• Hallo,

    ich bin 56 Jahre, seit meiner Kindheit kurzsichtig mit Werten von -8,5 und -6,5.

    Seit 2 Jahren bin ich bei einer neuen Augenärztin, welche mir wegen erhöhtem Glaukomrisiko ein OCT empfahl. Dabei wurden Veränderungen an beiden Sehnerven festgestellt.

    Der Augendruck war im unteren Bereich, 9 und 11. Gesichtsfeld in Ordnung

    Die Ärztin überwies mich zum 24-Stunden-Druckprofil.

    Die Werte waren weiterhin alle im unteren Bereich (von 9 bis 15)

    Empfohlen wurde ein jährliches OCT zur Kontrolle.

    Beim letzten Augenarzttermin wurde ein erneutes OCT gemacht. Die Ärztin war sich unsicher, ob eine Verschlechterung eingetreten ist. Ebenso, ob die Veränderungen an den Sehnerven eventuell angeboren und aufgrund der Kurzsichtigkeit da sind. Oder sich ein Glaukom entwickelt.

    In der Klinik sprach man davon, dass ich von Geburt an mit relativ wenig Sehzellen ausgestattet bin.

    Um hinsichtlich einer möglichen Glaukomentwicklung nichts zu verpassen, möchte die Ärztin nun mit vorsorglicher Behandlung beginnen. Vorgeschlagen werden Augentropfen oder SLT, wobei eher SLT empfohlen wurde, um Tropfen zu vermeiden.

    Damit möchte sie den Augendruck weiter senken, auf einen Wert von ca. 7.

    Ich habe generell Vertrauen zur Ärztin, bin mir aber unsicher, was jetzt der richtige Weg ist.

    Hat jemand eventuell ähnliche Erfahrungen?

  • Meinst Du wirklich 7? Normal, so kenne ich es, ist zwischen 10 und 21. 7 erscheint mir - als Laie - ziemlich niedrig.

    Ich bin gespannt, was die "Fachfrauen" hier dazu sagen. Die SLT kann ich persönlich nur empfehlen, bei mir war diese erfolgreich.

    Gruß von Katzenstube

    OP Cataract re und li (rechts erblindet)
    2019 Zyklophotokoagulation re und li ohne Erfolg, SLT links, rechts, Nachstar links entfernt

    Zyklophotokoagulation re mit Retrobulbärbetäubung mit Erfolg nach OP

  • Willkommen im Forum, Katerpedro.

    Hast Du eine Mikropapille?

    Das solltest Du fragen, dann wüssten wir mehr.

    Mir SLT kommst Du nicht auf 7, nie und nimmer.

    Das erreicht man nur mit filtrierenden OPs.

    Das wären Trabekelektomie , Xen Gel oder Preserflo, als Beispiele.

    Mit SLT kommst Du nicht unter den episkleralen Venendruck und da bist Du schon mit Deinen Werten.

    Ich habe jetzt aber nicht gesagt, dass Du eine Operation brauchst, also nicht missverstehen.

    Dazu sind Deine Aussagen zu wenig.

    Gruß Malve

  • ...huch...ich hör dir trapsen....? :zwinkern:

    Hallo Katerpedro,

    das liest sich für mich aber komisch.... bei so einem super Druck den noch weiter senken zu wollen -...sind drucksenkende Tropfen verordnet, was so der 1.Schritt wäre. Ich haber schon 5 SLTs hinter mir, aber NUR um wirklich den Druck aus dem für meine Nerven schädigenden Bereich zu bringen - unter 10mmHg war nie mein Zieldruck.

    Bist Du privat versichert ? Und welche Diagnose führt zu der SLT.....welches Glaukom ?

    Augeninnendruck zwischen 9 und 11 - Traumwerte für die meisten hier (aber alles muss individuell betrachtet werden.) Was meinten die Docs beim Tagesd.profil, Klinik ? Weiteres Vorgehen ?

    Gruß, Gisa

    Einmal editiert, zuletzt von Gisa (25. Dezember 2022 um 11:57)

  • Danke für die bisherigen Meinungen.

    Bislang gibt es keine definitive Glaukomdiagnose. Die Veränderungen könnten auch schon immer da sein. In der Klinik wurde im Juli gesagt,

    das ein Therapiebeginn eher Belastung und die Therapie ggf. unnötig wäre.

    Daher die Empfehlung der jährlichen OCT-Kontrolle. Beim aktuellen OCT ist sich die Ärztin nicht sicher, ob geringfügige Verschlechterung da ist. Kann das OCT- Ergebnis auch in gewissem Rahmen schwanken, quasi je nach Tagesform?

    Es liegt auch diesmal keine klare Glaukomdiagnose vor, es soll aufgrund der bestehenden Veränderungen vorsorglich behandelt werden, um nichts zu verpassen. Mit wurden die zwei Möglichkeiten- Tropfen oder SLT erklärt.

    Und gefragt, in welche Richtung ich tendiere.

    Ich konnte und wollte dazu keine schnelle Entscheidung treffen. Tägliches Tropfen wäre gewöhnungsbedürftig, so ganz nebenwirkungsfrei ist das ja wohl auch nicht. Insofern würde ich eher zu SLT tendieren.

    Aber als vorsorgliche Behandlung ?

    Mein Bauchgefühl sagt mir momentan eher, noch ein Jahr bis zum nächsten OCT zu warten.

    Ich bin gesetzlich versichert. Inwieweit eine Mikropapille vorliegt, muß ich erfragen, steht schon auf meiner Liste für den nächsten Termin.

    Schönen Feiertag noch !

  • Wie lautet die Verdachtsdiagnose der Klinik.

    Man bekommt ja immer was schriftliches mit.

    Man tropft nicht nur bei Glaukom, sondern auch bei bestimmten anderen Sehnervenerkrankungen , dann auch vorsorglich , aber dann muss auch erst eine richtige Diagnose gestellt werden.

    Dazu sollte nicht nur nach Glaukom geschaut werden. Ich hoffe, Du warst in einer guten Klinik.

    Gruß Malve

  • Hast du die Möglichkeit alle OCT Ergebnisse in der Klinik vorzulegen und um eine Zweitmeinung zu bitten?

    Soweit ich richtig informiert bin, gibt es Messungenauigkeiten beim OCT… und: je älter man wird, desto mehr nehmen auch die Nervenfasern ab (auch bei gesunden Augen). Ob das nun bei dir im Rahmen liegt oder nicht, ist die große Frage!

    Ich denke, dass ein Spezialist sagen kann, ob es sich bei dir um eine deutliche Verschlechterung handelt, oder ob es eher eine Messungenauigkeit ist und man lieber noch abwarten sollte.

    Die Geschichte mit den Tropfen würde ich nicht einfach so machen… lieber noch eine Zweit- oder DrittMeinung einholen.

  • Der Klinikbericht ist direkt an die Ärztin gegangen.Ich werde mir beim nächsten Termin eine Kopie geben lassen.

    Erstes OCT habe ich auf CD, vom letzten OCT bekomme ich noch die CD, werde dann eine zweite Meinung dazu einholen.

  • Zweitmeinung, unbedingt!!!

    Egal wo du wohnst: Dr. Cybulka Heinrich in Neuss. Praxis am Markt.

    Komm da irgendwie an.

    Ohne Musik wäre alles nichts. (frei nach Mozart)

  • Hallo Pedro!

    Willkommen im Forum.

    Ich konnte und wollte dazu keine schnelle Entscheidung treffen. Tägliches Tropfen wäre gewöhnungsbedürftig, so ganz nebenwirkungsfrei ist das ja wohl auch nicht. Insofern würde ich eher zu SLT tendieren.

    Aber als vorsorgliche Behandlung ?

    Noch nicht mal eine bestätigte Diagnose und dann eine SLT-OP?

    Niemals würde ich dem zustimmen!

    Mein Bauchgefühl sagt mir momentan eher, noch ein Jahr bis zum nächsten OCT zu warten.

    Ich bin gesetzlich versichert. Inwieweit eine Mikropapille vorliegt, muß ich erfragen, steht schon auf meiner Liste für den nächsten Termin.

    Das wäre auch mein Plan!

    Und dann hol Dir bitte eine zweite Meinung ein bei jemandem, der ein OCT beurteilen kann.


    Wenn Du Schädigungen bei einem Druck von 9 oder 11 bekommen würdest, dann wäre vermutlich mit einem Druck von 7 auch nicht geholfen.

    Wenn Du Schädigungen bei so niedrigem Druck bekommen würdest, müsste man auf jeden Fall schauen, ob Du ggf. Durchblutungsprobleme hast ( z. B. die Carotisgefäße am Hals) oder erhöhten Hirndruck. Nimmst Du Medis? Z. B. für den Blutdruck? Hast Du Vorerkrankungen?


    Viele Grüße

    Sabine

  • Hallo Pedro!

    Zweitmeinung wird eingeholt.

    Habe keine Vorerkrankungen und nehme auch keine Medikamente.

    Werde zusätzlich beim Hausarzt noch einen Check machen lassen.

    Gruß Pedro

    Gut, dann hol Dir die Zweitmeinung ein. Wenn Du keine Vorerkrankungen hast und keine Medis nimmst, dann muss man auch an neurologische Erkrankungen denken und ggf. mal ein MRT vom Schädel machen.

    Das musst Du aber natürlich mit dem Arzt besprechen.

    Hast Du schon einen Termin für eine Zweitmeinung?


    Viele Grüße

    Sabine

  • Hallo,

    inzwischen habe ich den Befund der Klinik von der 24- Stunden- Druckmessung bekommen:

    Diagnosen:

    R/L: auffällige Papillenexcavation (DD: beg.Normaldruckglaukom)

    Myopie, Anisometropie, Astigmatismus

    Aufnahmestatus:

    Vernvisus AR

    RA -9,00/-1,75/175 °=0,63p

    LA -4,75/-2,75/175 °=0,8p

    Vordere Augenabschnitte

    R/L kein PEX, keine Pigmentdispersion, Lid: unauffällig, Bindehaut reizfrei,

    Hornhaut: glatt, klar, vereinzelt Guttae, Vorderkammer: tief, reizfrei,

    Iris: unauffällig

    Pupille: rund, spielt, Linse: altersentsprechend, in loco,

    Kammerwinkel: Schaffer IV

    Fundus:

    LA Papille: randscharf, vital, im Niveau, groß, SSNE

    C/D 0,7-0,8 (Jonas I), Makula: unauffällig,Peripherie: regelgerecht, anliegend

    RA Papille: randscharf, vital, im Niveau, groß,

    C/D 0,7-0,8 (inferior Randsaum etwas schmaler), Makula unauffällig

    Peripherie regelgerecht, anliegend

    Gesichtsfeld: R/L Normalbefund, keine Einschränkungen

    Papillen-OCT

    RA 07/21(extern): etwas unterdurchschnittliche, diffus reduzierte RNFL

    ohne fokale Defekte, GCL bei fehlerhaftem ALS nicht beurteilbar

    LA: etwas unterdurchschnittliche, diffus reduzierte RNFL ohne fokale Defekte, GCL nasal leicht reduziert

    stationäre Tensionsanalyse: ohne Therapie IOD- Werte von R 10-13mm Hg und L 8-10mm Hg

    Bei o.g. Befundkonstellation mit nicht erfüllter ISNT ist ein Glaukom weder zu beweisen, noch sicher auszuschließen. Aus der Drucklage ergibt sich kein überdurchschnittliches Risiko.

    Es wurden die Möglichkeiten einer frühzeitigen, prophylaktischen Drucksenkung (mittels AT oder SLT) oder die zunächst nur regelmäßigen OCT- Verlaufskontrollen (etwa im Jahresintervall) besprochen,

    und einem Therapiebeginn erst bei nachgewiesener Progression.

    Ich entschloß mich für weiteres Zuwarten unter Kontrollen.

    Meine Augenärztin möchte jetzt aber prophylaktisch mit Therapie beginnen, mit der Option Augentropfen oder SLT.

    Gruß

    Pedro

  • Pedro, ich würde da auch nichts prophylaktisch machen, aber regelmäßig zur Kontrolle gehen.

    Glaukom mit Gesichtsfeldausfällen, Trabekulotomie an beiden Augen (04/11 + 08/11), vor Katarakt-OP (11/21) stark kurzsichtig.

  • Also ich kenne mich mit dem NDG nicht so aus, aber Deine Werte müssen doch auch für ein solches, bei dem der Nerv auch bei niederem IOD leidet, tief genug sein.

    Prophylakische ne SLT ? Na also aber auch. Ne SLT ist ein operativer Eingriff....

  • Liest sich so ähnlich wie bei mir. Weiter kontrollieren. Meine kurzsichtigen Augen sind ähnlich kurzsichtig, -9,5, beidseits ungefähr gleich. CDR 0,8 bis 0,9, ich glaubte zu erblinden. Ein so hoher CDR kann anatomisch bedingt sein, Makropapille. Bei mir kommt noch als Risikofaktor das Alter und die Familie hinzu, gesicherters Glaukom bei der Mutter und beim Urgroßvater, deswegen tropfe ich seit 2011.

    Zwischendurch über 10 Jahre: Glaukom ja, auf jeden Fall und zwar sicher diagnostiziert Flammer-Syndrom, die Vasospasmen der Gefäße und der nachts extrem niedrige Blutdruck sind gesichert. Seit 2022: vielleicht doch nicht.

    Es ist schwierig, solche Sehnerven zu beurteilen.

    Meine Druckwerte liegen ungetropft aber so bei 18 bis 21 mmHg, deswegen tropfe ich.

    Bei Deinen Druckwerten würde ich jetzt erst einmal halbjährlich zur Kontrolle und wenn nichts weiter ist, jährlich. Wichtig ist, dass Du Netzhautsymptome kennst:

    urplötzlich Blitze wie bei Silvester, alternativ oder gleichzeitig schwarze Punkte, vielleicht auch nur eiiner, schwarze Wand, schwarzer Regen. Es kann auch nur ein Symptom sein, auch nur einmal vielleicht und dann weg oder gelegentlich wieder, keine Schmerzen. Was tun?
    Alles liegen und stehen lassen, sofort Augenklinik, aber SOFORT!!! das ist Netzhaut und ein richtiger akuter Notfall, jede Minute zählt. Das ist bei so hoher Myopie nicht selten. Die Geschwindigkeit ist dann die Rettung. 112 erlaubt. Ziel: Augenklinik, die offen ist und operieren kann. (Uni-Klinik)

    Mir hat Laser und Kryo bei Netzhaut schon zweimal das Augenlicht gerettet und ich war schnell. Das ist es.

    Ohne Musik wäre alles nichts. (frei nach Mozart)

  • Danke für Deine Infos. Halbjährliche Kontrollen sind eingeplant, im Mai mit Gesichtsfeldmessung und im Dezember wieder OCT.

    Das Thema mit der Netzhaut war mir so noch nicht bewusst.

    Alles Gute für Dich!