Implantat, weil Augentropen am Ende?

  • Hallo zusammen, ich habe dieses Forum gerade entdeckt und mich gleich registriert.

    Seit Jahren wird bei mir ein zu hoher Augendruck beobachtet und mit Augentropfen behandelt. Zunächst eine Kombi aus Azopt und Xalatan, aktuell von Azopt auf Simbrinza gewechselt. Diese werden zweimal täglich geträufelt, Xalatan zur Nacht.

    Der Augendruck konnte dadurch gesenkt werden auf aktuell 13 (RA) und 16 (LA). War aber auch schon bei 12 und 14. Das linke Auge ist aber weiterhin das „Sorgenkind“ meiner Augenärztin, weil sich seit 2016 der Sehnerv verschlechtert und Visusausfälle beim Test auftreten (ohne im Alltag bemerkbar zu sein).

    Dieser Test ist für mich etwas heikel. Man muss auf eine Stelle starren und beim Zuspielen von Lichtpunkten in der halbrunden „Kuppel“ des Gerätes einen Drücker betätigen. Ob das eine wirklich zuverlässige Methode ist?

    Es wurde jetzt vorgeschlagen, ein XEN Gelimplantat einzusetzen, weil meine Linsen noch klar genug sind und eine künstliche Linse derzeit nicht angezeigt sei.

    Ich wollte mal Eure Meinung und Eure Erfahrungen dazu einholen. Vielen Dank.

  • Hallo Rainer,

    Dieser Test ist für mich etwas heikel. Man muss auf eine Stelle starren und beim Zuspielen von Lichtpunkten in der halbrunden „Kuppel“ des Gerätes einen Drücker betätigen. Ob das eine wirklich zuverlässige Methode ist?

    Na ja, die Gesichtsfeldprüfung hängt von der Mitarbeit und auch von der Tagesform des Patienten ab. Insofern können da auch Schwankungen auftreten, aber der Augenarzt kann, insbesondere bei wiederholten Untersuchungen schon ganz gut erkennen, ob sich das Glaukom verschlechtert.

    Dann gibt es ja auch noch das OCT, das wäre ja eine objektive Messung, die aufzeigen kann, ob eine Verschlechterung vorliegt.

    Es wurde jetzt vorgeschlagen, ein XEN Gelimplantat einzusetzen, weil meine Linsen noch klar genug sind und eine künstliche Linse derzeit nicht angezeigt sei.


    Ich wollte mal Eure Meinung und Eure Erfahrungen dazu einholen.

    Mit dem XEN Gelimplantat kann der Druck auf 12-14 gesenkt werden, im Prinzip genauso stark wie durch die Trabekulektomie, die große risikoreichere Operation.

    In vergleichenden Untersuchungen zwischen Xen und Trabekulektomie schlägt sich der Xen in den Einjahresstudien tatsächlich gut. aber es fehlen noch Langzeitstudien, wie sie für die Trabekulektomie über 10 Jahre schon durchgeführt wurden.

    Der große Vorteil des Xen ist, daß es eine minimalinvasive Operation ist, also nicht so belastend und risikoreich für das Auge.

    Aber direkt nach der Operaion kommt es, durch das Operationsverfahren bedingt, meist zu einer übermäßigen Drucksenkung (Hypotonie), das muß man wissen und darf nicht die Nerven verlieren.

    Das reguliert sich von selbst und wird von den Augenärzten beobachet, bzw. wird durch Gegenmaßnahmen reguliert.

    Die Hoffnung, daß nach der Xen-Implantation keine "Revisionen" notwendig sind wie es oft bei der Trabekulektomie der Fall ist, hat sich dagegen nicht erfüllt.

    Bei 30 bis 40 % sind im ersten Jahr Revisionen notwendig. Das sind kleine Eingriffe wie z.B. das sog. Needeling.

    Es ist nur wichtig, daß bei Wiederanstieg des Druckes der Xen nicht zu früh wieder aufgegeben wird und gleich wieder mit Tropfen angefangen wird, sondern daß die notwendigen Revisionen dann auch durchgeführt werden.

    Insofern ist es ganz wichtig, daß der Eingriff in einer Einrichtung durchgeführt wird, die nicht nur die Implantation beherrscht, sondern auch die Nachbetreuung engmaschig durchführt, am besten in einer Uniaugenklinik.

    Gruß Malve

  • Hallo Rainer!

    Willkommen im Forum.

    Der Augendruck konnte dadurch gesenkt werden auf aktuell 13 (RA) und 16 (LA). War aber auch schon bei 12 und 14. Das linke Auge ist aber weiterhin das „Sorgenkind“ meiner Augenärztin, weil sich seit 2016 der Sehnerv verschlechtert und Visusausfälle beim Test auftreten (ohne im Alltag bemerkbar zu sein).

    Wurde mal eine 24-h-AID-Messung gemacht, um rauszufinden, ob der AID vielleicht nachts hoch ist und die Verschlechterung am Sehnerv vielleicht deshalb da ist?

    Dieser Test ist für mich etwas heikel. Man muss auf eine Stelle starren und beim Zuspielen von Lichtpunkten in der halbrunden „Kuppel“ des Gerätes einen Drücker betätigen. Ob das eine wirklich zuverlässige Methode ist?

    So eine Gesichtsfelduntersuchung (GF) ist anstrengend und erfordert Konzentration. Wer einige Dioptrie fehlsichtig ist, sollte Vorsatzlinsen bei der Untersuchung bekommen. Das ist ein Glas, welches in Deiner Stärke in eine Halterung vor das Auge gesetzt wird, so dass Du auch die Punkte erkennen kannst.

    Das ist die gängige Methode.

    Oder gibt es Durchblutungsprobleme? Hast Du andere Erkrankungen? Nimmst Du Medis ein?

    Es wurde jetzt vorgeschlagen, ein XEN Gelimplantat einzusetzen, weil meine Linsen noch klar genug sind und eine künstliche Linse derzeit nicht angezeigt sei.


    Ich wollte mal Eure Meinung und Eure Erfahrungen dazu einholen. Vielen Dank.

    Was ist das Ziel eines Eingriffs? Den AID noch mehr senken als nur mit den Tropfen?

    Oder tropfenfrei eine Stabilität erreichen?

    Mit dem XEN Gelimplantat kann der Druck auf 12-14 gesenkt werden

    Woher weißt Du das, dass der XEN bei Rainer den Druck auf 12-14 senken wird? :O


    Viele Grüße

    Sabine

  • Die Hoffnung, daß nach der Xen-Implantation keine "Revisionen" notwendig sind wie es oft bei der Trabekulektomie der Fall ist, hat sich dagegen nicht erfüllt.

    Bei 30 bis 40 % sind im ersten Jahr Revisionen notwendig. Das sind kleine Eingriffe wie z.B. das sog. Needeling.

    Wie wird das gemacht … unter Betäubung, das Auge oder Halbnarkose? Sicher ein schmerzhaft Sache oder?

    Viele Grüße Rudi