Neu mit Pigmentdispersionsglaukom

  • Hallo zusammen, liebe Conny,

    ich habe mich gerade neu hier angemeldet und ein bisschen quergelesen und bin dann auf diesen Beitrag gestoßen. Vielen Dank erst einmal für die Berichte zur OP. Bei mir steht im Mai eine erste Trabekulektomie an, zunächst nur am rechten Auge, da es dort schon Gesichtsfeldausfälle gibt, es ist aber angedacht, das linke alsbald folgen zu lassen.

    Ich tropfe seit 30 Jahren meine Augen und bin in den letzten Jahren mit 3 x täglich Dorzolamid und 1 x Latanoprost z. N. noch gerade so hingekommen, dass der Augeninnendruck unter 15 blieb. Im letzten halben Jahr ist er kontinuierlich angestiegen und liegt jetzt bei 18 / 20.

    Andere Wirkstoffe vertrage ich nicht mehr, kann aufgrund meines niedrigen Blutdrucks keine Betablocker mehr nehmen (habe ich viele Jahre gemacht mit massivem Herzstolpern in der Folge). Deshalb jetzt also die OP. Meine Hoffnung ist, für ein paar Jahre nicht tropfen zu müssen (mir wurde gesagt, dass - wenn alles gut geht - dies möglich sei).

    Bei einem Pigmentdispersionsglaukom ist hier die Rede von 2 bis 6 Jahren. Wenig genug, aber ich wäre sehr froh.

    Gerade trage ich mich mit dem Gedanken, vor der OP noch eine neue Gleitsichtbrille anzuschaffen. Meine jetzige Brille ist nicht mehr passend und ich fürchte, dass die Zeit nach der OP für eine Brillenanpassung wohl nicht gut geeignet ist.

    Meine Frage ist denn auch, ob mit der Trabekulektomie tatsächlich eine (dauerhafte) Sehverschlechterung eintreten kann, sodass es vielleicht doch sinnvoller ist, mit der neuen Brille bis danach zu warten? Hat da jemand Erfahrungen?

    Allen alles Gute und viele Grüße

    Susanne

  • Willkommen in diesem Forum, Sol

    Ich hatte keine Trabekulektomie, nur eine Trabekulotomie. Aber auch ich habe nach der OP lange schlecht gesehen.

    Eine Gleitsichtbrille bekommt man ja nicht für nen Appel und 'n Ei. Ich denke, ich würde warten, bis die OP vorüber ist und sich das Auge gut erholt hat. Falls du eine Brille zum Autofahren brauchst und die jetzige dafür nicht ausreicht, wäre vielleicht eine mit einfachen, günstigen Gläsern eine vorübergehende Option.

    Wie gesagt hatte ich aber keine TE und deshalb fehlt mir dazu die Erfahrung. Vermutlich können andere noch bessere Tipps geben.

    Für die OP(s) drück ich dir die Daumen, auch für eine lange Tropffreiheit. :girlshuepfend:

    Glaukom mit Gesichtsfeldausfällen, Trabekulotomie an beiden Augen (04/11 + 08/11), vor Katarakt-OP (11/21) stark kurzsichtig.

  • Hallo Susanne,

    ich hatte vor gut 10 Jahren TE rechts und links. Bin seither völlig ohne Tropfen.

    Allerdings habe ich Offenwinkel, vielleicht sind da relevante Unterschiede.


    LG . Senator

  • Guten Morgen zusammen und lieben Dank für Eure Antworten =)

    DieDa: Ich hatte tatsächlich auch so geplant, dass ich nach der OP die Brille erneuern lasse. In den letzten Wochen aber kann ich zunehmend schlechter mit meiner jetzigen Brille sehen, was nervt und wahrscheinlich auch fürs Gehirn nicht gerade gut ist. Deine Idee mit günstigen Gläsern für eine Übergangszeit ist gut, denn es kann ja dauern, bis die OPs rum sind und die Augen wieder im Normalmodus.

    Senator: Ja, ich denke, da gibt es den relevanten Unterschied, dass beim Pigmentdispersionsglaukom der Pigmentabrieb über kurz oder lang für einen erneuten Anstieg des Aid sorgt, leider. Toll, dass Du so lange schon ohne Tropfen leben kannst!

    Ein Oberarzt in einer Klinik sagte mir mal, dass nach der ersten OP schon bald die zweite folgen würde ... Das kann natürlich auch nicht unbegrenzt fortgesetzt werden. Aber ich will nicht klagen, denn immerhin habe ich nach all der langen Zeit erst relativ wenig Gesichtsfeldausfälle.

    Ich wünsche Euch ein schönes Sommerwochenende und sende liebe Grüße,

    Susanne

  • Solch eine Brille für die Übergangszeit kannst du vielleicht später als Not-Ersatzbrille benutzen. Ich habe immer eine im Auto im Handschuhfach.

    Glaukom mit Gesichtsfeldausfällen, Trabekulotomie an beiden Augen (04/11 + 08/11), vor Katarakt-OP (11/21) stark kurzsichtig.

  • Hallo Susanne,

    Wenn es geht würde ich mit einer neuen Brille noch warten. Die sind ja doch recht teuer.

    Ich habe nach meiner tiefe Sklerektomie eine Hornhautverkrümmung, so dass mein Brillenglas neu ausgelegt werden musste.

    Durch das Sickerkissen habe ich auch ein extrem trockenes Auge, das erschwert die Abstimmung der optimalen Brillengläser. Nach 20 Minute intensives Ausmessen und Sehtest, ist einfach Schluss. Da braucht meiin Auge Pause.

    Viel Erfolg und alles Gute!

    Uke

  • Ich tropfe seit 30 Jahren meine Augen und bin in den letzten Jahren mit 3 x täglich Dorzolamid und 1 x Latanoprost z. N. noch gerade so hingekommen, dass der Augeninnendruck unter 15 blieb. Im letzten halben Jahr ist er kontinuierlich angestiegen und liegt jetzt bei 18 / 20.

    Hast Du denn unter diesen Drücken eine Progression im OCT oder im Gesichtsfeld? Nur das wäre für mich ein Grund für eine Operation. Eine Trabekulektomie hat eine durchschittliche "Lebenserwartung" von 7 Jahren, führt aber auch nicht immer zu Tropfenfreiheit und hat immer das Risiko für eine Sehverschlechterung.

    Wenn der Gesichtsfeldschaden noch nicht extrem ist, könnten ja auch minimalinvasive Verfahren in Frage kommen, um noch Zeit zu gewinnen, ist das mal besprochen worden?

    Gruß Malve

  • Guten Abend zusammen und lieben Dank für Eure Antworten.

    DieDa Ich habe auch im Handschuhfach meine Autos eine Ersatzbrille liegen =) Am 15. April bin ich bei meiner Augenärztin, ich bespreche das mal mit ihr, vielleicht kann sie etwas dazu sagen. Solange warte ich auf jeden Fall noch mit der neuen Brille.

    uke Vielen Dank für Deinen Erfahrungsbericht. Es kann so vieles passieren bei einer Augen-OP...

    malve Es ist so, dass meine Sehnerven beidseitig, v.a. aber rechts, schon sehr, sehr dünn sind, rechts mit partieller Optikusatrophie. Vor dem Hintergrund der Tatsache, dass ich multiple Tropfenunverträglichkeiten habe und mit der aktuellen Medikation nicht mehr den Zielwert von 15 mmHg beidseitig erreiche, gilt die Therapie als ausgereizt und es besteht somit die Indikation zur OP.

    Ich bin aktuell in der Uniklinik Mainz in Behandlung. Eine andere Augenklinik hatte eine istent Implantation empfohlen. Aber damit wäre nichts gewonnen, da der Druck damit nicht ausreichend gesenkt würde und ich weiter tropfen müsste, meine Tropfen aber kaum noch wirken.

    Ich verlasse mich auf das, was die auf Glaukom spezialisierten Fachkräfte der Uniklinik empfehlen und bin eigentlich auch froh, keine Fremdkörper ins Auge zu bekommen. Es bestünde ohnehin Verstopfungsgefahr durch Pigmentablagerungen.

    Eine Progression beim OCT oder dem Gesichtsfeld ist zumindest in den letzten drei/vier Jahren nicht zu verzeichnen.

    Laser o.Ä. kommt definitiv bei mir nicht mehr in Frage, dafür ist das schon zu weit fortgeschritten.

    Warum ist es eigentlich so, dass Tropfen irgendwann nicht mehr wirken? Ist das bei anderen Glaukomformen auch so oder ein Spezifikum des PDG?

    Viele Grüße

    Susanne

  • Hallo Susanne!

    Willkommen im Forum.

    Bei einem Pigmentdispersionsglaukom ist hier die Rede von 2 bis 6 Jahren. Wenig genug, aber ich wäre sehr froh.

    Das kann, das muss aber nicht so sein.

    Senator: Ja, ich denke, da gibt es den relevanten Unterschied, dass beim Pigmentdispersionsglaukom der Pigmentabrieb über kurz oder lang für einen erneuten Anstieg des Aid sorgt, leider. Toll, dass Du so lange schon ohne Tropfen leben kannst!

    Auch hier ist das möglich, aber kein Muss.

    Wie sieht`s denn bei Dir aus? Wenn Du schon so lange den Pigmentabrieb hast, sind dann Kirchenfensterphänomene da? Wurde bei Dir keine Iridotomie gemacht?

    Ich bin aktuell in der Uniklinik Mainz in Behandlung. Eine andere Augenklinik hatte eine istent Implantation empfohlen. Aber damit wäre nichts gewonnen, da der Druck damit nicht ausreichend gesenkt würde und ich weiter tropfen müsste, meine Tropfen aber kaum noch wirken.

    Da bist Du in sehr guten Händen. Eine stent-Implantation würde ich beim Pigmentglaukom auch nicht machen lassen. Und wenn Dein Ziel Tropfenfreiheit ist, dann bleibt eigentlich oft nur die TE.
    Leider entwickelt man manchmal nach langer Anwendung eine gewisse Resistenz gegen die Wirkstoffe und dann bleibt die Drucksenkung aus.

    Warum ist es eigentlich so, dass Tropfen irgendwann nicht mehr wirken? Ist das bei anderen Glaukomformen auch so oder ein Spezifikum des PDG?

    Das hat nichts mit der Glaukomform zu tun. Das passiert halt leider manchmal, dass lange angewendete Medis nicht mehr wirken. Da bleibt nur noch ein Wechsel und wenn der, aus welchen Gründen auch immer, nicht geht, bleibt ja nur noch eine OP.

    Meine Frage ist denn auch, ob mit der Trabekulektomie tatsächlich eine (dauerhafte) Sehverschlechterung eintreten kann, sodass es vielleicht doch sinnvoller ist, mit der neuen Brille bis danach zu warten? Hat da jemand Erfahrungen?

    Das ist leider möglich, dass die TE zu einer Sehverschlechterung führt, ja. Grundsätzlich kann das bei jedem Eingriff als Folge auftreten. Muss aber nicht.

    Ich würde auf jeden Fall mit der Brille 8 Wochen nach der TE abwarten. Und der Zeitraum von 8 Wochen ist auch noch abhängig vom postoperativen Verlauf.

    Viele Grüße
    Sabine

  • Hallo Sabine,

    vielen Dank für Deine Rückmeldungen zu meinen Fragen. "Kirchenfensterphänomene" - was ist das? Ich kenne den Ausdruck nicht. Es wurde an meinem Auge bis dato noch gar nichts gemacht, wie gesagt, ich habe wirklich 30 Jahre lang brav getropft, anfangs auch nur 2 x am Tag (über viele Jahre). Ich bin einfach froh, dass bislang noch kein größerer Schaden eingetreten ist. Aber mir ist auch klar, dass nach der OP nichts mehr so sein wird wie vorher. Ich hoffe einfach auf einen komplikationslosen Eingriff und einen guten postoperativen Verlauf.

    Viele Grüße

    Susanne

  • Hallo Susanne!

    vielen Dank für Deine Rückmeldungen zu meinen Fragen. "Kirchenfensterphänomene" - was ist das? Ich

    Kirchenfensterphänomene treten oft beim Pigmentglaukom auf. Das ist, wenn der AA mit Licht ins Auge leuchtet und das Licht dann von hinten im Augen durch die Iris wieder durchleuchtet. Das ist erst möglich, wenn die Iris entsprechend abgeschilfert ist.


    Viele Grüße
    Sabine