Glaukom leider bestätigt und viele Fragen!

  • Hallo zusammen,

    vor ca. 3 Monaten habe ich mich hier mit dem Verdacht auf das Glaukom angemeldet und ihr habt mich ein bisschen beruhigt. Damals waren meine Druckwerte bei 16+17 und der AA hat einen auffälligen Sehnerv gesehen. Daraufhin hat er mich letzten Freitag wieder her bestellt und folgendes wurde gemacht: AiD (diesmal 17 und 20!), Gesichtsfeld, Nervenfaserschicht der Netzhaus + Hornhautdicke.

    Ergebnis (soweit ich es in dem Schockzustand richtig in Erinnerung habe):

    AiD muss auf einem Augen um +1,5 und auf den anderen Auge um +2 korrigiert werden, da meine Hornhaut leider sehr dünn ist. Dazu kommt meine starke Kurzsichtigkeit (-7). Beides sei sehr ungünstig.

    Das Gesichtsfeld war i.O. Ich merke auch selbst (noch) nichts.

    Leider war die Messung der Nervenfaserschicht nicht gut :'C Der AA hat mir alles erklärt und gesagt, wie es bei einem gesunden Auge aussehen würde. In dem (ich nenne es mal) Liniendiagramm war meine Linie im grünen Bereich, aber nicht "oben", also nicht so wie es sein sollte. Ebenso konnte man sehen, dass schon Nervenfasern abgestorben waren. Bei einem Auge mehr, bei dem anderen etwas weniger. Wie weit fortgeschritten das Glaukom schon ist, hat er Arzt nicht gesagt.

    Der AA hat mich eigentlich nur nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen gefragt - worauf ich geantwortet habe, dass ich niedrigen Blutdruck habe. Ich habe jetzt Lumigan 0,3 bekommen und soll immer abends tropfen. In 4 Wochen soll ich nochmal den AiD messen lassen und erst nach 3 Monaten nochmal zur Untersuchung zum AA.

    Nachdem ich gut 2 Tage durchgeheult habe, bin ich nun soweit, dass ich die Sache selbst in die Hand nehmen möchte. Ich werde dieses Jahr 40... d.h. ich habe hoffentlich noch einige Jahre vor mir. Ich könnte mich ohrfeigen, weil ich ca. 3 Jahre nicht beim AA war... wo ich sonst immer alle Vorsorgeuntersuchungen mache. Aber nun ist es zu spät. Ich weiß allerdings auch nicht, wie weit fortgeschritten mein Glaukom jetzt schon ist.

    Mein Großvater hatte ein Glaukom, aber ich kenne keine Details. Er ist mir ca. 80 J. noch Auto gefahren, aber die AÄ sagte meinte Mutter, dass er das gar nicht mehr dürfte und daraufhin haben wir ihm das Auto abgenommen. Komplett blind war er aber nicht.

    Als ich am Freitag meinen AA fragte wie lange es nun dauern würde bis ich blind bin, sagte er: Das sollte ich mal ganz schnell wieder vergessen... wir leben in einem Industrieland und haben medizinische Möglichkeiten. Aber gut: was hätte er sagen sollen? Er weiß es ja nicht... kann ich mit 50 überhaupt noch arbeiten? Kann ich mit 60 überhaupt noch ohne Hilfe zuhause wohnen? Meine Kinder sind erst 4 und 6... wie lange kann ich sie noch ohne große Einschränkungen begleiten? Ist es wirklich möglich ein Glaukom soweit zu verlangsamen, dass ich mit 80 noch einigermaßen sehen kann? Das sind immerhin noch 40 Jahre...

    Folgendes verunsichert mich:

    • Der AiD wurde die beiden Male immer vormittags gemessen und zwar mit dem Gerät mit Luftstoß. Das soll ja nicht so genau sein. Ist das richtig?
    • Außerdem ist mein AA gar nicht auf meinen niedrigen Blutdruck eingegangen (außer bei der Wahl der Tropfen, er hat irgendwas von Betablockern erzählt... das er mir die nicht geben darf). Immerhin schwebe ich ja gerade mal an der Grenze eines zu hohen Druckes.

    Ich würde mich am liebsten gleich in eine Augenklinik überweisen lassen um dort untersuchen zu lassen, wie mein AiD über den Tag verteilt ist und wie mein Blutdruck sich verhält. Außerdem überlege ich, mir einen Termin in einer Tagesklinik mit Glaukom-Sprechstunde geben zu lassen. Einfach um eine zweite Meinung bzgl. der weiteren Vorgehensweise zu bekommen. Ich denke die Diagnose ist eindeutig, aber ich habe Angst jetzt etwas zu verpassen... denn ich bin ja noch wirklich jung für ein Glaukom.

    Ich wohne in Berlin, fahre aber überall hin wenn notwendig.

    Welche Klink würdet ihr mir empfehlen? Bekomme ich da überhaupt einen Termin, oder muss man dafür erstmal abwarten? Immerhin weiß man ja gar nicht, ob ich das Glaukom innerhalb von 6 Monaten oder 3 Jahren (oder noch länger, trotz normalem AiD) entwickelt hat? Sprich: es kann ja gut sein, dass es schon in 6 Monaten eine Verschlechterung gibt..und die Zeit habe ich einfach nix unternommen.

    Welchen Art/Tagesklinik mit Glaukom-Schwerpunkt in Berlin/Brandenburg könnt ihr mir empfehlen? Wie lange ist da mit der Wartezeit für einen Termin zu rechnen?

    VIELEN DANK!

  • Hallo,

    bitte ruhig bleiben, Aufregung schadet. Durchatmen, es ist gefunden worden.

    Und nun?

    Gesund ernähren, das geht sofort, du mutierst zum Kaninchen. Für die Durchblutung sorgen, Wasser trinken.

    Das Glaukom, was Du hast, ist gaaaaaaaaaanz langsam. Ich habe auch ein Normaldruckglaukom, familiär genauso, kurzsichtig -9,5, bei mir wurde es mit 45 Jahren erkannt vor 10 Jahren. Bislang mit Therapie stabil und Lebensumstellung.

    Weniger Stress, mehr Weitsicht. Mehr richtig leben, nicht immer nur arbeiten und die Nebenbaustellen alle angehen, Zeit für sich selbst.

    Die Termine wahrnehmen.

    Lumigan erst einmal nehmen. Die Tropfenfindung der richtigen Tropfen dauert oft ein Jahr. Das ist mühsam, aber so ist es.

    Geh in Berlin zu dieser Ärztin, sie hat bei Dr. Sigrund Scharf-Mayweg gelernt. Lass dich dort komplett durchchecken und frag sie wegen der Augen.

    https://www.akupunktur.de/dr.wesemann

    LG

    Jenat

    Ohne Musik wäre alles nichts. (frei nach Mozart)

  • Hallo gelbe Sonne, gaaanz ruhig! Keine Angst, dein Arzt macht das prima. Gut, dass sein Glaukom erkannt wurde und du behandelt wirst. So kann man es aufhalten - zumindest, wenn du dich an die Anweisungen hältst.

    Wegen der Blutdruckwerte könntest du deinen Hausarzt fragen, ob er dir ein Gerät zur 24-h-Messung ausleihen kann. Und wenn du eine Druckmessung zu verschiedenen Tageszeiten möchtest, sprich mit deinem Augenarzt darüber.

    Wegen des niedrigen Blutdrucks haben wir schon einige Threads hier. Auf jeden Fall ist es gut, abends salzreich zu essen und viel zu trinken. Außerdem ist Extremsport schlecht, aber gemäßigter Sport wichtig, damit der Blutdruck in Schwung kommt und nicht absackt. Ansonsten hat Jenat ja auch schon Tipps gegeben.

    Glaukom mit Gesichtsfeldausfällen, Trabekulotomie an beiden Augen (04/11 + 08/11), vor Katarakt-OP (11/21) stark kurzsichtig.

  • Danke für deine lieben Worte und Empfehlungen!

    Verstehe ich das richtig, dass du seit 10 Jahren weißt, dass du ein Glaukom hast und es bis in diesen 10 Jahren nicht verschlechtert hat? Hast du Gesichtsfeldausfälle? Gab es in den 10 Jahren keinerlei Verschlechterung der Nervenfaserschicht?

    Ich glaube mein Lebensstil ist schon recht "gesund".... ich fahre täglich Fahrrad, ernähre mich halbwegs gesund, mache keinen Extremsport. Habe immer gerne Yoga gemacht, aber dazu habe ich schon gelesen, welche Posen nicht gut sind. Die habe ich sowieso immer sehr ungerne gemacht... vielleicht aus gutem Grund.

  • Hallo gelbe Sonne, gaaanz ruhig! Keine Angst, dein Arzt macht das prima. Gut, dass sein Glaukom erkannt wurde und du behandelt wirst. So kann man es aufhalten - zumindest, wenn du dich an die Anweisungen hältst.

    Wegen der Blutdruckwerte könntest du deinen Hausarzt fragen, ob er dir ein Gerät zur 24-h-Messung ausleihen kann. Und wenn du eine Druckmessung zu verschiedenen Tageszeiten möchtest, sprich mit deinem Augenarzt darüber.

    Wegen des niedrigen Blutdrucks haben wir schon einige Threads hier. Auf jeden Fall ist es gut, abends salzreich zu essen und viel zu trinken. Außerdem ist Extremsport schlecht, aber gemäßigter Sport wichtig, damit der Blutdruck in Schwung kommt und nicht absackt. Ansonsten hat Jenat ja auch schon Tipps gegeben.

    Meinst du, dass man es komplett aufhalten kann? Zumindest soweit, dass ich auch im Alter noch etwas sehen kann?

    Das mit dem 24h Gerät werde ich erfragen....

  • jenat ich habe mich wegen des NDG ein bisschen belesen... verstehe ich es richtig, dass man bei der Sehnervschädigung aufgrund der Unterversorgung (wegen zu niedrigem Blutdruck) sowieso nichts machen kann? D.h. da bringen auch die Augentropfen nichts? Denn die Augentropfen helfen doch nur, dass das Kammerwasser besser abfließt, was nichts mit der Durchblutung des Sehnervs zutun hat?

    Man ist also machtlos und kann nur mit anschauen, wie der Sehnerv mit der Zeit abstirbt? :'C

  • Hallo Malve,

    danke für deine hilfreichen Antworten. Ich habe bereits Schäden am Sehnerv aber mein Augenarzt hat mir nur Tropfen verschieben. Kann ich mich selbst in eine Klinik einweisen? Ich weiß ja gar nicht wie sich mein AiD verhält. Oder muss man für eine Einweisung schon eine längere "Geschichte" vorweisen?

    Mein AA möchte das OCT 1x pro Jahr machen... vielleicht aber auch nur, weil er mir nicht Kosten nicht zumuten möchte. Mir wäre es aber Wert das ruhig zu Anfang alle 3 Monate zu machen. Sonst verliert man einfach wertvolle Zeit. Was meinst du mit Störanfällig? Kann es sein, dass das Gerät 3 Monate später z.B. ein besseres Ergebnis ausspuckt, weil eben immer Toleranzen da sind? Dann würde es ja eher keinen Sinn machen.

    LG

  • HalloDie Sonne ist Gelb,

    ich habe auch Deine Infos aus den anderen Threads gelesen.

    Glaukom ist eine chronische, aber behandelbare Erkrankung. Die Behandlung erfolgt durch Tropfen oder durch operative Maßnahmen.

    Insofern ist die Verordnung von Tropfen durch Deinen Augenarzt der richtige Erst-Schritt.

    Eine Einweisung in eine Klinik bedeutet "stationäre Aufnahme". Das meinst Du jetzt aber nicht oder?

    Dazu brauchte man wirklich eine ärztliche Einweisung.

    Für eine Vorstellung in einer Klinikambulanz brauchst Du eine Überweisung durch den Augenarzt.

    Das kann durchaus Sinn machen, wenn Dein Verlauf sehr kompliziert ist und die Behandlungsmöglichkeiten des Augenarztes ausgeschöpft sind.

    Das sehe ich derzeit bei Dir nicht. Ich wüßte wirklich nicht, welche Fragen Du derzeit in einer Klinik stellen möchtest, die Du nicht mit Deinem Augenarzt besprechen könntest.

    Wieso weißt Du gar nicht, wie sich Dein Augendruck verhält??????

    Er wurde doch mehrfach gemessen.

    Entscheidend ist doch, daß sich unter dem Druck, wie Du ihn hast, ein Glaukom entwickelt hat und deshalb gesenkt werden soll.

    Als Grenzwert gilt für den Augendruck 21. Glaukome, die sich unterhalb diese Druckes entwickeln, sind dann die sog. Normaldruckglaukome.

    Auch hier ist man nicht machtlos. Die Behandlung erfolgt genauso mit Tropfen oder Operationen.


    Bei Dir kommt es jetzt somit erst mal darauf an, den Druck zu senken. Dazu muß herausgefunden werden, welche Tropfen Du verträgst und wie Du darauf ansprichst.

    Bezüglich der Häufigkeit des OCT würde ich auf den Augenarzt vertrauen, falls er kürzere Abstände für sinnvoll hält, wird er es Dir sicherlich anbieten.

    Gruß Malve

  • jenat ich habe mich wegen des NDG ein bisschen belesen... verstehe ich es richtig, dass man bei der Sehnervschädigung aufgrund der Unterversorgung (wegen zu niedrigem Blutdruck) sowieso nichts machen kann? D.h. da bringen auch die Augentropfen nichts? Denn die Augentropfen helfen doch nur, dass das Kammerwasser besser abfließt, was nichts mit der Durchblutung des Sehnervs zutun hat?

    Man ist also machtlos und kann nur mit anschauen, wie der Sehnerv mit der Zeit abstirbt? :'C

    nein

    Diese Heulsmilies triggern. Lass das.

    Ja, 10 Jahre Therapie, natürlich sind Nervenfasern weg, auch mehr als altersüblich aber trotzdem sehe ich 100 Prozent und noch kein Gesichtsfeldausfall

    Drucksenkung ist Entlastung auch bei NDG

    Durchblutung über Wasser trinken. Mineralien Vitamine.

    Kein extremer Ausdsuersport. Keine kneipp Güsse keine kalte Dusche. Moderater Kraftsport. Yoga ohne Kopf tief

    Ohne Musik wäre alles nichts. (frei nach Mozart)

  • jenat Danke für deine Antwort. Das beruhigt mich ein wenig, auch was den Sport angeht.

    Sieht man bei dir denn Auffälligkeiten beim Sehnervkopf, oder wurde das Glaukom schon früher festgestellt und behandelt? Ich denke beim NDG kann man es ja erst sehen, wenn der Sehnerv auffällig ist, da der Druck ja normal ist. Oder?

    Wo lässt du dein Glaukom behandeln? Beim AA oder in einer Klinik? Wie oft gehst du zur Kontrolle?

  • malve Danke dir!


    Bzgl. des Augendrucks: in früheren Jahren wurde der Druck als IGEL Leistung gemessen und es hieß immer: alles ok. Ich kenne meine Werte nicht und es wurde auch nicht geschaut wie dick die Hornhaut ist. Kann also gut sein, dass ich immer schon im oberen Bereich war, aber niemand auf die Idee kam man die Hornhaut zu messen, da man ja (wie bei mir der Fall) noch was draufrechnen muss.

    Nun war ich im Januar 1x zur Druckkontrolle: 16&17, meine ich (aber nur mit der Pustemethode gemessen).

    Und einmal im April: 18 und 20 (auch Pustemethode) - da wurde dann auch die Hornhaut gemessen und ich muss bei einem Auge 1,5, bei dem anderen Auge 2 dazu rechnen. Also liege ich über den 21 (wenn auch knapp).


    Beide Male war mein Termin morgens irgendwann zwischen 9 und 10.

    Was ich damit sagen möchte:

    • Ich weiß nicht, was für einen Druck ich Mittags, Nachmittags, Abends, Nachts habe. Vielleicht ist er da ja viel höher?
    • Ich weiß nicht, wie ungenau das Gerät ist... ich weiß auch nicht ob der Arzt nochmal anderweitig gemessen hat ohne es mir genau zu berichten (während der Untersuchung durch den Arzt).

    Daher bin ich einfach unsicher und möchte keine Zeit verlieren. Noch habe ich keine Ausfälle im Gesichtsfeld, aber ich bin auch erst 40....

    Mit stationäre Aufnahme meine ich schon die Einweisung, denn nur so kann man ja 24h messen, oder? Also eine Nacht in der Klinik?

    Um es zusammen zu fassen: Du würdest erstmal abwarten was die Tropfen bringen und dann schauen, ob eine 24h Messung notwendig ist?


    Meine Sorge ist jetzt nochmal 1 Jahr oder mehr zu verlieren... und das ich die Zeit und den Sehverlust nicht verliere, wenn ich jetzt alles Mögliche unternehme.

  • Ich wurde überwacht, da es in der Familie gehäuft auftritt

    Quartalskontrollen

    1x jährlich OCT (öfter nur bei schwersten Fällen)

    In den 10 Jahren 3 x stationäre Kontrolle

    1 x im Monat Augenakupunktur bei meiner Heilpraktikerin

    Ohne Musik wäre alles nichts. (frei nach Mozart)

    Einmal editiert, zuletzt von jenat (3. Mai 2022 um 14:22)

  • Um es zusammen zu fassen: Du würdest erstmal abwarten was die Tropfen bringen und dann schauen, ob eine 24h Messung notwendig ist?

    Hallo, Die Sonneist Gelb,

    das ist ja jetzt erst mal die Festlegung von Deinem Augenarzt, daß Du sofort anfängst zu tropfen.

    Es gibt auch Empfehlungen von Professor Erb, nach denen man vor Beginn der Tropftherapie erst mal eine Übersicht zu den tageszeitlichen Druckschwankungen erstellen sollte, mit einer Ausnahme, wenn der Druck über 30 liegt, sollte gleich getropft werden.

    Das macht auch Sinn, denn für die Festlegung des Zieldrucks spielt ja eine Rolle, wie hoch der Ausgangsdruck war, bei dem das Glaukom entstanden ist.

    Insofern kann ich Deine Überlegungen total nachvollziehen.

    Vielleicht solltest Du noch mal Rücksprache mit Deinem Augenarzt halten. Man könnte ja einen Kompromiss finden, indem erst mal ein ambulantes Tagesdruckprofil erstellt wird, d. h., Du gehst über den ganzen Tag, z.B. im Abstand von je 2 Stunden, zur Druckmessung und bittest aber gleich, daß der Druck durch den Augenarzt selbst gemessen wird, diese Messung ist genauer, als die mit dem Luftstoß.

    Ich mache Dir wenig Hoffnung, daß Du innerhalb sehr kurzer Zeit überhaupt einen Termin zu einem stationären Druckprofil erhalten erhalten würdest. Dann würdest Du tatsächlich Zeit verlieren.

    Also wie gesagt, suche noch mal das Gespräch , berichte von Deinen Sorgen und Überlegungen und finde eine Übereinkunft.

    Gruß Malve

  • DieSonneistGelb Bei mir wurde das Glaukom leider erst spät entdeckt (mein Fehler) und noch später behandelt (Fehler meiner damaligen Augenärztin). Ich habe bereits zwei Drittel meines Gesichtsfeldes verloren. Doch seit ich in Behandlung bin, also seit weit über zehn Jahren, ist alles weitgehend stabil und ich habe sogar noch einen Visus von 100%.

    Mein rechtes Auge scheint gerade ein bisschen schlechter zu werden - die Gesichtsfeldtests waren nicht ganz eindeutig. Aber ich bin mir sicher, dass ich bis zum Lebensende noch sehen werde. Vermutlich schlechter als jetzt, aber doch so, dass ich mich zurechtfinden kann.

    Glaukom mit Gesichtsfeldausfällen, Trabekulotomie an beiden Augen (04/11 + 08/11), vor Katarakt-OP (11/21) stark kurzsichtig.

  • Hallo,

    Ich schließe mich auch hier DieDa und jenat an. Du solltest Ruhe bewahren, Schritt für Schritt die weiteren Untersuchungen abwarten und ein paar einfache Ratschläge (s. o.) beachten.

    Die Diagnose ist natürlich erstmal ein Schock und man muss damit klar kommen. Wichtig ist aber, dass du einen Augenarzt hast, der sich kümmert und der Sache mit dir gemeinsam auf den Grund geht.

    Ich kenne mich mit dem Normaldruckglaukom nicht so gut aus, lebe selbst aber seit bald 20 Jahren mit einem Offenwinkelglaukom, werde bald 60 und kann noch so ziemlich alles machen, was ich möchte.

    Also, bleibe gelassen und für Fragen gibt es nette und hilfsbereite Menschen hier im Forum.

    LG,

    Klaus =)

    (Kurzsichtig, Lasik - OP und Vorderkammerlinsenimplantation, Offenwinkelglaukom mit Gesichtsfeldausfällen, Katarakt - OP, 4 X XEN - Implantation 2014 / 2015)

  • Vielen Dank fürs Mut machen euch allen!

    Ich habe nun Ende des Monats noch einen Termin für eine Zweitmeinung in einer Glaukomsprechstunde einer Augenklinik. Ebenso könnte ich kurzfristig in eine Augenklinik zur Chefarztsprechstunde kommen. Das würde mich 100 Euro kosten. Ich werde aber nochmal erfragen, was genau dann dabei ist. Vermutlich nur das Gespräch & die Untersuchung an der Spaltlampe.

    Die bildgebenden Verfahren muss man trotz klarer Diagnose auch in Zukunft beim Augenarzt privat zahlen, oder? So sagte es mir jedenfalls mein AA.. er würde es jedes Jahr vorschlagen, damit man den Verlauf sehen kann.

    sualK Ich lese in deiner Signatur, dass du Gesichtsfeldausfälle hast. Hattest du diese auch schon bei der Diagnose, oder kamen sie erst im Laufe der Zeit? Merkst du die Ausfälle im täglichen Leben, oder werden sie "nur" bei der Untersuchung beim AA sichtbar (Gesichtsfeld)?

  • Hallo Sonne!

    So frisch nach einer Glaukomdiagnose ist es schon schwierig, die Diagnose ist schon erstmal ein Schock. Aber man kann lernen mit dem Glaukom zu leben und nicht sich das Leben vom Glaukom bestimmen lassen.
    Ich schließe mich an.... atmen! In der Ruhe liegt die Kraft!

    Leider war die Messung der Nervenfaserschicht nicht gut

    Hast Du davon einen Ausdruck?

    In dem (ich nenne es mal) Liniendiagramm war meine Linie im grünen Bereich, aber nicht "oben", also nicht so wie es sein sollte

    Ich würde gerne mal einen Blick auf den Ausdruck werfen, wenn das möglich wäre, bitte. Linien, die noch immer im grünen Bereich sind, auch wenn das im unteren grünen Bereich sind, sind trotzdem im grünen Bereich.

    Ich verstehe es gerade nicht so ganz. Grün ist grün und wäre in Ordnung. :denk:

    Kann ich mit 60 überhaupt noch ohne Hilfe zuhause wohnen? Meine Kinder sind erst 4 und 6... wie lange kann ich sie noch ohne große Einschränkungen begleiten? Ist es wirklich möglich ein Glaukom soweit zu verlangsamen, dass ich mit 80 noch einigermaßen sehen kann? Das sind immerhin noch 40 Jahre...

    Ich war 30 Jahre alt bei Diagnosestellung und habe mir genau die gleiche Frage gestellt! Aber ja, heute, gut 18 Jahre nach der Diagnose habe ich noch immer einen Visus von 100%.

    Mein Großvater hatte ein Glaukom, aber ich kenne keine Details. Er ist mir ca. 80 J. noch Auto gefahren, aber die AÄ sagte meinte Mutter, dass er das gar nicht mehr dürfte und daraufhin haben wir ihm das Auto abgenommen. Komplett blind war er aber nicht.

    Gibt es da vielleicht noch die Möglichkeit nachzufragen? Oder ggf. beim damals behandelnden AA nachzufragen, was das für ein Glaukom war?

    Du hattest Druckwerte bis 20 bisher gemessen. Ein AID schwankt, das ist völlig normal. Ggf. müsste man da mal ein Tagesdruckprofil (TDP) machen oder auch mal eine 24-h-AID-Messung in einer Klinik, um zu sehen, ob der AID auch wirklich nicht höher geht. Dann wäre die Diagnose nämlich nicht Normaldruckglaukom.

    Aber vorher fände ich es gut, wenn Du einen Ausdruck vom OCT hast und wir da mal schauen könnten wg. der Linien da im Grünen.


    Viele Grüße

    Sabine

  • Hallo Malve,

    danke für deine hilfreichen Antworten. Ich habe bereits Schäden am Sehnerv aber mein Augenarzt hat mir nur Tropfen verschieben. Kann ich mich selbst in eine Klinik einweisen? Ich weiß ja gar nicht wie sich mein AiD verhält. Oder muss man für eine Einweisung schon eine längere "Geschichte" vorweisen?

    Mein AA möchte das OCT 1x pro Jahr machen... vielleicht aber auch nur, weil er mir nicht Kosten nicht zumuten möchte. Mir wäre es aber Wert das ruhig zu Anfang alle 3 Monate zu machen. Sonst verliert man einfach wertvolle Zeit. Was meinst du mit Störanfällig? Kann es sein, dass das Gerät 3 Monate später z.B. ein besseres Ergebnis ausspuckt, weil eben immer Toleranzen da sind? Dann würde es ja eher keinen Sinn machen.

    LG

    ICh habe die Beiträge von Dir und Malve aus dem Thread von Kullermurmel hier eingefügt.

  • Liebe Sabine,

    vielen Dank für die Antworten. Ich habe leider keinen Ausdruck, in dem Schockmoment konnte ich nicht mehr klar denken und war nicht im Stande danach zu fragen. Der AA hat es mir am PC gezeigt und mir genau erklärt was man sieht.

    Ich habe mir mal ein Bild aus dem Internet gesucht... was ich in Erinnerung habe ist, dass er mir das Liniendiagramm (mit grün/gelb/rot) erklärt hat und dann sagte.. es wäre im grünen aber nicht so wie bei einem gesunden Auge. Ob meine Linie überall im grünen Bereich war, kann ich nicht sagen. An das Kreisdiagramm erinnere ich mich nicht. An das Bild dem dem Sehnerv (oben links) erinnere ich mich und da sagte er auch, dass das nicht so aussieht wie bei einem gesunden Auge. Er sagte ganz klar: "Wir haben es hier mit dem Glaukom zutun". Er sagte mir, dass der erste Weg Augentropfen wären und alles weitere müsste mal im Verlauf sehen.

    [Blockierte Grafik: https://image.jimcdn.com/app/cms/image/transf/dimension=459x10000:format=jpg/path/s32a4dbb7738f7979/image/i309a343016aad6e0/version/1360344837/aufnahme-dr-norbert-papst-mit-spectralis-oct-heidelberg-engineering.jpg]

    Mein AA hat auch nichts bzgl. der Art des Glaukoms gesagt. Ich habe eine dünnere Hornhaut, daher muss man bei den gemessenen Werte +2 und +1,5 drauf rechnen. D.h. dann wäre ich bei 22 auf dem schlechteren Auge. Zielwert wäre erstmal 14/15 sagte er.

    Ich überlege die Messung bei einem anderen AA, bzw. in der Glaukomsprechstunde nochmal machen zu lassen, auch wenn es mich wieder etwas kostet. Oder meint ihr, dass ich das Geld lieber spare und mir den Ausdruck geben lasse und ihn mitnehme? Gibt es Messfehler?

    Meinst du, dass der AA meines Großvaters die Daten herausgeben darf (Datenschutz)? Meine Mutter war beim selben AA und der Arzt hat es ihr gesagt, als sie selbst zur Kontrolle war... also ich denke eher ein bisschen inoffiziell als meine Mutter wohl erzählte, dass mein Großvater noch Auto fährt.

  • Hallo Sonne!

    Geh doch zu Deinem AA hin und bitte um diesen Ausdruck. Du hast die Untersuchung bezahlt und da gehört auch dazu, dass der Patient einen farbigen Ausdruck bekommt.

    Du hast doch in einem anderen Thema geschrieben, dass Du nun einen Termin hast woanders, oder? Dann wird da ja auch gemessen. Und dann kann ggf. mehr in die Wege geleitet werden.


    Messfehler kann es grundsätzlich überall geben. Ob so einer bei Dir vorliegt kann ich jedenfalls nicht beurteilen.

    Meinst du, dass der AA meines Großvaters die Daten herausgeben darf (Datenschutz)? Meine Mutter war beim selben AA und der Arzt hat es ihr gesagt, als sie selbst zur Kontrolle war... also ich denke eher ein bisschen inoffiziell als meine Mutter wohl erzählte, dass mein Großvater noch Auto fährt.

    Dein Großvater lebt noch, wenn er noch Auto fährt. Da könnte er doch eine Schweigepflichtsentbindung geben, damit der AA Auskunft geben darf, wenn es der Enkelin doch vielleicht was bringt, oder? Rede doch mal mit ihm und erkläre ihm, dass es wichtig wäre für Dich, wenn Du das wüsstest, weil eben gewisse Dinge vererbt werden können.


    Viele Grüße

    Sabine

  • Liebe Sabine, da hast du Recht, ich sollte mir den Ausdruck holen.

    Ja genau, ich habe einen Termin in einer Augenklinik für eine Zweitmeinung... da kostet das OTC sogar 41 Euro mehr als bei meinem AA.

    Nein, mein Großvater ist vor über 10 Jahren verstorben... wahrscheinlich gibt es gar keine Unterlagen mehr. Ich frage dennoch mal nach.

  • sualK Ich lese in deiner Signatur, dass du Gesichtsfeldausfälle hast. Hattest du diese auch schon bei der Diagnose, oder kamen sie erst im Laufe der Zeit? Merkst du die Ausfälle im täglichen Leben, oder werden sie "nur" bei der Untersuchung beim AA sichtbar (Gesichtsfeld)?

    zu 1. Nein. Die Gesichtsfelddefekte sind (leider) in einer Phase entstanden, in der dir Druckwerte immer wieder nach oben (weit über 30) entgleist waren und ich noch kein Entscheidung über eine mögliche OP getroffen hatte / treffen konnte.

    zu 2. ich merke das schon gelegentlich im Alltag, stolpere oder stoße mir irgendwo den Kopf oder suche den Cursor auf dem PC - Bildschirm :oD , was so früher nicht passiert ist.

    ABER : ich arbeite Vollzeit, fahre Auto und Fahrrad, Wandere, Fotografiere, gehe mit meinem Hund spazieren, mache Musik und singe in einem Chor, mache ein bisschen Kommunalpolitik, arbeite im Garten, fahre in Urlaub ( ;o) ) u. v. m.

    Du solltest nicht zu viel grübeln. Man kann mit Glaukom ganz normal leben. Deine Gesichtsfelder sind in Ordnung und gut möglich dass du niemals Ausfälle bekommen wirst. Das Glaukom ist behandelbar!!!

    LG,

    Klaus =)

    (Kurzsichtig, Lasik - OP und Vorderkammerlinsenimplantation, Offenwinkelglaukom mit Gesichtsfeldausfällen, Katarakt - OP, 4 X XEN - Implantation 2014 / 2015)

  • Danke dir lieber Klaus, das macht mir Mut.

    Hast du wegen der "Cursor-Suche" :oD einen "Behindertengrad" bei der Arbeit, oder betrifft es deinen Job nicht?

    Merkt man eigentlich, wenn der Druck zu hoch ist? Oder hast du gar nichts davon mitbekommen?

    Wie sich ein Glaukom-Anfall bemerkbar macht, habe ich gelesen... aber bei dir war es kein Anfall, sondern dauerhaft, oder?

  • nein, Druck ist nicht fühlbar

    Einzige Ausnahme: so ein richtig fetter Glaukomanfall, der ist so wie eine ausgewachsene Migräne und ein Notfall: sofort Klinik.

    Jetzt

    Du bist gefunden worden.

    Du informierst dich, aber ungelegte Eier, sind ungelegt.

    Therapie hast du. Zweitmeinung erhältst du, Kontrollen machst du.

    Und nun?

    Leben.

    Ohne Musik wäre alles nichts. (frei nach Mozart)

  • Hallo liebe DieSonneistgelb,

    ich kann so gut nachvollziehen, was für ein Schock die Glaukomdiagnose für Dich war und ist. Ich kenne das Gefühl, als ob die ganze Welt auf einmal anders ist, bzw. sich alles anders anfühlt und es sich erstmal nur um die Augen dreht und man innerlich rotiert.

    Mir ging es nicht viel anders. Was mir geholfen hat, sind folgende Sachen und vielleicht ist etwas für Dich dabei:

    - Dieses Forum! So informativ, so viele hilfsbereite Menschen, wertvolle Informationen, Unterstützung

    - Regelmäßige Kontrollen, vorher Fragen notieren. Systematisch Schritte einleiten:

    1. OCT (wurde ja gemacht, das kannst Du auch alle 6 Monate machen oder alle 3 - mache ich ebenso, weil ich nicht so lange warten will)

    2. Tagesprofil beim Augenarzt. Weitere Schritte erfragen, vorher die Fragen aufschreiben, Antworten mitschreiben, Notizen abheften

    3. 24-Stunden Blutdruckprofil beim Hausarzt. Befund an den Augenarzt

    4. Schauen, wie es sonst um die Gesundheit bestellt ist: Blutwerte okay? Zum Beispiel ist Diabetes schädlich für's Glaukom oder sogar Auslöser. Schilddrüse? Probleme mit der HWS? Osteopathie usw.

    5. Tag-/Nachtdruckmessung bei einer Klinik. Dafür braucht man einen Einweisungsschein des Augenarztes, freie Klinikwahl. Davor vielleicht eine Spezial-Glaukomsprechstunde in einer Klinik wahrnehmen.

    6. Ernährung optimieren oder umstellen (s. jenats Hinweis), ggf. Mineralien messen lassen, Vitamin D3 wird immer mal wieder diskutiert. Da gehen die Meinungen aber auch auseinander.

    7. Dokumentation. Ich habe mir alle Befunde ausdrucken und geben lassen, das machen die, man hat ja auch ein Recht auf seine Daten. Die Druckwerte kannst Du Dir auch geben lassen, die sind ja gespeichert.

    Die Druckwerte notiere ich in der Exceltabelle, gemessen und mit den +2, die mir auch leider wegen dünner Hornhaut hinzu zu rechnen sind

    Ich habe sogar mit meinem Mann ein Entscheidungsdiagramm und nächste Schritte aufgemalt, und welche Einflussfaktoren es gibt und wie ich die gewichte (er ist Naturwissenschaftler und Ingenieur, Systematik zählt bei ihm viel =) )

    Zum Beispiel Tropfen sind sehr maßgeblich, Ernährung, Stress...einige andere Sachen waren auch wichtig, aber nicht ganz so stark.

    Es hört sich vielleicht seltsam an, aber schon die Dokumentation hat mich etwas beruhigt und mir geholfen, wieder klarer zu denken. Dann sehe ich auch, dass der Druck mal etwas weiter oben ist, aber sich auch wieder schön nach unten bewegt hat.

    8. Vorträge vom Bundesverband Glaukom, am Freitag um 18 Uhr findet einer statt - virtuelle Patientenveranstaltung. Die sind ungeheuer informativ, man kann auch Fragen im Chat stellen, und es werden grundsätzliche Infos und neue Erkenntnisse bzgl. Tropfen, OPs, Besonderheiten, was man sonst noch tun kann etc. vermittelt.

    Für mich immer sehr mutmachend, da man dort auch Erkenntnisse sieht und woran geforscht wird. Da gibt es positive Ansätze.

    Ich hoffe, dass Du Dich ein wenig ermutigt fühlst. =)