Ein weiterer ungeklärter Fall

  • Hallo zusammen,

    Ich will mich jetzt nach ein paar Tagen eifrigen Lesens auch mal vorstellen.


    Ich mache zur Zeit leider das durch, was schon des öfteren auch von anderen hier im Forum durchlebt wurde/wird. Ich bin derzeit 30 Jahre alt.


    Ich war wegen Schwindels, welcher mich leider momentan stark behindert, beim Augenarzt, der dann eine Papillenexkavation festgestellt hat. Ungefähr 1 Jahr zuvor war ich bei einem anderen Arzt in der selben Praxis vorstellig, welcher ebenfalls eine Exkavation festgestellt hatte, mir das aber nichtmals mitteilte. Der Arzt schrieb 0,4/0,4 als Exkavation auf, wohingegen der aktuelle Arzt eine Exkavation von 0,7 feststellte. Nun war er sich aber nicht sicher, ob es vielleicht irgendeine Art von Messungenauigkeit oder Fehler handelt und sagte mir, ich solle mich erstmal beruhigen und er schaue in 6 Monaten nochmal nach inkl. Gesichtsfeld. Wenn sich was ändere müsste man tropfen.


    In meiner Panik und ein bisschen Misstrauen des Arztes gegenüber, da ich eigentlich der Meinung bin, dass bei so einer Feststellung sofort Oct/Hrt zu machen wäre, habe ich einen weiteren Augenarzt aufgesucht, der natürlich ebenfalls eine Exkavation festgestellt hat. Leider habe ich den genauen Befund noch nicht. Allerdings habe ich nun einen Termin für Oct/Hrt. Das ist ja schonmal was. Gesichtsfelduntersuchung war soweit ohne Ausfälle, obwohl ich vorher gefühlte 24h wach war, weil ich nicht schlafen konnte.


    Morgen habe ich ebenfalls einen Termin bei Frau Dr. Cybulska-Heinrich, die ja oftmals schon lobend in den Beiträgen erwähnt wurde. Mal schauen was sie zu meinen Augen sagt. Sie hat ja sehr viel Erfahrung vor allem mit NDG. Mein Augendruck war bisher immer i.O. 17/19 Applanation, 16/16 Pustegerät, 10/12 Applanation.


    Nun ergeben sich mir eine Fragen und ich würde mich über einen Austausch sehr freuen:


    1. Kann es wirklich zu einer so unterschiedlichen Einschätzung der selben Exkavation kommen. Oder kann es wohl möglich sein, das der eine Arzt die CDR notiert hat und der andere die Nettoverschiebung in mm? Ist euch sowas bekannt?


    2. Ich bezweifel leider, dass eine solche Exkavation schon seit meiner Geburt vorhanden ist, da ansonsten bestimmt als Jugendlicher schon mehr untersucht worden wäre. Ich hatte allerdings in jungem Erwachsenenalter so 1-2 Jahre, ab und zu heftige Migräne mit Gesichtsfeldausfällen. Der aktuelle AA meinte es könne vielleicht auch davon kommen. Seit dem war ich allerdings nicht mehr beim AA. Habt ihr schonmal von einem solchem Fall gehört?


    3. Gibt es hier in dem Forum alte Hasen, welche schon seit 30-40 Jahren an einem Glaukom leiden und mal ihre Geschichte erzählen können? Ich bin leider in sehr großer Panik, da ich denke, dass eine Erkrankung in meinem Alter mit Sicherheit zur Erblindung vor der Rente führen wird, wenn nicht schon sehr sehr viel früher.


    4. Leider habe ich in den meisten Beiträgen von ähnlich Betroffenen herrausgelesen, dass es bei einer solchen Exkavation meist auch ein Glaukom, welches oft in den nächsten Jahren sicher diagnostiziert wurde, war. Mir fehlt leider der Glaube, dass das auf lange Zeit mit einer solchen Exkavation "gut" gehen kann. Kennt ihr jemanden mit einer solchen angeborenen Exkavation, die sich nicht als Glaukom herrausstellte?


    5. Was mir auch noch unklar ist, ist die Korrelation zwischen Exkavation und Sehnervschädigung. Es scheint ja so zu sein, das eine große Exkavation vorliegen kann, ohne eine Schädigung des Sehnervs. Habe ich das richtig verstanden? Allerdings ist man bei einer Exkavation von 1 doch blind? Da bin ich mit 0,7 ja schon kurz davor. :'C


    6. Ich habe schon von glücklichen Fällen gelesen, die 35 Jahre mit Tropfen durchgehalten haben. Ist das eher die Ausnahme oder durchaus möglich?


    7. Wenn man ein 24h Druckprofil machen lässt, ist dann bei einem einzigen Vorkommen des AID über 21 automatisch ein NDG ausgechlossen, oder woran wird das genau festgemacht?

    Ich danke euch hier schonmal für das Lesen dieses langen Beitrags und wünsche viel Gesundheit.

    Grüße

    Joe

  • Hallo Joe

    Die mögliche Erkrankung - wohlgemerkt - möglich - ist jetzt deine Aufgabe: Sorge gut für dich, sei milde und geduldig mit dir.

    Ohne Befund ist es schwierig.

    Auch Dr. Cybulska Heinrich, ich bin bei ihr alle 1-2 Jahre zwecks super gründlich Kontrolle - wird nicht sofort eine Diagnose stellen, auch sie Word den Sehnerv beobachten.

    Wichtig OCT immer an ein und demselben Gerät.

    Geduld und Hartnäckigkeit und Milde.

    LG

    Jenat

    Ohne Musik wäre alles nichts. (frei nach Mozart)

  • Hallo Joe,

    willkommen hier im Forum!

    Erstmal hast du "nur" eine Exkavation. Weder hast du einen hohen Augendruck noch hast du Gesichtsfeldausfälle.

    Das ist schonmal super !

    Je größer deine Sehnervenscheibe (Papille) ist, je größer ist auch die Exkavation. Und je dünner wirkt auch der neuroretinale Randsaum, weil sich die vorhandenen Schichten einfach über eine größere Fläche verteilen müsssen.

    Das ist, wie wenn du 500 Gramm Teig über eine große Fläche oder eine kleine Fläche ausrollst. Bei der großen Fläche wird der Teig zwar dünner, aber es bleiben 500 Gramm ;)

    Es ist also durchaus möglich, dass du das schon immer hattest und es einfach einer großen Papille geschuldet ist.

    Ich habe auch schon seit Jahrzehnten eine Exkavation von 0,6-0,7 - und sehe (abgesehen von altersbedingten Dingen) nach wie vor prima.

    Ich bin übrigens 50 und habe die Diagnose mit 20 bekommen. Glaukomtypische Gesichtsfelddefekte liegen bei mir (noch) nicht vor.

    Wenn du viel Zeit hast, dann lies doch mal meine "Geschichte".

    Ich bekam die Diagnose Glaukom mit 20 Jahren und aktuell bin ich mal wieder nur eine OHT ( und das, obwohl ich seit knapp 20 Jahren in einer sehr renommierten Glaukomklinik in Behandlung bin).

    Ich bin mir aber sicher, dass ich auch wieder bei "Glaukom" landen werde in den nächsten Jahren und vielliecht dann auch mal wieder nicht.

    Was ich damit sagen will: Die Diagnosestellung ist SEHR schwierig. Selbst für die besten mitunter.

    Manchmal dauert es Jahre, bis man über den Verlauf ein Glaukom sicher diagnostizieren oder eben ausschließen kann.

    Da ist leider Geduld gefragt und es ist nicht immer einfach, die aufzubringen, keine Frage.

    Aber nochmal: Eine große Exkavation ist nicht gleichbedeutend mit der Diagnose Glaukom. Da gehört sehr viel mehr dazu.

    Das wichtigste ist, dass jetzt weiter untersucht und die Sache beobachtet wird.

    Und selbst WENN du die Diagnose erhalten solltest, ist das kein Weltuntergang.

    Es gibt heute sehr viele potente Medikamente und gute OP-Verfahren, mit deren Anwendung in den meisten Fällen die Sehfähigkeit über Jahrzehnte erhalten werden kann.

    An einem Glaukom müssen heute nur noch die wenigsten erblinden.

    Und immer dran denken: in einem Forum wie diesem schreiben in der Regel nicht unbedingt die, die seit 30 oder 40 Jahren tropfen ( wie mein Nachbar z.B.) und immer noch sicher Auto fahren, sondern die, die es eher schwerer getroffen hat oder die eher einen Austausch wünschen.

    Also: ruhig Blut! Es gibt überhuapt keinen Grund für dich, in Panik zu verfallen.

    Berichte doch, wie es bei dir weitergeht.

    Liebe Grüße, Tanja

    2 Mal editiert, zuletzt von Tanjalein (18. Februar 2022 um 10:00)

  • Hallo Tanja,

    ich danke dir für deine beruhigenden Worte und wünsche auch für deine Geschichte alles nur erdenklich Gute.

    Ich werde versuchen mich in der nächsten Zeit weiter zu beruhigen, mal schauen wie gut es mir gelingt. =)

    Grüße

    Joe

  • Hallo Joe,

    Kann es wirklich zu einer so unterschiedlichen Einschätzung der selben Exkavation kommen.

    Ja, kann es. War bei mir auch schon der Fall. Es ist eine subjektive Einschätzung. Gemessen wird im OCT und HRT. Das muß abgewartet werden.


    Ich hatte allerdings in jungem Erwachsenenalter so 1-2 Jahre, ab und zu heftige Migräne mit Gesichtsfeldausfällen. Der aktuelle AA meinte es könne vielleicht auch davon kommen. Seit dem war ich allerdings nicht mehr beim AA. Habt ihr schonmal von einem solchem Fall gehört?

    Ja, der Zusammenhang zwischen Migräne und Entwicklung eines Glaukoms ist bekannt. Das betrifft meines Wissens vor allem die Normaldruckglaukome.

    Gibt es hier in dem Forum alte Hasen, welche schon seit 30-40 Jahren an einem Glaukom leiden und mal ihre Geschichte erzählen können?

    Da müßtest Du ein bißchen im Forum stöbern, z.B .über die Suchfunktion, oder eine Weile hier mitlesen, dann wirst Du einige solcher Geschichten erfahren. Aber bedenke, jeder Fall ist individuell.


    Ich bin leider in sehr großer Panik, da ich denke, dass eine Erkrankung in meinem Alter mit Sicherheit zur Erblindung vor der Rente führen wird, wenn nicht schon sehr sehr viel früher.

    Das ist erst mal nur Panik. Falls bei Dir wirklich ein Glaukom durch weitere Untersuchungen festgestellt würde, würde ja sofort eine Behandlung eingeleitet werden, um den derzeitigen Zustand zu erhalten und ein Fortschreiten bis zur Erblindung zu verhindern.

    Leider habe ich in den meisten Beiträgen von ähnlich Betroffenen herrausgelesen, dass es bei einer solchen Exkavation meist auch ein Glaukom, welches oft in den nächsten Jahren sicher diagnostiziert wurde, war. Mir fehlt leider der Glaube, dass das auf lange Zeit mit einer solchen Exkavation "gut" gehen kann. Kennt ihr jemanden mit einer solchen angeborenen Exkavation, die sich nicht als Glaukom herrausstellte?

    Da gibt es einige hier im Forum. Tanja hat Dir ja gerade ihre Geschichte erzählt.

    Nicht immer sind alle der vielen user des Forums gleichzeitig anwesend, aber wenn Du eine Weile mitliest, wirst Du weitere solcher Berichte lesen können.

    Was mir auch noch unklar ist, ist die Korrelation zwischen Exkavation und Sehnervschädigung. Es scheint ja so zu sein, das eine große Exkavation vorliegen kann, ohne eine Schädigung des Sehnervs. Habe ich das richtig verstanden? Allerdings ist man bei einer Exkavation von 1 doch blind? Da bin ich mit 0,7 ja schon kurz davor. :'C

    Die Exkavation ist eine strukturelle Veränderung. Die kann auch vorliegen ohne Sehnervschädigung, z.B. bei einer Makropapille.

    Eine Aussage über die Funktion erhälst Du nur über das Gesichtsfeld. Da wird ja die Funktion gemessen, also wie gut Du Lichtreize wahrnimmst.

    Eine direkte Korrelation zwischen morphologischen und funktionellen Parametern gibt es nicht.

    Deshalb müssen ja auch immer die Gesichtsfeldmessungen durchgeführt werden. Mir wäre es auch viel lieber, man könnte an einem Gerät messen lassen und die Gesichtsfelduntersuchung einsparen.

    Eine Exkavation von 1 bedeutet nicht Erblindung. Dennoch: Bei vorliegendem Glaukom wird die Tiefe der Excavation auch als Parameter für den Sehnervenschaden angesehen und die Veränderung der Excavation ist auch ein Parameter dafür, ob der Glaukomschaden fortschreitet.

    Aber über allem steht ja erst mal die Sicherung der Glaukomdiagnose und davon bist Du noch sehr weit entfernt.

    Viele Grüß - Malve

  • Danke für deine Antwort.

    Ich war soeben bei Frau Dr. Cybulska-Heinrich, welche sich ebenfalls meine Augen angeschaut hat. Sie meinte das linke Auge sähe nicht nach einem Glaukom aus, bei dem rechten sei es ein wenig "tricky". Weiteres leider erst nacht dem OCT.

    Das mit der Migräne hört sich ja nicht so gut an, dann falle ich da ja voll rein.

    Gruß

    Joe

  • Super, sie bringt Ruhe und absolute Erfahrenheit und Präzision in die Diagnostik.

    Ein eindeutiges Normaldruckglaukom kann es eigentlich nicht geben, weil es eine systemische Erkrankung ist.

    Wenn das eine Auge schon auf Entwarnung ist, dann Sekt.

    Ohne Musik wäre alles nichts. (frei nach Mozart)

  • Hallo Joe,

    auch von mir willkommen hier im Forum.

    Inhaltlich kann ich dem nur beipflichten, was Dir Malve, Jenat und vor allem Tanja schon zutreffend geschrieben haben.

    Es ist gar nicht so selten, dass Menschen anatomische Besonderheiten haben, deren Bedeutung diagnostisch schwierig einzuordnen ist!

    Auch ich gehöre dazu und es gibt noch etliche andere User hier, denen es ähnlich geht.

    Eines verbindet uns: Geduld ist vonnöten - und bloß keine Panik!

    Die Frage nämlich: angeborene Papillenexkavation oder glaukomatöser Schaden lässt sich selten ad hoc beantworten.

    Es sei denn sie beantwortet sich von alleine: etwa dadurch dass es andere, mehr oder weniger eindeutige, Zeichen für (mögliche) Schäden gibt - etwa frühe Veränderungen wie eine signifikante Verdünnung der Nervenfaserschicht um die Papille oder (meist aber später) Einschränkungen im Gesichtsfeld.

    Einfach nur eine große Exkavation alleine ist kein eindeutiger Beweis für Glaukom!

    Da braucht es meistens eine längere Zeit der Beobachtung und selbst dann fehlt es manchmal, so wie bei mir, an Eindeutigkeit.

    Bei Dir ist ja nun - soweit ich sehe - noch vieles unklar.

    Insofern machst Du das jetzt genau richtig, dass Du Dich in kompetente Hände begibst, wo auch Deine Sehnerven mittels Bildgebung untersucht werden.

    Deine Fragen zeigen, dass Du Dich auch darüber schon sehr gut informiert hast.

    Eines nur möchte ich Dir aus meiner eigenen Erfahrung noch mit auf den Diagnoseweg geben: bitte fixiere Dich nicht so sehr auf diesen CDR-Wert, also das Verhältnis von Exkavation zur Gesamtfläche der Papille.

    Solltest Du tatsächlich Makropapillen oder auch nur Sehnerven im oberen Normbereich (im HRT so ab 2,5mm2) haben, dann bewertet sich der CDR sowieso anders. Große Papillen dürfen große Exkavationen haben und folglich ist der CDR höher.

    Und dann wirst Du auch feststellen, dass es je nach Bildgebung und Gerät unterschiedliche Methoden gibt, Exkavation und Papillenfläche zueinander in Relation zu setzen, also den CDR zu berechnen. Grob gesagt, geht das linear oder nach der Fläche, bzw nach dem Durchmesser (dann vertikal oder horizontal).

    Die Ergebnisse weichen erheblich voneinander ab, liefern aber Puzzlesteine zur Beurteilung der Papille.

    Diese verschiedenen CDRs geben auch nicht exakt das wieder, was der Arzt bei seiner Untersuchung an der Spaltlampe als CDR in der Regel eher schätzt als dass er ihn exakt vermessen würde.

    Also lass Dich da nicht verwirren!


    2. Ich bezweifel leider, dass eine solche Exkavation schon seit meiner Geburt vorhanden ist, da ansonsten bestimmt als Jugendlicher schon mehr untersucht worden wäre. Ich hatte allerdings in jungem Erwachsenenalter so 1-2 Jahre, ab und zu heftige Migräne mit Gesichtsfeldausfällen. Der aktuelle AA meinte es könne vielleicht auch davon kommen. Seit dem war ich allerdings nicht mehr beim AA. Habt ihr schonmal von einem solchem Fall gehört?

    Das hätte man doch früher sehen müssen, also muss es neu sein!

    Ich würde Dir da sofort recht geben, wenn nicht meine eigene Erfahrung dagegen spräche. Auch ich war schon etliche Jahre regelmäßig immer mal beim AA bevor diese hell beleuchteten Krater entdeckt wurden.

    Anschließend habe auch ich lange gegrübelt, nach obigem Motto.

    Mit solchen Fragen solltest Du Dich ebenso wenig beschäftigen, wie damit, wie lange man mit Glaukom wohl noch sehen kann.

    Aber über allem steht ja erst mal die Sicherung der Glaukomdiagnose und davon bist Du noch sehr weit entfernt.

    So sehe ich das auch!

    LG

    Chanceline

  • Hallo Joe!

    Willkommen im Forum.

    Du hast schon sehr viele sehr gute Infos erhalten.

    Meine Diagnose Glaukom habe ich kurz nach meinem 30. Geburtstag bekommen. Ich kann also ungefähr nachvollziehen wie Du Dich fühlst.

    Bei Dir ist es noch keine Diagnose, es ist erstmal etwas einfach nur anders. Das wird abgeklärt, das ist wichtig und dann kann man weitersehen. Du warst bei mehreren Ärzten und nun musst Du Geduld aufbringen und abwarten, was die weiteren Untersuchungen bringen. Noch weitere AÄ aufzusuchen wird Dir nichts bringen.

    Mein Glaukom habe ich noch keine 30-40 Jahre, aber inzwischen schon gut 18 Jahre und ich habe Stabilität und ich bin zuversichtlich im hohen Alter auch noch sehen zu können. Hey- ich habe mir vorgenommen mit meiner Freundin mit 85 Jahren nebeneinander auf einem Rollator zu sitzen und unseren Spaß zu haben :freuen_: ... und das sehend! Und ich habe berechtigte Hoffnung, dass es so sein wird!

    Dass Du Dir Sorgen machst ist klar, das kenne wir hier Alle. Aber keine Panik, denn Panik vernebelt das Hirn und hindert am Denken. Und Du musst klar im Kopf sein. Du informierst Dich, das ist gut so. So kannst Du mitreden und ggf. auch hinterfragen oder überhaupt einfach fragen.

    Also, hab etwas Geduld, warte die Diagnostik ab und dann wird es ganz bestimmt auch für Dich Deinen Weg geben.


    Viele Grüße

    Sabine

  • Hallo zusammen,

    heute war ich zum OCT und Augen fotografieren bei Frau Dr. Cybulska-Heinrich.

    Mein rechtes Auge hat soweit keine auffälligen Nervenfaserverluste zu verbuchen.

    Bei dem linken Auge gab es einen gewissen Bereich, welcher als reduziert gekennzeichnet war. Frau Dr. hält dies jedoch eher für eine Papillenanomalie, da die Augen nicht typisch Glaukomatös aussähen, und hat mir Entwarnung gegeben. Trotzdem macht mir diese Verdünnung etwas sorgen, wobei mir wohl nichts übrig bleibt als der Expertin zu vertrauen. Sie hat ja schon 1000 solcher Fälle untersucht.

    Eine Frage habe ich noch bezüglich des Glaukom-Pass: Dort sind ja einmal die AID und die Hornhautdicke aufgeführt. Werden die AID schon um die Hornhautdicke korrigiert eingetragen, oder sind die von den Werten noch abzuziehen?

    Alles in allem denke ich sind das dich erstmal gute Nachrichten. Jetzt bleibt nur noch zu hoffen, das sich in den nächsten Jahren nichts ändert. Ich versuche da mal positiv ranzugehen.

    Grüße

    Joe

  • Hey Joe,

    heute war ich zum OCT und Augen fotografieren bei Frau Dr. Cybulska-Heinrich.

    Schön, dass Du von Deinem Termin berichtest - gespannt wie wir hier immer auf Rückmeldungen sind...

    Mein rechtes Auge hat soweit keine auffälligen Nervenfaserverluste zu verbuchen.

    Bei dem linken Auge gab es einen gewissen Bereich, welcher als reduziert gekennzeichnet war. Frau Dr. hält dies jedoch eher für eine Papillenanomalie, da die Augen nicht typisch Glaukomatös aussähen, und hat mir Entwarnung gegeben. Trotzdem macht mir diese Verdünnung etwas sorgen, wobei mir wohl nichts übrig bleibt als der Expertin zu vertrauen. Sie hat ja schon 1000 solcher Fälle untersucht.

    Das hört sich doch alles gut an!

    Wegen dieser Verdünnung links, solltest Du Dir keine Sorgen machen.

    Bei diesem ersten OCT wird erstmal nur die ganz spezifische Anatomie Deiner Sehnerven festgehalten.

    Und wenn es da einen Bereich gibt, der gegenüber der Norm, mit der Deine Anatomie verglichen wird, dünner ausfällt, dann muss das nicht auf eine Schädigung hindeuten, sondern kann - so wie Frau Dr. Heinrich ja vermutet - schon immer so gewesen sein.

    Und wenn sie als erfahrene AA das so einschätzt, dann hast Du guten Grund, dem zu vertrauen!


    Alles in allem denke ich sind das dich erstmal gute Nachrichten. Jetzt bleibt nur noch zu hoffen, das sich in den nächsten Jahren nichts ändert. Ich versuche da mal positiv ranzugehen.

    Also erstmal Entspannung angesagt. :lol:

    Auf jeden Fall natürlich weiter beobachten lassen. Am besten bei der selben (Top)Adresse und mit dem selben Gerät.

    Eine Frage habe ich noch bezüglich des Glaukom-Pass: Dort sind ja einmal die AID und die Hornhautdicke aufgeführt. Werden die AID schon um die Hornhautdicke korrigiert eingetragen, oder sind die von den Werten noch abzuziehen?

    Ob es da eine feste Regel gibt, weiß ich leider nicht.

    Wie wurden die Werte denn heute eingetragen?

    Das würde ich dann als Norm nehmen und darauf achten, dass die Folgewerte genau so eingetragen werden.

    LG

    Chanceline

  • Super! Frau Dr. Ist toll - oder?

    Champagner!

    Ohne Musik wäre alles nichts. (frei nach Mozart)

  • Die Frage nach den Glaukom-Pass-Einträgen ergibt sich daraus, dass ich ein wenig Sorge um den AID habe.

    RA: 19 LA: 20

    Wenn jetzt korrigiert werden müsste wäre ich bei, was mich mehr beruhigen würde:

    RA: 18 LA: 18

    Allerdings sind wir leider in dem Gespräch darüber hinweggekommen, die Werte nochmal über Applanation nachzumessen. Die Ergebnisse beruhen also nur auf dem Pustegerät, was, wie ich mitbekommen habe, sowieso nicht sehr vertrauenswürdig sein soll.

    Wie ist eure Erfahrung?

    Grüße

    Joe

  • Hallo Joe,

    das Pustegerät = non Contact Tonometer - misst manchmal richtig, wenn es falsch misst, ist es immer zu hoch und niemals zu niedrig. Von daher vermutlich Entwarnung. An der STelle, wenn Dir das sehr Kopfschmerzen bereitet, würde ich halt die Praxis anrufen und fragen, wie sie die Werte eintragen: korrigiert nach Dresdener Tabelle oder reine Messwerte.

    Wichtig: komm aus der Grübelfalle raus. Dr. Cybulska Heinrich hat Deine Sehnerven gesehen: Ruhe bewahren, nix los. Das schreib Dir bitte auf den Badezimmerspiegel und besorge Dir einen Kontrolltermin bei Ihr in einem Jahr. Dann machst Du das Buch zu und Sekt auf.



    LG

    Jenat

    Ohne Musik wäre alles nichts. (frei nach Mozart)

    Einmal editiert, zuletzt von jenat (8. März 2022 um 19:03)

  • Hallo Joe,

    Allerdings sind wir leider in dem Gespräch darüber hinweggekommen, die Werte nochmal über Applanation nachzumessen. Die Ergebnisse beruhen also nur auf dem Pustegerät, was, wie ich mitbekommen habe, sowieso nicht sehr vertrauenswürdig sein soll.

    Das ist natürlich suboptimal - aber kein Beinbruch.

    Bei dieser NTC Messung kann es schon zu deutlichen Abweichungen kommen.

    Ich hatte schon so um die 5 Pünktchen.

    Bei anderen wiederum passt das besser zusammen.

    Tendenziell aber wird NTC eher zu hoch gemessen als zu niedrig. Geht also in Deine Richtung!

    Was die Korrektur angeht, könnte es durchaus sein, dass das Pusteteil das automatisch gemacht hat.

    Neuere Geräte - und ich würde schon davon ausgehen, dass Frau Dr. Heinrich so ein Ding hat - sind meist Kombigeräte, die Hornhautdicke und AID messen.

    Aber wie auch immer, bei den 1 bzw. 2 Punkten, die bei Dir zu korrigieren sind, würde ich mir jetzt keine Sorgen machen!

    Das nächste Mal fragst Du einfach konkret nach.

    Freu' Dich lieber über die guten Nachrichten von Gestern - mir scheint, Du kannst das irgendwie noch nicht so richtig glauben...

    LG

    Chanceline

  • Hallo,

    danke euch für die Antworten.

    Freu' Dich lieber über die guten Nachrichten von Gestern - mir scheint, Du kannst das irgendwie noch nicht so richtig glauben...

    Ja, ich bin leider immer überbesorgt und solche Werte versetzen mich dann schon in eine gewisse Sorge. Wobei ja selbst ein AID >21 nicht unbedingt schädlich sein muss, wenn ich das richtig verstanden habe. Es ist ja immer sehr individuell von Person zu Person. Habe in den letzten Wochen außerdem viele AID-Messungen machen lassen durch die AA-Besuche und eigentlich waren die immer sehr viel niedriger und das sogar ohne die Bereinigung nach Dresdner-Tabelle. Vielleicht war es nur ein einzelner Ausreißer. Ich nehme an der AID ist auch sehr Tagesform und Tageszeit abhängig.

    Wichtig: komm aus der Grübelfalle raus. Dr. Cybulska Heinrich hat Deine Sehnerven gesehen: Ruhe bewahren, nix los. Das schreib Dir bitte auf den Badezimmerspiegel und besorge Dir einen Kontrolltermin bei Ihr in einem Jahr. Dann machst Du das Buch zu und Sekt auf.

    Alles klar. Wird gemacht! :)

    Grüße

    Joe

    Einmal editiert, zuletzt von Joe (8. März 2022 um 19:30)

  • Guten Tag , hier möchte ich gerne meine Erfahrung mitteilen.

    In meinem Fall waren die Werte der non-contact-Messungen tatsächlich niedriger als die per Applanation gemessenen, nicht soviel niedriger, aber doch messbar und anders als hier aufgeführt. Dies nur zur ergänzenden Information.

    Viele Grüße

    S.

  • Hallo, für mich misst das NCT zu unzuverlässig.

    Es hat mal 19mmHg gemessen und beim Goldmann-Tonometer war es dann 12 ...

    Deshalb finde ich es wichtig, im Glaukompass zu notierem, mit welcher Methode gemessen wurde.

    Mein Zieldruck ist max. 12mmHg und wenn das NCT 14 oder 15 misst ... habe ich ein komisches Gefühl. Stimmt es (was es ja manchmal tut) oder stimmt es nicht.

    LG Mellirosa

  • smartini, wie lang war der zeitliche Abstand zwischen den Messmethoden?

    Bei meiner Augenärztin wird fast immer nur mit Püster gemessen. Sie hat allerdings ein sehr gutes, recht neues Gerät. Bei direkten Vergleich war der Püster jeweils um ein Pünktchen höher, das finde ich vertretbar.

    Glaukom mit Gesichtsfeldausfällen, Trabekulotomie an beiden Augen (04/11 + 08/11), vor Katarakt-OP (11/21) stark kurzsichtig.

  • Habe mittlerweile rausgefunden, dass meine Werte unkorrigiert in dem Glaukom-Pass eingetragen wurden. Also AID 18/18. Zwar trotzdem noch recht hoch, aber denke mal im Normbereich, wenn so keine weiteren Schäden vorhanden sind.

    Bei mir war das NCT bei einem AA auch mal zu hoch. Habe abe nicht wirklich viele Referenzmessungen.

    Grüße

  • Lieber Joe,

    ich habe jetzt seit 2011 ein Glaukom. Damit war zu rechnen, weil ich alle Risikofaktorgen habe. Ich habe mehrere Klinikaufenthalte und 2 Netzhaut OP's. Anfangs war ich auch so ein Spürhund: wie wurde jetzt gemessen, ist das mit ohne oder xyz?? mich interessiert inzwischen nach all diesen Messungen nur noch zwei Dinge: Stabilität? Ja/Nein. Therapie so lassen oder ändern?
    Alles andere sind Messwerte, die man in drei Minuten schon auf dem stillen Örtchen aufhängen kann. Mache 30 Sekunden yoga mit Kopf tief und der Augeninnendruck steigt extrem. Kopf wieder hoch - zack - alles wieder normal. Der Augeninnendruck ändert sich ständig.

    LG

    Jenat

    Ohne Musik wäre alles nichts. (frei nach Mozart)

  • alles super

    Jahreskontrolle Dr. Heinrich

    Ist der Sekt jetzt getrunken?

    Ohne Musik wäre alles nichts. (frei nach Mozart)