Liebes Forum,
ich bin Neuling hier, 34 Jahre alt, komme aus Rostock und habe am 30.03.2023 die Diagnose beidseitiges Glaukom erhalten. Schon einige Tage zuvor habe ich festgestellt, dass etwas mit meiner Optik nicht mehr funktioniert. Als ich dann mal mein besseres Auge zugehalten habe, ist mir aufgefallen, dass ich auf meinem linken Auge fast nichts mehr sehen kann. Geschockt habe ich gleich meine Augenärztin angerufen, die die Diagnose gestellt und mich sofort in die Augenklinik überwiesen hat. Auf dem linken Auge hatte ich bei meiner ersten Messung einen AID von 52 und auf dem rechten Auge einen AID von 37. Generell bin ich auf beiden Augen kurzsichtig (- 4 Dioptrin).
Ich war für 4 Tage in der Augenklinik, um meinen Augeninnendruck zu senken und habe diverse Untersuchungen mitgemacht. Mittlerweile bin ich wieder zu Hause und muss 6x täglich verschiedene Tropfen benutzen (6x Iopidine, 2x Cosopt und 1x Monoprost).
Auf dem linken Auge kann ich gefühlt nur die linke Peripherie wahrnehmen. Lesen kann ich mit dem Auge leider nichts mehr. Ich kann mit dem linken Auge auch nichts in der Ferne (ab 2-3 Metern) wahrnehmen. Auf dem rechten Auge, welches auch betroffen ist, kann ich bis jetzt noch alles lesen und in der Ferne sehen. Die Gesichtsfelduntersuchung beim rechten Auge ergab, dass ich fast alle Felder wahrnehme.
Der Oberarzt sagte mir, dass ich auf dem linken Auge innerhalb von 10 Jahren erblinden kann. Für mich ist das ein Schock. Ich habe Angst, dass das rechte Auge irgendwann auch so schlecht wird. Bis jetzt hat es ja offenbar mein Sehen gut ausgeglichen, daher ist mir das vorher nie groß aufgefallen.
Entschuldigung, wenn ich hier so ausschweifend schreibe. Die Diagnose ist sehr belastend für mich. Ich bin zusätzlich noch schwerhörig, was ich aber durch das Tragen von Hörgeräten gut ausgleichen kann. Ich habe Angst und bin mit der Diagnose sehr überfordert. Mir schießen viele Gedanken durch den Kopf, die ich vor allem nachts schwer abschalten kann. Ich habe Angst irgendwann komplett zu erblinden. Meine Freundin und ich erwarten im Herbst ein Baby und ich möchte es doch großwerden sehen. Ich möchte weiterhin Fahrrad fahren und verreisen können. Ich möchte einfach, dass sich das nicht verschlimmert und ich alles noch sehen kann.
Ich bin in der letzten Woche zu einer moderneren Praxis gewechselt. Seit ich die Klinik verlassen habe, waren meine AID-Werte im Rahmen (10 bis 15). Das hat mich etwas beruhigt. Leider ist der Sehnerv auf dem linken Auge arg beschädigt und die Schädigung auf dem rechten (noch guten Auge) laut Arzt auch fortgeschritten.
Ich bin froh, dass es heutzutage schon gute Behandlungsmöglichkeiten gibt. Trotzdem habe ich große Angst vor den bevorstehenden Terminen. Für mich ist das alles noch Neuland. Ich bin in zwei Wochen wieder in der Augenklinik zur Besprechung.
Ich habe nie geraucht und trinke nur sehr selten und seit der Schwangerschaft meiner Freundin gar keinen Alkohol mehr. Ich hatte 2x Corona mit leichtem Verlauf (3x geimpft). Ich ernähre mich größtenteils gesund und betreibe regelmäßig Ausdauersport. Ins Fitnessstudio gehe ich nicht mehr, da der Oberarzt abgeraten hat, schwere Gewichte zu heben. Ich habe einen Büroarbeitsplatz, lese gerne und bin viel in der Natur unterwegs.
Ich würde mich sehr über Tipps und Ratschläge von euch freuen! Vielen Dank.