GDx Nervenfaseranalyse

  • Hallo,

    weiß jemand hier wie man ein GDx deutet? Oder wo ich eine Anleitung wie man es "liest" finden kann. Ich würde gern mehr davon verstehen...

    Gruß

    Petra

    ;)

  • Hallo Petra!

    Ich habe auch kürzlich erst eine GDX machen lassen.
    Ich hab das in der Uni-Klinik Freiburg so erklärt bekommen:

    Also:

    OD ist rechtes Auge
    OS ist linkes Auge

    Als drittes Bild von oben siehst Du ein Bild in grau und in diesem Bild sind farbige Quadrate.
    Die Quadrate sind farblich unterschiedlich- je nach Schädigungsgrad. Dunkelblau ist noch kein Schaden , dann kommt hellblau, dann gelb und zum Schluß rot. Wenn ein Gebiet rot ist, so liegt dort ein Schaden vor. Unten sind dann die Kurven. Liegt der grüne ( rechtes Auge) oder der lila Strich (linkes Auge ) außerhalb dem farblich gekennzeichneten Gebiet, liegen dort Auffälligkeiten vor.

    So wurde mir das jedenfalls erklärt.

    Ich hoffe, ich konnte Dir ein bißchen weiterhelfen.

    Grüße

    Sabine

  • Hallo Sabine,

    das ist schon mal ganz interessant. Bringt mich etwas weiter. Ich habe jetzt die Seite der Firma die, die GDx-Machinen herstellt gefunden und stöbere da gerade herum. Es ist ein bisschen verwirrend, weil alles auf englisch ist. Deshalb dauert es etwas.. ?( Aber es ist dort auf jedenfall einiges erklärt und ich kann dir ja wenn du Lust hast darüber berichten..falls ich weiteres herausfinde.. :P

    Gruß Petra :)

    ;)

  • Was heißt es überhaupt wenn beim GDX dunkel- oder hellblaue Kästchen angezeigt werden? Sind das schon Schäden oder sind es einfach Stellen die abweichen von der Norm?

  • Willkommen im Forum hoolla,

    die Fa. Zeiss hat uns zum Tag der Sehbehinderten am 04.06. ein GDx-Gerät für Ärzte und Patienten zur Verfügung gestellt. Während der Veranstaltung finden hieran Untersuchungen statt mit anschließender Beurteilung. Dort habe ich Gelegenheit, noch einmal genauestens nachzufragen, denn in der Zwischenzeit höre ich immer wieder unterschiedlichste Angaben hierzu. Nach der Veranstaltung werde ich hierzu berichten.

    Alle, die in der Nähe von Dortmund leben, sind natürlich herzlich eingeladen. Näheres unter Selbsthilfegruppen hier im Forum.

    Ich hoffe, Euich allen geht's gut. Ich bin nach wie vor super zufrieden mit meinen Werten nach der OP (die letzten Wochen immer 9) und weiterhin ohne Tropfen. Nun ist der nächste Termin sogar erst in vier Wochen. Leider tränt das Auge seit einiger Zeit, das ist lästig. Doch das Filterkissen steht gut. Wahrscheinlich hängt es wohl mit trockenen Augen zusammen. Kennt das jemand oder hat ähnliches erlebt nach OP?

    Ich wünsche Euch eine schöne Zeit.

    VG, Helga

    Selbsthilfegruppe Glaukom Dortmund

  • Hallo,

    hier die versprochenen Infos zur Erklärung des GDx, die ich durch Arztbefragung und – materialien in Erfahrung bringen konnte.

    GDx-Untersuchung zur Früherkennung und Verlaufskontrolle bei Glaukom. Es misst die Nervenfaserschichtdicke. Das Gerät kann zum frühestmöglichen Zeitpunkt die durch Glaukom geschädigten Strukturen der Nervenfaserschicht ermitteln.
    Das Gerät vergleicht die Messungen mit einer nach Altersgruppen organisierten, multiethnischen Datenbank. Mit Hilfe eines speziellen Nervenfaserindex (NFI) kann die Wahrscheinlichkeit einer Glaukomschädigung, zusammen mit der mikroskopischen Untersuchung beim Augenarzt, objektiv und zuverlässig bestimmt werden. Bei einer Verlaufskontrolle mit dem GDx hat der Augenarzt die Möglichkeit, glaukombedingte Veränderungen auszuwerten und dem Behandlungsplan des Patienten anzupassen.

    Zu den GDx-Bildern:
    Die beiden oberen Bilder (rechtes/linkes Auge) zeigen im Mittelpunkt den Sehnervkopf (die Fundusabbildung), dieser sollte genau zentriert sein. Die Messungen werden im Berechnungskreis (doppelte Linie) vorgenommen.
    Mittig beider Augen: Grüne Buchstaben auf weißem Hintergrund zeigen Ergebnisse im Normalbereich an. Außerhalb des Normalbereichs liegende Werte werden dunkelblau, hellblau, gelb und rot angezeigt.
    Darunter befindet sich der NFI (Nervenfaserindikator). Steigende Werte weisen auf eine erhöhte Glaukomwahrscheinlichkeit hin:
    0 – 30 niedrige Wahrscheinlichkeit,
    31 – 50 Verdacht 51 – 100 hohe Wahrscheinlichkeit.
    Dieses ist sicher für uns eine wichtige Erklärung und gut verständlich.

    Darunter befindet sich, jeweils wieder für rechts und links, die farbige Karte der Messungen der Nervenfaserschichtdicke.
    Warme Farbtöne – gelb, rot – Ergebnisse mit höheren Werten,
    kalte Farben – grün bis dunkelblau – niedrige Werte. Eine sanduhrförmige Rotfärbung um den Sehnerv ist typisch für ein normales Auge. Bei fortgeschrittenen Veränderungen ist die Karte fast ausschließlich in kalten Blautönen gehalten, was im Allgemeinen einer Gesichtsfeldeinschränkung in ähnlicher Großenordnung entspricht.

    Veränderungen sind erkennbar, bevor Einschränkungen des Gesichtsfeldes auftreten.

    Die dritten Bilder stellen abweichende Werte dar. Die Farbkodierung zeigt die Größe der Abweichung an, verdeutlicht bei der Verlaufskontrolle z. B. die Schwere der Nervenfaserschädigung. Rote Kästchen kein für uns positiver Befund.

    TSNIT-Diagramm unten:
    Diese Werte stammen aus dem Berechnungskreis in der oberen Abbildung. Im mittleren Teil sind die Werte beider Augen überlagert. Die Linien sollten im farbig skizzierten Bereich (altersbezogener erwarteter Normalbereich) liegen.

    Hoffe, dies alles korrekt wiedergegeben zu haben und Euch zum besseren Verständnis einige Erklärung gegeben zu haben.

    Beste Grüße,

    Helga

    Selbsthilfegruppe Glaukom Dortmund

  • Hallo alle zusammen,

    habe zwar schon seit mehreren Jahren ein Glaukom aber noch nicht's von GDX gehört. Kann mir jemand erklären, was das für eine Untersuchung ist und ob sie aussagekräftiger ist als das "Punktesehen in der Halbkugel".
    Wo kann man diese Untersuchung machen lassen, wie läuft diese ab und ist das eine Kassenleistung?

    Da ich zur Zeit Kortison nehmen muß und dieses direkt auf den Augendruck wirkt, bin ich wieder unsicherer geworden.

    Vielen Dank und liebe Grüße
    Dani

  • Weiß einer was für Daten die Ärztin immer am Anfang des GDx in das Gerät eingibt?
    Alter,Geschlecht und was noch?

    Und is das GDx auch erst aussagekräftig wenn man es ein zweites Mal macht?

  • Hallo Nellzen!

    Soviel ich weiss, werden am Anfang nur die persönlichen Daten eingegeben.

    Auch in einer GDx kann man den Verlauf beobachten. Mein Prof. sagte mir damals nach der 1. Untersuchung, dass ich leichte Schäden habe. Also, ist eine 1. Untersuchung auch schon aussagekräftig. Man kann in jedem Fall erkennen, ob ein Schaden da ist, oder nicht. Eigentlich ist das ja eine HRT-Untersuchung auch. Die Ärzte lassen sich nur selten zu einer Beurteilung hinreissen. Den Verlauf kann man bei beiden Untersuchungen erst nach weiteren Untersuchungen beurteilen- das ist klar.

    Gruß
    Sabine

  • Hallo Nellzen,
    mehr als Sabine weiß ich dazu leider auch nicht.

    Dani,
    hier ein Link aus diesem Forum, dort sind alle möglichen Untersuchungen erklärt:
    https://www.glaukom-forum.net/wbblite/thread…readid=185&sid=

    Twin,
    mein höchster NFI-Wert lag auch bei 21. Ich habe noch keine Gesichtsfeldausfälle und mein Sehnerv ist in Ordnung. Vielfach wird gesagt, dass man erst ein Glaukom hat, wenn man schon Ausfälle hat. Da man aber wegen Hochdruck gefährdet ist ein Glaukom zu entwickeln, fällt man auch schon unter diese Gruppe, zumal, wenn die Anwendung von Augentropfen erforderlich ist. (Hochdruck = Oculäre Hypertension). Hier scheint eine unterschiedliche Auffassung zu herrschen.

    Zu den Untersuchungsmethoden bzw. wer diese durchführt:
    Manche Augenarztpraxen haben solche Geräte. Dies muss man in der eigenen Stadt erfragen.
    Es gibt auch Zusammenschlüsse von Augenärzten, die sich solch ein (z. B. GDx) Gerät gemeinsam anschaffen, z. B. sind manche dieser Ärzte in Augendiagnosecentern oder Laserdiagnostikcentern zusammengeschlossen. Ein Link beim Deutschen Grünen Kreuz zeigt die Städte auf, in denen sich solche sog. Augendiagnostikcenter befinden: http://www.badc.de/

    Gruß, Helga

    Selbsthilfegruppe Glaukom Dortmund

  • Wie äußern sich erste Gesichtsfeldausfälle bei einem Glaukom...ist ein vergrößerter blinder Fleck gleich ein Indiz für ein Glaukom? Bemerkt man den vergrößerten blinden Fleck beim Sehen?

  • Das Gesichtsfeld beginnt vom Rand aus zu schrumpfen. Also nichts mit einem vergrößerten Blinden Fleck, der ja bekanntlich im inneren des Gesichtsfeldes liegt.

    Das Heimtückische ist halt, dass man diesen Gesichtsfledverlust zumindestens am Anfang überhaupt nicht bemerkt.

    mfg: Jochen Schmitt

  • Bei mir fing es so an, dass ich Personen angerempelt habe bzw. auf Gegenstände aufgelaufen bin, da ich Sie nicht wahr genommen habe. Man merkt das auch ganz gut in der Fußgängerzone wenn ein Radfahrer auf einen zukommt und man nicht mehr abschätzen kann wo er hin bzw. wie schnell er fährt, ich bleibe bei solchen Situationen einfach stehen und warte bis er weg ist.
    21 im GDX - hm, das ist sehr lange her, davon kann ich nur träumen, meine aktuellen Werte liegen jeseits von 60.

  • Aber den vergrößerten blinden Fleck nimmt man doch eigentlich nicht wahr oder? Eine Freundin hat zum Beispiel schon seit Kindheit einen vergrößerten blinden Fleck und nimmt ihn überhaupt nicht wahr,aber wieso ich dann? Macht mich beim schauen total verrückt.

    Der NFI Wert von 21 und 25 sind doch noch nicht als krankhaft einzustufen oder Twin? Nur wenn sie sich verschlechtern?

  • Hallo, Nellzen,

    Menschen mit Gesichtsfeldausfall in der Peripherie bemerken nicht, was sie nicht sehen, denn dort, wo die Netzhautzellen keine Informationen weiterleiten, ist es weder hell noch dunkel.
    Nachvollziehen können wir dies am besten, wenn wir uns bewusst werden, wie wir den Raum in unserem Rücken erfahren. Wir wissen, was sich dort befindet, doch dieser Raum ist visuell nicht erfahrbar, schauen wir uns nicht um. Ein Mensch mit Gesichtsfeldausfall wird also nicht durch eine dunkle Fläche gewarnt, dass er einen Teil seiner Umgebung nicht sieht.

    Ein Gruppenmitglied erklärte sein „Nicht-mehr-Sehen“ folgendermaßen: „Ich weiß, dass vor unserem Fenster rechts eine Übergardine hängt, aber ich sehe diese nicht.“
    Sein Gesichtsfeld war, als er dies bemerkte, bereits zur Hälfte eingeschränkt. Aus Nachlässigkeit, Bequemlichkeit, Verdrängen, aber auch durch zu wenig Information durch seinen damaligen Augenarzt, hat er regelmäßige Untersuchungen beim Arzt versäumt.

    Wenn die Fasern des Sehnervs absterben entstehen als Folge Gesichtsfeldausfälle. Bei diesen Ausfällen nimmt man bestimmte Areale einfach nicht mehr wahr (siehe oben) – sie sind quasi „wie ein blinder Fleck“. Makulapatienten z. B. sehen häufig einen grauen Schatten oder einen verschwommenen Fleck. Ist Deine Freundin Glaukom- oder Makulapatientin? Auch andere Augenerkrankungen müssen mit berücksichtigt werden bei dem was man sieht oder nicht sieht.

    Die Stelle des schärfsten Sehens liegt in der Mitte der Netzhaut – die Makula (gelber Fleck genannt). Wenige mm davon entfernt liegt der sog. „blinde Fleck“. An dieser Stelle befinden sich keine Lichtrezeptoren, da dort Sehnerv und Blutgefäße (versorgen die Netzhaut) in das Auge eintreten.

    Ein Verdacht im GDx beginnt bei einem NFI von 31. Doch nicht nur die Aussagen des GDx sind von Bedeutung, vor allen Dingen die Untersuchungen unter dem Mikroskop beim Augenarzt. GDx ist nur eine hilfreiche "Zusatzdiagnostik".

    VG, Helga

    Link zur Anschauung eines Bildes zur Findung des blinden Flecks:
    http://www.puchner.org/Fotografie/tec…/sehzentrum.htm

    Selbsthilfegruppe Glaukom Dortmund

    Einmal editiert, zuletzt von Helga K. (18. März 2006 um 09:18)

  • Hallo,

    mein Augenarzt hat mir heute - mal wieder - zu einer Messung der Nervenfaserschichtdichte geraten (GDx VCC). Laut Arzthelferin hat er das wohl schon mindestens 2 x getan. Ich kann mich daran nicht erinnern, war mit anderen gesundheitlichen Baustellen ausgelastet. Wie beurteilt ihr die Notwendigkeit dieser Untersuchung bei Glaukom? Ich habe ein Pex-Glaukom und im letzten Jahr hatte ich eine TE. Meine Druckwerte sind zur Zeit sehr gut. Tropfen muss ich nur noch 2 x täglich Clonid Ophtal sine. Damit kann ich gut leben.

    Die GDx ist ja eine Privatleistung und mit 93 € nicht gerade billig. Meine finanzielle Situation gibt das absolut nicht her. Unterlasse ich da etwas sehr Wichtiges, wenn ich auf diese Untersuchung verzichte? Gesichtsfeld wird übrigens regelmäßig gemessen.

    Freue mich auf eure Einschätzungen.

    memory

    Es ist sehr beglückend, sich mit kompetenten Menschen auszutauschen.

    Ein lieber Gruß

    memory

  • Hallo Memory,

    nach der TE hast Du doch bestimmt eine Jahreskontrolle in der Klinik, dann sollen die das dort machen, dann müsste die Krankenkasse es zahlen oder ein HRT in der Klinik, das reicht.

    Alles Gute

    Jenat

    Ohne Musik wäre alles nichts. (frei nach Mozart)

  • Hallo Jenat,

    meine OP ist schon ein Jahr her. Die Nachsorge macht mein AA. Trotzdem werde ich das Thema bei der nächsten Kontrolle mal ansprechen. Dann werde ich ohnehin zur GDx befragt werden.

    Danke für den Tipp!

    memory

    Es ist sehr beglückend, sich mit kompetenten Menschen auszutauschen.

    Ein lieber Gruß

    memory

  • Hallo memory, wie wichtig ist in deinem Fall die Gdx-Untersuchung? Ich habe dazu den Thread "Plauderei" begonnen und will mich nicht wiederholen. Ich halte es nicht für dringend (in deinem Fall), andere lassen sich eher verängstigen oder verstehen davon mehr als ich. Stell dir folgende Frage: ist es denkbar, dass die Untersuchung zu einer Änderung deiner Tropfenbehandlung führt? Wenn das Ergebnis "gut" ist, bleibt doch mit Sicherheit alles wie es ist. Falls aber das Ergebnis weniger gut ist, was ändert sich dann an der Behandlung, wo doch deine Druckwerte "sehr gut" sind?

    Schwierig ist höchstens der psychologisch korrekte Umgang mit deinem AA. Ich fände es nicht peinlich, zu sagen, "ich habe kein Geld dafür übrig". Ein anderer möglicher Satz wäre: "ich warte, bis die Untersuchung eine Kassenleistung wird."

  • Danke Heinrich für deine Überlegungen! An den Tropfen würde sich eher nichts ändern, vermute ich zumindest.

    Mir geht auch so durch den Kopf, dass ich vor der TE recht ausführlich untersucht wurde, habe aber keine Ahnung, ob dieses auch dabei war. Hinzu kommt, wenn ich den Prospekt richtig deute, dass die GDx in gewissen Abständen wiederholt werden sollte, um Vergleichswerte zu haben und die Entwicklung zu verfolgen. Das bedeutet, auch die Kosten stehen immer wieder an. Ich habe inzwischen auch gelernt, bei solchen Gelegenheiten den Ärzten ganz klar zu sagen, dass ich finanzielle Grenzen habe und außerdem mehrere Baustellen zu bedienen habe. Und weil das noch nicht ausreicht, gibt es ja auch noch die Zähne ;( . Darum hat in diesem Jahr der Zahnarzt nicht nur alles mir mögliche, sondern noch mehr von mir bekommen. Mal schauen, ob im nächsten Jahr die Augen dran sind.

    Danke für eure Rückmeldungen. Ihr habt mir damit weiter geholfen.

    memory

    Es ist sehr beglückend, sich mit kompetenten Menschen auszutauschen.

    Ein lieber Gruß

    memory