Liebe alle,
ich möchte mich zunächst kurz vorstellen. Mein Name ist Tim, ich bin 32 Jahre alt und wohnhaft in München. Bis vor 1,5 Monate war mir der Begriff "Glaukom" lediglich vom Hören/Sagen ein Begriff.
Zu diesem Zeitpunkt hatte ich meinen ersten Glaukom Anfall auf dem linken Auge. Eine mir zuvor bekannte medizinische Vorgeschichte existiert nicht. Ich war weder Kurz- noch Weitsichtig, hatte immer eine überdurchschnittliche Sehkraft und mich auch ansonsten gesund ernährt bzw. viel Sport getrieben. Seit dem Glaukom Anfall ist meine Pupille auf dem linken Auge nunmehr weitgehend starr, wird auch bei hellen Lichtverhältnissen nicht kleiner als mittelweit. Es wurde am selben Tag des Anfalls auf beiden Augen nach der Senkung des Drucks eine Laser Iridotomie durchgeführt. Die dazu gehörigen Löcher sind auf beiden Augen offen.
Zur Therapie habe ich im Dezember sodann Pilocarpin 1% (3x täglich) und Inflanefran Forte (3x täglich) an Augentropfen genommen. Beide Tropfen wurden in der Woche vor Weihnachten ausgeschlichen.
Pünktlich zu Neujahr musste ich wieder mit einem Druckanstieg im linken Auge in die Klinik. Seit dem habe ich wieder Pilocarpin 1% (3x täglich), Inflamefran Forte (2x täglich) und auch erstmalig Cosopt S (2x täglich) getropft. Die Beta Blocker in den Cosopt S habe ich trotz Abdrücken des Tränenpünktchens allerdings systematisch nicht vertragen und musste die Tropfen daher absetzen. Die Tropfen wurden durch Trusopt S (wieder 2x täglich) ersetzt. Bemerkenswert ist zudem, dass ich seit dem ersten Glaukom Anfall bis zu diesem Druckanstieg auf dem linken Auge stark Kurzsichtig war. Die Kurzsichtigkeit ist seit diesem Druckanstieg verschwunden, eine Erklärung hierfür gebe es wohl nicht.
Seit mehreren Tagen konnte ich nun auch einen deutlichen Druckanstieg auf dem rechten, bis dahin makellosem Auge bemerken. Der Druckanstieg macht sich neben der spürbaren Härte des Auges durch eine Vielzahl an Äderchen im Auge bemerkbar. Es ist nun leider soweit, dass die drucksenkende Wirkung von Pilocarpin, wobei ich die Tropfen nun auch prophylaktisch auf dem rechten Auge tropfen soll, lediglich bis zu ca. drei Stunden anhält. Nach Ablauf der drei Stunden steigt der Druck auf beiden Augen an, das Auge wird rot, wobei das rechte Auge leicht zeitverzögert reagiert, was ggf. seinen Ursprung in der größeren Pupille sowie diversen Synechien auf dem linken Auge hat. Bedauerlicherweise lässt sich im Übrigen aber die Uhr danach stellen. Nach dem Tropfen von Pilocarpin geht die Rötung sodann innerhalb von 30-60 Minuten wieder zurück. Ich nehme um einen Druckanstieg bereits im Vorfeld zu vermeiden damit nach Rücksprache mit den Ärzten Pilocarpin alle drei Stunden auf beiden Augen. Ich bin nun tatsächlich doch zunehmend verzweifelt, da ich nicht mehr weiter weiß und insbesondere auch das Tropfen Nachts (alle drei Stunden) sehr ermüdend ist.
Eine Ursache lasse sich nach Aussage der Ärzte nicht diagnostizieren, es werde daher rein symptomatisch behandelt. Eine andere Therapie gebe es aber gerade derzeit nicht. Dies gelte insbesondere, da ich die Beta Blocker in Cosopt S nicht vertragen habe. Das Kortison wurde heute abgesetzt um dies als Ursache für den Druckanstieg ausschließen zu können. Hinzu kommt, dass ich auch im Übrigen derzeit definitiv nicht fit bin (Erschöpfung, leichte Halsschmerzen). Die körperlichen Symptome haben dabei zeitgleich mit dem Druckanstieg angefangen.
Die Klinik schlägt als nächsten Schritt ein Druckprotokoll über 24 Stunden vor. Dieses könnte aber erst Ende nächster Woche erfolgen. Im Übrigen wird ein Austausch der Linse oder alternativ eine Trabekulektomie empfohlen. Meine Sehkraft liegt bei beiden Augen bei 100%, so dass ich hier große Bedenken habe. Insbesondere, da ich bis vor 1,5 Monaten keine Probleme hatte und nun alles gefühlt täglich schlimmer wird, fehlt mir irgendwie die übergeordnete Ursache, an die man anknüpfen könnte. Ich weiß leider insgesamt nicht mehr weiter... Hat jemand von Euch vielleicht noch eine Idee?
In der Hoffnung hier ggf. einen Lösungsansatz zu finden
Viele Grüße
Tim