• Hallo

    Letzte Woche erhielt ich durch ein Vorsorge OCT die erschreckende Diagnose eines fortgeschrittenen Normalwinkelglaukoms. Eine 24h Blutmessung brachte keine weiteren Erkenntnisse, der Homocysteinwert ist mit 18.6 erhöht, die Augendruckmessung erbrachte bei einem von 5 Werten den Grenzwert 20/21. Das OCT zeigte aut AA eine "Borderline-Thematik", was die Durchblutung des Sehnervs betrifft.(Das einzige was ich dort in der Situation aufnehmen konnte). Besonders schockiert war ich, als der AA in einem Nebensatz erklärte, dass er sowas mit 45 selten gesehen habe. Aktuell ist das Gesichtsfeld laut Messung noch ohne Einschränkungen, auch wenn ich seit der Untersuchung das Gefühl habe, dass auf dem rechten Augen manchmal ein leichter Schatten sein könnte. Die Behandlung erfolgt nun mit Augentropfen, um den Augeninnendruck zu senken und ich nehmen ein Vitamin B Produkt, um den Homocyseinwert zu senken. Ich solle dann in 3 Monaten zum nächsten Gesichtsfeld und Augeninnendruckmessung vorbeikommen.

    Ich selber bin vor 6 Monaten zum ersten Mal Vater geworden und grosse persönliche, finanzielle und familiäre Sorgen belasten mich seitdem. Sport, Natur und Bewegung war für mich dazu immer essentiel. Wie würdet ihr in der Situation vorgehen? Mir fällt es schwer, die Diagnose so einzuschätzen - welche Therapieansätze machen Sinn bzw. gibt es seriöse Ansatzpunkte und wohin sollte ich mich hierfür wenden? Es hat ja dann auch grosse Auswirkungen auf das Berufsleben, die finanzielle Situation, gerade als kleine Familie. Gibt es die Hoffnung und Ansatzpunkte die Erkrankung auf dem Niveau aus eurer Erfahrung heraus auch evtl. zu stabilisieren?

    Vielleicht kann mir ein AA im Forum eine Einschätzung zu der "Borderline-Thematik" erklären und eine Einschätzung geben, ob sich dies stabilisieren liesse. Auf dem Bild habe ich den Grenzbereich rot/grün auf dem Bild jeweils erkennen können. Bedeutet der rote Bereich, dass keine Durchblutung stattfindet bzw. dass die Zellen dort bereits abgestorben sind?

    Ich danke euch sehr für eure Rückmeldungen...

    Fibi

    3 Mal editiert, zuletzt von fibi77 (23. Oktober 2022 um 06:55)

  • Fibi, willkommen in diesem Forum!

    Wir kennen alle den Schock nach der ersten Diagnose. Wegen der Borderline-Thematik kann ich nichts sagen, aber zum Normaldruckglaukom (NDG). Glücklicherweise schreitet das nicht so schnell voran, wie es bei einem Hochdruckglaukom der Fall sein kann. Und man kann durch Maßnahmen (Tropfen, OP) Stabilität erreichen.

    Sei froh, dass es entdeckt wurde und du nun behandelt wirst. Dein Augenarzt scheint zudem kompetent zu sein. Du hast also großes Glück im Unglück.

    Bei mir wurde das Glaukom leider erst festgestellt bzw. behandelt, als ich schon extreme Gesichtsfeldausfälle hatte. Leider kann sich der Sehnerv ja nicht mehr regenerieren. Aber seit ich in guter Behandlung bin, also schon seit über zehn Jahren, ist bei mir alles stabil.

    Du musst jetzt dranbleiben: Regelmäßig zum Augenarzt, konsequent die Augentropfen nehmen ... Sport ist gut, nur solltest du Extreme vermeiden.

    Freu dich an deinem Leben, wie es ist, und vor allem mit dem Baby.

    Glaukom mit Gesichtsfeldausfällen, Trabekulotomie an beiden Augen (04/11 + 08/11), vor Katarakt-OP (11/21) stark kurzsichtig.

  • Hallo Fibi!

    Herzlichen willkommen im Forum.

    Letzte Woche erhielt ich durch ein Vorsorge OCT die erschreckende Diagnose eines fortgeschrittenen Normalwinkelglaukoms.

    Wieso wurde ein Vorsorge-OCT gemacht? Das wird ja nicht einfach so gemacht. Hast Du den OCT-Befund als Ausdruck und kannst den hier hochladen? Bitte anonymisiert, heißt, Deine persönlichen Daten geschwärzt.

    ine 24h Blutmessung brachte keine weiteren Erkenntnisse,

    Auch hier die Frage, hast Du da den Befund als Ausdruck und kannst den hochladen?

    Hast Du auch eine Gesichtsfelduntersuchung gemacht? Und hast Du auch davon einen Ausdruck?

    ie Augendruckmessung erbrachte bei einem von 5 Werten den Grenzwert 20/21.

    Hm, da stellt sich bei mir natürlich die Frage, ob z. B. nachts die Druckwerte nicht doch höher gehen.

    Wann war der Grenzwert 20/21 gemessen worden?

    Besonders schockiert war ich, als der AA in einem Nebensatz erklärte, dass er sowas mit 45 selten gesehen habe. Aktuell ist das Gesichtsfeld laut Messung noch ohne Einschränkungen, auch wenn ich seit der Untersuchung das Gefühl habe, dass auf dem rechten Augen manchmal ein leichter Schatten sein könnte. Die Behandlung erfolgt nun mit Augentropfen, um den Augeninnendruck zu senken und ich nehmen ein Vitamin B Produkt, um den Homocyseinwert zu senken. Ich solle dann in 3 Monaten zum nächsten Gesichtsfeld und Augeninnendruckmessung vorbeikommen.

    Der Homocysteinwert ist schon erhöht. Da ist es gut, dass Du B-Vitamine nimmst. Folsäure sollte auch mit dabei sein. Welches Präparat nimmst Du da?

    Welche Augentropfen (AT) hast Du bekommen?

    Ich selber bin vor 6 Monaten zum ersten Mal Vater geworden und grosse persönliche, finanzielle und familiäre Sorgen belasten mich seitdem. Sport, Natur und Bewegung war für mich dazu immer essentiel. Wie würdet ihr in der Situation vorgehen? Mir fällt es schwer, die Diagnose so einzuschätzen - welche Therapieansätze machen Sinn bzw. gibt es seriöse Ansatzpunkte und wohin sollte ich mich hierfür wenden? Es hat ja dann auch grosse Auswirkungen auf das Berufsleben, die finanzielle Situation, gerade als kleine Familie. Gibt es die Hoffnung und Ansatzpunkte die Erkrankung auf dem Niveau aus eurer Erfahrung heraus auch evtl. zu stabilisieren?

    Ich persönlich würde im Blut den Vitamin D (25-OH) - Wert bestimmen lassen. Da liegt in 9 von 10 Fällen ein Mangel vor. Das kann auch noch eine Rolle spielen. Das muss man selbst bezahlen und kostet um die 30 Euro.

    Natürlich gibt es Hoffnung den Zustand zu stabilisieren! Dass die Diagnose erstmal ein Schock ist, ist klar. Das ging uns allen hier so.

    Hier gibt es Ernährungstipps:

    Nahrungsmittel bei vaskulärer Dysregulation - M-O - Glaukom-Forum.net

    Hast Du andere Erkrankungen? Nimmst Du andere Medis?

    Vielleicht kann mir ein AA im Forum eine Einschätzung zu der "Borderline-Thematik" erklären und eine Einschätzung geben, ob sich dies stabilisieren liesse. Auf dem Bild habe ich den Grenzbereich rot/grün auf dem Bild jeweils erkennen können. Bedeutet der rote Bereich, dass keine Durchblutung stattfindet bzw. dass die Zellen dort bereits abgestorben sind?

    Ein AA gibt es hier leider nicht mehr, der momentan aktiv ist.

    Aber wenn Du Deinen Ausdruck anonymisiert hochladen möchtest, können wir hier sicher was dazu sagen.


    Viele Grüße

    Sabine

  • Hallo Fibi,

    Willkommen im Forum.

    Leider ist mit NDG häufiger eine Schlafapnoe verbunden (oder diese sollte sicher ausgeschlossen sein).

    Mit deren Behandlung wäre es möglich, Durchblutungsprobleme im Kopfbereich zu beheben.

    Dein Stresslevel mit der Vaterschaft scheint hoch zu sein.

    Auch Stress wird häufiger als Grund identifiziert, wenn die Augen Probleme bekommen.

    Ilse Strempels Bücher sind zu empfehlen, eins davon beinhaltet eine Entspannungs - CD.

    Bitte sprich den Augenarzt auf das Flammersyndrom an, um herauszufinden, ob das relevant ist.

    (http://www.flammer-syndrome.ch)

    Es ist wichtig, die richtigen Stellschrauben zu finden, um die Progression einzudämmen, dabei helfen die Behandler und dieses Forum.

    Den vorgenannten Tipps und Fragen schließe ich mich an.

    Es braucht etwas Zeit, alles zu sortieren und einzuordnen, das ist verständlich.

    LG

    Tee

    watch?v=0DcTUdMy0-Y

  • Hallo Fibi,

    "Das OCT ist insbesondere in "Borderline-Fällen" nützlich, in denen ein hoch-normaler oder leicht erhöhter IOD, kombiniert mit normaler Perimetrie, seitenasymetrischer Exkavation und normaler oder leicht von der Norm abweichender Hornhautdicke vorliegt."

    Diese Erklärung habe ich dem angehängten Artikel entnommen, der übrigens sehr gut, auch für Laien durchaus verständlich, die verschiedenen Untersuchungen bei Glaukom/Glaukomverdacht darlegt.

    Gut ist, dass du jetzt in Behandlung bist und nach den Ursachen geschaut wird.

    LG gabrilla

    Funk_Schweier_Töteberg_NEU.pdf

    NDG mit Gesichtsfeldausfällen, derzeit stabile Lage, Katarakt-OP 07/2023

  • Hallo Fibi,

    auch von mir willkommen hier im Forum.

    Du hast ja nun schon viele nützliche Hinweise bekommen, was das weitere Vorgehen betrifft..

    Vielleicht hattest Du auch schon Gelegenheit, den Artikel zur Glaukomdiagnostik zu lesen, den Gabrilla oben eingestellt hat.

    Darin steht ja nun sehr deutlich, dass die Summe aller Untersuchungen erst eine gesicherte Diagnose ausmacht.

    Aus Deiner Schilderung nun ergeben sich für mich einige Fragezeichen.

    Wobei ich natürlich nicht weiß, ob diese Unklarheiten nun aus Deiner Beschreibung kommen; was ja absolut verständlich wäre, da dies für Dich alles noch sehr neu ist; oder ob der Stand der Diagnostik eben doch noch nicht so klar ist.


    Letzte Woche erhielt ich durch ein Vorsorge OCT die erschreckende Diagnose eines fortgeschrittenen Normalwinkelglaukoms

    Was hat die Untersuchung an der Spaltlampe hinsichtlich des Zustands Deiner Sehnerven ergeben?

    Wie kam es denn zu diesem Vorsorge-OCT? Das hat ja auch Sabine schon gefragt.

    Wurde das einfach mal so gemacht? Was im Grunde nicht sinnvoll ist, denn als Screening-Instrument ist diese Art der Bildgebung bekanntlich nicht wirklich geeignet!

    Oder hat der Arzt bei der Untersuchung Auffälligkeiten festgestellt, und Dir dann dieses OCT vorgeschlagen zur Abklärung und weiteren Sicherung des Befundes?

    Ist denn mit Normalwinkelglaukom ein Offenwinkel-Glaukom gemeint, oder soll das ein Normaldruck-Glaukom sein?

    Der gemessene Druck ist da ja auch nicht so eindeutig was die Glaukomform betrifft.


    Das OCT zeigte aut AA eine "Borderline-Thematik", was die Durchblutung des Sehnervs betrifft.(Das einzige was ich dort in der Situation aufnehmen konnte). Besonders schockiert war ich, als der AA in einem Nebensatz erklärte, dass er sowas mit 45 selten gesehen habe.


    Von einem Glaukom spricht man, wenn es Schäden am Sehnerv gibt!

    Wenn der Arzt (oder Du?) von einem fortgeschrittenen Glaukom rede(s)t, dann wäre zu vermuten, dass diese Schäden doch eindeutig feststellbar sind - selbst wenn sie sich erfreulicherweise noch nicht im Gesichtsfeld bemerkbar machen, also ein sog. präperimetrisches Glaukom vorliegt.

    Dazu nun aber will die Aussage, das OCT zeige eine Borderline-Thematik überhaupt nicht passen.

    Ein fortgeschrittenes Glaukom sollte sich im OCT deutlich von einem grenzwertigen Befund unterscheiden. Oder was sonst sollte mit borderline gemeint sein?

    Auch den Zusammenhang des OCT- Befundes mit der Durchblutung verstehe ich nicht. Normalerweise wird mittels OCT (s. den link oben) die Dicke der Nervenfaserschicht bzw. der Sehnervenkopf vermessen. Zur Durchblutung sagt das nichts. Es sei denn, es wäre ein Angio-OCT gemacht worden. Das wäre dann aber schon die höhere Schule.

    So sinnvoll die Internistische Abklärung möglicher Einfluss- oder Risikofaktoren auch sein mag.

    Ich persönlich würde mir die Diagnose und ihre Begründung doch erstmal in Ruhe erklären lassen.

    Nachdem der erste Schock, den die Ansage: 'fortgeschrittenes Glaukom' natürlich auslöst, überwunden ist, kannst Du dies sicher beim nächsten Termin ruhiger und besser informiert angehen.

    Bis dahin versuche Dir nicht zu große Sorgen um die berufliche und familiäre Zukunft zu machen.

    Auch Deine Fragen hinsichtlich der Stabilisierung und der Prognose der Erkrankung lassen sich erst sinnvoll beantworten, wenn überhaupt klar ist, wie der Stand jetzt ist.

    Am besten, Du machst Dir eine Liste mit Fragen.

    Und lass Dir alle Untersuchungsergebnisse ausdrucken - vor allem OCT / GF.

    Alles Gute Dir

    Chanceline

    Einmal editiert, zuletzt von Chanceline (25. Oktober 2022 um 14:25)