Einholung Zweitmeinung zu geplanter Trabekulektomie

  • Bei mir ist ein Primäres Weitwinkelglaukom, bds. H40.1 mit Gesichtsfeldausfällen und deutlich geschädigten Sehnerven in der Uniklinik Köln diagnostiziert worden. Herr Prof. Diestelhorst, Oberarzt in der Uniklinik Köln schlägt bei mir eine TE vor und sagte von sich aus, dass ich mir durchaus eine Zweitmeinung einholen kann. Nun ist man in Köln doch schon sehr gut aufgehoben. Was käme denn noch infrage?

    Ich habe außerdem aufgrund einer Meibomdrüsendysfunktion extrem trockene Augen, Horn-/Bindehautentzündungen und denke mit Schrecken an die Tropfen-/Salbenmaßnahmen gegen das "Vernarben" 6 Wochen 6 x am Tag danach und dann weiter 3 x tgl. Aber eine Alternative habe ich wohl nicht?

    Kann mir jemand weiterhelfen?

    Viele Grüße

  • Hallo Karl,

    was tropfst Du ?

    Welchen Druck hast Du mit/ohne ?

    Welche Ops/Lasers hast Du schon hinter Dir ?

    Ich tropfe mehrmals am Tag HyloComod - das sind Tropfen ohne Konservierung -die bringen mir sehr viel.

    In welchem Eck bis zu zu Hause wegen einer Zweitmeinungsverortung ?

    Grüße, Gisa

    Einmal editiert, zuletzt von Gisa (21. Juli 2021 um 18:09)

  • Hallo Gisa,

    Ich tropfe Monoprost zur Nacht. Der letzte gemessene Druck liegt bei 20 (Zieldruck <10).

    Ohne Therapie war er zwischen 27 und 14 an beiden Augen und ich hatte noch keine Ops/Lasers.

  • wenn mit nur Monoprost (das sind im Grunde die "Einsteigertropfen" ) schon eine TE empfohlen wird, dann kann ich mir das nur aufgrund des schlechten Zustands deiner Augen, sprich Horn- und Bindehaut vorstellen.

    Wie alt bist Du denn?

  • Ich bin 63

    das ist in diesem Fall gut, dann ist die Vernarbungstendenz geringer.

    Normalerweise würde man erst mal die Tropfentherapie aufstocken, um den Druck stärker zu senken.

    Vielleicht kannst Du versuchen einen Termin bei der Glaukom Päpstin Prof. Ilse Strempel zu bekommen. Wenn jemand Ahnung vom Glaukom hat, dann sie.

    Sie ist auch die Autorin der Glaukom Bibel: Keine Angst vor grünem Star

    Einmal editiert, zuletzt von Parchita (21. Juli 2021 um 18:45)

  • ch tropfe Monoprost zur Nacht. Der letzte gemessene Druck liegt bei 20 (Zieldruck <10).

    Hallo Karl,

    einen Zieldruck unter 10 kann man mit Augentropfen nicht erreichen. Der Augendruck steht im Gleichgewicht mit dem Venendruck der Augen.

    Dieser beträgt 15 mm Hg.

    Wäre der Augendruck geringer als der Venendruck, würde Blut ins Auge fließen.

    Einen Druck unter 10 kannst Du nur mit einer filtrierenden Op erreichen. Die Trabekulektomie

    ist die am besten bekannte und am weitesten erprobte Methode.

    Ich würde da nicht nach Alternativen suchen.

    Ich habe außerdem aufgrund einer Meibomdrüsendysfunktion extrem trockene Augen, Horn-/Bindehautentzündungen und denke mit Schrecken an die Tropfen-/Salbenmaßnahmen gegen das "Vernarben"

    Das wird vielleicht weniger schlimm, als Du denkst. Du bekommst ja nach der Operation für eine ganze Weile Cortisonaugentropfen.

    Das Cortison ist der stärkste Entzündungshemmer, den es überhaupt gibt. Der wird dann auch effektiv die Entzündungen der Meibomschen Drüsen sowie der Bindehaut und Hornhaut unterdrücken.


    Herr Prof. Diestelhorst, Oberarzt in der Uniklinik Köln schlägt bei mir eine TE vor und sagte von sich aus, dass ich mir durchaus eine Zweitmeinung einholen kann.

    Ich kenne den Professor nicht. Wenn er ein ausgewiesener Glaukomexperte ist und einen guten Ruf in der Glaukomchirurgie hat, wenn Du Vertrauen zu ihm hast, keine Fragen bei Dir offengeblieben sind und Du ein gutes "Bauchgefühl" hast, würde ich keinen Grund sehen, eine Zweitmeinung einzuholen.

    Aber vielleicht kannst Du Dich ja dazu noch mal mit Deinem Augenarzt beraten. Wenn er Dir zu einer Zweitmeinung rät, würde ich das natürlich machen.

    Viele Grüße Malve

  • Hi Karl,

    ja, da ist es ganz gut, wenn Du ne Zweitmeinung einholst ! Zu den Örtlichkeiten bzgl. kompetenten AÄ müssen Dir andere was sagen - ich bin aus dem Süden.

    ABER: 63 ist immer noch sehr jung für eine TET oder TE (das Gleiche).

    Bei mir wurde die 1. TET gemacht bei kompletem Ausschöpfen sämptlicher Tropfoptionen, sprich 3 Substanzen (eine Kombi mit Timolol und was zur Nacht wie Monoprost und mehreren Tabletten Glaupax mit nem Druck so um die 30 und allen vorherigen über viele Jahre erfolgten Lasermöglichkeiten, wie ALT und SLT, etc...... DANN war eine TET die Lösung.

    Was Du jetzt beschreibst - mit so ähnlichen Tropfen bin ich vor ca 17 Jahre eingestiegen. Natürlich muss man jeden persönlich betrachten.

    Hast Du Dein Gesichtsfeld gesehen und Dir ausdrucken lassen bzw. auch besprochen ?

    Viele Grüße, Gisa

  • Hallo Karl,

    habe auch POWG (beids.) und nach 6 Jahren div. Tropfen schließlich (nach AA u. UNI Diagnose) TE absolviert. Die AID lagen in der Spitze auf ca. 28.

    Die OP fanden in den Jahren 2011/12 statt, mit einigen der meistens üblichen 5FU-Injektionen gegen post-OP etwa einsetzende Vernarbungen. Da war ich 78.

    War bereits stärker Glaukomie incl. Gesichtsfeldschäden. Ohne die TE wäre ich wahrscheinlich längst blind -.

    Bisher keine Vernarbungen, die neu geschaffenen Mechanismen funktionieren problemlos incl. Filterkissen. Nach den Ops hat sich der AID auf 10 stabil eingependelt.

    Bei deiinen 63 Jahren ist die Vernarbungsgefahr m.E. schon nicht mehr so stark Musst ja eh zur späteren -Intervall-Kontrolle. Es gibt dann ggf. etliche Abhilfemaßnahmen.Das ist natürlich individuell.

    LG - Senator

  • Zunächst möchte ich mich bei allen vielmals bedanken.

    Die Gesichtsfelder habe ich mitbekommen. Meine Ausfälle sind Oben.

    Ich merke so beim Schauen nicht viel, aber sie sollen ordentlich sein.

    Zumindest die Schädigung am Sehnerv. Der Professor meinte, es wäre

    kompliziert bei mir.

    Viele Grüße

    Karl

  • Der Professor ist ein Glaukomexperte, seinen Ruf kenne ich nicht. Er hört nächstes Jahr auch auf. Und mit meinem "Bauchgefühl" ist das so eine Sache.

    Viele Grüße

    Karl

  • Hallo Karl,

    Wenn Du noch weiteren Rat benötigst, melde Dich noch mal mit einem ausführlichent Bericht.

    Seit wann Glaukom, welche Untersuchungen, immer ambulant oder auch schon in der Klinik gewesen, wie war das OCT, was war der Grund für die jetzige Vorstellung, hat dir dein Augenarzt auch schon eine OP empfohlen, wie siehst du die Alternative Tropfen zu Glaukom.

    Gruß Malve

  • Hallo Malve,

    2020 wurde bei mir Verdacht auf Niederdruck-Glaukom diagnostiziert. Ab Anfang 2020 Tropfentherapie: 2 x tgl. Simbrinza und 1 x Ganfort.

    Nach 3 Tages-Nachtdruckmessungen des Innendrucks im Krankenhaus wurde die Tropfentherapie

    erweitert auf 3 x tgl. Simbrinza u. 1 x Ganfort. .

    Allerdings bekam ich viel Antibiotika u. tlw. Cortison gegen meine Entzündungen und mein Augenarzt sagte, dass meine Augen das alles nicht verkraften und ich um eine OP nicht herum komme. Die Medikamente wurden abgesetzt.

    In der Uniklinik Köln 4 Tages-/Nachtdruckmessungen des Innendrucks ohne Medikamente (zw. 14 u. 27) u. Beginn der Therapie mit Monoprost. Festlegung Zieldruck 10 und die Diagnose: Primäres Weitwinkelglaukom.

    Gruß Karl

  • Lieber Karl

    Mein Haus Augenarzt in Rees schwört auf Köln, obwohl andere Kliniken näher sind. Wenn es kompliziert wird, sollen seine Patienten nach Köln.

    Hier sind mehrere in der Kölner Uni Klinik. Bislang alles dort in Ordnung, du bist in guten Händen

    LG

    Jenat

    Ohne Musik wäre alles nichts. (frei nach Mozart)

  • Hallo Karl,

    ich erinnere mich an Dich. Du hattest Dich doch schon mal hier gemeldet. Dein Augenarzt hatte Dich zur Operation eingewiesen, weil Du keine Augentropfen mehr vertragen hast.

    Im Krankenhaus haben sie Dich wieder weggeschickt, weil die Augen zu stark entzündet waren. Du solltest erst mal eine längere Zeit Doxycyclin einnehmen.

    Inzwischen hat sich nun wohl herausgestellt, daß mit den Tropfen, die überhaupt noch für Dich in Frage kommen, der Druck nicht ausreichend gesenkt werden kann.

    Damit ist doch klar: Wenn man die Tropfen nicht verträgt, muß operiert werden. Wenn so eine Entzündungsneigung besteht wie bei Dir, muß eine Operation durchgeführt werden, nach der man keinerlei Tropfen mehr benötigt.

    Somit besteht an der Notwendigkeit einer TE kein Zweifel.

    Deine Frage bezog sich somit wirklich nur auf das KH und die Zweitmeinung.

    Ein Glaukomchirurg, der Oberarzt in einer Uniklinik ist, beherrscht mit Sicherheit die TE. Das ist eine Standard-Op. Das sind Profis. Amateure beschäftigen die da nicht.

    Insofern würde ich mir da keine Sorgen machen. Du mußt nur wissen, dass Du für die Nachbehandlung einen langen Atem brauchst. Da sind sorgfältige Kontrollen erforderlich und Du wirst Geduld brauchen.

    Ich wünsche Dir alles Gute.

    Viele Grüße Malve

  • wenn mit diesen überaus wichtigen Informationen gleich rausgerückt worden wäre, hätte man sich die ganzen Beiträge dazu sparen können

    :denk::kopfschuettel:

    Da bleibt nichts anderes übrig als die OP

    Alles Gute dafür

    Einmal editiert, zuletzt von Parchita (22. Juli 2021 um 23:19)

  • Hallo Malve!

    Hallo Karl,

    ich erinnere mich an Dich. Du hattest Dich doch schon mal hier gemeldet. Dein Augenarzt hatte Dich zur Operation eingewiesen, weil Du keine Augentropfen mehr vertragen hast.

    Woher weißt Du das?

    Wenn der Verdacht auf einen Doppelaccount besteht, ist eine Nachricht an mich ziemlich sinnvoll!

  • Woher weißt Du das?

    Wenn der Verdacht auf einen Doppelaccount besteht, ist eine Nachricht an mich ziemlich sinnvoll!

    Von mir aus besteht kein Doppelaccount. Ich kann mich an die Krankengeschichte von Karl erinnern, nehme nicht an, daß ich mich da irre.

  • Karl hat unter seinem Usernamen früher Beiträge geschrieben. Die habe ich gefunden.


    Hallo Karl!

    Herr Prof. Diestelhorst, Oberarzt in der Uniklinik Köln schlägt bei mir eine TE vor und sagte von sich aus, dass ich mir durchaus eine Zweitmeinung einholen kann. Nun ist man in Köln doch schon sehr gut aufgehoben. Was käme denn noch infrage?

    Prof. Diestelhorst ist schon viele Jahre in Köln und genießt einen guten Ruf.

    Natürlich kannst Du Dir eine Zweitmeinung einholen, das ist Dein gutes Recht.

    Was bei Dir noch möglich ist, ist individuell.

    In Deinen alten Beiträgen hast Du geschrieben, dass Du große Probleme mit Konservierungsstoffe hast.

    Wenn konservierungsmittelfreie AT auch nicht möglich sind, dann bleibt ja nur noch eine OP.


    Viele Grüße

    Sabine

  • Hallo Sabine, hallo Malve,

    ich habe keinen Doppelaccount. Es ist, wie vermutet. Seinerzeit habe ich auch eine Frage an den ärztlichen Bereich gestellt.

    Vielen Dank für Eure Beiträge, sie haben mir geholfen.

    Viele Grüße

    Karl

  • Hallo Karl,

    Du hast das Recht auf eine Zweitmeinung, die braucht Dir der Professor auch nicht einzuräumen.

    Vor so einer großen risikoreichten Op würde ich immer eine Zweitmeinung einholen, wenn bei mir noch Fragen offen sind.

    In Deinem Fall würde sich bei mir die folgende Frage stellen:

    Wie dringlich ist die Absenkung des Druckes auf 10-12 mm Hg. Woraus ergibt sich diese Notwendigkeit.

    Die trockenen Augen kann man auch anders beherrschen. Immerhin verträgst Du jetzt ja 2 Medikamente, Und der Einstieg mit Ganfort bei trockenen Augen war nicht optimal. Das ist nicht so gut verträglich.

    Nur Gesichtsfeldveränderungen sind auch nicht unbedingt ein Grund für eine TE. Man kann Stabilität haben mit besseren oder mit schlechteren Gesichtsfeldern.

    Entscheidend ist die Progression im OCT. Wie ist diese zu bewerten.

    Du bist jetzt in einem Alter, wo in einigen Jahren mit einer Katarakt-Op zu rechnen ist. Eine Katarakt-Op nach TE ist ein großes Problem. Denn dieses Filterkissen übersteht eine Katarakt- Op nur schlecht.

    Das Filterkissen ist ja nur ein ganz ganz dünnes Häutchen, das ist sehr empfindlich für die Ultraschallzerkleinerungen der Linse bei der Katarakt-Op.

    Die Frage für eine Zweitmeinung wäre für mich somit:

    Kann bei dem derzeitigen Stand Deines Glaukoms durch minimalinvasive Operationen + Tropfen der Druck so weit gesenkt werden, daß eine TE noch einige Jahre herausgeschoben werden kann, bis dann die Katarakt-Operationen erforderlich sind.

    Oder:

    Falls die TE aufgrund des extrem schlechten Glaukombefundes unbedingt erforderlich ist, könntes es dann sinnvoll sein, jetzt schon die Katarakt-Op vorzuziehen.

    Gruß Malve