Linsentausch einer gesunden Linse ohne Katarakt

  • Hallo Zusammen,

    bisher war ich "nur" passive Leserin. Nun nehme ich dann doch mal den "Stift in die Hand."

    Bei mir, 52 Jahre alt, wurde im Februar eine Engwinkelglaukom mit sehr geringer Vorkammertiefe und Augendruck bis 29 festgestellt. Aufgrund der anatomisch kritischen Situation besteht die Gefahr einen Glaukomanfall zu bekommen.

    Seitdem wird regelmäßig der AID getestet und ich nehme Monoprost und Brinzovision. Der AID ist runtergegangen, liegt jetzt bei 16-20. Ich bin leicht weitsichtig, habe eine leichte Hornhautverkrümmung und sehe in der Ferne gut. Die Sehschwäche gleiche ich mit einer Gleitsichtbrille aus. Außerdem habe ich keinen Katarakt.

    Ich wurde von meinem Augenarzt zu einem Glaukomspezialisten überwiesen. Er sagte mir, das meine Iris sehr dick sei und deshalb eine Drainage zu energieaufwendig wäre. Das könnte in meinem speziellen Fall zu Komplikationen führen. Außerdem besteht wohl die Gefahr, dass der Eingriff nicht ausreicht um Druckspitzen zu verhindern. (Er vermutet, das ich trotz Tropfen weiterhin kurzfristige Druckanstiege zwischen den Messungen habe.)

    Nach gründlicher Überlegung empfahl er, meine mehr oder weniger intakte Line zu ersetzen, um mehr Platz zu schaffen.

    Das klang für mich erstmal sehr logisch und ich war erleichtert, das es diese Möglichkeit gibt und hatte mich schon mit diesem Eingriff angefreundet.

    Mein Hausaugenarzt allerdings sagte vorgestern, nachdem er die Empfehlung des Glaukomspezialisten gelesen hatte, das eine Kunstlinse auch etliche Nachteile hat: Die Makula könnte aufgrund der herabgesetzten UV-Filterwirkung Schaden nehmen und ich würde viel schlechter sehen als jetzt mit meinen natürlichen Linsen.

    Er sagte es gäbe auch die Möglichkeit, alles so einfach so zu lassen, wie es ist. Weiter zu tropfen und bei einem Anfall schnell in die Klinik zu fahren.

    Bei Reisen z.B. stelle ich mir das allerdings eher schwierig vor.

    Das hat mich sehr verunsichert und ich stelle meine bereits gefallenen Entscheidung zum Linsentausch infrage.

    Ich weiß im Augenblick nicht mehr, was sinnvoll ist... Hat jemand dazu Ideen oder Anmerkungen? Dafür wäre ich sehr dankbar...

  • Der Linsentausch ist in dem Fall eine gute Option.

    Den UV-Schutz gibt es mittels Sonnenbrille und Hut.

    Ja, die Akkomodation ist weg. Es gibt meistens die Einstellung auf die Ferne und dann eine Lesebrille. Ja, sie käme in dem Alter ohnehin.

    Das ist die einzige Möglichkeit, in dem Auge Raum zu schaffen.

    Ein Glaukomanfall oder recht hoher Druck wird oft nicht bemerkt, der Hausaugenarzt fährt Harakiri. Es werden Millionen von Leuten jährlich am grauen Star operiert und die haben nachher keine Probleme.

    Kannst ja noch einen Glaukomspezialisten aufsuchen. Hier gibt es Kliniklisten im Ordner A-Z unter G.

    Ohne Musik wäre alles nichts. (frei nach Mozart)

  • Willkommen bei uns, Maia!

    Jenat hat alles schon auf den Punkt gebracht, was ich auch so sagen würde.

    Tatsächlich sieht man nach der Katarakt-OP bzw. dem Linsentausch insofern schlechter, als dass man nicht mehr nah und fern gleich gut sieht. Du wirst danach eine Gleitsichtbrille oder zumindest eine Lesebrille brauchen, da man bei schwacher Dioptrienzahl und zudem Weitsichtigkeit normalerweise auf die Ferne eingestellt wird.

    Dennoch leuchtet mir die Argumentation ein, zudem man einen Glaukomanfall ja normalerweise nicht bemerkt.

    Hast du schon irgendwelche Schäden? Wie sieht es z.B. mit dem Gesichtsfeld aus? Wurde ein OCT gemacht?

    Glaukom mit Gesichtsfeldausfällen, Trabekulotomie an beiden Augen (04/11 + 08/11), vor Katarakt-OP (11/21) stark kurzsichtig.

  • Hallo Maia,

    daß die Linsenentfernung in Deinem Fall eine sehr schwierige Entscheidung ist, siehst Du schon daran, daß die Augenärzte dazu eine unterschiedliche Auffassung haben.

    Ich kann dazu nur beisteuern, daß ich von einer prophylaktischen Linsenentfernung (also vor einem Glaukomanfall) nichts gehört habe, wohl aber von abwartendem Verhalten bei chronischem Engwinkelglaukom.

    Weiterhin weiß ich, daß das Op Risiko bei einer Linsen-Op bei Katarakt nicht zu vergleichen ist mit einer Linsenentfernung bei Engwinkelglaukom bei flacher Vorderkammer. Dabei besteht ein erhöhtes Risiko für Verletzungen des Aufhängeapparates der Linse (der Zonula) und für Verletzungen der Linsenkapsel. Die implantierte Linse sitzt dann nicht stabil, sie schlackert dann. Auch besteht eine größere Gefahr für Druckentgleisungen.

    Wenn man bedenkt, daß Du erst 52 bist und bis zu einer Katarakt-Op noch vielleicht mehr als 20 Jahre hättest, eine schwierige Entscheidung.

    Mit der Drainage meinst Du eine Iridotomie? Ich würde mich eher noch mal erkundigen, ob das nicht doch möglich wäre.

    Gruß Malve

  • Vielen Dank schonmal für die schnellen Reaktionen!

    Nein ich habe glücklicherweise noch keine Gesichtsausfälle. Was ist ein OCT?

    Ja, vielleicht wäre es gut eine weitere Meinung einzuholen. Und, Malve, ja mit "Drainage" meine ich Iridotomie.

    Mit den Fachbegriffen stehe ich noch ganz am Anfang. :)

    Viele Grüße, Maia

    Einmal editiert, zuletzt von Maia (16. Juli 2022 um 19:47)

  • OCT ist eine Sehnervenschichtaufnahme zum Ausmessen der Nervenfaserschicht.

    In Deinem Fall sollte auf jeden Fall vor jeglicher Operation ein 24 Stunden oder besser noch Wochenend Druckprpfil gemacht werden.

    Was ist das?

    Augendruckmessung über fen Tag und in der Nacht, stationär. Viele Messungen, damit man weiß, was Sache ist.

    Der Haus Augenarzt soll eine Überweisung schreiben: mitbeurteilung 24 Stunden Druckprpfil

    Uni Klinik Köln ist sehr gut.

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  • Vielen Dank Jenat. Ein Tagesdruckprofil hat der Hausaugenarzt schon gemacht. Das pendelte zwischen 18 und 29. Es war allerdings nur über zwölf Stunden verteilt.

    Ich bin in Berlin, da ist Köln vielleicht ein bisschen weit... Falls jemand eine Empfehlung für Berlin hat, würde ich mich freuen.

    Der Glaukomspezialist, der mir den Linsentausch empfohlen hat, war Prof. Erb. Er würde, soweit ich das verstanden habe, auch persönlich operieren. Vermutlich wäre ich bei ihm in ganz guten Händen, auch bzgl. der zusätzlichen Risiken, die Malve genannt hatte.

  • Es gibt eine Selbsthilfegruppe in Berlin

    SHG-Glaukom-Berlin | die Berliner Glaukom-Selbsthilfegruppe

    Die wissen vor Ort gut Bescheid.

    Schwankungen bei gesundem Auge sind so ungefähr +/- 4 mmHg. Also so: 17 + 4 = 21 17 - 4 = 13

    Deine Schwankungen sind krass.

    In der Nacht, wenn die Pupille groß ist wegen Dunkelheit kann es noch mehr sein. Das kann man auch künstlich prüfen, indem man das Medikament für die Netzhautuntersuchung tropft (weit tropfen) und dann den Druck misst.

    Wenn Professor Erb das sagt, passt das. Er hat genug Patienten, er muss nicht operieren, um Geld zu verdienen.

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  • Oh, das war mir nicht klar, das die Schwankungen so extrem sind.

    Ja, ich fühlte mich im Gespräch mit Prof. Erb auch ganz gut aufgehoben. Er hat am Anfang des Gesprächs gemeint, das jede Entscheidung in meinem Fall nicht 100 Prozent zufriedenstellend sei. Im weiteren Verlauf des Gesprächs hat er abgewogen und erst am Ende des Gesprächs die Entscheidung für seine Empfehlung getroffen.

    Deshalb schien mir die Empfehlung zum Linsentausch nicht zu schnell getroffen und einleuchtend. Ist zwar nicht ideal, aber wohl notwendig, Wie du ja auch schon bemerkt hattest.

    Er riet mir auch zu Monofokallinsen und sagte, man solle sich von den Werbeversprechen der Multifokal- und anderen Superlinsen nicht irreführen lassen. Er selbst würde solche Experimente nicht an seinen Augen durchführen und immer per Brille ausgleichen. Auf den Verkauf von teuren Speziallinsen ist er wohl auch nicht angewiesen...

    Danke für den Kontakt zu den Berliner Glaukomis.

  • Hallo Maia,

    Mit der Drainage meinst Du eine Iridotomie? Ich würde mich eher noch mal erkundigen, ob das nicht doch möglich wäre.

    Ja, vielleicht wäre es gut eine weitere Meinung einzuholen. Und, Malve, ja mit "Drainage" meine ich Iridotomie

    Ich finde die Anregung von Malve bedenkenswert!

    Also würde ich doch nochmal prüfen lassen, ob die gängigen Verfahren (Iridotomie mittels Laser bzw. chirurgische Iridektomie), um bei einer Engwinkelsituation bzw. bei flacher Vorderkammer Druckspitzen und mithin einen Glaukomanfall zu vermeiden, tatsächlich bei Dir ausgeschlossen sind.

    Prof. Erb ist mit Sicherheit eine sehr gute Adresse. Leider habe ich keine Idee, wo Du Dir diese Zweitmeinung holen könntest.

    Vielleicht kannst Du auch Prof. Erb nochmal darauf ansprechen und ihm Deine Zweifel mitteilen, damit er das selber nochmal prüft.

    Alles Gute Dir und Gruß

    Chanceline

  • Hallo Chanceline, danke für deine teilnehmenden Anmerkungen!

    Zitat von von Chanceline


    Also würde ich doch nochmal prüfen lassen, ob die gängigen Verfahren (Iridotomie mittels Laser bzw. chirurgische Iridektomie), um bei einer Engwinkelsituation bzw. bei flacher Vorderkammer Druckspitzen und mithin einen Glaukomanfall zu vermeiden, tatsächlich bei Dir ausgeschlossen sind.

    Es geht bei mir tatsächlich in erster Linie darum, einen Glaukomanfall zu vermeiden/ vorzubeugen. Das mit den Druckspitzen habe ich wohl mißverständlich ausgedrückt. Sorry.

    Irodotomie war für ihn die weniger sinnvolle Option, da in meinem Fall die Iris sehr stark sei. Der Eingriff wäre entsprechend schwerer. Und gleichzeitig vermutete er, das dieser, lediglich punktuelle, Eingriff nicht ausreichen würde, um einen Glaukomanfall zu verhindern.

    Bei einer künstlichen Linse wäre der Druckausgleich über den ganzen Radius möglich. (Meine natürliche Linse ist leider mega dick.)

    Ist das Leben mit einer Kunstlinse denn so sehr eingeschränkt? Das Sehen so sehr anders?

    Habe eh schon eine Gleitsichtbrille wegen Weitsichtigkeit.


    ...Mal abgesehen von dem OP-Risiko, das Malve erwähnte.

    Gruß, Maia

  • es ist eine Sache der Messkunst: wenn die Iris so dick ist, ist das Loch machen in der Iris auch kein Spaziergang und je nach dem wo das hinkommt gibt es nachher Blendeffekte.

    Wenn die Linse so dick und fett ist, dann braucht sie viel Raum.

    Alle leute mit grauer Star oP gucken nachher weiter, niemand hat sich bislang beschwert.

    Man muss im Grunde gucken, wie bei Dir am Besten Raum geschaffen wird. Prof. Erb scheint den meisten Benefit in der Linse zu sehen.

    Frag in der shg Berlin, wen Du noch vor Ort konsultieren kannst.

    https://augenklinik.charite.de/fuer_patienten…stunden_am_cvk/

    Kliniken | SHG-Glaukom-Berlin

    Ich glaube, dass erst weitere Termine dich weiter bringen, hier bringt es jetzt nichts.

    Du brauchst auf jeden Fall Bilder von der Anatomie des Auges, verstehe die Anatomie, dann kannst Du die OP verstehen.

    Ohne Musik wäre alles nichts. (frei nach Mozart)

  • Zitat von von Jenat

    Alle leute mit grauer Star oP gucken nachher weiter, niemand hat sich bislang beschwert.

    Danke, diese Aussage ist sehr hilfreich!

    SHG habe ich schon angefragt. Die Anatomie wird mir mehr und mehr klar. Danke auch für die Links.

    Ich mache einen zusätzliche Termin.

  • Jenat, noch eine Frage... (auf die Gefahr hin zu nerven...;-)

    Würdest du persönlich, an meiner Stelle, eine Zweitmeinung einholen oder wärst du mit der Aussage von Prof. Erb zufriedenstellend informiert?

    Je länger ich darüber nachdenke, desto plausibler scheint mir der Linsentausch (trotz Zweifel des Hausaugenarztes)

    Einmal editiert, zuletzt von Maia (17. Juli 2022 um 11:49)

  • Den vorangegangenen Beitrag wollte ich wieder rausnehmen, weiß allerdings nicht wie das geht.

    Ich werde meinen Weg finden.

    Bis dahin erstmal alles Gute an alle!

  • Maia, Professor Erb ist ein bekannter und erfahrener Arzt in Sachen Glaukom, ich denke mal, ihm kannst du vertrauen. Und es klingt alles plausibel.

    Ich hatte Ende letzten Jahres eine Katarakt-OP, die war recht unproblematisch. Das einzige Problem war, dass bei mir beim ersten Auge der Druck hochging, da ich offensichtlich Kortisonresponder bin. Sobald ich das Kortison ausgeschlichen hatte, war der Druck wieder gut. Beim zweiten Auge bekam ich nach der OP andere Tropfen.

    Ich hatte mich auch gegen Multifokallinsen entschieden, da das Kontrastsehen damit schlechter sein soll und das bei meinem sehr fortgeschrittenen Glaukom ohnehin ein Problem ist.

    Deine leichte Weitsichtigkeit für die Ferne kann man mit der neuen Linse korrigieren, dafür brauchst du aber +2,5 bis +3 Dioptrien für die Nähe. Ob du dann besser mit einer Lese- oder einer Gleitsichtbrille zurecht kommst, musst du ausprobieren. Aber abgesehen von der mangelnden Akkomodation sieht man nicht schlechter und ich habe keinerlei Probleme. Im ersten Vierteljahr waren meine Augen noch trockener als zuvor, aber selbst das hat sich wieder eingependelt.

    Glaukom mit Gesichtsfeldausfällen, Trabekulotomie an beiden Augen (04/11 + 08/11), vor Katarakt-OP (11/21) stark kurzsichtig.

  • Ja, ich fühlte mich im Gespräch mit Prof. Erb auch ganz gut aufgehoben. Er hat am Anfang des Gesprächs gemeint, das jede Entscheidung in meinem Fall nicht 100 Prozent zufriedenstellend sei. Im weiteren Verlauf des Gesprächs hat er abgewogen und erst am Ende des Gesprächs die Entscheidung für seine Empfehlung getroffen.

    Hallo Maia,

    die Frage wäre doch, welche weiteren Alternativen zum Linsentausch Prof. Erb denn erwogen hat.

    Erst dann könntest Du doch das für und wider abwägen.

    Grundsätzlich ist es so,

    daß im Falle eines Glaukomanfalls immer operiert wird. Zunächst mittels Iridotomie und Linsenaustausch.

    Aber Du hattest ja noch keinen Glaukomanfall und auch ein Glaukom wurde bei Dir noch nicht nachgewiesen, es wurde ja noch nicht mal eine ausführliche Glaukomdiagnostik durchgeführt, wozu unter anderem ein OCT gehören würde.

    Bisher hast Du erhöhte Druckwerte bei Engwinkelsituation.

    Es gibt user hier, bei denen in solchem Fall mit Tropfen behandelt wird. Ich weiß nicht, ob bei Dir schon effektiv diese Möglichkeit zur Drucksenkung ausgeschöpft wurde.

    Es gibt hier im Forum auch folgendes Fallbeispiel: Der user ((Name ist mir entfallen) hat sich bei bestehender Engwinkelsituation (ohne Glaukom) gegen einen Eingriff entschieden. Der Augenarzt gibt ihm für Reisen extra Tropfen und starke drucksenkende Tabletten (Glaupax) mit, die er im Falle eines Anfalls selbstädig anwenden kann.

    Wenn man über das Risiko eines Glaukomanfalls informiert ist, kann man die Symptome nicht verkennen.

    Fehldiagnosen entstehen dadurch, daß ca 60% von ihrem Risiko nichts wissen und wegen der starken Kopfschmerzen mit Übelkeit und Krankheitsgefühl den Hausarzt aufsuchen. Wenn dieser auch nicht auf das Auge schaut (dieses ist dann rot und die Pupille ist weit und verzogen), sondern zu einem Neurologen überweist, ist das sehr schlecht für das Auge.

    Und in der Klinik wird bei einem Anfall auch immer vor der Op mit medikamentöser Drucksenkung gearbeitet (auch mit Glaupax). Und in Europa gibt es nicht nur in Deutschland gute Augenärzte, man kann sich vor der Reise erkundigen.

    Ich mußte mich schon mal in Puerto Mont in Chile notallmäßig behandeln lassen ,waren auch Profiärzte dort).

    Das Risiko von Linsentausch würde ich nicht verkennen. Erst mal ist die Op bei flacher Vorderkammer eine Risiko-Op, die ich immer in einer Klinik und nicht ambulant durchführen lassen würde.

    Die Katarakt-Op im Alter ist dagegen meist eine Erfolgsgeschichte, da der Patient vor der Op schlecht sieht und durch die Katarakt-Op eigentlich meist nur Verbesserungen gewinnen kann.

    Aber auch da bestehen Risiken, vor allem für die Macula, z.B. durch Makulaödeme bis hin zum worst case, dem Irvin Grass-Syndrom (auch hierfür gibt es ein Fallbeispiel im Forum).

    Ich habe z.B. nach der Katarakt-Op ständiges Blitzen im Auge, was sehr unangenehm ist und womit ich nicht alleine bin, auch darüber haben wir hier im Forum schon öfter gesprochen.

    Ich kann mir nicht anmaßen, Dir zu raten, ob Du Dich operieren läßt oder nicht, ich würde aber, wie es schon Chanceline vorgeschlagen hat, noch mal zu Professor Erb gehen, evtl. Bedenken vortragen und nach Alternativen fragen.

    Gruß Malve

  • Vielen lieben Dank für das Teilen eurer Erfahrungen! DieDa, dein Bericht unterstützt mich im meiner Entscheidung. Ich freue mich besonders über positive Katarakt OP - Erfahrungen. Ich habe den Eindruck, es wird viel über Dinge, die schief gehen, was ja irgendwie auch in der Natur eines Forums liegt, berichtet....

    Habe zusätzlich mit einer Augenärztin gesprochen, die mir viele Fragen beantworten konnte.

    Für meine Lebensverhältnisse ist nun der Linsentausch die erste Wahl, um das Risiko eines Glaukomanfalls und den damit einhergehenden Schaden und ggf. Erblindung, bestmöglich zu vermeiden und wieder uneingeschränkt sportlich aktiv zu werden.

    Danke Malve, für die ausführliche Betrachtung aus einer anderen Perspektive. Ich bekomme direkt ein Fernweh nach Puerto Mont. In Chile und PM war ich als Jugendliche und danach leider nicht mehr.

    Liebe Grüße Maia

  • Hallo Maia!

    Ja, ich fühlte mich im Gespräch mit Prof. Erb auch ganz gut aufgehoben.

    Für meine Lebensverhältnisse ist nun der Linsentausch die erste Wahl,

    Das scheint mir auch die bessere Lösung zu sein. Bei mir hat Prof. Erb in beiden Augen die Katarakt-OPs durchgeführt, und es hat gut geklappt. Diese OPs wurden bei mir vorgezogen, weil trotz des Tropfens mit 3 Wirkstoffen mein AID immer noch deutlich über 20 lag. Der Sehnerv im rechten Auge ist zu über 90% defekt, links nur wenig besser.

    Es war zwar zuvor nicht sicher, aber die OPs halfen mit, dass ich meinen Zieldruck von 15 erreichen und seitdem weitgehend einhalten konnte. Du kannst neue Linsen mit UV-Filter wählen, was zu empfehlen ist. Meine eigentliche Brille (ebenfalls mit Filter) reagiert sehr schnell. Ich sehe da keine Probleme. Abgesehen davon brauche ich wegen Osteoporose auch regelmäßig etwas Sonne.

    Du musst aber damit rechnen, dass nach ein paar Monaten (manchmal auch Jahren) nachgelasert werden muss, weil es noch mal Eintrübungen geben kann. Das ist aber unproblematisch und wurde von Prof. Erb ebenfalls erfolgreich durchgeführt.

    Alles Gute Reinhold

  • Hallo Reinhold,

    Danke, das macht mir Mut!

    Schön zu hören, das die OP so gut gelaufen ist und vor allen Dingen einen messbaren Erfolg hat.

    Dir auch alles Gute,

    Maia

  • Hallo Maia,

    Hast du auch zusätzlich einen Blaufilter?

    Soweit ich mich entsinne ja. Ich müsste dazu noch mal in meine Unterlagen bzw. hier in "meinen" Thread schauen.

    Und weißt du, ob Prof. Erb selbst operiert?

    Ja, er hat die OPs beide bei mir ausgeführt und auch die Nachlaserungen.

  • Ich habe auch einen Blaufilter. Bei der Tübinger Augenklinik benutzen sie, wenn ich es recht verstanden habe, grundsätzlich Linsen mit Blaufilter.

    Glaukom mit Gesichtsfeldausfällen, Trabekulotomie an beiden Augen (04/11 + 08/11), vor Katarakt-OP (11/21) stark kurzsichtig.