Hallo zusammen,
Da es zum Thema Glaukom und Schwangerschaft ja relativ wenig Erfahrungsberichte gibt wollt ich meinen hier kurz schildern.
Zu mir: ich bin 33 Jahre alt, habe eine Autosomal rezessive Bestrophinopathie, die mit einem Engwinkelglaukom einhergeht.
Glaukom wurde 2013 diagnostiziert. Seither Tropftherapie unterschiedlicher Art. Bei ausgeschöpfter Tropftherpie 2022 Indikation zur Linsenaustausch-Op.
Bei latentem Kinderwunsch war ich dann in den Unikliniken Regensburg und München zur Beratung.
In München war die Empfehlung Trabekelektomie vor Schwangerschaft. Da ich bereits mit der Linsenextraktion nicht so gute Erfahrung gemacht habe war ich diesbezüglich eher zurückhaltend und habe mit eine Zweitmeinung in Regensburg geholt.
Zum damaligen Zeitpunkt war meine Tropftherapie Cosopt und Brimonidin 2xtgl. Kritisch für die Schwangerschaft ist hptsl Brimonidin. Der Glaukomexperte in Regensburg meinte, man solle einen Versuch machen Brimonidin wegzulassen. Meine Kammerwinkel sind sowieso schon relativ eng, Brimonidin soll ja den Abflussweg öffnen, da der bei mir aber sowieso relativ zu ist hat das wohl nur wenig Effekt. Auslassversuch war erfolgreich. Druck mit Cosopt stabil bei 12mmHg.
Zuvor hatte ich noch mit Embryotox und einem Pränatalmediziner gesprochen. Beide meinten Cosopt sollte keine Probleme machen.
Also wurde ich schwanger.
Schwangerschaft war komplikationslos. Dann noch die Frage zum Geburtsmodus.
Ich hab relativ viel recherchiert, gibt unterschiedliche Meinungen dazu. Letztendlich wissenschaftlich ist nichts, da unter der Geburt natürlich keiner den Augeninnendruck misst bzw gibts ja auch nur wenig Glaukom-Patientinnen im gebärfähigen Alter.
Ich entschied mich für den Versuch eine vaginale Entbindung zu probieren, bei Problemen bzw. einem verlängertem Geburtsverlauf hätte man sich vielleicht einen Tik eher für einen Kaiserschnitt entschieden also sonst.
War aber irrelevant, da das Kind nach 5,5h auf der Welt war.
Allen ging’s und geht’s gut. Baby is relativ klein (Geburtsgewicht 3000g) aber das liegt denke ich an den Genen und in keinster Weise an den Augentropfen.
Auch während des Stillens habe ich nun an der Tropftherapie nichts verändert.
Vielleicht ist’s für die ein oder andere interessant.
Bei Fragen gerne melden.
Liebe Grüße
Mariposa