Bitte um Erfahrungen

  • Hallo Ihr Lieben,

    ein paar Tage lese ich nun schon mit und habe mich nun entschieden um Eure Antworten zu bitten.

    Zu meiner Person. Ich bin weiblich, 41 und hatte bisher noch keine Probleme mit den Augen. Seit März sieht nun alles anders aus. Ich wohne in einer Region mit Ärztemangel, den die Patienten hier auch oft zu spüren kriegen. Als ich immer verschwommener sah und keinen AA fand, bin ich zur Bereitschaft gegangen. Die Beschwerden kamen von trockenen Augen, aber leider sagte der AA auch, dass die Sehnerven auf ein beginnendes Glaukom hinweisen können. Außerdem gab es eine Netzhautdegeneration, die gelasert werden musste.

    Daraufhin wurde ich beim Augenarzt aufgenommen. Zuerst sollte die Lserung erfolgen mit den weiteren Untersuchungen zum Glaukom muss ich leider noch bis Mitte Juli warten. Die Ungewissheit belastet mich psychisch sehr stark. Außerdem habe ich Ängste, dass ich nur so lange warten muss, weil ich in dieser Region lebe. Hier im Forum lese ich ja oft, dass andere am nächsten Tag immer schon eine Zweitmeinung einholen.

    Beim AA wird wenig auf meine Bedenken eingegangen. Auch kann ich wenig zur Befundung sagen, da weder Arzt noch Helferinnen ausführlich geantwortet haben.

    Was ich weiß ist, dass ich beidseitig eine Papillenexkavation von 0,7 habe, weiß aber nicht, ob ich eine Makropapille habe. Der Druck war mal 20/21, 19/19 und 20/20 - mit dem Pusteteil.

    Weitere Diagnostik soll im Juli kommen. Geplant sind GF, OCT, Hornhautdickenmessung und 2 Tage mehrere Male Druck messen.

    Meinen Blutdruck messe ich inzwischen selbst, ist immer zwischen 110/65 -120/80. In der Familie gibt es keine Fälle, auch sonst keine bekannten Risiken.

    Der AA sagt es kann angeboren sein. Allerdings war ich in 2011 mal bei einem AA nachdem ich mit einem Laserpointer geblendet wurde. Der Arzt hat ja auch den Augenhintergrund untersucht und zu einer Exkavation nichts gesagt und notiert. Dort steht "Papille vital, randscharf". Muss ich davon ausgehen, dass er definitiv was gesagt hätte, wenn die Papillenexkavation da schon so aussah oder gibt es auch AA, die darauf nicht reagieren? Die Ungewissheit und das Warten sind sehr schlimm und ich frage mich, ob ich überhaupt noch hoffen darf.

    Ein weiterer Strohhalm besteht bei mir in der Frage, ob so eine Exkavation auch unter einem Blutverlust entstehen kann? Nach der Geburt meines Kindes (2012) habe ich soviel Blut auf einmal verloren, dass ich Blut und Plasma bekam.

    Ist es okay mit den weiteren Untersuchungen bis Juli zu warten oder soll ich mich doch kümmern, dass ich sehr viel weiter weg von uns jemanden finde, der die Augen anschaut?

    Danke für Eure Antworten. Bitte seid lieb. Ich weiß, dass ich noch gar keine Diagnose habe und es hier echt schlimme Fälle gibt. Trotzdem bin ich geschockt, verunsichert, voller Fragen und habe wirklich große Angst.

    Einmal editiert, zuletzt von aqua (16. Mai 2023 um 14:58)

  • Willkommen in diesem Forum, aqua!

    Du hast normale Druckwerte, somit dürfte die Wartezeit bis Juli keinen größeren Schaden anrichten. In zwei Monaten sind alle wichtigen Untersuchungen geplant, das ist prima!

    Du hast doch vermutlich einen Hausarzt, oder? Frag doch dort mal nach, ob du ein 24-h-Blutdruckmessgerät leihen könntest. Aufgrund deiner Druckwerte könnte es sich (falls es ein Glaukom ist) um ein NDG (Normaldruckglaukom) handeln, da ist dann wichtig zu wissen, ob der Blutdruck nachts im Schlaf stark abfällt. Dein diastolischer Wert wurde von dir ja schon mit 65 sehr niedrig gemessen. Das kann dazu führen, dass der Sehnerv nicht ausreichend durchblutet wird. In meinem Fall ist möglicherweise genau dadurch das Glaukom entstanden.

    Das mit der Angst kenne wir alle. Da es sich bei dir aber ggf. vermutlich um ein NDG handelt, das normalerweise nicht schnell voranschreitet, und du jetzt untersucht und wenn nötig behandelt wirst, kannst du aufatmen. Es ist gut, dass es jetzt entdeckt wurde und man etwas unternehmen kann. Bei mir wurde mein Glaukom leider sehr spät entdeckt und behandelt, dadurch habe ich starke Gesichtsfeldausfälle. Aber seit undgefähr 13 Jahren ist alles stabil.

    Bei uns hier sieht es übrigens auch düster aus mit Ärzten. Ich fahre 18 km zum Hausarzt und ebenso weit zur Augenärztin.

    Was deinen vermutlich etwas zu niedrigen Blutdruck betrifft: Keine Extremsportarten, aber ausreichend bewegen, viel trinken und - vor allem abends - salzreich essen.

    Glaukom mit Gesichtsfeldausfällen, Trabekulotomie an beiden Augen (04/11 + 08/11), vor Katarakt-OP (11/21) stark kurzsichtig.

  • Hallo Aqua,

    Willkommen im Forum.

    Ich verstehe Deine Besorgnis.

    Das Problem mit dem Ärztemangel kenne ich auch nur zu gut.

    Ich würde die weitere Diagnostik im Juli abwarten.

    Die Abklärung, ob ein Glaukom vorliegt, kann dauern, da wiederholte Untersuchungen erforderlich sind.

    Es ist wichtig, dass man einen Arzt in der Nähe hat.

    Sollte sich die Diagnose bestätigen, bekommst Du bei Deinem Augenarzt regelmäßige Untersuchungstermine entsprechend den Leitlinien.

    Erst mal sieht das Programm für Juli doch gut aus.

    Danach weißt Du dann mehr.

    Gruß Malve

  • Hallo DieDa,

    danke für die Antwort. Da ich Tag und Nacht gemessen habe und die 110/65 nicht grad der Durchschnitt waren, sondern eher die 120/80, wäre ich jetzt nicht so schnell bei NDG. Wenn mal beim Arzt gemessen wird, liege ich jetzt über viele Jahre bei 120/80, das empfinde ich als normal. Oder verstehe ich da was falsch?

    Für mich steht ja ganz groß die Frage im Raum, ob ich noch hoffen darf, dass sich der Verdacht nicht bestätigt.

    Ich war auch mal zwischendrin bei einem anderen AA zur Bereitschaft, weil ich am Wochenende wegen der Glaskörperabhebung ein Blitzgewitter hatte. Dieser hatte sich auch den Sehnerv angeschaut und meinte, dass er von einer Normvariante ausgeht, da ich nun schon mehrere Male beim AA war und der Druck zwar grenzwertig, aber nicht erhöht war.

    Ob sich das so schnell bewerten lässt weiß ich nicht, diese Einschätzung fand aber natürlich gut und wäre froh, wenn es sich bestätigt.

    Wenn ich Deine Antwort lese, gehe ich eher davon aus, dass da wenig Hoffnung bleibt.

  • Hallo Malve,

    auch Dir vielen Dank. Das wären dann 4 Monate von entdecken bis genaue Diagnostik, entdeckt wurde ja im März.

    Ich habe nur Angst, dass sollte die Diagnose bestätigt sein, ich mir dann noch Vorwürfe machen muss die 4 Monate gewartet zu haben.

    Grundsätzlich hat der Arzt ja jetzt im Mai nochmal Druck gemessen und ins Auge geschaut, aber, ob das reicht, kann ich nicht beurteilen.

  • Habt Ihr Tipps wie ich meine Gedanken von dem Thema wegrennen kann?

    Das was ich hier gelesen habe lässt ja trotz der Zuversicht, dass es viele Möglichkeiten gibt der Erblindung entgegenzuwirken, auch Ernüchterung.

    Augentropfen mit starken Nebenwirkungen, die irgendwann nicht mehr helfen. Immer wieder Untersuchungen vor denen einem Bange wird, weil wieder etwas verloren gegangen sein könnte. Für mich sind auch Sachen traurig wie z. B., dass viele Yoga Positionen wegfallen.

  • aqua, während du schläfst kannst du deinen Blutdruck nicht messen. Da könnte der diastolische Wert evtl. tiefer sein.

    Beim Arzt habe ich auch immer Werte um 120/80, da ist man ja ein paar Schritte ins Wartezimmer gegangen, vielleicht auch ein wenig aufgeregt.

    Ich würde dir schon raten, den Hausarzt nach der 24-h-Messung zu fragen. Das ist etwas, das du selbst unternehmen kannst, so weiß der Augenarzt bei deiner Untersuchung schon mal Bescheid wegen möglicher Einflüsse durch niedrige diastolische Werte.

    Wir können nicht hellsehen und wissen nicht, ob bei dir ein Glaukom vorliegt. Aber wir können dir sagen, dass man es heutzutage gut behandeln kann, um eine Verschlechterung aufzuhalten oder zumindest zu verlangsamen. Und wir haben das Glück, in einer Zeit zu leben, in der viel im Bezug auf die Glaukomtherapie geforscht wird und dass wir - selbst in Gegenden mit Ärztemangel - in einem Land mit gutem Gesundheitswesen leben.

    Glaukom mit Gesichtsfeldausfällen, Trabekulotomie an beiden Augen (04/11 + 08/11), vor Katarakt-OP (11/21) stark kurzsichtig.

  • Ich habe so ein Gerät, das automatisch in der Nacht misst. Mein Mann hat auch schon mal gemessen, da er oft später ins Bett geht. Trotzdem schadet es nichts beim Hausarzt anzufragen. Leider freut der sich nicht unbedingt über sowas, ist halt auch überlastet. Wechseln geht hier nicht, da keiner mehr Patienten annimmt.

    Einmal editiert, zuletzt von aqua (16. Mai 2023 um 17:56)

  • Hallo Aqua,

    das mit der Angst und den Sorgen kenne ich, aber das lässt auch irgendwann nach. Mir hat wirklich geholfen sich zu informieren was man selber positives dazu beitragen kann, z. B. durch Entspannung und gesunde Ernährung.

    Ängste verursachen Stress und das ist nicht gut - weil Gefäßverengung und schlechtere Durchblutung. Kauf dir ein Buch von "Ilse Strempel", das hilft und beruhigt dich bestimmt etwas.

    Vielleicht hast du Glück und bekommst im Juli schon eine Aussage, aber oft dauert es...manchmal auch Jahre.


    LG

    Nora

  • Ich habe so ein Gerät, das automatisch in der Nacht misst.

    Ah, okay. In dem Fall sehen deine Werte ja gut aus.

    Ich drück dir auf jeden Fall die Daumen für die Untersuchungen im Juli!

    Glaukom mit Gesichtsfeldausfällen, Trabekulotomie an beiden Augen (04/11 + 08/11), vor Katarakt-OP (11/21) stark kurzsichtig.

  • Guten Morgen DieDa,

    alarmiert war ich schon und habe heute nochmal in der Nacht gemessen. Der obere Wert sinkt tatsächlich auch mal auf 105, der unter war bis 69. Es ist doch vor allem der untere auf den es ankommt, oder?

  • Hallo Aqua!

    Willkommen im Forum.

    Habt Ihr Tipps wie ich meine Gedanken von dem Thema wegrennen kann?

    Das was ich hier gelesen habe lässt ja trotz der Zuversicht, dass es viele Möglichkeiten gibt der Erblindung entgegenzuwirken, auch Ernüchterung.

    Augentropfen mit starken Nebenwirkungen, die irgendwann nicht mehr helfen. Immer wieder Untersuchungen vor denen einem Bange wird, weil wieder etwas verloren gegangen sein könnte. Für mich sind auch Sachen traurig wie z. B., dass viele Yoga Positionen wegfallen.

    Wegrennen ist die schlechteste Option überhaupt! Sich übermäßig zu ängstigen oder in Zwangsaktionismus zu verfallen aber ebenso!

    Du hast noch nicht mal eine gesicherte Diagnose und sinnierst hier schon über starke Nebenwirkungen von Augentropfen, die irgendwann nicht mehr helfen... versteh ich nicht, wirklich!

    Informieren ist ja gut, aber das ist zuviel des Guten.

    Nun atme erstmal durch und warte die Diagnostik ab! Ängste bei einer Glaukomdiagnose kenne wir alle hier. Aber ein Glaukom ist behandelbar. Aber vor einer Therapie steht nun mal eine Diagnose!

    Guten Morgen DieDa,

    alarmiert war ich schon und habe heute nochmal in der Nacht gemessen. Der obere Wert sinkt tatsächlich auch mal auf 105, der unter war bis 69. Es ist doch vor allem der untere auf den es ankommt, oder?

    Schlafe nachts und miss nicht Deinen Blutdruck! Diese Werte haben eh keine Aussagekraft, wenn Du selbst misst!


    Viele Grüße

    Sabine

  • Hallo Sabine,

    danke für die Antwort. Bei Wegrennen habe ich mich vertippt. Ich weiß, dass das nicht geht. Ich meinte eher wie man es schaffen soll in diesem ungewissen Zustand an etwas anderes zu denken.

    Des weiteren habe ich drei Fragen auf die ich mir von Erfahrenen hier Einschätzung erhofft habe.

    Ist die Zeit, also 4 Monate vom Verdachtsmoment bis zur weiteren Diagnostik nicht zu lang? Ich habe ja keine Ahnung, ob da nicht schon Ausfälle sind.

    Kommt es vor, dass ein AA ein so große Aushöhlung von 0,7 nicht anspricht?

    Ich war ja in 2011 mal, um abzuklären, dass das Auge durch ein Blenden mit einem Laserpointer nicht geschädigt war. In der Akte ist zum Sehnerv notiert: vital, randscharf.

    Kann auch ein Blutsturz der Grund für die Aushöhlungen sein?

    Ich bekam in 2012 Blut und Plasma.

    Es wäre toll, wenn hier jemand seine Erfahrungen / sein Wissen mit mir teilt.

    Danke!

  • Hallo Aqua!

    danke für die Antwort. Bei Wegrennen habe ich mich vertippt. Ich weiß, dass das nicht geht. Ich meinte eher wie man es schaffen soll in diesem ungewissen Zustand an etwas anderes zu denken.

    Informieren und dann verstehen können, was aktuell Sache ist. So habe ich das damals gehandhabt. Natürlich hatte ich auch Angst, ich war gerade 30 Jahre alt. Aber selbst wenn es ein Glaukom ist, ist es keine lebensbedrohliche Erkrankung! Man kann mit Glaukom ein nahezu normales Leben führen, bis auf ein paar kleine Einschränkungen.

    Ich war ja in 2011 mal, um abzuklären, dass das Auge durch ein Blenden mit einem Laserpointer nicht geschädigt war. In der Akte ist zum Sehnerv notiert: vital, randscharf.

    Dann frage da nach bei dem AA und versuche einen Befund zu bekommen in dem der Zustand der Sehnerven beschrieben wurde. Eine Zusatzuntersuchung wurde damals nicht gemacht? Wahrscheinlich ist, eher nein.

    Kann auch ein Blutsturz der Grund für die Aushöhlungen sein?


    Ich bekam in 2012 Blut und Plasma.

    Sowas ist mir jedenfalls nicht bekannt.

    Ist die Zeit, also 4 Monate vom Verdachtsmoment bis zur weiteren Diagnostik nicht zu lang? Ich habe ja keine Ahnung, ob da nicht schon Ausfälle sind.


    Kommt es vor, dass ein AA ein so große Aushöhlung von 0,7 nicht anspricht?

    Ein CDR-Wert von 0,7 bringt nicht zwingend einen Ausfall mit sich. Du wirst die weitere Abklärung abwarten müssen. Wenn es Dir zu lange geht, dann versuch den AA-Termin vorzuverlegen. Vermutlich wird das aufgrund des von Dir erwähnten Ärztemangels aber schwierig werden.

    Versuch macht kluch!

    Sowas sollte nicht vorkommen. Vermutlich tut es das trotzdem, was nicht heißt, dass es bei Dir so ist!

    Viele Grüße

    Sabine

  • Hallo Sabine,

    danke für die Antworten.

    Meine Vermutung ist auch eher, dass ein AA so eine Aushöhlung ansprechen würde. Auf dem Befund steht zum Sehnerv nur: vital, randscharf. Die Helferin hatte auf meine Erklärung warum ich frage geantwortet, dass wegen des Laserpointers ja vor allem die Netzhaut beurteilt wurde. Aber auf den Sehnerv hatte er definitiv geschaut, denn er hatte ja dazu was geschrieben.

    Darf ich denn nun noch hoffen oder sollte ich mich damit abfinden, dass damit das Glaukom schon ziemlich sicher ist?

    Einen früheren Termin bekomme ich definitiv nicht. Die Helferinnen haben deutlich betont, dass ich mit diesem schon zufrieden sein muss. Für einen AA ist das halt alltäglich, für mich super hart.

  • Hallo Aqua!

    Darf ich denn nun noch hoffen oder sollte ich mich damit abfinden, dass damit das Glaukom schon ziemlich sicher ist?

    Tut mir leid, meine Glaskugel ist gerade kaputt! :schulterzuck:

    Sorry, Aqua, wie sollen wir in einem Glaukomforum beurteilen, ob Du nun ein Glaukom hast oder nicht?

    Sage ich ja, ist es unseriös. Sage ich nein, ist es genauso unseriös. Ich hab`s oben schon mal geschrieben! Vor jeder Therapie steht eine Diagnose! Die hast Du noch nicht!

    Du wirst Dich also gedulden müssen, bis die Untersuchungen gemacht sind!

    Durchatmen, abwarten und dann mit klarem Kopf verstehen und weiterschauen!


    Viele Grüße

    Sabine

  • Hallo Aqua, meine Erfahrungen zum CDR Wert: subjektive Bewertung/Einschätzung des Arztes

    Wir waren bei vielen AÄ und haben total unterschiedliche CDR Werte in den Briefen stehen. Mal 0,4 und mal 0,9. Mal 0,7 und mal 0,8 oder 0,5.

    Auf Nachfrage wurde mir dann gesagt, dass es jeder Arzt individuell und nach seinen Erfahrungen beurteilt.

    Bei uns war dann das OCT aussagekräftiger. Nun steht immer der gleiche Wert in den Briefen. Er wird einfach nur noch übernommen. Wir sind jetzt aber auch immer in der selben Tagesklinik. Zwar unterschiedliche Ärzte aber es herrscht nun Einigkeit.

    Liebe Grüße und alles Gute

  • Hallo aqua,

    Du fragst nach Erfahrungen.

    Meine Geschichte ist im Ausgangspunkt - Glaukomverdacht wegen auffälliger Sehnerven - der Deinen sehr ähnlich.

    Nachlesen kannst Du das, wenn Du magst :

    Chanceline
    5. September 2019 um 19:28

    Auch ich habe auffällige Sehnerven, große glaukomverdächtige Exkavationen, CDR-Wert damals geschätzt so etwa 0,6.

    Als das vor etwa 15 Jahren durch Zufall entdeckt wurde, habe ich auch gegrübelt, warum das keiner früher gesehen hat. Ich war damals schon gut 10 Jahre routinemäßig beim AA.

    Dass Dein früherer AA die Papille als randscharf und vital beurteilt, aber keine Aussage zu einer möglicherweise damals schon vorhandenen Exkavation oder anderen Auffälligkeiten getroffen hat, das ist blöd. Aber leider nicht zu ändern!

    Blöd ist auch, dass Du nicht weißt, was genau die bei Dir möglicherweise vorliegende 'Normvariante' bedeuten soll. Also kannst Du danach auch nicht gezielt suchen.

    Ich hatte mehr Glück damals, da zeitnah Bildgebung gemacht wurde, und ich die Papillengröße wusste. Damit wurde relativ schnell klar - u.a. mit Hilfe dieses Forums und nicht durch Aufklärung von meinem AA - dass ich Makropapillen habe, und dass diese von Haus aus glaukomverdächtig große Exkavationen aufweisen.

    Du hast eine Auffälligkeit an den Sehnerven und einen, geschätzt(!) hohen CDR-Wert.

    Das ist aber noch lange keine Glaukomdiagnose!

    Deine Sorge, dass Deine Sehnerven bis zu den weiteren Untersuchungen im Juli Schaden nehmen könnten, kann ich Dir nicht nehmen. Aber Glaukom, solltest Du denn tatsächlich eines haben, ist eine langsam voranschreitende Erkrankung, insofern halte ich das für unwahrscheinlich.

    Du wirst Geduld brauchen und erst mal in Ruhe die vollständige Diagnostik abwarten müssen.

    Informieren dazu kannst Du Dich hier:

    Infos von Glaukom. de

    Hoffentlich bekommst Du mit der Diagnostik eine eindeutige Ansage, am besten natürlich Entwarnung!

    Manchmal aber dauert es, so wie bei mir, und erfordert eine längere Zeit der Verlaufsbeobachtung. Entscheidend dabei ist, dass der Zustand der Sehnerven stabil bleibt. Damit steigt die Wahrscheinlichkeit, dass es sich um eine angeborene Anomalie handelt und nicht um einen erworbenen Schaden.

    Und selbst wenn die Diagnostik - leider - bestätigen sollte, dass Du ein Glaukom hast. Damit geht die Welt nicht unter. Das ist eine Erkrankung, mit der Du bei konsequenter Therapie ein normales Leben führen kannst.

    Also Kopf hoch und Ruhe bewahren!

    Einen schönen Feiertag und Alles Liebe

    Chanceline

  • Liebe Chanceline,

    herzlichen Dank für Deine wirklich tolle Antwort. Deine Geschichte habe ich tatsächlich schon gelesen.

    Mittlerweile habe ich auch eine Arztmeinung, die davon ausgeht, dass der Sehnerv bei einem starken Blutverlust wie ich ihn erlitten habe, Schaden nehmen könnte. So ein Schaden ist natürlich auch nicht erstrebenswert, wenn die Aushöhlung aber tatsächlich daher käme, dann habe ich zumindest 11 Jahre nichts davon bemerkt.

    Im Moment ist natürlich alles Spekulation, aber Infos, die mir Hoffnung geben, helfen mir die Wartezeit besser rumzubringen. Und aus Deiner Antwort entnehme ich auch, dass wohl nicht jeder AA eine Aushöhlung unbedingt anspricht, ich weiß auch Spekulation...

    Ich danke auf jeden Fall für Deine lieben, informativen Worte.

    Wie geht es Dir denn aktuell? Wenn ich es richtig verstanden habe, tropfst Du und weißt immer noch nicht, ob Glaukom ja oder nein.

    Auch Dir einen schönen Feiertag!

  • Hallo AQ,

    Voriges Jahr postoperativ hatte ich CDR rechts 0.7 und links 0.8.

    Und dieses Jahr Ende Februar bei der Nachkontrolle in der Klinik rechts 0.9 und links wie gehabt bei Stabilität des Gesichtsfelds und des Visus. CDR wurde von der jeweiligen Ärztin eingeschätzt. 🤔🤔

    Liebe Grüsse Skotum

  • Hallo aqua,

    Mittlerweile habe ich auch eine Arztmeinung, die davon ausgeht, dass der Sehnerv bei einem starken Blutverlust wie ich ihn erlitten habe, Schaden nehmen könnte. So ein Schaden ist natürlich auch nicht erstrebenswert, wenn die Aushöhlung aber tatsächlich daher käme, dann habe ich zumindest 11 Jahre nichts davon bemerkt.

    Auch ich habe mal gesagt bekommen - eine temporäre Unterversorgung könnte verantwortlich sein für die Entstehung dieser tiefen Krater, die meinen Augenhintergrund erleuchten.

    Im Moment ist natürlich alles Spekulation, aber Infos, die mir Hoffnung geben, helfen mir die Wartezeit besser rumzubringen. Und aus Deiner Antwort entnehme ich auch, dass wohl nicht jeder AA eine Aushöhlung unbedingt anspricht, ich weiß auch Spekulation...

    Das ist in der Tat Spekulation.

    Eine solche 'Aushöhlung' mag für den einen AA ein sicheres Indiz für das Vorliegen eines Glaukoms sein; ebenso wie manche AAs immer noch erhöhten AID 'Glaukom' nennen. Für einen anderen AA hingegen ist so eine Exkavation zwar wegen ihrer Größe verdächtig, aber er sucht nach weiteren Indizien, und wenn er die nicht findet, schreibt er möglicherweise einfach nur Papille randscharf, vital. Und sonderlich gesprächig sind AAs in Aktion sowieso nicht!

    Was also da vor 11 Jahren genau war, das wird sich kaum noch klären lassen, da Du diesen Arzt sicher nicht mehr wirst befragen können. Insofern ist es positiv, wenn jetzt im Rahmen der Diagnostik eine Bildgebung gemacht wird. Damit bekommst Du einen von subjektiven Schätzungen unabhängigen Befund, mit dem sich zukünftig der Verlauf abgleichen lässt. Gäbe es einen solchen aus früheren Zeiten, dann wärst Du jetzt vermutlich schlauer!

    Also lass Dir alles ausdrucken, was jetzt an ausdruckbaren Befunden im Rahmen der weiteren Diagnostik erhoben wird!

    Bei Licht betrachtet ist es aber gar nicht mal entscheidend, ob Deine Exkavationen nun angeboren oder durch zeitweilig gegebene Umstände verursacht sind. Wichtig ist, dass diese Umstände jetzt nicht mehr gegeben sind und der Schaden (sollte es denn einer sein) an den Sehnerven keine Auswirkung auf deren Funktion hat, also das Gesichtsfeld ohne Ausfälle ist.

    Im Endeffekt kommt es darauf an, den jetzigen Zustand so zu erhalten wie er ist! Egal ob er nun angeboren oder wodurch auch immer erworben sein mag.

    LG

    Chanceline

  • Liebe Chanceline,

    da hast Du mit allem Recht. Ich bin sehr froh über Deine Zeilen, ich fühle mich verstanden. Das habe ich wirklich mal gebraucht.

    Egal was raus kommt, auch dank Deiner Worte, habe ich jetzt neuen Mut gefasst und hoffe, dass ich bald mehr an andere Sachen als die Augen denken kann.

    Herzliche Grüße

    Aqua

  • Hallo Aqua,

    .... habe ich jetzt neuen Mut gefasst und hoffe, dass ich bald mehr an andere Sachen als die Augen denken kann.

    das freut mich!

    Es wäre schön, wenn Du berichten würdest, was herausgekommen ist.

    Ich drücke Dir fest die Daumen... :thumbup:

    Liebe Grüße

    Chanceline