• Hallo zusammen,

    ich bin neu hier in diesem Forum. Ich komme aus dem süddeutschen Raum und bin 44 Jahre alt. 2003 hatte ich eine Zentralvenenthrombose im linken Augen, die von hohen Kortisondosen herrührte, die ich aufgrund meiner Grunderkrankung (Colitis ulcerosa) genommen habe.

    Die Thrombose wurde mit Kortison (ins Auge injiziert) behandelt Die Sicht war viele Wochen später nicht optimal (wie auf dem gesunden rechten Auge), aber es war ok. Das Gesichtsfeld war etwas dunkler, gefühlt hatte ich nicht jeden "Pixel" aktiv, aber es war wie gesagt so gut, dass ich damit nun 20 Jahre lang gut leben konnte. Das andere Auge gleicht das ja auch dann irgendwann etwas aus. und man gewöhnt sich daran.

    Im August letzten Jahres habe ich gemerkt, dass mit dem linken Auge etwas nicht stimmt. Ich habe gemerkt, dass ich mir beim Lesen mit dem linken Auge sehr schwer tue. Bei starken Kontrasten (schwarze Schrift auf weißem Hintergrund oder bei iMessage mit weißer Schrift im blauen Kästchen) sehr ich die Schrift sehr schlecht.

    Teilweise fehlen Buchstaben im "Gesamtbild". Lesen kann ich den Text, nehme ihn aber nicht vollständig war, sondern nur Wort für Wort.

    Beim Augenarzt wurde alles an Diagnostik gemacht. Augendruck, Gesichtsfeld, Sehtest, OCT, Sehnervuntersuchung. Der Druck auf beiden Augen ist erhöht (rechts immer wieder 19/20, links 22/23/24). Das Gesichtsfeld rechts ist komplett in Ordnung, links gab es im unteren und unteren linken Bereich ein paar schwarze Stellen (wo ich nicht gedrückt habe). Insgesamt war es für den Augenarzt aber auch nicht super auffällig.
    Der Sehtest war auf beiden Augen ok, das liegt aber nur daran, dass ich einzelne Buchstaben erkennen muss. Wenn sie mir nen Text gegeben hätten, dann wäre es links deutlich schwieriger gewesen...

    Im OCT konnte kein Hinweis auf eine bestehende oder beginnende AMD diagnostiziert werden. Der Sehnerv war beim rechten Auge vollkommen ok, aber beim linken Auge sieht man im Sehnerv eine signifikante Ausbuchtung. Leider konnte mir der Augenarzt nicht sagen, ob das schon von der damaligen Thrombose war oder nicht. Aber da ich jetzt eine Sehänderung festgestellt habe, muss es ja an irgendetwas liegen, das sich organisch verändert hat...
    Weiterhin wurde ein "leichter" grauer Star auf beiden Augen festgestellt. Links scheint er schon etwas weiter fortgeschritten zu sein, laut Augenarzt aber keinesfalls reif für eine OP. Ein zweiter Augenarzt, den ich konsultiert habe, meinte, dass die dortige leichte Linsentrübung zentral ist und sicher auch Sehstörungen verursacht.

    Der graue Star könnte vermutlich auch von meinem kortisonhaltigen Asthmainhalator kommen, den ich täglich benutze. Es ist angeblich nur eine leichte Dosis, aber wer weiß schon, wie sich das dauerhaft auf die Augen ggf. auswirkt?!
    Die zunächst verschriebenen Augentropfen ("Latanoprost") wurden nun nochmals durch stärkere (?) ersetzt: "Roclanda" (enthalten auch Latanoprost). Die sind angeblich ganz neu auf dem Markt. Tropfen mit Betablocker darf ich als Asthmatiker leider nicht anwenden.

    Ich weiß nun leider gerade nicht mehr weiter. In 3 Wochen ist wieder Druckkontrolle beim Augenarzt, aber sporadische Messungen bei diversen Optikern per "Druckluft" (Tonometer, nennt man das so?), waren über den Tag gesehen immer sehr unterschiedlich. Morgens waren die Werte oft ok (abends vor dem Schlafen gehen habe ich ja erst getroft) und nachmittags/abends waren sie dann wieder grenzwertig bzw. links über dem Grenzwert.

    Da ich die Termine beim Augenarzt meistens morgens habe, ist der Druck dann natürlich immer ok und der Augenarzt ist zufrieden. Aber das ist doch brandgefährlich, oder nicht? Im Prinzip ist der Druck damit eben nicht unter Kontrolle und eine Schädigung des Sehnervs schreitet weiter voran.
    Habt ihr Tipps was ich jetzt als Nächstes unternehmen kann? Gute Augenärzte in München, ggf. eine 24-Stunden-Druckkontrolle? Alternative Behandlungsmöglichkeiten?
    Ich habe - wie alle hier - Angst um meine Augen und Angst davor, dass sich die Sehkraft links weiter verschlechtert bzw. es rechts auch irgendwann losgeht.

    Entschuldigt bitte den langen Text.

    LG Robbie

  • Willkommen bei uns, Robbie!

    Dass das schlechtere Sehen vom Grauen Star kommt, vor allem, wenn er zentral ist, das kann ich mir gut vorstellen. Bei mir war er auch nicht weit fortgeschritten, aber nach der Katarakt-OP sah ich viel klarer.

    Ich würde einen der Augenärzte um eine Überweisung in die Augenklinik bitten. Dort sollte man eine 24-h-Druckmessung machen. Geht meist so etwa zwei Tage lang.

    Glaukom mit Gesichtsfeldausfällen, Trabekulotomie an beiden Augen (04/11 + 08/11), vor Katarakt-OP (11/21) stark kurzsichtig.

  • Willkommen bei uns, Robbie!

    Dass das schlechtere Sehen vom Grauen Star kommt, vor allem, wenn er zentral ist, das kann ich mir gut vorstellen. Bei mir war er auch nicht weit fortgeschritten, aber nach der Katarakt-OP sah ich viel klarer.

    Ich würde einen der Augenärzte um eine Überweisung in die Augenklinik bitten. Dort sollte man eine 24-h-Druckmessung machen. Geht meist so etwa zwei Tage lang.

    Danke Dir. Das mit der 24h-Druckmessung werde ich jetzt mal in Angriff nehmen und beim Augenarzt ansprechen.
    Die Frage ist, ob man bei Glaukom einen grauen Star überhaupt operieren würde, vor allem, wenn er noch nicht weit fortgeschritten ist. Ob ob das dann Auswirkungen auf den späteren Verlauf des Glaukoms hätte.

  • Hallo und Willkommen

    das mit den einzelnen Buchstaben lesen können aber das Wort nicht, das kenne ich von meinem operierten Auge.

    Der AA behauptet, es kommt vom Glaukom bedingten Gesichtsfeldschaden und dem leichten grauen Star, der sich jetzt durch die OP gebildet hat.

    Meine, ebenfalls an Glaukom erkrankte Mutter, wurde vor 3 Jahren am grauen Star operiert obwohl er noch lange nicht " reif" war, da sich ihr AID erhöht hatte.

    Der AA erhoffte sich durch die OP, dass sich der Druck durch die dünnerer Kunstlinse verringerte...

    und so war es

  • Danke! Ein schlechteres Gesichtsfeld hatte ich links ja seit 2003 nach der Zentralvenenthrombose bereits. Die Frage ist eben, ob die Einschränkung, die ich nun seit August letzten Jahres habe, eher vom Glaukom oder dem leichten grauen Star oder beidem herrührt. Ich habe auch Probleme mit dem Kontrastsehen (vor allem im Dunkeln und schlecht ausgeleuchteten Räumen) und eine Blendempfindlichkeit.

  • Morgens waren die Werte oft ok (abends vor dem Schlafen gehen habe ich ja erst getroft) und nachmittags/abends waren sie dann wieder grenzwertig bzw. links über dem Grenzwert.

    Da die Wirkung der Augentropfen sicher für 24 Stunden reichen soll, spielt der Zeitpunkt des Tropfens vermutlich nicht die Rolle, die du ihr zuschreibst, sondern es sind andere Gründe. Bei mir gibt es auch Schwankungen, aber die Werte sind am Nachmittag eher geringer als am Morgen.

    Der AA erhoffte sich durch die OP, dass sich der Druck durch die dünnerer Kunstlinse verringerte...


    und so war es

    Diese Verbesserung trat bei mir auch ein, nachdem die Katarakt-OP vorgezogen wurde.

  • Hallo Robbie!

    Willkommen im Forum.

    Beim Augenarzt wurde alles an Diagnostik gemacht. Augendruck, Gesichtsfeld, Sehtest, OCT, Sehnervuntersuchung. Der Druck auf beiden Augen ist erhöht (rechts immer wieder 19/20, links 22/23/24). Das Gesichtsfeld rechts ist komplett in Ordnung, links gab es im unteren und unteren linken Bereich ein paar schwarze Stellen (wo ich nicht gedrückt habe). Insgesamt war es für den Augenarzt aber auch nicht super auffällig.

    Nicht super auffällig ist gut :haarezuberge: .

    Ein Gesichtsfeld (GF)-Ausfall tritt erst dann auf, wenn 30-40% des Sehnerven geschädigt sind. Von daher ist das schon auffällig und da sollte man natürlich schauen, dass der Stand, wie er nun gerade jetzt ist, erhalten bleibt.

    Im OCT konnte kein Hinweis auf eine bestehende oder beginnende AMD diagnostiziert werden. Der Sehnerv war beim rechten Auge vollkommen ok, aber beim linken Auge sieht man im Sehnerv eine signifikante Ausbuchtung. Leider konnte mir der Augenarzt nicht sagen, ob das schon von der damaligen Thrombose war oder nicht. Aber da ich jetzt eine Sehänderung festgestellt habe, muss es ja an irgendetwas liegen, das sich organisch verändert hat...

    Da beim linken Auge GF-Ausfälle auftreten wird das schon neu sein. Bzw. spielt vermutlich natürlich die Thrombose eine zentrale Rolle. Und der vermutlich daraus entstandene hohe AID.

    Weiterhin wurde ein "leichter" grauer Star auf beiden Augen festgestellt. Links scheint er schon etwas weiter fortgeschritten zu sein, laut Augenarzt aber keinesfalls reif für eine OP. Ein zweiter Augenarzt, den ich konsultiert habe, meinte, dass die dortige leichte Linsentrübung zentral ist und sicher auch Sehstörungen verursacht.

    Der graue Star könnte vermutlich auch von meinem kortisonhaltigen Asthmainhalator kommen, den ich täglich benutze. Es ist angeblich nur eine leichte Dosis, aber wer weiß schon, wie sich das dauerhaft auf die Augen ggf. auswirkt?!

    Nimmst Du denn noch Cortison oral ein wegen der Colitis ulcerosa?

    Sonst kann die Linsentrübung auch später nach so einer oralen Einnahme auftreten.

    Ich weiß nun leider gerade nicht mehr weiter. In 3 Wochen ist wieder Druckkontrolle beim Augenarzt, aber sporadische Messungen bei diversen Optikern per "Druckluft" (Tonometer, nennt man das so?), waren über den Tag gesehen immer sehr unterschiedlich. Morgens waren die Werte oft ok (abends vor dem Schlafen gehen habe ich ja erst getroft) und nachmittags/abends waren sie dann wieder grenzwertig bzw. links über dem Grenzwert.

    Die Druckluftmessungen sind halt nicht so genau. Wie misst denn Dein AA den AID?

    Da ich die Termine beim Augenarzt meistens morgens habe, ist der Druck dann natürlich immer ok und der Augenarzt ist zufrieden. Aber das ist doch brandgefährlich, oder nicht? Im Prinzip ist der Druck damit eben nicht unter Kontrolle und eine Schädigung des Sehnervs schreitet weiter voran.
    Habt ihr Tipps was ich jetzt als Nächstes unternehmen kann? Gute Augenärzte in München, ggf. eine 24-Stunden-Druckkontrolle? Alternative Behandlungsmöglichkeiten?

    Bitte doch mal um ein Tagesdruckprofil? (TDP) Oder mach Dir zu einer späteren Tageszeit einen Kontrolltermin.

    Wenn das Roclanda nicht ausreicht, dann müsste halt noch ein Wirkstoff dazugegeben werden. Außer den Betablockern gibt es ja noch die Carboanhydrasehemmer, z. B. Dorzolamid oder Brinzolamid.

    Gute AÄ gibt es in München schon.


    Viele Grüße

    Sabine