Bergwanderungen bei Glaukom?

  • Hallo zusammen,


    da ich ein begeisterter Bergwanderer bin, habe ich mal eine Frage. Kann sich so eine Wanderung negativ auf den Augendruck auswirken? Bin gerne im Kleinwalsertal unterwegs und dort sind die höchsten Berge ca. 2200 Meter hoch. Sollte ich mir besser ein anderes Hobby suchen? Wie sind da eure Erfahrungen?

    LG Malony

  • Glaukompatienten mit Flammer-Syndrom (Störung der Regulation der Gefäßweite) wird von raschen Höhenanstiegen abgeraten, siehe

    http://www.flammer-syndrome.ch/fileadmin/user_upload/Treatment_of_patients_with_FS_02.11.2019.pdf

    Wenn du kein ausgeprägtes Flammer-Syndrom hast und bisher keine Kreislaufprobleme bei schnellen Höhenänderungen hattest, z.B. im Flugzeug oder bei Benutzung einer Seilbahn, dann sollten deine Bergwanderungen aber kein Risikofaktor für dein Glaukom sein, denn dabei ändert sich die Höhe ja nur langsam.

  • Huhu Schorschbey!

    Wenn du kein ausgeprägtes Flammer-Syndrom hast und bisher keine Kreislaufprobleme bei schnellen Höhenänderungen hattest, z.B. im Flugzeug oder bei Benutzung einer Seilbahn, dann sollten deine Bergwanderungen aber kein Risikofaktor für dein Glaukom sein, denn dabei ändert sich die Höhe ja nur langsam.

    Hm, ich wäre da vorsichtiger mit diesen Aussagen. Wenn ein Glaukom fortgeschritten ist, z. B., dann ist so eine Höhe doch schon ein Risikofaktor.

    Malony, ich würde mir da tatsächlich vorab mal die Meinung von meinem AA einholen udn dann entscheiden.


    Viele Grüße
    Sabine

  • Hallo Sabine,

    deinem Rat, zu diesem Thema den behandelnden AA zu fragen, kann ich nur zustimmen.

    So weit ich den Beiträgen von Malony im Forum entnehmen kann, hat er ein Normaldruckglaukom und scheint keine Porobleme mit Druckspitzen durch unzureichenden Abfluss von Kammerwasser zu haben. Wenn das stimmt (und vom AA bestätigt wird), dann sollte der Druckausgleich bei langsamer Höhenänderung funktionieren und der Augendruck bei Bergwanderungen stabil bleiben.

    Ein Risikofaktor wäre dann nur eine zu hohe Kreislaufbelastung, wenn die Bergwanderung sehr sportlich angegangen wird.

  • Da gibt es verschiedene Studien, die Ergebnisse sind nicht eindeutig. Aber mäßig hohe Berge mit nicht mehr als 2.200 Metern dürften vermutlich keine Schäden verursachen. Höher hinaus würde ich mit Glaukom aber eher nicht gehen, vor allem nicht bei NDG mit niedrigem Blutdruck.

    Glaukom mit Gesichtsfeldausfällen, Trabekulotomie an beiden Augen (04/11 + 08/11), vor Katarakt-OP (11/21) stark kurzsichtig.

  • Georg,es geht nicht um den Druckanstieg, sondern um die Durchblutung.

    Mir ist durchaus bewusst, dass bei einem Flammer-Syndrom der Aufenthalt in großer Höhe zum Problem wird. Bei der verschlechterten Durchblutung, die bei einem Flammer-Syndrom auftreten kann, kann der geringere Druck in großer Höhe wegen der geringeren Sauerstoffkonzentration im Blut (Ursache der Höhenkrankheit) zu einem Sauerstoffmangel in der Netzhaut führen, was die Sehnerven schädigen kann. Deshalb habe ich auch den Link zum Flammer-Syndrom eingefügt.

    Es haben aber nicht alle Glaukompatienten, bei denen ein Normaldruckglaukom diagnostiziert wurde, auch die Durchblutungsstörungen des Flammer-Syndroms. Deshalb erst klären, ob dieser Risikofaktor vorliegt und dann entscheiden, ob man entsprechende Vorsichtsmaßnahmen trifft und auf Aktivitäten verzichtet, die einem Wichtig sind und die gut für die allgemeine Gesundheit sind, wenn man kein Flammer-Sndrom hat.