Normaldruckglaukom behandeln oder nicht?

  • Hallo Claire,

    meiner Meinung nach zeigt Dein Gesichtsfeld keine glaukomspezifischen Ausfälle, vorbehaltlich natürlich der Einschätzung Deines Augenarztes.

    Das heißt nicht, daß kein Glaukom vorliegt. Denn Gesichtsfeldausfälle sind erst nachweisbar, wenn schon größere Anteile des Sehnerven zerstört sind.

    Die Diagnose (manchmal auch die Verdachtsdiagnose) Glaukom stellt der Augenarzt anhand der Untersuchung mit der Spaltlampe. Er kann da ziemlich viele Befunde erheben, die einem meist weder mündlich noch schriftlich mitgeteilt werden, insofern kann man das meist schlecht nachvollziehen.

    Aber es ist und bleibt eine subjektive Beurteilung, die viel Erfahrung erfordert, insofern gibt es da

    anfangs auch manchmal abweichende Meinungen, aber dafür hat man dann ja noch die Glaukomspezialisten in der Klinik.

    Das OCT bringt uns dagegen tatsächlich Meßwerte, aber aus dem Erstbefund eines OCTs kann man nicht direkt ablesen, ob ein Glaukom vorliegt oder nicht. Die Beurteilung erfordert speziell gezielte Augenärzte, denn es gibt auch viele Fehlerquellen. Und es gibt auch Besonderheiten der Augen, die sich im OCT als Abweichung der RNFL-Werte widerspiegeln, ohne daß ein Glaukom vorliegen muß.

    Wie Du schon selbst festgestellt hast, gibt es z.B. auch keine Normwerte für die RNFL und es gibt auch unterschiedliche Ergebnisse von Gerät zu Gerät.

    Insofern haben wir zu Beginn der Diagnostik mit dem OCT erst mal einen Ausgangsbefund.

    Die große Stärke des OCT liegt dagegen in der Verlaufsbeurteilung. Denn ein unbehandeltes oder nicht ausreichend behandeltes Glaukom zeigt immer die Tendenz zur Progression. Darauf kann man sich leider verlassen.

    Da das OCT eine sehr hohe Nachweisempfindlichkeit hat, ist es aber sehr gut zur zeitlichen Beobachtung geeignet und die kurzfristige Wiederholung mit dem gleichen Gerät kann sehr nützlich sein, um überhaupt die Diagnose Glaukom zu verifizieren. Mit kurzfristig meine ich Abstände von 3 - 6 Monaten.

    Insofern kann es schon sein, daß die Glaukomdiagnostik eine gewisse Zeit der Unsicherheit einschließt.

    Zum Glück schreitet das Glaukom (von bestimmten Ausnahmen abgesehen) in der Regel sehr langsam voran, so daß man sich auch einfach in Geduld üben muß.

    Das Glaukom ist leider keine Krankheit wie andere, bei denen man, vor allem im Anfangsstadium, einfach durch Laboruntersuchungen oder durch spezielle Geräteuntersuchungen sehr schnell und sicher die Diagnose stellen kann.

    Viele Grüße - Malve

  • Hallo,

    hatte gerade schon gerätselt, wer Dr. Heinrich ist… Scheint eine Koryphäe zu sein.

    Krefeld liegt leider nicht bei mir um die Ecke…

    Ich bin jedenfalls sehr froh, dass es so nette Menschen wie euch alle im Forum gibt, die das Thema sehr erhellen und sich Zeit nehmen! Das ist nicht selbstverständlich.

    Im Moment bleibt nichts übrig, als abzuwarten und immer mal wieder das Gedankenkarussell anzuhalten: nehme ich die Tropfen nun oder nehme ich sie nicht…nehme ich sie oder nicht…

    Und Geduld gehört leider nicht zu meinen Paradedisziplinen…

    Du ‚IchBin‘s‘ hast jetzt Kunstlinsen? Oder eher nicht?

    Ehrlich: Ich wusste nicht, dass es so was gibt. Aber außer mit der Brille waren die Augen noch nie ein Thema für mich. Das ändert sich grade.

    Da zeigt sich wieder mal: man lernt täglich was Neues.

    Viele Grüße

    Claire

  • Hallo Claire,

    Du ‚IchBin‘s‘ hast jetzt Kunstlinsen? Oder eher nicht?

    noch habe ich keine Kunstlinsen, aber der Graue Star nimmt zu und irgendwann wird es dann zur OP kommen. Der alte AA wollte die Kunstlinsen einsetzen, weil sie kleiner sind als die natürlichen Linsen und so mehr Platz im Auge ist. Ich habe ein PEX-Glaukom, die Ablagerungen können den Kammerwinkel umso eher verstopfen, je enger es im Auge ist.

    Dr. Heinrich war da aber anderer Meinung, somit blieb mir die OP bislang erspart. Aber beim letzten Mal sprach sie kurz davon, da sich nun eben der Graue Star ausbreitet. Ich mag aber noch nicht... ;) Gut ist, dass sie mich trotz des PEX-Glaukoms selbst operieren würde, ich vertraue ihr sehr.

    Liebe Grüße
    Birgit

    Meine geheime Superkraft: Ich kann mich selbst völlig aus dem Konzept bringen, obwohl ich vorher gar keins hatte!

  • wenn Dr. Heinrich sagt, es soll gemacht werden, dann lass es machen. Sie würde nie operieren, wenn es nicht nötig wäre. Ich kenne sie über 7 Jahre

    Ohne Musik wäre alles nichts. (frei nach Mozart)

  • wenn Dr. Heinrich sagt, es soll gemacht werden, dann lass es machen. Sie würde nie operieren, wenn es nicht nötig wäre. Ich kenne sie übe

    Liebe Jenat,

    falls du mich meinst: Ich werde auf jeden Fall das machen, was sie sagt, ich vertraue ihr total!

    Liebe Grüße
    Birgit

    Meine geheime Superkraft: Ich kann mich selbst völlig aus dem Konzept bringen, obwohl ich vorher gar keins hatte!

  • Hi,

    finde ich super, dass ihr eine AA gefunden habt, der ihr vertraut!

    Vor allem auch gut zu wissen, dass sie nur zum Skalpell greift, wenn es nicht mehr anders geht.

    Ich bin sehr gespannt, wie es sich bei Dir weiterentwickelt Ichbins.

    Bei mir steht jetzt Urlaub an und ich hoffe, da mal etwas Abstand zu bekommen.

    Viele Grüße

    Claire

  • Guten Morgen,

    nach Monaten der Stille wollte ich mich mal zurückmelden, nachdem ihr mir zu Beginn der Diagnose mit eurer Hilfe so toll zur Seite gestanden seid.

    Vorweg: auch nach diesen Monaten gibt es keine eindeutige Diagnose, aber von mehreren AÄen die Meinung, dass es vermutlich kein Glaukom ist, alles weitere die Zeit zeigen wird.

    Ihr lagt also alle ‚irgendwie‘ richtig.

    Das Problem: Ich habe wohl einen sehr kleinen Sehnervenkopf, was die Diagnose schwierig macht. Wenn ich es richtig gedeutet habe, gibt es das nicht so oft.

    Tropfen muss ich erstmal nicht, eine Aussage war: falls es ein Glaukom ist, wird es sich sehr langsam verändern, sodass man jederzeit eingreifen kann.

    Mit den Untersuchungen hat sich das alles länger hingezogen, weil ich nicht in der ursprünglichen Uniklinik war, sondern mir meine AA (nachdem sie realisiert hat, wie es mir mit der Diagnose geht) eine andere empfohlen hat, bei der ich etwas länger auf einen Termin warten musste. Ich fühlte mich dort sehr gut aufgehoben.

    Für 2,5 Tage war ich zu einem TT, alles Ok, Druck im Normbereich.

    Auch die weiteren Untersuchungen haben keinen Befund ergeben, außer dem Zufallsbefund ‚Zyste an der Schilddrüse’, was mich zum Endokrinologen brachte (mit 3 Monaten Wartezeit…).

    Ebenso wie das Glaukom, muss die Zyste in jährlichen Abständen kontrolliert werden.

    Blut wurde mir auch abgenommen und es stimmen 2 Werte nicht, weshalb ich diese Woche morgens nüchtern erneut zur Blutabnahme dorthin muss.

    Hatte ja die Hoffnung, dass ich meine Arztbesuche dieses Jahr auf ein Minimum beschränken kann - hat sich bisher leider noch nicht umsetzen lassen…

    Aber mit alldem kann ich jetzt erstmal gut leben und harre der Dinge, die da kommen.

    Ich werde mich dann wieder melden und wünsche euch, die ihr wirklich eine große Hilfe seid, weiterhin alles Gute =)!

    Viele Grüße

    Claire

  • Schön, dass du dich meldest! Wir drücken dann mal die Daumen, dass die unvermeidlichen Arztbesuche nur positive Ergebnisse bringen.

    Glaukom mit Gesichtsfeldausfällen, Trabekulotomie an beiden Augen (04/11 + 08/11), vor Katarakt-OP (11/21) stark kurzsichtig.

  • Hallo Claire,


    nach Monaten der Stille wollte ich mich mal zurückmelden, nachdem ihr mir zu Beginn der Diagnose mit eurer Hilfe so toll zur Seite gestanden seid.

    Schön, dass Du Dich wieder meldest. Manchmal fragt man sich, was wohl aus der / dem einen oder anderen Glaukomverdächtigen hier so geworden ist…


    Mit den Untersuchungen hat sich das alles länger hingezogen, weil ich nicht in der ursprünglichen Uniklinik war, sondern mir meine AA (nachdem sie realisiert hat, wie es mir mit der Diagnose geht) eine andere empfohlen hat, bei der ich etwas länger auf einen Termin warten musste. Ich fühlte mich dort sehr gut aufgehoben.

    Für 2,5 Tage war ich zu einem TT, alles Ok, Druck im Normbereich.

    Es kann sich schon lohnen, auf einen Termin länger zu warten, wenn man dann eine wirklich gute Anlaufstelle findet.

    Gerade wenn es sich um eine, durch was auch immer, erschwerte Diagnostik handelt!


    Vorweg: auch nach diesen Monaten gibt es keine eindeutige Diagnose, aber von mehreren AÄen die Meinung, dass es vermutlich kein Glaukom ist, alles weitere die Zeit zeigen wird.

    Ihr lagt also alle ‚irgendwie‘ richtig.

    Das Problem: Ich habe wohl einen sehr kleinen Sehnervenkopf, was die Diagnose schwierig macht. Wenn ich es richtig gedeutet habe, gibt es das nicht so oft.


    Keine Diagnose sondern weiterhin offen!

    Das mag unbefriedigend scheinen - aber nur auf den ersten Blick!

    Wenn einem vorher - so wie Dir - mehrere Ärzte verwirrend Verschiedenes gesagt haben, dann ist man doch froh, endlich eine kompetent begründete Einschätzung zu bekommen, der man dann auch vertrauen kann.

    Auch wenn es eben Zeit braucht, bis man sich 'sicher' sein kann, dass kein Glaukom sondern eine angeborene Sehnervenanomalie vorliegt.

    Mir kommt das bekannt vor – als stolze Besitzerin einer ebenfalls schwer zu diagnostizierenden Makropapille.

    Bei Dir ist es denn eine Mikropapille. Also ebenso eine Laune der Natur, die es schwer macht, die Frage Glaukom oder nicht ad hoc und eindeutig zu beantworten.

    Bei Makropapillen bekommt man schon mal gerne eine falsch positive Diagnose.

    Bei Mikropapillen scheint mir die Sache noch vertrackter: Von Haus aus sollten die keine oder allenfalls eine sehr kleine Exkavation haben.

    Eben weil man sich inzwischen durchaus gewahr ist, dass ein potentiel vorhandenes Glaukom bei kleinen Sehnerven leicht übersehen werden könnte, schaut man sehr genau hin!

    Was ja jetzt offenbar auch bei Dir der Fall war.

    Bei Makropapillen lassen sich einige Ansätze und Kriterien zur Abgrenzung gegenüber glaukomatösen Sehnerven finden. Da diese offenbar doch recht häufig vorkommen, hat sich da in der Forschung einiges getan, was inzwischen auch in die Datenbanken gängiger OCTs Eingang gefunden hat.

    Bei Mikropapillen ist mir da noch nicht so arg viel bekannt. Das mag daran liegen, dass ich nicht danach gesucht habe, aber vielleicht kommen die tatsächlich weniger häufig vor, und es besteht daher auch nicht so Bedarf, Kriterien für den klinischen Alltag zu entwickeln.

    Du wirst das nun halt zumindest einige Zeit noch weiter beobachten lassen – aber bitte tu Dir den Gefallen und lass das bei der offenbar kundigen Anlaufstelle machen, wo Du jetzt warst.

    Auch hinsichtlich Deiner anderen Verdachtsgründe wünsche ich Dir baldige und vor allem beruhigende Abklärung.

    So ist das wohl leider – nicht nur in Sachen Glaukomdiagnostik – in Abklärung des einen Verdachts ergeben sich neue Verdachtsgründe, wenn auch in ganz anderer Richtung... >:)

    Liebe Grüße und lass gelegentlich mal wieder von Dir hören...

    Chanceline

  • Hallo Claire!

    Auch meine Daumen sind gedrückt.

    Eine Diagnose ist leider nicht immer so einfach zu bekommen. Aber Du bist unter Kontrolle, das ist wichtig.

    Und die weiteren Termin wegen der SD kriegst Du auch noch hin!

    Viele Grüße

    Sabine

  • Hi,

    schon wieder ist ein Jahr vergangen, je älter ich werde, desto schneller dreht sich alles, Zeithorizonte sind schwieriger zu fassen…

    Wie geht es euch allen, die mich in den Anfängen der Diagnose so toll aufgefangen und mir Mut gemacht haben?

    Ich hatte meine jährliche Untersuchung in der Glaukom-Sprechstunde der Uni-Klinik und was soll ich sagen? Die Untersuchungsergebnisse der vergangenen OTC‘s waren weg… Das hat mich etwas ratlos zurückgelassen.

    Die Auskunft war, ich brauche mir keinen Kopf zu machen, denn da immer noch kein Handlungsbedarf bestehe, wäre das nicht schlimm - na dann.

    Aber ich habe ja noch die Möglichkeit, einen Verlaufsvergleich beim Augenarzt zu machen.

    Dafür kam nun die Diagnose: beginnender Grauer Star, man könne über eine OP nachdenken…

    Wie ihr seht, es wird nicht langweilig. Aber euch bestimmt auch nicht.

    Im Moment ist mir nicht danach, mich mit dem nächsten Thema auseinanderzusetzen, ich warte meinen Augenarzttermin im Mai ab, der kommt schnell genug.

    Ich wünsche euch allen eine gute Zeit 😊

    Liebe Grüße

    Claire

  • Die Untersuchungsergebnisse der vergangenen OTC‘s waren weg…

    Hallo Claire,

    bei bildgebenden Untersuchungen immer um eine Kopie bitten. Aber stets vor Platznehmen am Gerät und freundlich. Klappt erfahrungsgemäß gut und kostenlos -.


    LG - Senator


    Es macht keinem

  • Hallo Claire!

    Schön von Dir zu lesen.

    Ich hatte meine jährliche Untersuchung in der Glaukom-Sprechstunde der Uni-Klinik und was soll ich sagen? Die Untersuchungsergebnisse der vergangenen OTC‘s waren weg… Das hat mich etwas ratlos zurückgelassen.

    Na, warum verschwinden denn bitte Befunde einfach? Hatten die da einen Gerätewechsel? Hast Du Dir bisher Ausdrucke geben lassen?


    Schön, dass bei Dir alles gut zu sein scheint. Das ist ja toll. Ein Grund zum hüpfen :hops::hops:.


    Viele Grüße

    Sabine

  • Hallo,

    ja, das ist ein Grund zum Hüpfen 😊

    Ich habe bei den beiden ersten Untersuchungen nicht danach gefragt, bei der aktuellen schon, auch um sie ggf. mit dem Ausdruck meiner Augenärztin zu vergleichen.

    Doch mir wurde gesagt, dass das nicht ginge, weil es verschiedene Geräte sind und keinen Sinn macht.

    Das nächste Mal frage ich vor der Untersuchung, wie von Senator vorgeschlagen, dann kann ich sicherstellen, dass nichts verschwindet.

    Aber herausgeben müssen sie solch einen Ausdruck scheinbar nicht.

    Ich melde mich wieder.

    Vielen Dank und viele Grüße

    Claire

  • Hallo Claire,

    auch von mir Glückwunsch zu Deinen stabilen Ergebnissen!

    Was die verschwundenen OCT-Vorbefunde angeht, würde ich eher darauf tippen, dass da keine Zeit und oder Lust war, genauer zu suchen. Dass die inklusive routinemäßig gemachter Sicherungen tatsächlich auf Nimmerwiedersehen verschwunden sein sollen, ist mir unverständlich.

    Nützt ja aber nichts, darüber zu sinnieren!

    Wie Dir Senator schon geschrieben hat, bittest Du am besten schon vor der Untersuchung freundlich um einen Ausdruck; ein kleines Dankeschön mittels Spende an die Kaffeekasse ist dabei auch kein Schaden.... Bei mir hat das bislang immer problemlos geklappt.

    Ich habe bei den beiden ersten Untersuchungen nicht danach gefragt, bei der aktuellen schon, auch um sie ggf. mit dem Ausdruck meiner Augenärztin zu vergleichen.

    Doch mir wurde gesagt, dass das nicht ginge, weil es verschiedene Geräte sind und keinen Sinn macht.

    Einen Anhaltspunkt würde der Vergleich schon ergeben. Weniger die Zahlen, aber doch der Graphenverlauf.

    Aber die Hauptsache ist, dass es auch weiterhin keinen Handlungsbedarf gibt. Hat man Dir denn gesagt, wie lange das noch beobachtet werden sollte?

    Liebe Grüße und alles Gute Dir

    Chanceline

  • Guten Morgen,

    wie im digitalen Zeitalter Befunde verschwinden, dann gleich zwei, ist mir auch schleierhaft, vor allem, wenn alle anderen Untersuchungsergebnisse vorhanden sind, aber nicht zu ändern - vielleicht tauchen sie nächstes Jahr wieder auf…

    Ich habe im Mai einen Augenarzt-Termin, auch wegen des beginnenden Grauen Stars (habe auf dem rechten Auge nur noch 40% Sehkraft, obwohl ich davon gar nichts merke), da gibt es ein Vergleichsbild und am besten soll sie dann ein neues OCT machen.

    Nächstes Jahr versuche ich es dann, wie von euch beschrieben und vorhandene Kaffeekassen bei Ärzten werden von mir immer bestückt 😉

    Ich vermute, dass das so lange gemessen wird, bis eine Veränderung eintritt? Aber Deine Frage ist berechtigt, darüber habe ich noch gar nicht nachgedacht, gibt‘s da eine Altersdeadline, ab der das nicht mehr gemessen werden braucht?

    Jedenfalls habe ich im Januar 2025 den nächsten Termin in der Uniklinik.

    Danke euch sehr für eure Tipps und das Mitdenken 😊

    Liebe Grüße

    Claire

  • Hallo Claire,

    vielleicht tauchen sie nächstes Jahr wieder auf…

    Wenn nicht jemand das tatsächlich gelöscht hat, dann ist so eine Wiederauferstehung durchaus denkbar!

    Ich vermute, dass das so lange gemessen wird, bis eine Veränderung eintritt? Aber Deine Frage ist berechtigt, darüber habe ich noch gar nicht nachgedacht, gibt‘s da eine Altersdeadline, ab der das nicht mehr gemessen werden braucht?

    Stabilität ist das Ziel! Eine Veränderung würde bedeuten, es ist doch ein Glaukom und keine angeborene Anomalie.

    Die Frage ist eher - und die stelle ich mir selber - wie lange muss der Befund stabil bleiben, bis man (halbwegs) sicher sein kann, dass so eine Auffälligkeit angeboren und eben nicht durch Glaukom erworben ist!

    Altersmäßig gibt es da wohl keine deadline. Vorstellbar wäre, dass man so einem Verdacht nicht weiter nachgeht, wenn das erst sehr spät im Leben entdeckt wird. Schließlich ist Glaukom im Normalfall eine Schnecke!

    Ansonsten dürfte es eher so sein, dass man zwar nach einigen Jahren bei stabilen Befunden aus dem (ursprünglichen) Glaukomverdacht entlassen wird, sich aber doch mit zunehmendem Alter und all diesen Kontrolluntersuchungen andere Verdachtsgründe dazu gesellen.

    Genau so geht es Dir ja nun mit diesem eben entdeckten Grauen Star! Bei mir stieg im Verlauf der AID, so dass ich tropfe und folglich auch weiterhin regelmäßig in Kontrolle bin, auch wenn meine Sehnerven inzwischen als allerhöchstwahrscheinlich gesund gelten.

    Irgendwie hat man mit so einem Glaukomverdacht eine Art Dauer-Abo beim AA 'gewonnen', selbst wenn sich dieser Verdacht irgendwann in Wohlgefallen auflöst.

    So ganz verkehrt sind regelmäßige Kontrollen ja nicht. Hilfreich ist aber ein etwas dickeres Fell. Damit ist man dem gelegentlich 'falschen' Alarm durch neue Verdachtsgründe oder unklare/schwankende Testergebnisse besser gewachsen.

    In diesem Sinne liebe Grüße

    Chanceline

  • Hi Chanceline,

    da musste ich mal wieder lachen: ‚Dauerabo beim AA‘ und ‚Glaukom ist eine Schnecke‘…

    Kann das nicht eindeutig festgestellt werden, ob Sehnerven gesund sind?

    Ein dickeres Fell habe ich mir tatsächlich zugelegt, bei neuen Befunden bleibe ich gelassener und denke: Schaun‘ wir mal 😉.

    Und wenn man sich insgesamt darauf eingestellt hat, mehr Zeit bei Ärzten zu verbringen, wird’s ebenfalls einfacher - es lässt sich nicht ändern.

    Und so nehme ich wie Du auch die Kontrolltermine wahr und bin happy, wenn sich nichts verschlechtert hat.

    Nun warte ich den nächsten Termin ab.


    Liebe Grüße

    Claire

  • Ich tropfe seit 2011


    Glaukom in dritter Generation möglicherweise. Es schwankt bei mir zwischen oh je und vielleicht doch bei Ihnen nicht.


    Grund: Makropapille. Optische Täuschung für die Ärzte.


    Sehr schwer zu beurteilen.

    Ohne Musik wäre alles nichts. (frei nach Mozart)

  • Hallo,

    verstehe ich das richtig: der Befund ist auch unklar, aber Du tropfst prophylaktisch seit 2011?

    Also gibt es häufiger unklare Befunde und manche tropfen dann zur Sicherheit, andere, wie ich, tun es dann erstmal nicht.

    Und beide wissen am Ende nicht, wie‘s ausgeht…

    So habe ich das noch nicht betrachtet.

    Liebe Grüße

    Claire

  • Hallo Claire

    Kann das nicht eindeutig festgestellt werden, ob Sehnerven gesund sind?

    Im Normalfall, kann man schon feststellen, ob Sehnerven gesund oder glaukomkrank sind. Letzteres vor allem dann, wenn bereits größere Schäden vorhanden sind!

    Ein beginnendes Glaukom von einem gesunden Sehnerven zu unterscheiden, ist aber vor allem dann sehr schwierig, wenn Sehnerven aufgrund anatomischer Besonderheiten nicht 'normal' aussehen oder/und schwer zu beurteilen sind, wie etwa bei Makro, Mikropapille, starker Kurzsichtigkeit, schrägem Sehnerveneintritt u.ä.

    Ad hoc läßt sich da meist keine exakte Diagnose stellen. Das ist ja auch bei Dir so. Das muss man eben beobachten. Wenn sich nichts verändert, ist es allerhöchstwahrscheinlich angeboren und kein Glaukom!

    Also gibt es häufiger unklare Befunde und manche tropfen dann zur Sicherheit, andere, wie ich, tun es dann erstmal nicht.

    Und beide wissen am Ende nicht, wie‘s ausgeht…


    Klar gibt es die! Schau Dich um hier im Forum!

    Ob es sinnvoll oder gar geboten ist, in dieser unklaren Situation 'zur Sicherheit' zu tropfen, hängt von etlichen Faktoren ab.

    Bei mir etwa ist der AID im Lauf der Zeit gestiegen, also tropfe ich.

    Oder die Sehnerven sind extrem schwer zu beurteilen, was meist mit schwankender und wenig zuverlässiger Bildgebung einhergeht, so dass man auch nach langer Beobachtungszeit nicht wirklich sicher sein kann. Und wenn dann noch, so wie bei Jenat, gewichtige Risikofaktoren als Sahnehäubchen obendrauf kommen, dann ist es sicher absolut vernünftig zu tropfen.

    Du tropfst ja nun nicht. Und sicher haben das die Spezialisten in der Klinik nicht von ungefähr so mit Dir zusammen entschieden!

    Aber wenn Du Dich da irgendwie unsicher fühlst, dann sprich das nochmal explizit an.

    Aber mach Dir keine Sorgen, so ungewiss ist der Ausgang denn doch nicht!

    Du bist in regelmäßiger Beobachtung, und bei der geringsten Veränderung würde man eingreifen.

    Liebe Grüße

    Chanceline

  • Hallo Claire22,

    meine Ausgangslage unterscheidet sich zwar deutlich von der deinen, allerdings ist man bei mir schon seit 20 Jahren unsicher, ob ich nun ein Glaukom habe oder nicht.

    Bei mir wurde einige Jahre nur beobachtet. Ein Vertretungsarzt hielt es dann vor etwa 15 Jahren für angezeigt, eine Tropftherapie einzuleiten.

    Mein jüngster Termin in der Glaukomsprechstunde hat ergeben, dass Stabilität vorliegt.

    Da die Tropftherapie auch mit stärkeren Nebenwirkungen einhergehen kann, kann es sinnvoll sein, diese erst bei entsprechender Notwendigkeit einzuleiten.

    Da du bei einem UK angebunden bist, dürfte dort reichlich Expertise zur Beurteilung komplexer Situationen vorliegen.

    Solltest du unsicher sein, so sprich dies an und lass dir die zugrundeliegende ärztliche Beurteilung erläutern.

    Viele Grüße

    Tierfreund

  • Guten Abend euch,

    vielen Dank für die Ausführlichkeit, das hilft, zu verstehen. Auch dass es viele Gründe für eine unklare Diagnose geben kann und es von verschiedenen Faktoren abhängt, sich für den einen oder anderen Weg zu entscheiden.

    Im Grunde habe ich das ja auch schon erlebt: Meine Augenärztin wollte die Tropftherapie, die ‚Zweitmeinung‘: Handlungsbedarf erst in ein paar Jahren, Uniklinik: erst mal schauen, ob es überhaupt zum Handlungsbedarf kommt.

    Und 20 Jahre, wow, das ist eine ‚Hausnummer‘!

    Ich habe das Gefühl: es bleibt spannend, so oder so…

    Euch einen schönen Abend.

    Liebe Grüße

    Claire