iCare HOME 2 bekommen - Erfahrungsaustausch

  • Das scheint mir doch etwas ganz anderes zu sein als Messungen in der Klinik, die nach einem bestimmten Protokoll erfolgen.

    Das ist nichts anderes. Sogar in Kliniken wird oft mit dem ICare gemessen.

    Erstaunlich, was dabei herauskommt an teils bekannten, teils überraschenden bzw. hohen und auch sehr kurzfristigen Schwankungen. Dabei wurde auch schon berichtet, dass der Druck, direkt nach dem Aufwachen gemessen, viel höher ist als nach einigen Minuten, und das ohne Positionsänderung.

    Kurzfristige Schwankungen sind normal. Beim Druckanstieg im Liegen geht es ja nicht um kurzfristige Schwankungen. Über Nacht sind es schon ein paar Stunden.

    Unklar, ob das nun Messfehler sind oder neue Erkenntnisse, vielleicht auch physiologische Fakten, die bei anderen in entsprechender Situation auch so sind, also normal.

    Das sind keine Messfehler. Die Icare Geräte gehen schon sehr genau. Normal ist das nicht. Das sagen alle Ärzte, die ich gefragt habe.

    Aber entscheidend ist dabei nun mal die Frage, schaden solche Druckschwankungen den Sehnerven?

    Wenn der Druck über längere Zeit zu hoch ist, schadet er dem Sehnerven. Das sagen auch alle Ärzte die ich gefragt habe.

  • Die Situation in Sachen Selbsttonometrie erinnert mich doch sehr an das, was mit der Bildgebung zu erleben war. Mittels OCT konnte man plötzlich am lebenden Patienten Dinge sehen, die vorher dem Pathologen vorbehalten waren. Auch da war erstmal einiges an Forschung nötig, um einschätzen zu können, ob das Gesehene (noch) gesund, altersgemäß normal oder (schon) krankhaft verändert und folglich therapiebedürftig ist.

    Ein zu hoher Druck ist therapiebedürftig. Da braucht es keine Forschungen mehr.

    Ist man sich denn sicher, dass eine TE das Problem mit den Druckschwankungen im Liegen tatsächlich löst?

    Laut dem Spezialisten schon.

  • Zur Sicherheit habe ich Frau Mündlein von Bon optic gebeten, bei Icare nachzufragen, ob dort irgendwelche Hornhautschädigungen bekanntgeworden sind.

    Ich habe nach dem messen immer so ein Fremdkörpergefühl im Auge. Aber gut zu wissen, dass es da keine Probleme gibt. Ich habe aber auch sehr trockene Augen.

  • Im Liegen konnten die Ärzte schon immer messen, wurde früher in Kliniken auch gemacht, das wurde aber weitestgehend aufgegeben, deshalb messen manche jetzt selbst.

    Mit welcher Methode bzw. Gerät wurde denn in Kliniken im Liegen gemessen?
    GAT kann es nicht gewesen sein, denn das geht nur an einer Spaltlampe im Sitzen. Meines Wissens sind nur wenige Tonometer tragbar und für Messungen im Liegen geeignet (Eine Übersicht zu Tonometern habe ich hier gefunden: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC8456330/).

    Ist man sich denn sicher, dass eine TE das Problem mit den Druckschwankungen im Liegen tatsächlich löst?

    Laut dem Spezialisten schon.

    Meine Erfahrungen sind hier leider anders.

    Ich habe rechts ein Glaukom, dass von 2018 bis 2021 trotz medikamentöser Senkung des IOD auf 12-13 mm Hg (mit GAT gemessen) fortgeschritten ist. Vor etwas mehr als 2 Jahren habe ich mir ein icare Home 2 Tonometer engeschafft und damit an beiden Augen tagsüber einen IOD im Bereich 11-15 mm Hg und nachts im Bereich 18-23 mm Hg gemessen (bei Glaukomprophylaxe mit Travoprost + Brinzolamid + Timolol + Brimonidin).

    Wegen des nachts zu hohen IOD wurde im Juli 2022 rechts eine Trabekulektomie (TE) durchgeführt und Anfang Oktober 2022 wegen anhaltender Hypotonie (weniger als 5 mm Hg) ein Faden nachgelegt. Der IOD rechts ist danach nochmals innerhalb von 4 Wochen von 13 auf 6 mm Hg gefallen und war zu dieser Zeit auch nachts so niedrig. Anschließend stieg der IOD rechts langsam wieder an und war im März 2023 dann im Zielbereich von 10-12 mm Hg. Zu dieser Zeit habe ich allerdings nachts schon wieder höhere Werte bis 17 mm Hg gemessen.

    Leider ist der IOD rechts danach weiter angestiegen bis über 18 mm Hg, sodass ich jetzt rechts auch wieder Travoprost tropfen muss. Die tagsüber und nachts gemessenen Werte liegen jetzt wieder so hoch wie vor der TE.

    Fazit: Eine TE könnte gegen zu hohen IOD nachts helfen, allerdings ist das nicht sicher!

  • Georg, in dem von Dir genannten Artikel sind auch die tragbaren Tonometer berschrieben.

    Wenn Ärzte während der OP messen müssen, können Sie die Pat. Auch nicht an die Spaltlampe setzen.

  • Ich habe rechts ein Glaukom, dass von 2018 bis 2021 trotz medikamentöser Senkung des IOD auf 12-13 mm Hg (mit GAT gemessen) fortgeschritten ist.

    Das heißt der Sehnerv wurde dünner und das Gesichtsfeld enger?

    Die tagsüber und nachts gemessenen Werte liegen jetzt wieder so hoch wie vor der TE.

    Und wie sind die Werte jetzt nachts?

    Könnte das Glaukom gestoppt werden?

    Hast du durch die TE einen Visusverlust erlitten?

    Warum hat man vor der TE keine SLT versucht?

    Einmal editiert, zuletzt von Rudi1 (2. Juni 2024 um 19:19)

  • TE.

    Fazit: Eine TE könnte gegen zu hohen IOD nachts

    Hallo Georg, ich h lese Deine Gerschichte so:

    Nach der TE hattest Du eine Phase mit niedrigem Tages und Nachtdruck, d. h. Die TE funktionierte wie geplant.

    Dann kam es durch Vernarbung zunächst zu einem Anstieg des Nachtdrucks und im weiteren Verlauf mit fortschreitender Vernarbung auch zu einem Anstieg des Tsgesdrucks.

    Genau so ist es ja auch bekannt. Die TE senkt den Liegenddruck und die nachlassende Wirkung zeigt sich zunächst im Anstieg des Liegenddrucks, bevor dann auch der im Sitzen gemessene Tagesdruck erhöht ist.

    Deine TE hat leider nur kurzzeitig funktioniert, das ist sehr schade.

    Gruß Malve

  • Hallo.

    In wie weit ist die Hornhautdicke relevant für die Messung mit dem Icare?

    Bei mir wurde leider noch keine Pachymetrie gemacht.

    Jedoch kommt es öfter vor das ich mit dem Icare z.b. einen Wert von 24 auf dem linken Auge messe.

    Bei mehrfacher Gegenkontrolle beim Optiker liegt der Wert dann bei 19.

    Rechts stimmen die Werte vom Icare immer mit den Gegenmessungen überein.

    Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht?

    Beste Grüße

    Sven

  • Georg, in dem von Dir genannten Artikel sind auch die tragbaren Tonometer berschrieben.

    Wenn Ärzte während der OP messen müssen, können Sie die Pat. Auch nicht an die Spaltlampe setzen.

    Meines Wissens sind als tragbare Geräte nur der Tono-Pen der US-Firma Reichert, mit dem eine Applanationsmessung mit lokaler Betäubung analog GAT durchgeführt wird, sowie Rebound-Tonometer von icare im Einsatz, wobei die Tonometer von icare alle die gleiche Messtechnik verwenden.

    Für eine Kontrolle, ob das icare Home 2 Tonometer im Liegen richtige Werte liefert, käme deshalb nur der Tono-Pen in Frage. Weißt du, wo (vorzugsweise im Rhein-Main-Gebiet) mit einem Tono-Pen gemessen wird und im Liegen eine Vergleichsmessung gegenüber dem icare Home 2 möglich wäre?


    Das heißt der Sehnerv wurde dünner und das Gesichtsfeld enger?

    Und wie sind die Werte jetzt nachts?

    Könnte das Glaukom gestoppt werden?

    Hast du durch die TE einen Visusverlust erlitten?

    Warum hat man vor der TE keine SLT versucht?

    Bei mir macht sich die Progression am deutlichsten durch die langsame Vergrößerung des Sehfeldausfalls bemerkbar, der sich in Richtung der Fovea, d.h. dem Bereich des schärfsten Sehens ausdehnt und so links unterhalb der Stelle des schärfsten Sehens einen starken Visusverlust bewirkt.

    Der Augendruck am operierten rechten Auge erreicht bei mir nachts nach Liegen in Seitenlage wieder Werte von 21- 22 mm Hg, auch bei Drucksenkung mit Travoprost.

    Ob die Progression des Glaukoms rechts gestoppt ist, lässt sich nicht sicher beurteilen. Der Visus scheint nach der OP wieder etwa so gut zu sein wie vorher, die ermittelten Werte hängen aber ziemlich stark von der Untersuchungsmethode ab und können irgendwo im Bereich von 0,6 bis 1,0 landen.

    Mir wurde nicht eine SLT als Alternative zur TE vorgeschlagen. Ich glaube auch nicht, dass eine SLT geeignet wäre, um bei mir die hohen Druckwerte nach Liegen in Seitenlage zu vermeiden. Wenn bei mir diese hohen Druckwert auftreten, dann fällt nach dem Aufstehen der Druck innerhalb von wenigen Minuten stark ab auf den tagsüber normalen Wert. Die hohen Werte im Liegen scheinen demnach nicht durch eine Behinderung von Abflusswegen im Trabekelmaschenwerk verursacht zu sein.


    In wie weit ist die Hornhautdicke relevant für die Messung mit dem Icare?

    Die von icare verwendete Rebound-Tonometrie ist ebenso wie die vom Arzt verwendete Applanationstonometrie (GAT) ein indirektes Verfahren zur Messung des Augendrucks. Bei beiden Messmethoden wird die Hornhaut verformt und die Messwerte hängen bei beiden Methoden deshalb von der Biegesteifigkeit der Hornhaut ab, die in der Regel mit zunehmender Dicke der Hornhaut ansteigt.

    icare gibt für das Home 2 Tonometer einen Einsatzbereich von 500-600 µm Hornhautdicke an.

  • Hallo Georg, wieso meinst Du, dass das icare im Liegen nicht richtig misst?

    Ich bin gerade in der Charite und habe den Stationsarzt befragt. Messung Im Liegen nur mit icare. Bei Handgerät zur Applanation besteht grosse Gefahr für Hornhauterosion, nehmen sie nicht. Genaue Bezeichnung des Gerätes wusste er nicht.

    Gruß Malve

  • Hallo Malve, vielen Dank für deine Rückmeldung.

    Ich habe die Erfahrung gemacht, dass viele Augenärzte den mit einem Selbsttonometer von icare gemessenen Werten grundsätzlich misstrauen und sie bei Entscheidungen zur Glaukomprohylaxe nicht berücksichtigen wollen. Dies gilt vor allem für die nach längerem Liegen in Seitenlage bei mir deutlich erhöhten IOD-Werte, die nach dem Aufstehen so schnell wieder fallen, dass sie mit GAT nicht überprüft werden können. (Für Messungen im Stehen habe ich etliche Vergleichspaare icare vers. GAT mit wenigen Minuten Abstand, die in den meisten Fällen, aber nicht immer, gute Übereinstimmung zeigen.)

    Hier einmal ein aktuelles Beispiel:
    Datum und Uhrzeit; IOD rechts; IOD links; Messposition
    "08.06.2024 06:28:56"; __; 18; liegend
    "08.06.2024 06:29:13"; 18; __; liegend
    "08.06.2024 06:29:31"; __; 18; liegend
    "08.06.2024 06:29:54"; 19; __; liegend
    "08.06.2024 06:30:41"; __; 13; stehend
    "08.06.2024 06:30:56"; 12; __; stehend
    "08.06.2024 06:31:09"; __; 12; stehend
    "08.06.2024 06:31:23"; 12; __; stehend
    Liegendmessungen durchgehend in Rückenlage nach vorherigem Liegen in Seitenlage.

    Der rein lageabhängige Druckunterschied zwischen Rückenlage und Stehen beträgt bei mir nur ca. 2 mm Hg (ermittelt durch Messungen vor und nach dem Hinlegen, sowie vor und nach dem Aufstehen nach ca. einigen Minuten Liegen in Rückenlage).

    Deshalb bin ich daran interessiert, zu überprüfen, ob die bei mir hohen Werte nach Liegen in Seitenlage nicht durch einen systematischen Messfehler zustande kommen. Die Rebound-Tonometrie ist eine indirekte Druckmessung. Andere Augeneigenschaften als der IOD, die die Messung beeinflussen, können zu solch einem systematischen Fehler führen. Bei GAT führen z.B. Abweichungen der Biegesteifigkeit der Hornhaut von der Norm (z.B. durch geringere oder größere Dicke der Hornhaut) zu einem systematischen Fehler und das gilt vermutlich auch für die Rebound-Tonometrie.

    Ich habe in meiner Berufslaufbahn als Chemiker einige Erfahrungen mit systematischen Messfehlern gemacht, die zu gut reproduzierbaren aber trotzdem falschen Messwerten führten und meist lange unerkannt blieben. Ausschließen lassen sich systematische Fehler bei mittelbaren Messungen einer Größe nur durch eine Validierung mit Vergleichswerten aus einer unmittelbaren Messung oder aus einem anderen validierten Messverfahren.

    Durch einen Versuch zu prüfen, ob der mit dem icare beim Aufstehen ermittelte starke Abfall des Messwerts tatsächlich durch ein schnelles Abfallen des IOD bewirkt wird, ist besser, als es anzunehmen oder zu glauben.

    Gruß, Georg

  • Georg, das icare ist zugelassen für Messungen in Rückenlage. Von Seitenlage wird nichts in den Unterlagen gesagt. Oder??? Du solltest Frau Mündlein von bonoptic fragen.

  • Georg, das icare ist zugelassen für Messungen in Rückenlage. Von Seitenlage wird nichts in den Unterlagen gesagt. Oder??? Du solltest Frau Mündlein von bonoptic fragen.

    Ich mache die Liegendmessungen immer in Rückenlage, d.h. ich schlafe zwar in Seitenlage, drehe mich aber nach dem Ausschalten des Weckers für die Messung in Rückenlage.

    Ich habe noch keinen Versuch gemacht, in Seitenlage zu messen, bin aber skeptisch, dass das mit dem icare Home 2 Tonometer überhaupt geht. Außerdem wäre bei der Messung am unten liegenden Auge das Kopfkissen im Weg.

  • sven84 Bei mir wurde die staerkste Druckabweichung auch mit iCare gemessen. Allerdings gab es danach keine direkte andere Messung zum Vergleich.

    Hätte auch gern so ein iCare, allerdings sind es 2000 €, dafür würde ich mich gern viele Jahre wirklich drauf verlassen können und keine grossen Ungenauigkeiten haben.

    Gibt es denn gute Erfahrungen mit iCare bei extremer Sicca-Symptomatik? Kann eine ausgetrocknete Hornhaut oder heftiges Blinzeln den Messwert beeinflussen?

    Nach dem Aufwachen sind meine Augen meistens knallrot, schmerzhaft und sehen total verschwommen. Die gefürchteten "Halos um Lichtquellen" sind auch da, so verschwommen ist es.

    Ich brauche 1-2 Stunden wach sein mit Tropfen und blinzeln, bis ich wieder halbwegs klar und schmerzarm sehe.

    Also beachte ich diese Lichtphaenomene, bleibe wach und tropfe, bis ich weiss, dass es das Selbe wie immer ist.

    Habe das seit 10 Jahren, aber wer sagt mir, dass die Ursache gerade heute sicher die selbe ist..

    Wäre nix besser als ein guter Messwert um die Lage einzuschaetzen, aber nur, wenn ich mich auch in dieser Situation noch drauf verlassen kann.

  • Hallo SI,

    Wie hoch waren denn die hohen icare Werte?

    Das icare hat eine gute Messgenaigkeit zwischen 9 und 22 mm Hg, außerhalb dieses Bereiches würde ich mich nicht auf die Werte verlassen, so lange kein Augenarzt sie bestätigt hat.

    Gruß Malve

  • 21 rechts (zuerst gemessen) und 27 links wars. Drei Stunden später beim Augenarzt 19 rechts und 20 links. Nächster Tag 15 rechts und 17 links.

    Bei der ersten Messung hatte ich Symptome (Kopfschmerzen, Übelkeit, Augenflimmern) bei der zweiten und dritten keine. Erste war iCare, zweite und dritte NCT.

    NCT ist bei mir überraschend zuverlaessig und misst wenns mir gut geht 15-18 und wenn ich richtig fertig bin 20-22. Zumindest bis Januar.

    27 ist neu, allerdings fühlen sich meine Augen nach dem Umzug an wie in einer krassen Stresssituation, nur schlimmer. Glaube den Wert also.

    Wenn ich dann bei der Familie bin ist es viel besser, glaube also auch die 15 / 17.

    Tja, ich bin jetzt viel "unterwegs" wenns geht und versuche, mein neues Unvertraeglichkeitsproblem zu Haus zu lösen, damit die Augen wenigstens nicht dauernd entzündet sind.

    Im Juli kann ich zum Augenarzt, allerdings denke ich nicht, dass ich ein iCare mal eben über die Kasse kriege, denn im Mai noch war zum Glueck nix von Glaukom zu sehen. Hoffe, dass sich das bis Juli nicht aendert.

    Das nachts ist schon immer so, über zehn Jahre. Mund und Nase gehts nach dem Aufwachen auch nicht besser.

    Jetzt fallen mir die "Halos" aber auf, und ich "darf" stundenlang wach liegen, wenn die Augen sich nicht so weich anfühlen, dass ich mir auch so sicher bin ...

    Ein iCare würde mir da Schlaf verschaffen, aber nur, wenn es misst, bevor ich alles gut genug eingeweicht habe.

  • Sorry, dass ich Euren Thread nochmal fülle, diesmal aber mit einer interessanten Information vom Optiker wo ich heute war.

    Wusste bis gestern nicht, dass es hier die Option einer günstigen Messung mit einem neuen NCT gibt. Also habe ich es mal ausprobiert :)

    Also, seine Meinung:

    iCare Messungen sollten immer mehrere gemacht werden, am Besten 3-5, und der mittlere Wert genommen.

    Was ihm auffällt, ohne sicher sagen zu können, dass es iCare beeinflusst, ist, dass ich etwas Gewebe auf der Hornhaut habe.

    Ich habe kleine Hornhaut-Narben von Sicca-Syndrom. Landet die Sonde eben darauf, ist das vermutlich suboptimal.

    Also iCare kann wohl beim trockenen Auge funktionieren. Wenn man aber schon veränderte Hornhaut davon hat, weniger auf den Wert vertrauen und mehr nachpruefen.

  • Ich messe nur 1 x mit dem icare. Das ist schon ein Mittelwert aus 6 Messungen.

    Bei. Icare gibt es denTonographieeffekt.

    Wenn Du 3x hintereinander misst, ist der 3. Wert niedriger als der 2. Und der 2. niedriger als der 1.

    Du kannst Dir also die Werte "schön" messen.

  • Das wäre natürlich auch nicht gut. Ich will vorerst wohl kein iCare, weil ich nicht möchte, dass die Eigenmessungen daneben liegen und ich mich dann beim Arzt blamiere.

    Dann wohl lieber mal wieder weniger Schlaf, wenn die Augen besonders entzuendet sind und komisch sehen.

    Messungen erfahrener Anwender, also Optiker oder Augenarzt, traue ich schon eher als eigenen, man kann sich darauf ja auch berufen.

    Falls ich mich doch irgendwann dafür entscheide, werde ich wohl im Abgleich mit Profi-Messungen ueben wollen. Macht bei dem Preis auch keinen Unterschied ...

  • Niedrigere Augendruckwerte bei Wiederholung der Messung sind ein Problem, das bei GAT beobachtet wird. Die von icare verwendete Reboundtonometrie ist davon nicht betroffen, da die Sonde die Hornhaut nur kurz berührt und nicht länger Druck auf den Augapfel ausübt.

    Ich mache seit etwa 13 Monaten immer Doppelmessungen und habe für alle 462 im Stehen durchgeführten Doppelmessungen die Differenz erste minus zweite Messung berechnet und ausgewertet. Die Differenz beträgt im Mittel nur -0,013 mm Hg, d.h. die Wiederholungsmessung liefert weder einen höheren noch einen niedrigeren Wert als die erste Messung.

    Bei 84 % der Doppelmessungen war die Differenz nicht größer als 1 mm Hg. Nur bei 1,3 % der Doppelmessungen war die Differenz größer als 2 mm Hg. Messungen mit dem icare Home 2 Tonometer sind demnach gut wiederholbar.

    Bei Messungen im Liegen (in Rückenlage) ist bei mir die Wiederholbarkeit dagegen weniger gut, außerdem ist der zweite Messwert im Mittel etwa 1 mm niedriger als der erste. Das liegt vermutlich daran, dass ich vorher meist in Seitenlage gelegen bin, was bei mir zu einem deutlichen Druckanstieg führt und mich für die Messung in Rückenlage drehe.

    Also iCare kann wohl beim trockenen Auge funktionieren. Wenn man aber schon veränderte Hornhaut davon hat, weniger auf den Wert vertrauen und mehr nachpruefen.

    Bei eigenen Messungen vor und einige Minuten nach Tropfen von HyloCommod zur Befeuchtung der Hornhaut habe ich keinen signifikanten Unterschied in den Augendruckwerten festgestellt.

    Ich würde aber trotzdem nicht ausschließen, dass bei Sicca-Syndrom Augendruckmessungen mit einem icare-Tonometer zu hoch ausfallen können, denn Änderungen in der Biegesteifigkeit der Hornhaut werden auch Einfluss auf den Messwert des Tonometers haben. Ebenso könnten auch Hornhautnarben zu Messfehlern führen.

    Ob man mit einem icare Home 2 Tonometer den Augendruck richtig misst oder ob die Werte durch einen systematischen Fehler zu hoch oder zu niedrig ausfallen, lässt sich durch Wiederholung der Messung nicht sicher feststellen. Hier helfen nur Vergleiche mit Messungen beim Augenarzt durch GAT.

  • Georg, googel mal Tonographieeffekt und icare, da ist das durch Messungen festgestellt worden, das habe ich mir nicht ausgedacht.

    @SI Wenn man sich das Gerät anschaffen möchte, bekommt man es zuvor 1 bis 2 Wochen zur Probe, dann sieht man doch, ob man damit was anfangen kann.

  • Schorschbey Danke für die detaillierten Messergebnisse :) Das klingt zumindest für Dich wirklich recht zuverlässig, und ist dann wahrscheinlich auch eine sehr große Hilfe.

    Du hast Recht, dass es bei den von mir beschriebenen trockenen Augen um einen ausgeprägten Fall mit Auswirkungen auf die Hornhaut geht.

    Mittlerweile gehts, vor zehn Jahren war es so heftig, dass jede Fähigkeit zu Alltag und Arbeit auf der Kippe stand und die Hornhaut "stumpf und fleckig" war, beim Schirmer-Test Wert von 0 mm. Mittlerweile ist die Hornhaut okay, man sieht aber bei genauer Betrachtung noch die Folgen.

    Ich komme mir übrigens gerade leicht blöd vor ... Nach langer Bildersuche weiß ich, dass meine "Halos" keine Halos sind. Es sind "Starbursts" rechts und "Glares" links, "Halos" vom Druck sehen anders aus.

    Wenn keine echten "Halos" draus werden und die Pupillen normal auf Licht reagieren, kann ich mit meinen nächtlichen Augenschmerzen wohl wieder schlafen gehen und bei Unsicherheit in den nächsten Tagen messen lassen.

    malve Ja ... Das mit dem Ausleihen sollte ich machen, falls ich mich doch irgendwann für iCare entscheide.

    Finde es nicht so ganz höflich und fair, was auszuleihen, wo eine sehr hohe Chance besteht, dass es nix ist. Oder eben, wenn ich weiß, dass ich es zurück gebe, und ein gebrauchtes kaufe, wenn auch zum fast vergleichbaren Preis ...

    Bei dem Betrag, der vermutlich nur teilweise etwas mit dem Herstellungswert und viel mit der Verzweiflung des Käufers zu tun hat, aber wohl alles angemessen.