Schau doch auch mal ins Buch von der Ilse Strempel. Die hat einige Seiten darüber geschrieben. Das hängt natürlich auch sehr von der Glaukomform ab so weit ich verstehe. Bei Sekundärglaukomen ist (Ausdauer-) Sport wohl eher gut, bei Primärglaukomen und insbesondere beim NDG muss man mehr aufpassen. Natürlich nie Kopf nach unten und kein Valsalva Manöver.
Kraftsport und Glaukom
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Wirklich merkwürdig ist......Sport hätte wohl einen vorbeugenden Effekt.
Trifft wohl nicht für leistungsorientierte Sportler zu.
Leistungssport gleich welcher Art war noch nie gesundheitsfördernd. Breitensport ist anders. Bei der Leistung geht man ja nun einmal an die körperliche Grenze, dies ist genau wie bei Motoren immer mit erhöhtem Verschleiß verbunden.
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Thema
Glaukom und Sport - Dissertation Universität Köln
Hallo zusammen,
Zeit für eine Dissertation aus 2013 zu Glaukom und Sport
http://esport.dshs-koeln.de/419/1/Preuss_2…komUndSport.pdf
Gruß
Jenatjenat11. März 2016 um 11:05 -
Hallo zusammen,
nun ist seit meinen ersten Bemühungen, um das Verständnis zu meiner Diagnose, etwas Zeit vergangen.
Ich habe viel gelesen, viel hinterfragt. Mir persönlich machen die Augentropfen, egal welche bisher probiert wurden, zu schaffen.
Tageslicht fühlt sich nicht gut an und meine Augen sind rot. Ich weiß, trockene Augen, Unverträglichkeiten u.s.w., alles Mist.
Natürlich macht man sich so seine Gedanken über das was war und sein wird. Vor drei Monaten hatte ich keine Probleme und stehe nun vor einen, für mich, unüberwindbaren Berg.
Ich meine, diese Augenproblematik macht auch etwas mit einem. Ihr wisst was ich meine. Das erste mal in meinem Leben fühle ich mich einer Sache nicht gewachsen. Ich ertappe mich, in leisen Stunden, wie die Traurigkeit ihren Einzug hält. Die Abstände werden größer jedoch die Phasen intensiver.
Ich weiß, viele meinen man darf nicht jammern, sich nicht gehen lassen u.s.w. aber ich glaube darum geht es nicht.
Es ist vielmehr das wissen darum das nichts mehr sein wird wie vorher, sich alles anders anfühlt.
Vielleicht ist es ein Unterschied wenn man die Diagnose bekommt und noch keinen Gesichtsfeldausfall hat, zu denen die erst durch diesen von der Krankheit erfahren.
Mich hat es jedenfalls getroffen, wie ein Schlag mitten ins Gesicht. Ich weiß, alles steht und fällt mit der Behandlung, dem Umgang und diversen anderen Faktoren aber wenn es dann mal leise wird in den Gedanken.......kommt die Traurigkeit.
Wie macht Ihr das? Was macht Euch zuversichtlich? Wie bekämpft Ihr die Angst vor schlimmeren?
Wie bleibt man in Hoffnung?
Habt Ihr Gesichtsfeldausfälle die sich nicht weiter entwickeln? Oder ist dann immer, das umgangssprachliche Kind, in den Brunnen gefallen?
Euch allen eine entspannte Woche. Ich sitze hier gerade und mache die monatliche Abrechnung und ertappe mich beim traurig sein. Deshalb dachte ich, ich hinterlasse hier mal ein paar Gedanken.
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Habt Ihr Gesichtsfeldausfälle die sich nicht weiter entwickeln? Oder ist dann immer, das umgangssprachliche Kind, in den Brunnen gefallen?
Bei mir sind zwei Drittel vom Gesichtsfeld weg, siehe hier. Seit zwölf oder dreizehn Jahren ist alles stabil. Was weg ist ist weg, das kann man leider nicht zurückholen. Aber mit beiden Augen zusammen kann ich die untere Hälfte komplett sehen und habe einen Visus von 90-100%. Damit kann man glücklich leben.
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Bei mir sind zwei Drittel vom Gesichtsfeld weg, siehe hier. Seit zwölf oder dreizehn Jahren ist alles stabil.
Das ist krass und noch viel unglaublicher das Du damit so gut klar kommst. Einfach zum bewundern. Ich hoffe das es auch weiter stabil bleibt. Gehst Du normal arbeiten?
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Hallo Leinad,
natürlich darf man/du traurig sein. Es ist ja auch ein Abschied von einem "gesunden" Leben. Plötzlich ist man chronisch krank.
Ich habe mich damit getröstet, dass es nicht weh tut, so wie viele andere chronische Krankheiten. Und du siehst noch, was wichtig ist!
Zu Beginn hatte ich keine Gesichtsfeldausfälle, nur eine Exkavation von 70% mit nur wenig erhöhtem AID. Jetzt, nach 14 Jahren, habe ich einen Gesichtsfeldausfall im linken Auge, den ich deutlich wahrnehme oder meistens ausblende.
Es dauerte eine Weile, aber ich habe mich daran gewöhnt. Mir Stress zu machen, verschlimmert es nur und hilft mir nicht. Ich tue das meine so gut ich kann, und hoffe, dass die Ärzte das auch machen. Deshalb lese darüber, denn es wappnet mich psychisch wenn ich weiss, was ich will (wie z.B. minimalinvasive OP)
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Das ist krass und noch viel unglaublicher das Du damit so gut klar kommst. Einfach zum bewundern. Ich hoffe das es auch weiter stabil bleibt. Gehst Du normal arbeiten?
Ja, da mein Visus gut ist, ist das kein Problem. Allerdings fahre ich kaum noch Auto, nur im ganz nahen Umkreis (ländlich) und muss in unbekanntem Terrain und bei Treppen ein bisschen aufpassen. Aber daran gewöhnt man sich. Bergtouren mit sehr schmalen Pfaden kann ich mit dem Gesichtsfeld leider nicht mehr machen, aber es gibt ja auch andere schöne (Berg-)Wanderwege.
Ich sehe es wie mellirosa. Es gibt wirklich schlimmere Krankheiten. Klar, das Augenlicht ist für uns Menschen sehr wichtig, aber ich sehe ja noch gut und es nützt mir nichts, mich zu bemitleiden. -
Hallo,
Ich bin stark kurzsichtig und habe in der Folge pigmentdispersionsglaukom und Gesichtsfeld Ausfälle. Erste Diagnose 2006 da war ich 30. Wenn ich eine schlechte Diagnose bekomme (Visus schlechter, GF schlechter, Druck Nio) dreht meine Fantasie durch und ich habe eine wirklich schlechte Zeit. Besonders wenn es lange stabil war.
Dann hilft mir dieses Forum und Gespräche mit echten Menschen.
Ich habe dann das permanente Gefühl von bevorstehendem Weltuntergang und Bedrohung. Das ist verständlich aber sehr unangenehm. Und es ist nur ein Gefühl.
Ich tue inzwischen alles für meine Gesundheit (kein Alk, kein Nikotin, kein negativer Stress) und neuerdings dokumentiere ich das ganze getropfe. Ich habe aber noch keine Möglichkeit gefunden meine Messwerte, Medikamente und Maßnahmen zu dokumentieren. Hat da jemand einen Tip? Kann ich meine Akte von einem Arzt bekommen?
Tatsächlich ist meine Hauptangst erwerbsunfähig zu werden. Leider habe ich keinen Informierten Menschen mit dem ich das Thema besprechen kann.
Ansonsten habe ich hier von vielen Menschen gelesen, die trotz Einschränkung ein gutes Leben zu scheinen haben. Das sind meine Vorbilder.
Einen Tag nach dem anderen…
Tom
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Hallo Tom,
Ich kann deine Angst verstehen und nachvollziehen, die habe ich nämlich auch und wahrscheinlich auch jeder.
Denk bitte jedoch daran, dass wir der Krankheit keine Kontrolle über unser Leben geben dürfen - wir müssen lernen MIT der Krankheit zu leben, oder wie mein Psychologe gesagt hat "Du musst vor der Krankheit gehen und ihr zeigen, wie dein Leben ist, und nicht nur der Krankheit hinterher gehen. Es ist DEIN Leben"
Ich bin gerade in einer ziemlichen Down-Phase und irgendwie hat es mir gerade unbewusst geholfen.
Hat da jemand einen Tip? Kann ich meine Akte von einem Arzt bekommen?
Du kannst alle durchgeführten Untersuchungen von deinem Arzt als Kopie anfordern.
Ich persönlich mache das auch so, dass ich seit 2019 alle mögliche Untersuchungen mit Datum beschriftet habe und alles in einem Ordner zusammen aufheben.
Ebenso habe ich mir alles aufgeschrieben, wie zB. Wann und wie zu der Diagnose gekommen ist, welche OPs durchgeführten worden sind, Untersuchungen und eben welche Augentropfen ich bekommen habe. So kann man sich einen neuen AA dann auch besser vorstellen
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Danke Andrea,
Ein guter Hinweis.
Vielleicht wäre ein Psychologe der hin und wieder nach mir schaut und sich mit Augenproblemen auskennt nicht schlecht.
Kennt jemand eine/n Nähe Braunschweig?
LG
Tom
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Hallo Leinad!
Dein Posting oben macht mich nachdenklich, bringt sehr alte Erinnerungen ins Bewusstsein zurück und ich spüre förmlich Deine Traurigkeit.
Komm mal her !
Ich habe viel gelesen, viel hinterfragt. Mir persönlich machen die Augentropfen, egal welche bisher probiert wurden, zu schaffen.
Tageslicht fühlt sich nicht gut an und meine Augen sind rot. Ich weiß, trockene Augen, Unverträglichkeiten u.s.w., alles Mist.
Natürlich macht man sich so seine Gedanken über das was war und sein wird. Vor drei Monaten hatte ich keine Probleme und stehe nun vor einen, für mich, unüberwindbaren Berg.
Du bist ja noch ziemlich neu dabei und kämpfst auch mit den AT. Dass Dir das zu schaffen macht ist doch klar.
Der Berg ist nicht unüberwindbar. Das wirst Du auch noch merken. Aber dafür benötigst Du auch noch etwas Zeit. Gib Dir bitte selbst diese Zeit! So eine Diagnose ist nicht etwas, was man einfach mal so wegatmet. Die Diagnose muss verarbeitet werden und das dauert eben.
Ich selbst habe geschlagene 9 Monate gebraucht, bis ich damals mit der Diagnose klar gekommen bin. Ich hatte 2 kleine Kinder, war gerade 30 Jahre alt geworden und hatte eine wahnsinnige Angst, dass ich meine Kinder nur noch aufwachsen höre.
Das war nicht einfach, ich begann mich zu informieren (was Du ja tust) und ich erfuhr, dass es bei mir um die Ecke eine Selbsthilfegruppe gab. Da bin ich hin, dort wurde ich verstanden, ohne, dass ich mich groß erklären musste. Wir hier sind, im Prinzip, ja auch sowas wie eine SHG. Nur halt hier im Forum. Man darf hier Probleme schildern, Ängste, sich einfach mal auskotz..... und auch einfach mal sage, wie sch... es einem gerade geht.
Noch mal, Leinad... dieser Berg ist nicht unüberwindbar!
Ich meine, diese Augenproblematik macht auch etwas mit einem. Ihr wisst was ich meine. Das erste mal in meinem Leben fühle ich mich einer Sache nicht gewachsen. Ich ertappe mich, in leisen Stunden, wie die Traurigkeit ihren Einzug hält. Die Abstände werden größer jedoch die Phasen intensiver.
Ich weiß, viele meinen man darf nicht jammern, sich nicht gehen lassen u.s.w. aber ich glaube darum geht es nicht.
Es ist vielmehr das wissen darum das nichts mehr sein wird wie vorher, sich alles anders anfühlt.
Gib der Traurigkeit ihren Platz. Wieso soll man nicht auch einfach mal traurig sein dürfen?
Die Abstände werden schon größer, das ist doch schon mal ein guter Weg! Die Phasen werden intensiver? Vielleicht hilft Dir da das Zulassen doch schon auch etwas weiter.
Und wenn nichts hilft und Du professionelle Hilfe in Anspruch nehmen musst, gibt es da gar nichts daran, was verwerflich wäre! Das ist keine Schwäche, das ist Stärke sich Hilfe zu holen, wenn man sie benötigt.
Vielleicht ist es ein Unterschied wenn man die Diagnose bekommt und noch keinen Gesichtsfeldausfall hat, zu denen die erst durch diesen von der Krankheit erfahren.
Mich hat es jedenfalls getroffen, wie ein Schlag mitten ins Gesicht. Ich weiß, alles steht und fällt mit der Behandlung, dem Umgang und diversen anderen Faktoren aber wenn es dann mal leise wird in den Gedanken.......kommt die Traurigkeit.
Wie macht Ihr das? Was macht Euch zuversichtlich? Wie bekämpft Ihr die Angst vor schlimmeren?
Wie bleibt man in Hoffnung?
Hm, ich weiß gerade nicht, ob ein Gesichtsfeldausfall zum Beginn der Diagnose eine große Rolle spielt. Die Angst ist doch auch da, wenn man keine GF-Ausfälle hat.
Vielleicht bekommen die GF-Ausfälle auch erst mehr Bedeutung, wenn man anfängt die Krankheit zu verstehen und mit klarem Kopf wahrzunehmen.
Ich habe mich informiert, um zu verstehen, was die Ärzte zu mir sagen. Um gezielte Fragen stellen zu können, um ggf auch mal etwas zu hinterfragen! Das hat mir Sicherheit gegeben. Ich habe meine eigene Krankenakte angelegt und dokumentiere mir alle Druckwerte mit DAtum, mit aktueller Therapie, mit dem Arzt, der gemessen hat.
So habe ich, bei Bedarf, immer alles gleich zur Hand. Dazu die Ausdruck von OCT und GF.
Die Zuversicht ist doch das, was wir brauchen, Leinad. Ohne Zuversicht gehen wir doch unter. Du bist gefunden, Du bist in Therapie! Du bist gewissenhaft, gehst zu Deinen Kontrollen und wendest Deine AT zuverlässig an. Das ist schon mal die halbe Miete!
Den Kopf in den Sand zu stecken bringt doch nix. Da knirschen nur die Zähne. Also, Kopf hoch und weitermachen!
Die Hoffnung, die bleibt, weicht irgendwann innerer Ruhe und der Gefasstheit mit gewissen Situationen umzugehen.
Lerne das Leben mit dem Glaukom und lass Dir das Leben nicht vom Glaukom bestimmen! Das funktioniert! Man kann ein gutes Leben führen mit dem Glaukom.
Habt Ihr Gesichtsfeldausfälle die sich nicht weiter entwickeln? Oder ist dann immer, das umgangssprachliche Kind, in den Brunnen gefallen?
Euch allen eine entspannte Woche. Ich sitze hier gerade und mache die monatliche Abrechnung und ertappe mich beim traurig sein. Deshalb dachte ich, ich hinterlasse hier mal ein paar Gedanken.
Ich selbst habe noch keine GF-Ausfälle, aber Schädigungen am Sehnerv. Das Kind ist nicht in den Brunnen gefallen.
Ich wünsche Dir ganz viel Zuversicht, so dass Du Deinen Weg finden wirst. Und Du wirst ihn finden, da bin ich mir sehr sicher!
Liebe Grüße, fühl Dich gedrückt
Sabine
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Hallo Sabine,
ganz lieben Danke für deine vielen lieben Worte.
Liebe Grüße.....
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