Langzeitauswirkungen der Katarakt Operation oder Linsenimplantation auf den Augeninnendruck

  • Hallo zusammen,

    Zeit für ein Fundstück:

    hier ist nach Glaukomarten sortiert die Auswirkung der Kataraktoperation auf den Augeninnendruck nachzulesen. Es sind Langzeitbeobachtungen:

    https://www.karger.com/Article/Fulltext/454898

    LG

    Jenat

    Ohne Musik wäre alles nichts. (frei nach Mozart)

  • Danke, Jenat, sehr interessant. Zwar habe ich nur kurz reingesehen, aber gleich eine aufschlussreiche Tabelle gefunden.

    Bei mir ist die Katarakt-OP ja erst etwas über ein Jahr her, deshalb kann ich noch keine ganz sicheren Angaben machen. Bis jetzt scheint es aber so, als wäre der Druckwert um 1-2 gesunken. Dadurch hat sich mein Zieldruck von höchstens 15 stabilisiert.

    Glaukom mit Gesichtsfeldausfällen, Trabekulotomie an beiden Augen (04/11 + 08/11), vor Katarakt-OP (11/21) stark kurzsichtig.

  • Danke Jenat,

    interessant, dass die Drucksenkung nach Katarakt-OP selbst bei POWG und OHT doch so deutlich ausfällt.

    Es scheint aber doch - leider - je höher der Druck postoperativ umso größer die Drucksenkung. Mit aller Vorsicht läßt sich die Tabelle gleich am Anfang so lesen.

    Bei Offenwinkelglaukom und OHT, wo es ja nicht der enge Kammerwinkel ist, der das Problem verursacht, weiß man aber offenbar nicht wirklich, warum der IOD nach der Linsenextraktion sinkt.

    Vermutet werden Umbauprozesse oder gar ein Einfluss des bei der OP verwendeten Lasers auf das Trabekelwerk.

    Eines noch nebenbei und über die konkrete Fragestellung hinaus:

    Was die Anatomie der Vorderkammer und den daraus resultierenden Einfluss auf den IOD angeht, gibt es (mindestens) zwei Parameter:

    Der Winkel und die Tiefe/Flachheit der Vorderkammer.


    Gruß

    Chanceline

  • Vielen Dank Jenat,

    Ich finde den Bericht ganz klasse und informativ. Dazu passt auch folgender Artikel (auf der 2. Seite) https://digital.biermann-medizin.de/wp-content/upl…phthaN_K1_i.pdf

    Ich habe ja ein Engwinkelglaukom mit Plateau Iris und bei mir war die OP auf dem einen Auge drucktechnisch Erfolgreich (zweites Auge folgt bald). Von stark schwankenden Drücken weit über 30 nun auf stabile Werte zwischen 9-13 mmHg, ohne drucksenkende Tropfen.

    Das Gute an der OP finde ich, dass sie das Problem (beim Engwinkelglaukom) angeht, nämlich die zu enge Vorderkammer und nicht nur das Symptom, den hohen Druck (wie das ja bei den filtrierenden OPs der Fall ist). Ich hoffe da tut sich die nächsten Jahre noch was.

  • Danke Jenat,

    werde es mir zu Gemüte führen..geht nicht alles auf einmal.

    Danke kaipi,

    ich wollte schon schreiben, dass der Linsentausch beim PEX ein schwierigeres Unterfangen ist.... bei Deinem Link findet man auf Seite 6 diesbezüglich einen Bericht dazu....

    Danke der vielen Literatur,

    viele Grüße, Gisa

  • Hallo Malve,

    Du hast recht, es sind die Ultraschallwellen, von denen man vermutet, dass sie einen Effekt haben könnten.

    "Als weiterer möglicher Mechanismus wird diskutiert, dass die bei der Phakoemulsifikation eingesetzten Ultraschallwellen für einen abrupten Anstieg des Vorderkammerdrucks verantwortlich sind, der mit einer Ausschüttung inflammatorischer Zytokine (hauptsächlich IL-1) einhergeht, die ihrerseits die Produktion von Metalloproteinasen und den Umbau des Trabekelwerks stimulieren und so den Kammerwasserabfluss fördern [26]" (S. 10)

    Gruß und sorry für die falsche Info

    Chanceline

  • Hallo zusammen,

    ich bin neu in diesem Forum und habe eine für mich relevante Frage. Seid ca. 20 Jahren habe ich auf beiden Augen eine Niedrigdruck Glaukom Erkrankung und tropfte bisher zweimal täglich morgens und abends Azopt . Abends zeitversetzt zusätzlich einmal Xalatan bzw. Lumigan. Mein Augendruck war bisher immer konstant bei 15 – 17.

    Letzte Woche wurde bei der augenärztlichen Routineuntersuchung nun das erste Mal bei mir ein Augendruck von 10 festgestellt mit dem Ergebnis, dass mein Augenarzt das Tropfen mit Azopt für nicht mehr erforderlich hält. Nächster Termin in drei Monaten.

    Ergänzend sollte ich hinzufügen , dass ich vor Weihnachten an beiden Augen am „Grauen Star“ operiert worden bin. Die OPs habe ich gut überstanden.

    Ferner wurde bei mir vor ca. 15 Jahren ein Hyopophysenadenom festgestellt (2,8 x 3,0 cm ), welches operativ entfernt wurde. Dieses hat allerdings die Sehnerven dauerhaft beschädigt, jedoch meine Lebensqualität insgesamt nicht wesentlich beeinträchtigt, bis auf das Autofahren in der Dunkelheit.(Gesichtsfeldeinschränkung linkes Auge)Als Ergänzung vielleicht noch , ich bin Jahrgang 1945 .

    Das Absetzen von Azopt hat mich jedoch stark verunsichert, sodass ich für Tipps oder eine Hilfestellung dankbar bin.

    LG henry