Hallo liebe Forenuser!
Ich bin neu hier im Glaukom-Forum, obwohl ich (zum Glück!) noch keine gesicherte Diagnose habe; gleichwohl aufgrund meiner Grunderkrankung (Myasthenie Gravis okulär (Muskelschwäche, nur am Auge) und der aktuellen medikamentösen Behandlung (Kortison, genauer Prednisalon 100mg/Tag) Gefahr laufe, einem hohen Augeninnendruck aka Steriodglaukom anheim zu fallen.
Hintergrund:
Vor ein paar Monaten hatte ich meinen Augenarzttermin, welcher nur der jeweils jährlichen Kontrolle diente, da ich in der Vergangenheit (2014) EINMAL unter erhöhtem Augeninnendruck litt. Die Begründung für die Übernahme der Kosten (Privatpatient bin ich aber) war die Diagnose okuläre Hypertension.
Meine Augen zeig(t)en jahrelang keinerlei Probleme, weder Netzhaut, noch Nerven, noch Pupillen oder Glaskörper, etc. Die einzige Auffälligkeit ist eine verkümmte und leicht verdickte Hornhaut auf einem Auge.
Kurz vor meinem erneuten Termin vor rund 5 Wochen fiel mir auf, dass sich stellenweise Doppelbilder gesehen habe und mein rechtes (aus meiner Sichtweise) sich irgendwie seltsam und ermüdet anfühlte. Zudem hatte ich in den vergangenen Monaten stellenweise ein Zittern im Augenlid.
Bei meinem Termin waren meine Augen aber weiterhin unauffällig (Innendruck, Nerven, Glaskörper, Netzhaut, etc, umfangreiche Tests wurden durchgeführt), mit der Ausnahme, dass mir zu einer Computerarbeitsplatzbrille geraten wurde; aufgrund der genannten Doppelbilder und Zittern des Auges, sowie einer leichten Kurzsichtigkeit von -0.25 Dioptrin.
Meine Optikerin stellte dann aber in einem Gespräch und Untersuchung über die beiden Stunden fest, dass sich mein Augenlid immer weiter absenke und mein rechtes Auge durch das herabhängende Lied massiv beeinträchtigt wird. Teilweise wird nunmehr die Sicht blockiert.
Da sie gleich einen neurologischen Verdacht hatte, weniger einen augenärztlichen Hintergrund, hat sie mich zum Neurologen geschickt, welcher mich dann gleich in die Charité Berlin einwies, auf die Neurologie. Die Diagnose hat sich nach zwei Wochen (bis 20.02.23) bestätigt: Myasthenie Gravis okulär, Muskelschwund. Aktuell (!) nur auf die Augen beschränkt; diese Krankheit kann sich auf den gesamten Körper übertragen und generalisieren; dies soll durch den sofortigen immunsupressiven Hammer aus Kortison und Azathioprin verhindert werden. Das Kortison wird hoch dosiert (100mg/Tag) über vier Wochen eindosiert und angesammelt, dann langsam ausgeschlichen und durch AZAT ersetzt.
Ich bekomme seit dem 15.02.23 hochdosiertes Kortison (Prednisalon) 100mg/Tag und 40mg Pantropazol. Zusätzlich für mein Asthma Symbicort 160/4.5, auch ein Steriod.
Da ich, wie oben zuvor kurz beschrieben vor meinem stationären Aufenthalt noch beim Augenarzt war, wo eine leichte Kurzsichtigkeit festgestellt wurde (und auch viele Untersuchungen vorgenommen wurden, u.a. OCT) und mir eine Brille verschrieben wurde, habe ich auch den Augeninnendruck bestimmen lassen. Laut meinem Augenarzt waren "damals" die Nerven, Makula, Hornhaut, der Augeninnendruck und Co. alles in bester Ordnung.
Da meine Medikamentengabe den Augeninnendruck erhöhen kann, hat mein Optiker heute freiwillig bei der Brillenanpassung eine Augeninnendruckmessung mit einen Luftstrom durchgeführt und einen erhöhten (automatisierten) Wert beim Innendruck festgestellt:
Links IOP-kor 22,8, rechts IOP-Kor 26,7 (Ptosis) - Hornhaut rechts 621 (Center) Hornhaut links 571 (Center)
Er meinte, dass könnte (!) am Kortison liegen, an der Ptosis, an vielen Dingen. Ich solle das auf jeden Fall überprüfen und ggf. (medikamentös) behandeln lassen. Auf Dauer sei dieser (hohe) Druck nicht gut.
Einen Hinweis auf diese Art Kortison-Indikation habe ich in der Neurologie nicht bekommen.
Da ich mittlerweile bei der Charité in der laufenden Behandlung meiner Myasthenie bin (Myasthenie-Ambulanz Mitte) und dort meinen nächsten Termin erst am 10.03.23 habe, stellt sich die Frage der Behandlung des Augeninnendrucks interdisziplinär, damit die Fäden alle zusammenlaufen.
Gibt es hier Tipps, Tricks und erste Hilfen, was ich bei meinem Augenarzt an Untersuchungen verlangen sollte? In welchen zeitlichen Abständen? Ich will den AID oder ein Glaukom so wenig wie möglich entstehen, entgleisen oder unbehandelt lassen
Danke für eure Hilfe! (ich möchte hier nicht zu fordernd rüberkommen!)
Ich habe mir natürlich bei meinem behandelnden am Montag, den 27.02.23 einen Termin gemacht; aber ich weiß nicht, ob und wie (genug) kompetent er dafür ist.
Gibt es Empfehlungen von (Augen-)Ärzten in Berlin der dieser Sache? -> Als Myasthniepatient vertrage ich zum Beispiel keine Betablocker, die sie absolut kontraindiziert, da Asthma und Myasthenie.
Danke nochmal
Thorti