Medikamente.
    Jetzt kann ich an nichts anderes mehr denken, als an das Leid, das mir noch bevor stehen wird. Wie wird es sein, wenn ich nichts oder fast nichts mehr sehe? Ich lese und schreibe doch so gerne, male und puzzle und bin in der Natur. Was habe ich dann noch von meinem Leben?

    Da die Ärztin wohl eine größere Untersuchung erst in drei Monaten geplant hat, gehe ich mal davon aus, dass es bei mir noch nicht schlimm ist bzw. noch nicht eilt. Aber ich weiß auch nicht, ob ich dieser Ärztin vertrauen kann.

    Jetzt habe ich mir bei einem anderen Augenarzt noch einen Termin geben lassen, um mir noch eine zweite Meinung einzuholen und hier bestmöglich behandelt zu werden. Außerdem habe ich mir gleich drei Bücher zum Thema bestellt.
    Trotzdem ist da diese riesengroße Angst davor, was kommt oder kommen könnte.

    Kann mich jemand verstehen und/oder vielleicht beruhigen?

  • Willkommen in diesem hilfreichen Forum, Ela !

    Deine Angst können wir hier alle gut verstehen, uns ging es nach der Diagnose "Glaukom" genauso. Aber wir haben Glück, dass Medizin und Wissenschaft in diesem Bereich mächtig aufgeholt haben und bei uns kaum noch jemand wegen eines Glaukoms blind wird.

    Ich bin ein extremer Fall, habe bereits zwei Drittel Gesichtsfeldausfälle. Die sind vermutlich vor allem durch meine früheren starken nächtlichen Blutdruckabfälle entstanden. Seit ich in Behandlung bin, also seit etwa 15 Jahren, ist bei mir alles weitgehend stabil. Nur am rechten Auge ist das Gesichtsfeld noch ein kleines bisschen schlechter geworden. Aber ich habe noch einen Visus von 90-100 Prozent und kann deshalb schreiben, lesen und auch sonst fast alles machen. Nur mit dem Auto fahre ich so gut wie nicht mehr und ich meide Gebirgswanderungen mit extrem schmalen, ungesicherten Wegen.

    Dein Glaukom wurde erkannt und du bist in Behandlung. Das ist super, denn so kann man ein Fortschreiten verhindern oder zumindest verlangsamen. Nimm deine Tropfen regelmäßig nach Anweisung (welche hast du bekommen?) und gehe vierteljährlich zum Augenarzt. Dann wirst du sicher noch lange lesen, schreiben und puzzeln können. :lachen:

    Glaukom mit Gesichtsfeldausfällen, Trabekulotomie an beiden Augen (04/11 + 08/11), vor Katarakt-OP (11/21) stark kurzsichtig.

  • Sie wies mich auf die drei Möglichkeiten hin, die es gebe, nämlich Tropfen, Lasern oder Operation. Sie meinte, dass wir es erst mal mit den Tropfen versuchen sollten und ich solle in drei Monaten wieder kommen.

    Hallo Ela,

    Deine Augenärztin hat Dir die Behandlungsmöglichkeiten aufgezeigt. Tatsächlich ist eine Operation in seltensten Fällen eine Option bei neu festgestelltem Glaukom.

    Aber sowohl die Behandlung mit Tropfen und die Laserbehandlung sind gleichwertige Optionen bei der Erstbehandlung eines Glaukoms.

    Wenn ich es mir aussuchen könnte, würde ich als erstes die Laserbehandlung machen lassen. Sie wirkt nur eine gewisse Zeit, aber man kann sie auch noch mal wiederholen. Und damit kann man im günstigste Fall einige Jahre an Tropfenfreiheit gewinnen, was ein sehr großer Vorteil ist.

    Leider ist es so, daß die Laserbehandlung bei Patienten, die über mehrere Jahre mit Tropfen vorbehandelt wurden, nicht mehr sehr gut wirkt.

    Bestimmt war es im Erstgespräch für Dich schwer, die Informationen richtig einzuordnen und weitere Fragen zu stellen.

    Aber das könnte man ja nachholen.

    Die Laserbehandlung heißt SLT. Über die Suchfunktion dieses Forums (das ist die Lupe oben rechts) findest Du hier im Forum schon viele Einträge dazu.

    Wenn Du die Suchfunktion nutzen möchtest, mußt Du Deine Seite vorher noch mal schließen und aus der Hauptseite heraus suchen.

    Beste Grüße Malve

  • Hallo Ela,

    für die Diagnose braucht es sicher mehr Untersuchungen als die von gestern. Tropfen und dann erst nach drei Monaten kontrollieren kann ich nicht nachvollziehen Gut, dass du eine zweite Meinung einholst.

    Bei mir tauchte das Thema 2018 auf, bis heute gibt es keine gesicherte Diagnose.

    Du kümmerst dich, informierst dich, das ist gut. Lass dich nicht verunsichern. Vor eine Therapie sollte es eine gesicherte Diagnose geben.

    Alles Gute für dich

    Pia

  • Vielen lieben Dank für Eure Nachrichten. Das war wie eine kleine, wärmende Umarmung.

    Die Tropfen, die mir verschrieben wurden, heißen "Latanoprost" und ich soll täglich abends 1Tropfen in jedes Auge geben.

    Ich war gestern tatsächlich überfordert mit der Diagnose, denn ich war darauf absolut nicht gefasst. Deswegen konnte ich auch keine Fragen stellen.

    Den Termin bei dem anderen Arzt habe ich erst im Dezember. Bis dahin werde ich wohl die Tropfen anwenden und dann schauen, was der andere Arzt sagt.

    Dass das Lasern nach vielen Jahren Tropfen nicht mehr so gut funktioniert, das wusste ich nicht, ist aber interessant, zu hören bzw. zu lesen. Da werde ich mich mal schlau machen.

    Nochmals vielen Dank und einen schönen Abend

    Ela

  • Hallo Ela hier im Forum !

    malve und zur Information: Auch nach vielen Jahren Tropferei wirkte bei mir die SLT. Nur wenn der Druck zu hoch ist reicht manchmal eine SLT nicht....Ich finde eine Laser-Op mit den Nebenwirkungen halt dann wenn nötig.

    Zwar scheint sich bzgl. Behandlungsoptionen in der Forschung einiges zu bewegen.

    Die bewegten verängstigten Gedanken kennt hier zu Beginn meist jeder - aber wenn du mit erhöhtem Druck (wie hoch ?) mit den Tropfen gut hinkommst wäre es ja prima.

    Also, lass Deine Pferde nicht scheu machen und warte der Dinge und die Altersichtigkeit verschlechtert sich meist bei jedem (wie viel Addition/Dioptrin hast Du und bist du kurzsichtig ?

    Alles Gute und mit der Ruhe und beschäftige dich auch mit was Schönem :Strauß:!!!!

    Gisa

  • Ich lese und schreibe doch so gerne, male und puzzle und bin in der Natur. Was habe ich dann noch von meinem Leben?

    Hallo Ela,

    so wie ich das verstehe, stehen viele Untersuchungen noch aus und das ist erstmal noch gar nicht Thema.

    Dennoch möchte ich darauf einmal eingehen: Auch mit eingeschränkterem Sehen kann man alle diese Dinge noch tun, selbst wenn man sie vielleicht etwas anders oder mit Hilfsmitteln umsetzt.

    Ja, so eine Veränderung macht Angst und löst Sorgen aus, das kennen hier glaube ich die meisten. Mir persönlich hilft es zu wissen, dass die Dinge, die ich gerne mache, nicht alle verloren gehen, selbst wenn es mal schlechter werden sollte.

    LG Mango

  • Hallo nochmal an alle hier,

    Ich habe ja bereits geschrieben, dass ich aufgrund von Depressionen und einer Angststörung derzeit Medikamente nehme und auch krank geschrieben bin.

    Leider habe ich nun das Gefühl, dass sich mein Zustand verschlechtert hat, seit ich die Augentropfen verwende.

    Der Apptheker meinte zwar, es gebe so gut wie keine Nebenwirkungen, aber ich habe das Gefühl, dass meine Depression schlimmer geworden ist, seit ich das Medikament einnehme. Das sind jetzt erst zwei Tage, aber genau seitdem geht es mir schlechter.

    Hat jemand von Euch hier Erfahrung?

    Viele Grüße

    Ela

  • Hallo Ela,

    könnte es vielleicht sein, dass du dir seit dem auch um ein zusätzliches Thema Sorgen machst, und zwar die Augengesundheit? Stress und Sorgen wirken sich nicht grade hilfreich auf eine Erschöpfungsdepression aus, erfahrungsgemäß.

    Ich habe in der gelben Liste mal nachgelesen, dort sind keine derartigen Nebenwirkungen aufgeführt. Ggf. antworten hier noch weitere Personen, die selbst diesen Wirkstoff nehmen.

    Sollte es tatsächlich starke Nebenwirkungen bei dir geben, dann gibt es noch weitere Wirkstoffe, die infrage kommen. Das könntest du dann mit deinen Ärzten besprechen.

    LG Mango

  • Hallo Mango,

    ganz lieben Dank für diese schnelle und hilfreiche Antwort.

    Du hast natürlich recht, dass hier eben eins zum anderen kommt und es mir deshalb schlechter gehen könnte. Die Antidepressiva soll ich ja auch nicht höher dosieren. Ist gerade schwierig.....

    LG

    Ela

  • Liebe Ela!

    Ich habe tatsächlich fast alle Wirkstoffe schon ausprobieren 'dürfen',die bei der Glaukom-Therapie eingesetzt werden!

    Bei mir persönlich war es immer so,dass sich systemische Nebenwirkungen erst nach einigen Anwendungen bemerkbar gemacht haben! Latanoprost ist eigentlich ziemlich gut verträglich und es klingt echt doof,aber ich mag sie noch am liebsten!

    Gerötete Augen,geschwollene Augenlider,etc muss man eigentlich immer in Kauf nehmen..leider!

    Liebe Ela,ich plaudere jetzt aus dem Nähkästchen.. ich bin Physiotherapeutin und so manches Mal kann ich zu sehr mit meinen Patienten und ihren Leiden mitfühlen...und so manches Mal steigere ich mich da auch rein....sozusagen bin ich 'Teilzeit-Hypochonder'....aber wenn ich mir Zeit nehme und mir die nötige Ruhe gönne,finde ich wieder zu mir selbst!

    Versuche den Augentropfen eine Chance zu geben und bleibe zuversichtlich!!

    Fühl' dich gedrückt,

    Mickey

  • Ela, die Angst in der ersten Zeit kennt hier wohl jeder. Man bekommt die Diagnose um die Ohren gehauen und wird mit wenig bis keinen Infos dazu entlassen. Dann steht man da vor einem riesigen Berg....

    Zweitmeinung ist schon ein guter Schritt. Dass es dir mit den Tropfen schlechter geht würde ich jetzt erstmal auf die neue Situation und die Angst schieben. Die Tropfen tragen dazu bei, dass Du dein Augenlicht behälst.

    Schau aber bitte mal deine Medis durch, ob die den Augeninnendruck beeinflussen, bzw. ein Glaukom gegen die Einnahme spricht. Gerade bei Antidepressiva und Psychopharmaka gibt's solche Zusammenhänge. Da musst du selber recherchieren und nicht auf den Hausarzt verlassen.

    Latanoprost macht gerne trockene Augen. Da solltest du auch dran arbeiten.

  • Hallo,

    Danke Euch für Eure Antworten. Ich weiß, dass man Antidepressiva bei einem Glaukom nicht unbedingt nehmen sollte.

    Daran denke ich eh schon ständig und habe Angst, weil es nicht zusammenpasst. Was soll ich machen?

    Es hilft ja nichts. Ich kann es nicht einfach weg lassen. Zumindest derzeit nicht. Meine AÄ meinte, es wäre kein Problem und einen Termin bei einem Psychiater habe ich Mitte Oktober.

    Vielleicht sollte ich mit meiner Hausärztin nochmal drüber sprechen.

    VG

    Ela

  • Schau erstmal in den Beipackzettel. Das betrifft nicht jedes Medikament. Schau bei Latanoprost nach Warnhinweisen und dann bei deinem Antidepressiva. Dann sage deinem Hausarzt wegen dem evtl. Glaukom Bescheid. Sage auch deinem Augenarzt wegen dem Antidepressiva Bescheid.

    Und denke daran der Stress und auch die Angst sind nicht gut für die Augen. Lerne Entspannungstechniken. Mein Weg geht da über Qi-Gong. Schau, dass du was für dich findest.

    Die ersten Wochen hat man Angst. Aber du wirst lernen damit umzugehen. Häufe dir Wissen an - alles was geht. Und frag den Ärzten Löcher in den Bauch.

    Du wirst nicht von heute auf morgen blind. Du kannst viel dazu beitragen, den ganzen Mist zu verlangsamen oder auch aufzuhalten.

  • Meine Augenärztin weiß Bescheid. Sie meinte ja, es wäre kein Problem. Da verlasse ich mich jetzt erst mal, sonst mache ich mich nur noch mehr verrückt. Ich bin da sicherlich kein Einzelfall.

    An der Entspannung bin ich dran, ich weiß ja, dass ich gewaltig was ändern muss.

  • Hallo Ela,

    ich finde es ganz prima, daß Du trotz Deiner großen Angst tropfst. Das zeigt doch, daß Du Dich nicht von Deinen Ängsten unterkriegen läßt.

    Das Latanoprost gehört zu den Prostaglandinen, das sind meiner Meinung nach die besten Augentropfen bei Glaukom. Sie senken gut den Druck und man muß nur 1 x tg. tropfen.

    Seit der Einführung der Prostaglandine ist die Erblindungsrate deutlich nach unten gegangen. Also Du tust Deinen Augen wirklich etwas Gutes, wenn Du immer schön weitertropfst.

    Jedes Medikament kann auch Nebenwirkungen haben, das ist ja bekannt. Andererseits werden die Medikamente vor Zulassung wirklich ausreichend getestet und die Zumutbarkeitsgrenze der Nebenwirkungen wird beachtet. Man sollte deshalb auch nicht immer unbedingt annehmen, daß grundsätzlich etwas ganz Schlimmes von einem Medikament zu erwarten ist. Für die Augentropfen gilt, daß sie eine Chance sind, das Glaukom so erfolgreich zu behandeln, daß die Sehfähigkeit für immer erhalten bleibt.

    Versuche deshalb, eine positive Erwartungshaltung gegenüber den Tropfen aufzubauen.

    So in der Art: Zum Glück habe ich die guten Latanoprost Tropfen, die meist gut wirken, und überwiegend gut vertragen werden. Etwas Schlimmes ist nicht zu erwarten.

    Also mach weiter: Jeden Abend einen Tropfen in jedes Auge und fertig. Mehr ist nicht zu tun.

    Viele Grüße Malve

  • Jeden Abend einen Tropfen in jedes Auge und fertig.

    Und danach noch ca. 1-2 Minuten die Tränenpünktchen sanft zudrücken. So bleiben die Tropfen lang im Auge, gehen aber nicht so schnell in den Körper. Das kann Nebenwirkungen vermindern.

    Glaukom mit Gesichtsfeldausfällen, Trabekulotomie an beiden Augen (04/11 + 08/11), vor Katarakt-OP (11/21) stark kurzsichtig.

    Einmal editiert, zuletzt von DieDa (22. September 2024 um 21:38)

  • Wollte Euch noch Bescheid geben, dass ich gestern bei meiner Hausärztin war. Diese hat bzgl. Nebenwirkungen in sämtliche Listen geschaut und mich ebenfalls beruhigt.

    Meine Medikamente passen gut zusammen, das Latanoprost ist unbedenklich und siehe da, heute geht es mir schon besser.

    Danke Euch allen nochmal für Eure lieben, tröstenden und beruhigenden Worte

  • Hallo Ela wie hoch war der Druck normaler Weise zu hoh hätte Sie dich ins krankhaus überweisen sollen wenn er nämlich sehr hohe ist würdest du Diamox intravenös bekommen .Wenn dich der Sehnerv geschädigt ist dann erst Recht ich empfehle dir in ein Krankenhaus zu gehen oder dir eine zweite Meinung zu holen.3 Monate für ein Auge das Druck zu hoh hat ist ne lange Zeit..Lg

  • Lela, Ela bekommt doch jetzt zum ersten Mal Tropfen. Der Wirkstoff senkt den AID normalerweise doch recht gut. Die AÄ hat sie über die Behandlungsmöglichkeiten aufgeklärt und dann entschieden mit Tropfen zu beginnen. Ela kann ja zwischendurch auch mal den AID messen lassen, wenn ihr drei Monate zu lang sind.

  • Wie gesagt Es sind Augen und Blind zu sein glaub mir ist schlimmer als sich ne 2 Meinung einzuholen. Ich habe seit meinem 3 Lebensjahr Glaucome und 30 ist einfach für ein gesundes Auge sehr sehr hoh