Preserflo/CDR-Wert/Nachtspitzen

  • Liebes Forum,

    Bei mir wurde vor 4 Jahren ein Offenwinkelglaukom auf beiden Augen diagnostiziert. Die Gesichtsfeldausfälle haben in den 4 Jahre zugenommen, sodass die untere Sphere auf beiden Augen nur noch „schwarz“ ist. Getropft habe ich in den 4 Jahren diverse Medikamente. Aktuell bin ich bei Ganfort + Clonid-Ophtal Sine. Meine CDR-Werte liegen bei 0,7-0,8. Tagsüber ist mein Druck immer normal, meine Druckspitzen habe ich nur im Liegen und nur wenn ich schlafe, dann liegen sie bei 34mmHg. Da bei mir -wieso auch immer- keine Tropfen helfen, ist mein rechtes Auge vor 3 Wochen operiert worden. Ich haben einen Preserflo-Stent eingesetzt bekommen.

    Habt ihr Erfahrungen wann man nach so einer OP wieder richtig sehen kann? Ich habe insgesamt 5x 5-FU Spritzen bekommen da mein Auge sich vernarben will und mir wurde eine Tenon Lefze entfernt (was auch immer das ist?!), ich habe das Gefühl, ich sehe nach der 4. Spritze wesentlich schlechter und nach dem Entfernen der Lefze. Hat jm. Erfahrungen hiermit? Wann konntet ihr nach einer OP mit Stent, Trabekulektomie, Ventil etc wieder richtig sehen? Welche CDR-Werte habt ihr und wie aussagekräftig sind diese, wenn es heißt, dass bei 1 der Sehnerv komplett abgeknickt, quasi tot ist?

    Herzlichen Dank im Voraus für Eure Antworten!

    Einmal editiert, zuletzt von Sabine (1. August 2022 um 08:38) aus folgendem Grund: Absatz eingefügt

  • Bei mir circa 6 Wochen nach der Ventiloperation. CDR - Wert links 0.8, rechts 0.6. 1 bedeutet das der Sehnervenkopf (Papille) total ausgehöhlt ist was aber nicht mit Blindheit gleichzusetzen ist. 🤗👍

  • Hallo VEH,

    willkommen hier im FORUM!

    Es gibt Sehbehinderte bei uns, welche deinen Schriftsatz (weil sog. "Monoblock") leider nicht lesen können (so wie ich).

    Bitten um Absätze von 3-4 max. 5 Zeilen. Dann eine Leerzeile. Wir brauchen das, damit sich unser Auge erholen kann!

    Danke,

    Senator

  • Hallo,

    wie hoch ist denn der momentane Druck ?

    wenn er unter 6 oder 7 ist, dann ist das Sehvermögen meist schlecht.

    ich habe seit 3 Jahren einen Shunt und das Auge hat ein Sehvermögen von mittlerweile wieder

    70 % . Die ersten 2 Monate nach OP wars richtig schlecht....

    Am Besten den Operateur fragen...gute Besserung

  • Gestern wurde in der Visite Sendung des NDR mitgeteilt, dass die Heilung des Auges nach einem invasiven Eingriff 3 Monate dauert.

    Es ist also Geduld gefragt.

  • Danke für die Infos! Mein Druck auf dem operierten Auge, liegt bei 8/9 mmHg am Tag. Nachts, wenn ich meine Druckspitzen habe, wurde es noch nicht getestet, es bleibt also „spannend“.

    Kann mir jm. von euch nochmal bitte den CDR Wert erklären? Wenn der Sehnervkopf ausgehöhlt ist, sprich der Wert bei 1 liegt, ist das Auge blind, richtig?

    In 2018 lag mein Wert bei 0,4, in 2022 bei 0,8. Somit schreitet es stetig voran :-/

    Im Anhang habe ich mal meine Werte angegangen. Was sagen die Spezialisten unter euch? In der Klinik gehen Sie zu Frage über Prognose oder wie lange ich noch Sehen werde, wenn es nicht aufgehalten werden kann, immer schnell drüber weg…..

    Könnt ihr mir eine ehrliche Einschätzung geben?

    Sollte man bei meinen Werten noch Bildschirmtätigkeit verrichten? Erhält man bei meinen Werten einen Grad der Behinderung?

    Fragen über Fragen10D82D11-2569-4A88-8F39-AFAEA7BFA58E.jpeg72153A67-B5A9-4D7A-9989-846EF211BAAF.jpg

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  • In der Klinik gehen Sie zu Frage über Prognose oder wie lange ich noch Sehen werde, wenn es nicht aufgehalten werden kann, immer schnell drüber weg…..

    normal...was erwartest Du? Die Op ist ja erfolgt, damit es aufgehalten wird. Durch die Op können sich "im Koma" befindliche Nervenzellen auch wieder erholen, so war es bei mir. 1 Jahr nach der OP hatte ich die beste Gesichtsfeldmessung ever :thumbup:

    Seitdem absolut stabil und das ohne Tropfen :girls:

    Bei mir sieht es bei den dunklen Bereichen genauso aus aber mehr nasal - da fehlt ca. 1/3 bis 1/2

    Zum Glück nur auf einem Auge -

    Sollte man bei meinen Werten noch Bildschirmtätigkeit verrichten?

    mir wurde von allen Augenärzten versichert, dass das nicht schadet. Ich habe immer den Blaufilter eingeschaltet

    Mit den 3 Monaten Heilungsdauer das stimmt in der Regel, ich habe erst danach das Rezept für die neue Brille bekommen

  • Das mit den 3 Monaten Heilungsdauer war sogar bei meiner Trabekulotomie so.

    Bei mir fehlt noch viel mehr vom Gesichtsfeld, oben und innen ist im Prinzip alles weg. Trotzdem gibt es keinen Grad der Behinderung. Ich habe auch gelernt, damit umzugehen. Mein CDR ist übrigens 0,9 und ich bin von Blindheit - trotz 2/3 Gesichtsfeldausfällen - zum Glück weit entfernt.

    Glaukom mit Gesichtsfeldausfällen, Trabekulotomie an beiden Augen (04/11 + 08/11), vor Katarakt-OP (11/21) stark kurzsichtig.

  • Du hast Ausfälle, wo Du nichts mehr wahrnimmst. Das sind die schwarzen Quadrate. Ansonsten kann man sich die dB-Werte der übrigen Punkte ansehen (ich kann die aber leider nicht lesen). Deshalb sage ich Dir das.

    Jeder dB Defekttiefe(also - 1 dB) entspricht einem Funktionsverlust von 10%.

    - 6 dB entspricht einer Halbierung der Funktion (es ist also keine lineare Beziehung)..

    Bei -12 dB hat der Punkt nur noch eine Funktion von 1/4. Das entspricht schon einem fortgeschrittenen Schaden.

    Wie schnell sich der Schaden weiterentwickelt kann man aus einer Untersuchung nicht sagen. Dazu müssen in Abständen mehrere Gesichtsfelder durchgeführt werden und man berechnet die Progressionsrate. Ziel ist, die Behandlung so zu optimieren, daß es nicht zu einem weiteren Fortschreiten, also zu einer Progression kommt, Dann kann das Glaukom als gestoppt gelten.

    Neben dem Gesichtsfeld kann man die Progression auch aus den Veränderungen im OCT beurteilen.

    Wenn aber der Sehnerv stark eingezogen ist, wie bei Dir (bei mir übrigens auch), kann die Beurteilung schwierig sein, weil dann die retinale Nervenfaserschicht auch eingezogen ist und nur noch ein schmaler Randsaum durch das OCT erfaßt wird.

    Dann wird die Gesichtsfelduntersuchung wichtiger als das OCT.

    Nächtliche Druckanstiege können nur durch invasive Operationen unterbunden werden und die hattest Du ja jetzt.

    Das ist bei Dir ja nun erfolgt also muß man den weiteren Verlauf abwarten und hoffen, daß durch die Op Dein Problem gelöst ist.

  • Fazit: Ob und wann Du erblindest, kann Dir im Moment keiner sagen, aber Du wurdest doch gerade deshalb operiert um weiteren Schaden abzuwenden. Also Ruhe bewahren und positiv denken. Versuche, die negativen Gedanken zu unterdrücken.

  • Jeder dB Defekttiefe(also - 1 dB) entspricht einem Funktionsverlust von 10%.

    - 6 dB entspricht einer Halbierung der Funktion (es ist also keine lineare Beziehung)..

    Bei -12 dB hat der Punkt nur noch eine Funktion von 1/4. Das entspricht schon einem fortgeschrittenen Schaden.

    Interessant malve, jetzt habe ich doch direkt mal meine Unterlagen rausgekramt - über 3/4 des Gesichtsfelds hab ich Werte zwischen 9 und 12

  • Hallo VEH,

    Kann mir jm. von euch nochmal bitte den CDR Wert erklären? Wenn der Sehnervkopf ausgehöhlt ist, sprich der Wert bei 1 liegt, ist das Auge blind, richtig?

    In 2018 lag mein Wert bei 0,4, in 2022 bei 0,8. Somit schreitet es stetig voran :-/

    Ob es wirklich so stetig voranschreitet, lässt sich anhand des CDR-Wertes alleine nicht sagen!

    Der CDR (Cup-to-Disk-Ratio) gibt das Verhältnis der Exkavation zur Gesamtfläche der Papille wieder. Er ist aber nur einer der Anhaltspunkte zur Beurteilung einer glaukomatösen Schädigung.

    Natürlich hört sich eine Steigerung von 0,4 auf 0,8 in 4 Jahren beängstigend an - aber wie wurde dieser Wert bestimmt?

    - vom Arzt an der Spaltlampe oder gar von verschiedenen AAs - dann ist das eine grobe Schätzung, die überdies subjektiv geprägt ist.

    - oder von HRT bzw. OCT - auch da gibt es je nach Gerät unterschiedliche Verfahren den CDR zu bestimmen, bzw es werden gar verschiedene CDR-Werte ausgewiesen.

    Falls bei Dir immer das Spectralis OCT verwendet wurde: da wird kein CDR ausgewiesen. Hier wäre die zusätzlich zur RNFL-Messung gemachte Messung der minimalen Randsaumweite maßgeblich, um zu sehen, ob sich die Aushöhlung der Papille vergrößert oder vertieft hat.

    Es bringt also wenig, im CDR mehr als eine grobe Orientierung zu sehen.

    Viel aussagekräftiger hinsichtlich des Tempos der bisherigen Entwicklung und vor allem der - künftig hoffentlich bei Dir gegebenen - Stabilität sind Gesichtsfeld und OCT.

    Also Ruhe bewahren und positiv denken.

    genau das würde ich Dir auch raten und natürlich wünsche ich Dir gute Genesung und Stabilität!

    Chanceline


    malve,

    Jeder dB Defekttiefe(also - 1 dB) entspricht einem Funktionsverlust von 10%.

    - 6 dB entspricht einer Halbierung der Funktion (es ist also keine lineare Beziehung)..

    Bei -12 dB hat der Punkt nur noch eine Funktion von 1/4. Das entspricht schon einem fortgeschrittenen Schaden.

    so ganz kann ich Deine Erklärung nicht nachvollziehen:

    Bezieht sich das auf einzelne Messpunkte? Soll das heißen, dass jedes zusätzliche dB weniger, das an einem Punkt des GF gemessen wird, 10 % weniger Funktion an diesem Punkt bedeutet?

    Und was ist dann dabei der Bezugspunkt?

    Der altersmäßig an der Stelle zu erwartende Wert, oder der der letzten Messung???

    Oder meinst Du damit den Gesamtindex - die mittlere Defekttiefe - also den Mittelwert (MD), der aus der Gesamtzahl aller Messpunkte gebildet und ausgewiesen wird? :schulterzuck:

    Interessant ist übrigens, dass bei diesem GF, das mit dem Octopus von Haag-Streit gemacht wurde, der MD positiv ausgewiesen wird!

    Hier gilt also - ganz im Unterschied zu anderen Geräten - Je höher der MD-Wert, umso fortgeschrittener ist der Schaden - leider.


    LG

    Chanceline

    Einmal editiert, zuletzt von Chanceline (16. Juli 2022 um 14:15)