• Grüß Gott
    und einen netten Ostergruß an alle hier im Forum.
    Ich gehöre mit 66 Jahren zu den "Jungen Alten"

    Bei mir wurde im Frühjahr 2023 ein Grüner Star festgestellt.
    Familiäre Häufung, Mutter, Cousinen, ist vorhanden.

    Die Verträglichkeit der Glaukom Tropfen lässt bei mir sehr zu wünschen übrig.
    So wie ich vermute jetzt auch mit erheblichen Nebenwirkungen.

    Das ist auch der Grund weshalb ich mich in diesem Forum angemeldet zu haben um Informationen, Erfahrungsberichte und im Austausch mit Euch mehr über das "Glaukom" zu erfahren.

    Anmerken möchte ich noch das am 1. Dezember vergangenem Jahres bei einer Kontrolluntersuchung eine Netzhautablösung re. Auge festgestellt wurde die eine
    sofortige Einweisung in die Augenklinik München nach sich zog.

    So nun bin ich erstmal beschäftigt mich hier ein zu zulesen.

    Habt einen GutenTag

    Braini Brain

  • Willkommen hier, Braini Brain!

    Was tropfst du? Wie äußern sich die erheblichen Nebenwirkungen? Wie waren deine Druckwerte vor den Tropfen und wie sind sie jetzt?

    Ist nach deiner Netzhautablösung alles wieder in Ordnung?

    Glaukom mit Gesichtsfeldausfällen, Trabekulotomie an beiden Augen (04/11 + 08/11), vor Katarakt-OP (11/21) stark kurzsichtig.

  • So, nun vom Osterurlaub zurück,

    beantworte ich nun die Fragen.

    Im Mai 2023 wurde erstmal der Grüne Star festgestellt.
    Es wurden die Monoprost Tropfen verordnet.
    Bei der ersten Kontrolle war dem Augenarzt die Senkung nicht viel genug.
    Die Werte habe ich leider nicht mehr im Kopf.
    Er verschrieb nun Ganfort.

    Nach 2 Wochen der Tropferei begab ich mich nun wieder zu ihm in die Praxis. Meine Augen waren feuerrot brannten und tränten. Mein Umfeld sprach mich schon ständig darauf an.

    Der Arzt sagte, Ganfort seien die Besten, ich müsse mit den roten Augen leben. Außerdem solle ich mir das Medizinprodukt Hylogel zur Befeuchtung der Augen besorgen.

    Perplex von der Antwort und noch völlig Unbedarf was das Glaukom angeht, fügte ich mich.

    Im Oktober hatte ich einen heftigen Infekt der oberen Atemwege der mit Antibiotika behandelt wurde.
    Kurzfristig war es besser, Entzündungen der Nase (Rhinitis), des Rachens (Pharyngitis) und des Kehlkopfes (Laryngitis), sowie Bronchitis flammten bis jetzt immer wieder auf.
    Zu diesem Zeitpunkt vermutete ich keinen Zusammenhang eventuell mit den Wirkstoffen Bimatoprost, Timolol und Betablocker.
    Die letzten 5 Jahre hatte ich keinen einzigen Infekt, nicht mal Corona.

    Im Dezember wurde in der LMU München wegen meiner Netzhautablösung am rechten Auge eine Vitrektomie vorgenommen. Zugleich wurde die Linse ausgetauscht.

    Der Eingriff war schmerzfrei und nach dem sich das Gas nach 6 Wochen verflüchtigt hatte, sah ich wieder so gut wie vorher, dank einem sehr empatischen und kompetenten Operator.
    Ich wurde mit einem Augendruck von 20 und 21 entlassen, zudem sagten sie das ich eine dicke Augenhornhaut habe und das man da 2 bis 3 Punkte abziehen könne.

    Auf meinen Wunsch hin wegen den roten Augen wechselten sie in der Augenklinik die Augentropfen zur Senkung auf Timo Edo 0,5 und dann auf Timo Comod 0,5 2x täglich beide Augen.

    Bei der Nachsorge dann beim hiesigen Augenarzt war der Augendruck stets zwischen 20 und 22.

    Ich bin Kurzsichtig (Sph -2,25, rechts und links) und trage eine Gleitsichtbrille.
    Mein Sehnerv wäre nur leicht eingedellt und das Gesichtsfeld wäre bis jetzt auch nicht eingeschränkt.

    In dieser Zeit bis jetzt gingen mir zu den ständigen Infekten vermehrt die Haare aus, habe ne Lidrandentzündung, Kopfschmerzen, Befindlichkeitsstörungen in den Oberschenkeln und den Händen......

    Vor dem Urlaub suchte ich deswegen meinen Hausarzt auf.

    Diese meinte das dies alles auch von meinen Augentropfen kommen könnte. Zudem wurde vor Jahren eine bronchiale Hyperreagibilität festgestellt. Eher selten, bei Bedarf aber nehme ich ein Salbutamol Spray.

    Auf eigene Verantwortung hin hab ich nun Timo Comod abgesetzt und werde meine Beschwerden bis zum Termin im Mai beim Augenarzt beobachten und dort es dann ansprechen.

    Bilde mir ein in den vergangenen 2 Wochen ohne Tropfen geht es mir schon Besser.

    Nun hoffe ich das ich mit meinen Ausführungen keinen erschlagen habe. 😉

  • Hallo BrainiBrain!

    Der Arzt sagte, Ganfort seien die Besten, ich müsse mit den roten Augen leben. A

    Wenn jemand Beschwerden hat, dann muss das ernst genommen werden.

    In dieser Zeit bis jetzt gingen mir zu den ständigen Infekten vermehrt die Haare aus, habe ne Lidrandentzündung, Kopfschmerzen, Befindlichkeitsstörungen in den Oberschenkeln und den Händen......

    Vor dem Urlaub suchte ich deswegen meinen Hausarzt auf.

    Diese meinte das dies alles auch von meinen Augentropfen kommen könnte. Zudem wurde vor Jahren eine bronchiale Hyperreagibilität festgestellt.

    Halte Dir diese Hausärztin auf jeden Fall ganz warm! Es gibt noch immer Hausärzte, die weisen einen Zusammenhang von Beschwerden mit Augentropfen als unmöglich ab.

    Bei Asthma z. B. sollte ein Betablocker gar nicht eingesetzt werden. Hattest Du dem AA davon erzählt?

    Bilde mir ein in den vergangenen 2 Wochen ohne Tropfen geht es mir schon Besser.

    Du bist Dir der eigenen Verantwortung bewusst, das hast Du ja geschrieben. Optimalerweise sollte das anders laufen. Erst das Gespräch mit dem AA und dann ein Auslassversuch. Aber ich versteh Dich schon....

    Das kann gut sein, dass Du da jetzt eine Verbesserung spürst. Bis der Wirkstoff aus dem Körper ist kann es schon mal 4-6 Wochen gehen.

    Viele Grüße
    Sabine

  • Hallo Sabine.

    Meine alteingesessene Augenarztpraxis wurde von einer
    Augenarztkette übernommen.
    Da kann es passieren das der AA dich in seiner Muttersprache anspricht und ich ihn bitten muss es mir doch auf Deutsch zu übersetzen.

    Eine aktueller Medikamentenplan, erstellt von meiner Hausärztin lag dem AA vor.
    Die Tabletten gegen hohen Blutdruck und welche für meine Schilddrüsenunterfunktion waren ebenso verzeichnet wie das Salbutamol bei Bedarf.
    Nachgefragt von der Praxis wurde daraufhin nicht. Mir war das auch nicht bewusst das da eine Kontraindikation vorliegen könnte.

    Einen Termin, selbst als Bestandspatientin ausser der Reihe zu erhalten ist sehr schwierig. Meine Vierteljährlichen Kontrolltermine bekomme ich quasi schon für das ganze Jahr im Voraus.

    Einen anderen, sprich neuen Augenarzt zu suchen, gestaltet sich noch schwieriger, beziehungsweise ist nur frustrierend da es in meiner Gegend als Kassenpatientin keine freien Termine gibt!

    Sicher ein Auslass Versuch wäre angebracht nachdem man mit seinem AA das besprochen hätte.
    Die Behandlung ist ja deshalb darauf ausgelegt, dass man die Medikamente regelmäßig und langfristig anwendet.

    Dennoch kann es Situationen oder Zeitspannen geben, in denen man dieses regelmäßige Schema verlässt.

    So wie bei mir diesen Eigenmächtigen Auslassversuch, bei zunehmenden Beschwerden oder einer Unverträglichkeit.

    Ein zeitnaher Termin war/ist nicht möglich.
    Ich brauche im JETZT, eine bessere Befindlichkeit und nicht nach Monaten.
    Wird schon gut gehen bis zum Termin Ende Mai.

    Netten Gruss

    Braini

  • Auf eigene Verantwortung hin hab ich nun Timo Comod abgesetzt und werde meine Beschwerden bis zum Termin im Mai beim Augenarzt beobachten und dort es dann ansprechen.

    Hallo Braini,

    es ist eine Tatsache, daß die Augentropfen auch systemische Nebenwirkungen haben können.

    Jeder Tropfen stört das Auge, es ist dafür auch kein Platz vorgesehen.

    Sobald man eintropft, transportiert das Auge die Tropfen heraus, indem sie über den Tränen-Nasengang in die Nase abfließen, außerdem produziert das Auge vermehrt Tränenflüssigkeit, um nachzuspülen.

    Es hat sich eigentlich bewährt, das Abfließen durch Druck auf den Winkel zwischen Auge und Nase zu verhindern.

    Ich gehe so vor:

    1. Eintropfen, noch bei offenem Auge auf den Winkel drücken (nur leicht, nicht quetschen). Schon mit dem 1. Lidschlag würde man 80 % der Tropfen in die Nase transportieren, deshalb bei offenem Auge abdrücken.

    2. Sanft das Auge schließen und mindestens 2 Minuten geschlossen halten, nicht blinzeln, dann massiert man den Tropfen mit den Tränen durch die Lider hinaus.

    So kann man das bei allen Tropfen machen, bei Betablockern warte ich vom Eintropfen an sogar 5 Minuten, das hat mir eine Pharmakologin empfohlen, es habe schon Todesfälle unter Betablocker-Augentropfen gegeben.

    Vielleicht probierst Du das noch mal.

    Selbst absetzen halte ich nicht für eine besonders gute Idee. Du machst jetzt schon den 3. Anlauf mit den Tropfen, so unendlich viele gibt es nicht und ganz ohne Nebenwirkungen ist ein zu hoher Anspruch.

    Da muß man manchmal Kompromisse schließen und wenn es gar nicht geht, natürlich die Reißleine ziehen. Ganfort habe ich z.B. überhaupt nicht vertragen.

    Ich habe auch bronchiale Hyperreagibilität und Salbutamol Spray und tropfe BetaBlocker 3 x täglich. Müdigkeit inclusive.

    Schönen Sonntag noch. Gruß Malve

  • Hallo Braini Brain,

    willkommen auch von meiner Seite. Ich kann gut verstehen, dass Du diese Tropfen nicht mehr nehmen solltest, auch wenn - ich schließe mich den anderen an - ein Auslassversuch mit Augenarzt und in Absprache der eigentliche Weg ist.

    Du könntest in eine spezielle Glaukom-Sprechstunde in einer Augenklinik gehen. Dafür brauchst Du vom Augenarzt eine Überweisung, die bekommst Du ja auch abseits Deiner Termine.

    Dort kannst Du das Thema Tropfen und Behandlung ansprechen. Es gibt auch die Möglichkeit, vor allem beim primären Offenwinkelglaukom, auch eine SLT (Selektive Laser Trabekuloplastik) machen zu lassen. Das wird z. T. immer öfter als Primärtherapie angewandt und gerade, wenn man noch nicht (viele Jahre lang) getropft hat, ist sie oft sehr wirksam.

    Eventuell erringst Du damit, wenn alles prima läuft, jahrelang Tropfenfreiheit. Sie kann auch beliebig oft wiederholt werden und ist eine Kassenleistung. Das könntest Du besprechen, und natürlich auch andere Optionen.

    Was auch möglich ist, ist in Deiner Praxis zwischendurch mal den Druck messen zu lassen ohne Augenarzttermin. Ich hatte das in meiner Praxis auch machen lassen. Mein AA ist sehr beliebt, bzw. sehr ausgelastet. Als ich mal ein Cortison-Nasenspray nahm bzw. nehmen musste, was bei Glaukom ja nicht günstig ist, konnte ich zwischendurch zum Messen kommen, ohne ihn zu sprechen.

    Dies mal als Gedanken meinerseits.

    Schönen Sonntagabend und liebe Grüße,

    Andreica

  • Hi Andreica.

    DANKE schon mal für deine für mich sehr interessanten kompetenten Hinweise.
    Das bringt mich gut weiter.
    Werde deine Tipps so auch umsetzen.

    Mein Auslassversuch ist ja nicht generell
    eine Therapieverweigerung.

    Für mich ist es eine eigenverantwortliche Rational-beobachtend basierte Entscheidung bis zum nächsten Termin beim AA, der ja leider nicht kurzfristig zu bekommen ist.

    Übrigens,
    nach 2 Wochen ohne Tropferei kommt es nun so gut wie, schon zur Symptomfreiheit von meinen Nebenwirkungen.

    Denke schon das der Doc eine neue Lösung finden wird.

    Ganz liebe Grüße
    Braini

  • Hallo BrainiBrain!

    Sicher ein Auslass Versuch wäre angebracht nachdem man mit seinem AA das besprochen hätte.
    Die Behandlung ist ja deshalb darauf ausgelegt, dass man die Medikamente regelmäßig und langfristig anwendet.

    Dennoch kann es Situationen oder Zeitspannen geben, in denen man dieses regelmäßige Schema verlässt.

    So wie bei mir diesen Eigenmächtigen Auslassversuch, bei zunehmenden Beschwerden oder einer Unverträglichkeit.

    Grundsätzlich kann ich Dich ja verstehen. Wenn es einem nicht gut geht, dann versucht man halt alles, um eine Besserung zu bekommen.


    Übrigens,
    nach 2 Wochen ohne Tropferei kommt es nun so gut wie, schon zur Symptomfreiheit von meinen Nebenwirkungen.

    Wie ist der Stand der Dinge nun weitere 10 Tage später?


    Viele Grüße
    Sabine