Kullermurmel stellt sich vor

  • Liebes Forum!

    Ab und an lese ich hier mit und habe mich nun auch selbst angemeldet, da mich meine ängstlichen Gedanken einfach nicht mehr los lassen. Ich versuche mich kurz zu halten:

    Seit 2012, damals 24 Jahre alt, war ich erstmals beim Augenarzt zur Glaukomkontrolle.

    Es wurden erhöhte Werte im Bereich 27 oder 29 gemessen, die aufgrund der dickeren Hornhaut schon korrigiert waren. Der

    Sehnerv war sonst unauffällig.

    Dann Beginn der Tropfentherapie mit Taflotan sine.

    2013 wurde ich schwanger und musste die Tropfen absetzen, die ich damals ohnehin nur halbherzig nahm.

    Zwischen den Jahren wurden immer mal wieder die Pupillen geweitet und das Gesichtsfeld kontrolliert - unauffällig.

    Ende 2016 erstmals OCT-Untersuchung. Der damalige Augenarzt sagte nichts weiter dazu. Dann waren die Kontrollen immer halbjährlich mit Druckmessung, Sehtest und Spaltlampenmikroskopie.

    Tropfen bekam ich seit 2013 keine mehr, da die Werte, bis auf wenige Ausreißer, immer an der Grenze zwischen 19 und 22 lagen.

    Vor einigen Wochen dann (der damalige Augenarzt war mittlerweile woanders beschäftigt), wurde ein erneutes OCT gemacht. Also knapp 5 Jahre später. Der damalige Augenarzt, der in der gleichen Praxis beschäftigt war, wie meine jetzige Ärztin, machte sich damals wohl eine Notiz von wegen "minimale Exkavation".

    Die beiden OCT Befunde von damals und heute haben sich laut Aussage der Ärztin nicht verändert. Es gibt eine leichte Einbuchtung. Allerdings bin ich kurzsichtig mit - 8dpt und meine Tante hat bereits ein Glaukom. Meine Mutter tropft, hat aber kein Glaukom. Hinzu kommt, dass ich wohl eine Mikropapille habe.

    Jetzt soll ich erstmal aller drei Monate kommen, dann wird erneut Gesichtsfeld gemacht und dann entschieden, ob getropft wird. Der Sehnerv war bei der letzten Spaltlampenmikroskopie mit Weittropfen unauffällig.

    Mich bewegen nun so viele Gedanken:

    1. Wieso sah der damalige Arzt keinerlei Anhaltspunkte etwas zu unternehmen, obwohl das OCT offenbar auffällig war. Das macht mich so wütend.

    2. Ich werde bald zum dritten Mal Mama und man macht sich natürlich so seine Gedanken. Meine jetzige Ärztin ist sehr erfahren, kompetent und hat einen guten Ruf. Dennoch verstehe ich nicht, weshalb nicht einfach mit Tropfen begonnen wird? Als Diagnose gab sie "okuläre Hypertension" an.

    3. Wie kann die Ärztin denn wirklich beurteilen, dass sich die beiden OCT Bilder nicht unterscheiden, wenn es doch verschiedene Geräte waren, an denen sie gemacht wurden!

    4. Bei einer Mikropapille ist eine Exkavation ja scheinbar unwahrscheinlich im Gegensatz zu einer Makropapille. Dieser Fakt belastet mich zusätzlich. :(

    Ich habe einfach furchtbare Angst jetzt wertvolle Zeit verloren zu haben, obwohl ich doch rechtzeitig zum Arzt gegangen bin.

    Noch scheint ja bei der Spaltlampenmikroskopie alles ok zu sein aber wie lange noch? Ich will doch nicht warten, bis es zu spät ist. Das OCT erscheint mir manchmal Fluch und Segen zugleich zu sein. Zumindest gerade für mich.

    Jetzt ist es doch so lang geworden. Ich hoffe ich habe alles soweit "forumkonform"geschrieben und danke allen fürs Lesen und freue mich auf interessante Antworten! =)

  • Hallo Kullermurmel,

    ich kann Deine Ängste verstehen aber Dich vielleicht auch ein bisschen beruhigen.

    1.) Was der AA mit minimaler Excavation gemeint hat und warum er dazu nichts gesagt hat wirst Du wohl nicht mehr erfahren, aber Du warst doch regelmäßig bei den Kontrollen, um diese scheinbare Auffälligkeit im Blick zu behalten.

    2.) Es scheint alles stabil und Dein Augendruck bewegt sich noch im (hoch)normalen Bereich, ich sehe hier nicht zwangsläufig eine Indikation zum Tropfen. Eine Okuläre Hypertension hat ja noch keinen Krankheitswert und je nachdem wo sich der Druck bewegt, kann man evt. erstmal beobachten und engmaschig kontrollieren, statt gleich zu Tropfen.

    Manche Sehnerven vertragen einen etwas höheren Druck ganz gut, andere widerum entwickeln eben bei normalem Augendruck schon ein Glaukom.

    Wie hoch war denn Dein Druck zuletzt? Du schreibst von wenigen Ausreißern?? Einen Druck von 21/22 kann man durchaus tolerieren, wenn ansonsten alles stabil ist, aber wie gesagt unter Beobachtung.

    3.) Ja das stimmt schon, dass die Untersuchungen am besten immer am gleichen Gerät stattfinden sollten, aber ich traue einer kompetenten Augenärztin schon zu, dass sie das beurteilen kann.

    4.) JEDER Sehnerv weist eine gewisse Excavation aus. Bei einer Mikropapille, sollte diese im Vergleich zur Papille des Durchschnittsmenschen aber kleiner ausfallen, also kleinere Papille = normalerweise kleinere Excavation. Die Beurteilung ist bei so einer Besonderheit einfach etwas schwieriger, und auch bei stark kurzsichtigen Augen wie Deinen noch zusätzlich.

    Wenn Du also bisher regelmäßig kontrolliert wurdest und Dein Druck bisher nicht exorbitant hoch ist und scheinbar alles stabil ist würde ich mir wirklich nicht zu große Sorgen machen.

    Wichtig ist dranbleiben, aber das tust Du ja wie es sich anhört.

    Falls sich im ungünstigsten Fall doch mal ein Glaukom entwickeln sollte, dann bist Du zumindest sehr frühzeitig erkannt worden und da sollte es dann genügend Behandlungsmöglichkeiten geben!

    Wenn Du bei der nächsten Kontrolle immernoch so verunsichert bist, kannst Du auch um eine Überweisung in eine Glaukomsprechstunde bitten, um Deinen „Fall“ nochmal genauer zu beurteilen. Die haben Erfahrung mit Augen, die nicht der Norm entsprechen.

    Liebe Grüße und weiter alles Gute auch für Deine Schwangerschaft =)

  • Hallo Sternchen!

    Vielen Dank für deine ausführlichen Worte und die Zeit, die du mir damit geschenkt hast!

    Nach so einer Untersuchung bleiben oft 1000 Fragen und man kann in diesem Moment vor dem Arzt oftmals gar nichts mehr sagen, weil man so perplex ist.

    Die Ausbuchtung scheint bei meiner kleinen Papille für mich als Laie doch nicht wirklich normal zu sein... Was auch immer "normal" ist. Ich mag mir die Befunde gar nicht mitgeben lassen, weil ich Angst habe, dann "schlauer" zu sein als der Arzt :O. Je mehr ich lese darüber, desto mehr bekomme ich den Eindruck, es trifft jeden und endet miserabel.

    Mir macht letztendlich nur zu schaffen, dass ich eine Mikropapille habe mit Ausbuchtung und das dass OCT damit scheinbar einfach nicht "unauffällig" ist.

    Die Ausreißer meiner Druckwerte lagen zweimal bei 25. Bei der letzten Messung bei 22 bds. Ich denke mir dann, mit Myopie und erblicher Vorgeschichte sei das schon nicht mehr wirklich tolerierbar für meinen Sehnerv aber die Ärztin wartet scheinbar ab. Warum auch immer.

    Ich war zwar immer regelmäßig aller 6 Monate zur Kontrolle aber zwischendurch waren es immer verschiedene Ärzte (ist eine große Gem.praxis). Ein OCT wurde wie gesagt nur zweimal gemacht innerhalb der mittlerweile 9 Jahre, die ich dort hin gehe. Nun soll es bei meiner jetzigen Ärztin jährlich stattfinden. Wie gesagt, laut ihr gab es zum ersten OCT von 2016 keine Veränderungen. Nur lese ich ständig, dass man das nur am gleichen Gerät beurteilen könne, was mich zusätzlich verunsichert.

    Vielen Dank auch für den Tipp mit der Glaukomsprechstunde! Ich denke ich werde mich auch nochmal bei den neuen Mitgliedern vorstellen. Ich würde hier gerne weiterhin mitlesen und -schreiben. Das Forum beruhigt mich mehr, als das Internet!

    Eine gute Nacht!:-)

    Edit:

    Mir kommt gerade noch in den Sinn: inwiefern "berücksichtigt" ein OCT eine starke Myopie sowie eine Mikro-/Mikropapille bei der Auswertung der Exkavation? Vielleicht weiß jmd die Antwort. Lieben Dank!

    2 Mal editiert, zuletzt von Kullermurmel (15. Mai 2021 um 23:13)

  • Hallo Kullermurmel,

    auch von mir Willkommen hier im Forum und Glückwunsch, dass Du bald wieder Mama wirst!!!

    Ich glaube, im Moment steigerst Du Dich in etwas hinein.

    Also erst Mal Ruhe bewahren und die Fakten sortieren!

    Soweit ich das verstehe, hattest Du 2012 erhöhten AID, aber die Sehnerven wurden als unauffällig beurteilt.

    Wegen des erhöhten Drucks und wegen der familiären Belastung (Tante/Mutter) hattest Du getropft, die Tropfen aber dann wegen Deiner ersten Schwangerschaft abgesetzt.

    Auch ohne Tropfen ist Dein Druck inzwischen zwar im oberen Normbereich aber Du bist unter ständiger augenärztlicher Kontrolle.

    Tropfen bekam ich seit 2013 keine mehr, da die Werte, bis auf wenige Ausreißer, immer an der Grenze zwischen 19 und 22 lagen.

    Du hast eine Mikropapille und bist stärker kurzsichtig, also ist die Beurteilung schwieriger.

    Insofern machst Du das völlig richtig, dass Du Deine Augen regelmäßig kontrollieren lässt.

    Den Grund nun aber, warum Du Dir aktuell so große Sorgen machst, verstehe ich nicht so ganz:

    2016 wurde ein erstes OCT gemacht, das offenbar keinen Anlass zur Sorge gab.

    Vor einigen Wochen dann (der damalige Augenarzt war mittlerweile woanders beschäftigt), wurde ein erneutes OCT gemacht. Also knapp 5 Jahre später. Der damalige Augenarzt, der in der gleichen Praxis beschäftigt war, wie meine jetzige Ärztin, machte sich damals wohl eine Notiz von wegen "minimale Exkavation".


    Die beiden OCT Befunde von damals und heute haben sich laut Aussage der Ärztin nicht verändert. Es gibt eine leichte Einbuchtung. Allerdings bin ich kurzsichtig mit - 8dpt und meine Tante hat bereits ein Glaukom. Meine Mutter tropft, hat aber kein Glaukom. Hinzu kommt, dass ich wohl eine Mikropapille habe.

    Das neue OCT ist unverändert - Glückwunsch!.

    Aber Du hast erfahren, dass der AA 2016 den Hinweis "minimale Exkavation" gemacht hat!

    Dieser Hinweis verunsichert Dich, weil Du gut informiert bist, und weißt, dass eine kleine Papille auch nur eine kleine Exkavation oder eben gar keine haben sollte.

    Wenn sich nun aber an dem OCT nach 5 Jahren nichts verändert hat - also weder die Exkavation größer noch die Nervenfaserschicht geringer geworden ist - dann bedeutet das doch, dass der Zustand Deiner Sehnerven stabil ist!

    Deine Sehnerven tolerieren offenbar den Druck im oberen Normbereich!

    Dennoch machst Du Dir Sorgen:

    4. Bei einer Mikropapille ist eine Exkavation ja scheinbar unwahrscheinlich im Gegensatz zu einer Makropapille. Dieser Fakt belastet mich zusätzlich. :(

    Jeder Sehnerv hat seine ganz individuelle Konfiguration.

    Sinn der bildgebenden Diagnostik ist es, diese Konfiguration erstens zu dokumentieren (Basisuntersuchung) und dann über die Zeit zu schauen, ob sich etwas verändert was über die altersmäßige Veränderung und über die Messwertschwankungen, die diese Geräte immer haben, hinausgeht.

    Mir macht letztendlich nur zu schaffen, dass ich eine Mikropapille habe mit Ausbuchtung und das dass OCT damit scheinbar einfach nicht "unauffällig" ist.

    Genau da liegt der "Denkfehler"

    Dass Deine kleinen Papillen eine kleine Exkavation aufweisen, sollte Dich nicht beunruhigen, solange diese Exkavation so bleibt wie sie ist! Und das ist doch offenbar der Fall!

    Sollte ich etwas überlesen haben, dann melde Dich.

    Wie Du schreibst, fühlst Du Dich bei Deiner AA gut aufgehoben - warum sprichst Du nicht mit ihr über Deine Sorgen?

    Oder: Du gehst eben doch - wie Dir auch Sternchen75 geschrieben hat - in eine Glaukomsprechstunde.

    Vielleicht kann Dir das mehr Sicherheit und Ruhe geben - denn genau die brauchst Du jetzt.

    Eine Bitte zum Schluss: nicht an anderer Stelle hier im Forum nochmal dasselbe schreiben. Das gibt nur Konfusion, weil dann an verschieden Stellen geantwortet wird und es mühsam ist, das zusammen zu bringen.

    Es gibt hier übrigens auch ein Unterforum "Glaukom und Schwangerschaft". Vielleicht schaust Du da mal rein für nützliche Tipps.

    Alles Liebe

    Chanceline

    Einmal editiert, zuletzt von Chanceline (16. Mai 2021 um 00:41)

  • Auch von mir ein Willkommen, Kullermurmel!

    Die meisten hier wären glücklich, nicht tropfen zu müssen und du möchtest gerne. ;o) Ich finde das Abwarten deiner Augenärztin richtig, denn wenn es nur hohe Druckwerte sind, aber kein Glaukom, macht das Sinn. Die Wirkungsweise von Augentropfen ist nicht unendlich, von Nebenwirkungen mal abgesehen. Vertrau auf deine Augenärztin und lass auch noch die Ärzte in der Glaukomsprechstunde einer Augenklinik draufschauen. Solange du regelmäßig zur Kontrolle gehst (was bei deiner recht hohen Kurzsichtigkeit wichtig ist), kann auch schnell gehandelt werden, wenn es nötig wird.

    Glaukom mit Gesichtsfeldausfällen, Trabekulotomie an beiden Augen (04/11 + 08/11), vor Katarakt-OP (11/21) stark kurzsichtig.

  • Hallo Kullermurmel,

    bei mir war es so: Jahrelang dümpelten die Druckwerte so um die 22, gelegentlich auch mal 25.

    Regelmäßig beim Augenarzt kontrolliert. Gesichtsfeld immer in Ordnung. HRT wurde mir nicht vorgeschlagen, OCT war noch nicht aktuell.

    Plötzlich dann erste Skotome im Gesichtsfeld, der Sehnerv sähe jetzt "komisch" aus, ich müßte tropfen.

    Habe ich jetzt ein Glaukom? Na ja, ein "Glaukömchen". Mehr war der sehr netten Augenärztin nicht zu entlocken.

    Auf meinen Wunsch Vorstellung in der Klinik, Augenärztin jetzt doch etwas pikiert.

    Dort wurde festgestellt: Fortgeschrittenes primäres Weitwinkelglaukom, tiefe Sehnervenexcavation, OCT auffällig, aber wegen des schiefen Sehnerveneintritts bei Myopie schwer zu beurteilen, in der Schwellenperimetrie ausgedehnte Gesichtsfeldausfälle.

    Wie konnte das so plötzlich kommen? Na ja, vielleicht war der Druck doch öfter auch mal höher, das kann solche Schäden auslösen.

    Könnte ich die Zeit zurückdrehen würde ich mit meinem heutigen Kenntnisstand und den derzeitigen diagnostischen Möglichkeiten bei den grenzwertigen/erhöhten Druckwerten und vorhandenen Risikofaktoren wohl so vorgehen:

    1. Einweisung in eine Glaukomaugenklinik zum 24 Stunden Druckprofil, um starke Druckschwankungen auszuschließen.

    2. OCT-Kontrolle des Befundes

    Dazu zunächst 4x im Abstand von 3 Monaten ein OCT immer am gleichen Gerät.

    Da würde man sehen, ob der Befund stabil ist oder sich ändert. Das wäre eine wichtige Aussage. Die Befunde werden vom Computer ausgewertet, dann wird der Verlauf berechnet, Auswertung nur durch Ansehen ist schwierig und störanfällig ist das OCT auch.

    Dazu gehört viel Erfahrung und auch mehrfache Untersuchungen.

    3. Ebenfalls mehrfache Schwellenperimetrie im ersten Jahr.

    Die Perimetrie ist störanfällig und muß eingeübt werden. Deshalb mehrfach.

    4. To drop or not to drop

    Wenn alles stabil ist, kann in größeren Abständen mit OCT und Gesichtsfeld kontrolliert werden.

    Die Entscheidung würde ich den Experten in der Glaukomsprechstunde der Klinik überlassen. Gerade bei Myopie ist die Beurteilung manchmal nicht einfach.

    Immerhin hast Du ja schon mal getropft, also würde ich der Sache doch noch mal nachgehen, damit Ruhe hineinkommt.

    Schau mal in den Verlauf von "Biberchen". Da ist das perfekt abgeklärt worden.

    Gruß Malve

  • Ihr Lieben alle,

    herzlichen Dank für eure ausführlichen Antworten! Mich freut das sehr und ich weiß zu schätzen, wie viel Zeit in jeder einzelnen Nachricht steckt!

    Chanceline: tausend Dank, dass du so sehr auf mein Anliegen eingegangen bist! :) Ich schwanke tatsächlich zwischen Verrücktwerden und Pragmatismus.

    Tatsächlich macht es mich wahnsinnig, dass ich eine Mikropapille habe und am meisten verunsichert mich, dass die beiden OCT Befunde an unterschiedlichen Geräten gemacht wurden und die Ärztin dennoch meint, es gäbe keine Veränderung.

    Für die Glaukomsprechstunde werde ich mir eine Überweisung geben lassen, allerdings habe ich oft nach solchen Untersuchungen mehr Sorge als Beruhigung!

    DieDa: es stimmt, ich verspreche mir von den Tropfen eine gewisse "Beruhigung". Vielleicht bin ich da zu naiv. Aber der folgenden Nachricht von Malve nach zu urteilen, verlief das bei ihr ja auch nicht optimal ohne Tropfen :(

    malve: vielen Dank auch, dass du deine Geschichte kurz mit mir geteilt hast. Bereust du, damals keine Tropfen genommen zu haben? Wie alt warst du damals, als der Schaden festgestellt wurde? Und wie hoch ist deine Myopie? Ist es jetzt konstant? Ich bekomme immer mehr das Gefühl, hohe Myopie ist fast schon ein Gesetz für ein Glaukom.

    Leider lese ich auch zu viel und es verunsichert mich natürlich. Ich möchte mir so gerne vorstellen, dass die Dinge auch einfach gut ausgehen können und das die Wahrscheinlichkeit auch mit Myopie und höherem Druck kein Glaukom zu entwickeln einfach höher ist. Aber dann lese ich wieder und mein gutes Gefühl ist dahin. Ich lese von Menschen, bei denen trotz regelmäßiger Kontrollen und niedriger Werte eine Verschlimmerung eintritt. Das verunsichert mich. Da habe ich das Gefühl die Aussichten sind wirklich Mist... Und ich weiß, dass es hier vielen wirklich nicht gut geht und ich hoffe keinen durch mein "Mimimi" zu verärgern. Ich möchte nur jetzt in meinem Alter möglichst informiert sein, um etwas tun zu können, bevor es zu spät ist. Dazu kommt meine Angst bald für 3 Kinder natürlich Sorgen zu müssen und das hoffentlich in Gesundheit und Wohlbefinden!

    Weiß denn jmd, ob ein OCT generell eine höhere Myopie und Mikro-/Makropapillen bei der Auswertung berücksichtigt? Ich verstehe das noch nicht so genau.

    Lieben Dank!

    Einmal editiert, zuletzt von Kullermurmel (16. Mai 2021 um 12:55)

  • Bereust du, damals keine Tropfen genommen zu haben?

    Nein, was soll ich denn bereuen, Tropfen standen bei mir doch erst mal gar nicht zur Diskussion, es waren nur etwas grenzwertige Druckwerte.

    Als dann der Schaden festgestellt wurde, habe ich natürlich sofort mit dem Tropfen angefangen, auch da muß ich mir nichts vorwerfen.

    Ich wollte Dir eigentlich folgendes sagen, vielleicht ist das unter meiner persönlichen Geschichte untergegangen.

    Durch systematische OCT-Untersuchung können Frühveränderungen erkannt werden, die als "borderline Glaukom" bezeichnet werden. Dann wird tatsächlich schon eine Tropftherapie eingeleitet. Ein gutes Beispiel dafür ist der Verlauf von Biberchen hier im Forum. Ich kenne aber in meinem Umkreis noch einen weiteren solchen Fall mit dieser Diagnose, auch da wird getropft.

    Du hast durch die Myopie und die Familienanamnese gewisse Risikofaktoren, hast auch schon mal getropft und nur 2 OCT-Untersuchungen in großen Abständen an verschiedenen Geräten. Und Du machst Dir große Sorgen, was ich gut nachvollziehen kann.

    Also muß das noch mal abgeklärt werden. Behalte das mit der Glaukomsprechstunde im Blick. Da bist Du gut aufgehoben.

    Ärgerlich, daß man die OCT-Untersuchungen selber bezahlen muß.

    Die Ergo-Versicherung bietet jetzt eine "Augen"-Versicherung an, da sind auch das OCT und ein Brillenzuschuß enthalten.

    Muß ich mir demnächst direkt mal durchrechnen, denn da Glaukom hat man ja lebenslang.
    Gruß Malve

  • Danke malve! Darf ich noch fragen, wie alt du bei der Diagnosestellung warst und ob alles jetzt stabil ist bei dir?

    Den Anfangspost von Biberchen finde ich einfach nicht. War auf ihrem Profil und hab es in der Suche eingegeben. Ich bin wahrscheinlich zu gaga gerade dafür.

    Ich mach mir jetzt nur die Hoffnung, dass beide OCT trotzdem ja Werte enthalten, egal ob versch. Gerät oder nicht und die Ärztin diese natürlich trotzdem auch vergleichen kann, oder!?

    Einmal editiert, zuletzt von Kullermurmel (16. Mai 2021 um 14:31)

  • Hallo Kullermurmel,

    So wirklich beruhigt hast Du Dich noch nicht!


    Tatsächlich macht es mich wahnsinnig, dass ich eine Mikropapille habe ....

    Das sollte es nicht:

    So eine Mikropapille ist eine Laune der Natur - so wie kleine Füsse.

    Mit kleinen Füssen findet man schwerer Schuhe...

    Mit so einer Mikropapille tut man sich schwerer zu entscheiden, ob ein Sehnerv gesund ist oder sich da vielleicht doch ein beginnender Schaden abzeichnen könnte.

    Genau deswegen schaut man aber auch genauer hin!

    Weiß denn jmd, ob ein OCT generell eine höhere Myopie und Mikro-/Makropapillen bei der Auswertung berücksichtigt? Ich verstehe das noch nicht so genau.


    Erst Mal dokumentiert das OCT die individuelle Konfiguration Deiner Sehnerven!

    Das kannst Du Dir so etwa wie ein Photo vorstellen.

    Natürlich kann es sein, dass anatomische Besonderheiten, wie z.B. hohe Myopie, es schwieriger machen, ein scharfes Foto zu kriegen.

    Aber dennoch: in den meisten Fällen gelingt das!

    Dann kommt der nächste Schritt: die bei Dir gemessenen Werte (Exkavation, Randsaum, Nervenfaserschicht usw.) werden verglichen mit denen einer repräsentativen Anzahl gesunder Personen, deren Werte in einer Norm-)Datenbank gespeichert sind.

    Auf der Basis dieses Vergleichs erfolgt die Einteilung nach Ampelsystem: grün - gelb - rot.

    Nun kann es sein, dass bei bestimmten anatomischen Besonderheiten wie Mikro-/ Makropapille u.ä. in der Datenbank schlicht nicht genug Vergleichsdaten vorhanden sind; mit der Folge, dass diese Einteilung nicht zuverlässig klappt - gesundes wird als grenzwertig oder gar pathologisch und krankes als gesund klassifiziert.

    Das weiß man aber!

    Gerade deswegen, liegt die Stärke von OCT nicht darin, bei einmaliger Untersuchung gesund / krank eindeutig zu unterscheiden.

    Auf den Vergleich über die Zeit kommt es an!!!

    ... und am meisten verunsichert mich, dass die beiden OCT Befunde an unterschiedlichen Geräten gemacht wurden und die Ärztin dennoch meint, es gäbe keine Veränderung.


    1. Vertraue Deiner Ärztin, dass sie in der Lage ist, zwei Aufnahmen - auch von unterschiedlichen Geräten - miteinander zu vergleichen und zu beurteilen, ob der Befund stabil ist oder nicht!

    2. Nach 5 Jahren Sendepause ist eine Aufnahme mit demselben Gerät (so noch vorhanden) m.E. kaum anders zu bewerten, als wäre sie mit dem Gerät eines anderen Herstellers gemacht worden.

    Diese ganze Diagnostik ist nämlich nicht ein für alle Mal in Stein gemeißelt, sondern wird ständig angepasst; sowohl was die Aufnahmetechnik wie auch die Datenbanken angeht.


    Leider lese ich auch zu viel und es verunsichert mich natürlich. Ich möchte mir so gerne vorstellen, dass die Dinge auch einfach gut ausgehen können und das die Wahrscheinlichkeit auch mit Myopie und höherem Druck kein Glaukom zu entwickeln einfach höher ist.

    Ich gebe zu, das ist nicht einfach: man muss lesen und sich informieren, damit man lernt einzuschätzen, wie das, was man da liest, einzuordnen ist!

    Also laß' Dich nicht verunsichern!

    Dass Du kein Glaukom hast und auch nie eines bekommen wirst, das kann Dir keiner garantieren!

    Aber bitte mach' Dir keine Sorgen, dass ausgerechnet Deine Augen nicht als krank erkannt werden könnten, wenn sie es denn sein sollten!

    LG

    Chanceline

  • Den Anfangspost von Biberchen finde ich einfach nicht. War auf ihrem Profil und hab es in der Suche eingegeben. Ich bin wahrscheinlich zu gaga gerade dafür.

    Nein, Du bist nicht gaga, ich finde das auch nicht so einfach. Vielleicht kann uns Sabine da noch mal schulen.

    Aber zum Glück habe ich ja dieses Gedächtnis.

    Wenn Du bei google eingibst "glaukom forum hallöchen neu hier", bist Du genau in ihrem Anfangspost.

    Ich möchte nur jetzt in meinem Alter möglichst informiert sein, um etwas tun zu können, bevor es zu spät ist.

    Das finde ich gut. Und ich finde es auch gut, solche besonderen Konstellationen wie familiäre Belastung, Myopie und Makropapille durch OCT Experten unter Beobachtung zu halten.

    Aber Du siehst schon, wir haben hier alle verschiedene Erfahrungen und vielleicht auch unterschiedliche Lebenseinstellungen. Du mußt Deinen eigenen Weg finden.

    Noch mal zu mir: Die erhöhten Druckwerte zogen sich bei mir über 10 Jahre hin. Ich tropfe seit 7 Jahren. Ich bin kein Beispiel für "Alles wird gut", aber für "Man kann auch mit Einschränkungen zurecht kommen".

    Ich tue, was getan werden muß (tropfen, zu Kontrollen gehen, Wünsche und Fähigkeiten immer wieder in Übereinstimmung bringen) und komme so gut zurecht.

    Viele Grüße Malve

  • Liebe Chanceline Mal wieder ganz herzlichen Dank für deine tolle informative Antwort! Manchmal glaube ich hier beim Lesen, dass manche mehr Wissen haben als so mancher Arzt/Ärztin.

    Die Mikropapille beunruhigt mich nur insofern, dass ich eben gelesen hatte, dass sie nur eine kleine bzw gar keine Exkavation haben sollte. Hätte ich also eine Makropapille würde mich das vermutlich gar nicht so beunruhigen.

    Hinzu kommt, dass ich mittlerweile das Gefühl habe, dass höhere Kurzsichtigkeit per se schon zum Glaukom führt früher oder später.

    Mir macht Angst, dass ich nun in dieser "Spirale" bin und nie wieder rauskommen werde. Es hat mir in meinem noch jüngeren Alter eine gewisse Leichtigkeit genommen. Man liest so oft, dass der Peak der Erstmanifestation bei wesentlich Älteren vorkommt. Nun habe ich durch das Forum hier, in dem auch so viele U40 jährige vertreten sind, einen völlig anderen Eindruck. Zu viel gelesen eben...

    Das OCT ist für mich irgendwie Fluch und Segen zugleich. Spaltlampenmikroskopie und Gesichtsfeld waren bis jetzt unauffällig. Das hat mich immer beruhigt, wenn auch der Druck im Grenzbereich lag. Nur das OCT brachte viel Unruhe hinein.

    Meine Mutter hat auch erhöhten Druck, tropft seit ca 10 Jahren (ungefähr dein Alter mit Beginn und bis dato) und hat von einem OCT bislang nie etwas gehört. Laut Spaltlampenmikroskopie ist bei ihr alles i.O. Sie ist glücklich damit, weil sie eben ein nie durchgeführtes OCT auch nie verunsichern konnte. :)

    malve Danke auch dir für deine Antwort. Den Beitrag von Biberchen hatte ich mittlerweile auch durch google gefunden. Das hat mir mehr Angst gemacht als vorher. Sie ist ebenfalls kurzsichtig und hat einen kleinen sehnerv, wie bei mir. Damit gleicht sich so vieles und ich denke nun, es kann ja dann bei mir nur genauso werden...

    Wie geht es dir im Alltag? Hast du starke Einschränkungen?

  • Hallo liebe Mitglieder,

    ich wollte nach meinem letzten Augenarzttermin ein kurzes Update geben. Ich lese nach wie vor im Forum, fühle mich aber zu "laienhaft", um auf Beiträge konstruktiv antworten zu können. Da seid ihr besser! :)

    Bei mir war es ja kurzgefasst ungefähr so:

    *seit 2012 in aä Kontrolle wegen okulärer Hypertension

    *Druckwerte zwischen 21 und manchmal auch 25

    *Mikropapille

    *dickere Hornhaut

    *stärkere Myopie (knapp -8)

    *Sehnerv an Spaltlampe und Gesichtsfeld unauffällig

    *momentan schwanger


    Im April diesen Jahres hatte ich nach knapp 5 Jahren wieder ein OCT machen lassen. Letzte Woche beim Kontrolltermin habe ich mir nun endlich auch mal die Auswertungen vom OCT 2016 und 2021 mitgeben lassen.

    Laut Aussage der Ärztin hätte keine Veränderung stattgefunden, obwohl sich meiner Sicht nach die Farben und vor allem die Gesamtsumme der retinalen Fasern geändert haben. Es sind zwei verschiedene Geräte, an denen 2016 und 2021 gemessen wurde. Evtl haben die wohl unterschiedliche Referenzwerte?

    Druckwerte letzte Woche bei 21 und 23. Ich war aber auch unfassbar aufgeregt und hatte gefühlt einen wahnsinns Blutdruck. Zwei Wochen zuvor 24h-Blutdruckmessung. Immer grenzwertig (Mittelwert 130 zu 85),kein Behandlungsbedarf, kein nächtliches Dipping.

    Laut Augenärztin tropfen wir noch nicht. Gesichtsfeld war letzte Woche laut Aussage AÄ unauffällig, obwohl ich da auf dem Bild so einen schwarzen Fleck sah. Kann es aber als Laie nicht beurteilen. Verlasse mich natürlich auf ihre Aussage.

    Meine Vorgehensweise momentan:

    Nahrungsergänzung mit Arginin, R-Alpha Liponsäure, Magnesium, Omega 3, Vitamin D, Lutein, OPC, B-Vitamine. Alles in Absprache mit meinen Ärzten.

    Jährliche 24h Blutdruckmessung mit Echo. Aller 3 Monate Augenarzttermin.

    Am Montag Termin zur Zweitmeinung bei einer anderen Augenärztin.

    Möchte noch Endothelin-Blutwerte bestimmen lassen.

    Habe auf eure Empfehlungen die Bücher von Strempel und Flammer gelesen. Habe bei meiner AÄ auf Tagesdruckprofil gepocht. Sie meinte nur "könnte man mal machen". Würde auch endlich gern mal zur Glaukomsprechstunde hier nach Dresden gehen. AÄ sieht da offenbar aber keinen Behandlungsbedarf.

    Habe Fragen und Bitten an euch und wäre sehr dankbar für eure Zeit:

    Könntet ihr euch mein OCT anschauen? Die ersten 5 Bilder von 2016. Die letzten 5 Bilder von 2021. Beginnend jeweils mit Asymmetrie-Einzeluntersuchung, Minimum Rim Width Analyse und dann folgen jeweils 3 RNFL-Einzeluntersuchungen.

    IMG_20210710_142821.jpg

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    Wäre es sinnvoll, mal eine Nagelfalzmikroskopie zu machen? Könnte bei normalem bis latent erhöhtem BD überhaupt eine vaskuläre Dysregulation vorliegen? Meine verstanden zu haben, dass hier vor allem niedriger Blutdruck und Augendruck vorliegen.

    Tausend Dank!

    P. S Ärztin sprach bei mir im Zusammenhang mit der OCT-Auswertung übrigens von sog. "Borderline". Und sorry für die Menge hier. Hoffe, es lässt sich dennoch gut lesen.

    Einmal editiert, zuletzt von Kullermurmel (10. Juli 2021 um 15:02)

  • Hallo Kullermurmel,

    mir ist nicht ganz klar, wieso Du pro Datum gleich jeweils 3 OCTs hast, und welches von welchem Gerät ist.

    Ich bin kein Arzt, für mich Laien sehen diese OCTs allesamt recht unaufällig aus - typisch für einen stark Myopen (leicht verschoben und verdreht, siehe nasal) aber die "Buckel" sind alle wunderbar erhalten (insbesondere inferior gibts bei beginnendem Glaukom gern die ersten Einbrüche). Entscheidend bleibt der Verlauf, und da hast Du nun "nur" zwei Daten, aber immerhin über 5 Jahre (aber dafür nicht am gleichen Gerät), und da bemerke ich auch keinen riesigen Unterschied. Kleine Differenzen sind immer drin, (selbst am gleichem Gerät).

    Wenn ich Du wäre, würde ich versuchen einen Gang runterzuschalten mit Selbstbeobachtung, Rückversicherung, Sorgen. Als Hochmyope und aufgrund des etwas erhöhten AID alle 6-12 Monate zum Augenarzt inkl OCT (am gleichen Gerät), ggf konservierungsmittelfrei ein Einzelwirkstoffpräparat tropfen als Prävention.

  • Ärztin sprach bei mir im Zusammenhang mit der OCT-Auswertung übrigens von sog. "Borderline".

    Hallo Kullermurmel
    ich habe auf einem Auge ein fortgeschrittenes Glaukom und auf dem anderen Auge auch ein auffälliges OCT, auch bei mir wurde das in der Uniklinik als Borderline-Glaukom eingestuft.
    Es wird behandelt wie Glaukom, Tropfen und 2x schon SLT.

    Zwei Wochen zuvor 24h-Blutdruckmessung. Immer grenzwertig (Mittelwert 130 zu 85),kein Behandlungsbedarf, kein nächtliches Dipping.

    Bei Glaukom sollten folgende Grenzwerte für den Blutdruck beachtet werden:
    24-Stunden Mittelwert nicht über 130/80, keine Abfälle des diastolischen Blutdrucks nachts unter 60, Ein Abfall des systolischen Blutdrucks von weniger als 10% (Non Dipper) oder um mehr als 20% (Extrem-Dipper) verstärkt ebenfalls die Progression.

    Die Quelle für diese Empfehlungen habe ich an anderer Stelle schon angegeben, du findest sie über die Suchfunktion.

    Also: Kein Dipping ist auch nicht gut, das braucht der Körper für die Erholung.

    Nahrungsergänzung mit Arginin, R-Alpha Liponsäure, Magnesium, Omega 3, Vitamin D, Lutein, OPC, B-Vitamine.

    Bei den B-Vitaminen mußt Du aufpassen, es sollte keine Überdosierung erfolgen, am besten vorher Laboruntersuchung.

    Ich nehme das nicht ein, liege im Normbereich.
    Über Arginin und Glaukom habe ich noch nichts Verläßliches gelesen, vielleicht weißt Du das genauer?


    Vitamin D muß ich auch einnehmen, aber immer nur anhand des Laborwertes (einmal im Frühjahr und einmal im Herbst nachkontrolliert). Da sollten auch Überdosierungen vermieden werden.


    Lutein kenne ich nur zum Schutz der Macula, aber mein Augenarzt ist von der Studienlage nicht überzeugt, deshalb nehme ich das nicht.
    Bezüglich OPC und R-Alpha Liponsäure bin ich hinsichtlich der Studienlage zu Glaukom nicht auf dem laufenden.


    Omega 3 - Versorgung erfolgt bei mir über die Ernährung mit Fischen. Da sehe ich keine Notwendigkeit zur Kapseleinnahme.

    Magnesium nehme ich als Magnesium Verla wegen der vaskulären Dysregulation.

    Würde auch endlich gern mal zur Glaukomsprechstunde hier nach Dresden gehen.

    Wenn sich Deine Augenärztin da ziert (Du brauchst ja ihre Überweisung), würde ich bei der nächsten Kontrolle noch mal auf die Tagesdruckmessung zurückkommen und ihr den Vorschlag unterbreiten, gleich eine 25 Stunden Druckmessung in der Klinik durchführen zu lassen, weil das dann ja noch eine bessere Aussage hätte. Dann wirst Du dort von den Glaukomexperten noch mal gründlich untersucht.

    Wäre es sinnvoll, mal eine Nagelfalzmikroskopie zu machen? Könnte bei normalem bis latent erhöhtem BD überhaupt eine vaskuläre Dysregulation vorliegen?

    Ich habe erhöhte Blutdruckwerte und eine primär vaskuläre Dysregulation (Crest-Syndrom, das enthält auch das Reynaud-Syndrom). Eine Nagelfalzmikroskopie wurde gemacht und hat den klinischen Befund bestätigt. Eine Behandlungskonsequenz ergab sich daraus nicht.

    Viele Grüße Malve

  • Hallo,

    das sind 3 Aufnahmen der Nervenfaserschicht mit unterschiedlichen Abständen - siehe Diameterangabe unter der Aufnahme.

    Standard ist der 3,5er!!!


    Nur den bekommt man normalerweise ausgedruckt - also vergleichen bitte nur 3,5 mit 3,5 sonst bekommt man in der Tat einen großen Schreck, da die Nervenfaserschicht mit größerem Abstand kleiner wird.

    Noch ne Info - Mikropapille sehe ich hier nicht.

    Angabe der BMO-Area ist 1,39 bzw 1,62 - das ist aber nicht die Papillenfläche sondern anatomisch anders gemessen - die Papillenfläche ist i.d. R. größer.

    Umrechnungsformel habe ich mal hier eingestellt.

    LG Chanceline

  • Hallo Kullermurmel,

    also wenn man nun tatsächlich die Aufnahmen im 3,5 Diameter-Kreis vergleicht, dann gibt es, wie Deine AA sagt, allenfalls minimale Veränderungen - und das nach 5 Jahren!

    Inwieweit sich die verminderte Nervenfaserschicht Nasal mit Deiner Kurzsichtigkeit und der damit zusammenhängenden Verlagerung der Maxima nach Außen erklären lässt, weiß ich nicht so ganz - da würde ich mich an Deiner Stelle nochmal kundig machen.

    Aber wesentlich ist, es hat sich auch da - soweit ich das sehe - nichts verändert - und das ist der springende Punkt.

    .

    Prüfen kannst Du das auch an den Prozentangaben unter den Werten - die besagen wie viele % der Augen in der Normdatenbank mit diesem Wert an dieser Stelle gesund sind.

    Abgesehen von dem nasalen Bereich - der natürlich auch das G in der Mitte nach unten zieht - bist Du überall weit entfernt von grenzwertig (kleiner 5%).

    Die Zahlen bei der MRW-Aufnahme 2016 kann ich nicht lesen!

    Aber das ist sowieso alles grasgrün und die Graphen 2016 / 2021 gleichen sich!

    Im übrigen wurden die Aufnahmen mit demselben Gerät - Spectralis gemacht und auch mit dem gleichen Modul. Die Datenbank ist identisch - European Descent 2014.

    Also Deine Sorge, die Aufnahmen seine nicht vergleichbar, verstehe ich überhaupt nicht.

    Also wenn ich Du wäre - würde ich bei einem solchen Befund :hops: was das Zeug hält!

    Aber bitte vorsichtig - wann ist es denn soweit?

    LG

    Chanceline


  • Vielen Dank an Alle! <3 Ich möchte nicht den Eindruck erwecken, "überbesorgt" zu sein. Ich denke, das bin ich nicht. Ich sehe was ein Glaukom mit meiner Tante macht und bin familiär sowie myopie- und IODbedingt generell vorbelastet und möchte daher einfach präventiv handeln, soweit das möglich ist.

    Biberchen Ich habe leider keinen Vergleich, wie ein "normales" OCT aussehen sollte, bzw das von myopen Augen. Ich hatte mir mal deinen Thread durchgelesen und war sehr erstaunt, dass sich innerhalb so kurzer Zeit bei dir eine Veränderung ergeben hatte.

    malve Vielen Dank für deine Hinweise. Das Arginin wirkt wohl gefäßerweiternd und hauptsächlich nehme ich es wegen des grenzwertigen Blutdrucks und weil es Studien zufolge in der Schwangerschaft das Risiko einer Präeklampsie minimiert (die hätte ich beim zweiten Kind beinahe bekommen). Die Forschung ist momentan noch dran, herauszufinden, ob Arginin auch den IOD senken kann. Alpha-Liponsäure soll den Sehnerven schützen. In OPC (Traubenkernextrakt) sind Anthocyane enthalten, die als Radikalfänger fungieren.

    Wieso wurde bei dir überhaupt auf vaskuläre Dysregulation untersucht? Welchen Anhaltspunkt gab es?

    Chanceline herzlichen Dank für die ausführlichen Infos. Du bist sehr gut informiert, ich lerne davon! :) Ich mache mich seit Tagen auch schlau im Netz und blicke nur so ganz langsam durch all die Fachbegriffe und Zusammenhänge durch.

    Eine Mikropapille bestätigte mir meine Augenärztin in der vorletzten Untersuchung. Zumindest sind beide Papillen irgendwas bei 1,....Ebenso wurde mir gesagt, dass es zwei verschiedene OCT Geräte seien. Das von 2021 lief auch wesentlich schneller durch als 2016. Bei den Ausdrucken wurde ich dann aber auch skeptisch, denn dort stehen die gleichen Geräte mit der gleichen Datenbank.

    Was ich nur so mühsam verstehe ist der BMO-MRW Wert. Der hat sich ja scheinbar auch verringert von 2016 zu 2021. Ich bin mir seiner Bedeutung noch nicht ganz sicher. Außerdem dachte ich immer ein "guter" OCT-Befund hat keine roten Stellen (vermutlich bis auf nasal bei myopen Augen) und vor allem keine, die dann Jahre später da sind.

    Und ja, ich hüpfe trotzdem aber nur noch bis September! ;o)

    Einmal editiert, zuletzt von Kullermurmel (10. Juli 2021 um 23:07)

  • Hallo Kullermurmel,

    Mikropapille bestätigte mir meine Augenärztin

    Aus den OCTs ergibt sich das nicht so eindeutig.

    Die BMO Area ist kleiner als die Papillenfläche.

    Inzwischen habe ich den thread gefunden, wo ich das mal eingestellt hatte.

    Umrechnung Papillenfläche - BMO-Area

    Da bei Dir die BMO-area bekannt ist musst Du natürlich andersherum rechnen.

    Ich komme so auf Papillenflächen von 1,6 und 1,9 wenn ich die Formel rückwärts anwende.

    Nicht gerade riesig, aber soweit mir bekannt, spricht man von einer Mikropapille kleiner 1,6 mm2

    Was ich nur so mühsam verstehe ist der BMO-MRW Wert.

    Das misst - vereinfacht gesagt, die Breite des Randsaums - also den Teil der Papille, der nicht Exkavation ist!

    Bei Dir ist diese Messung grasgrün! Also unverdächtig, was hinsichtlich einer möglichen Exkavation, deren Größe das Spectralis nicht ausweist, beruhigend sein sollte.

    In der Fachliteratur wird diese Messung hinsichtlich einer Glaukomdiagnose als zumindest gleichwertig wenn nicht der RNFL-Messung überlegen angesehen.

    Die andere Auswertung (RNFL) misst die Dicke der Nervenfaserschicht in einem bestimmten Radius rund um die Papille.

    Bei Dir wurde das in drei unterschiedlichen Radien ausgewertet.

    Standard ist der Radius von 3,5; Meist bekommt man auch nur diesen Ausdruck.

    Bei den weiteren Radien 4,1 und 4,7 gibt es zwar bei Dir in der Tat Farbwechsel. Aber bei der ersten Messung 2016 waren diese Bereiche, nämlich nasal, bereits so nahe an gelb bzw. rot, dass dieser Farbwechsel durch eine sehr geringe Abnahme des gemessenen Wertes verursacht wurde. Bei der nächsten Messung kann das durchaus wieder grün bzw. gelb werden.

    Du kannst das anhand der Prozentzahlen unten den Messwerten erkennen!

    Und wichtiger noch: Deine Problemzone ist einzig der nasale Bereich!

    Und da könnte es eben sein, dass das durch die Myopie verursacht ist.

    Stell Dir vor, Du dehnst ein Stück Stoff. Es wird länger, aber in der Mitte dünner.

    Wichtig aber ist, dass sich an diesem Bild in fünf Jahren wesentliches nicht verändert hat!

    Also ich kann nachvollziehen, dass deine AA, den Befund als stabil erachtet!

    Raten würde ich Dir, wegen der OHT und der familiären Belastung: nimm die Befunde, gehe in eine Glaukomsprechstunde und lass Dich dort beraten.

    Mit Sicherheit können die einschätzen, ob diese "Problemzonen" der Myopie geschuldet sind, oder ob da wirklich irgendwie Gefahr droht für Deine Sehnerven.

    Und ja, ich hüpfe trotzdem aber nur noch bis September!

    Also Vorsicht beim Hüpfen und auch sonst und natürlich Alles Gute

    LG

    Chanceline

  • Liebe Chanceline,

    vielen Dank! Hat mir sehr beim Verständnis geholfen. Habe mich jetzt auch nochmal beim Heidelberg Spectralis kundig gemacht. Sehr interessant und gut zu wissen, wie die Technik denn nun funktioniert.

    Ich werde auf jeden Fall um eine entsprechende Überweisung in eine Glaukom-Sprechstunde bitten. Zum nasalen Bereich lese ich verschiedene Dinge. Die einen Studien gehen von einer verdünnten Schicht bei Myopie aus, andere widerrum von einer Verdickung.

    Mal schauen, was die Ärztin beim nächsten Mal dazu sagt. Wäre das vielleicht auch etwas, was man im Bereich für die Augenärzte mal posten könnte?

    Ich lese hier öfter, dass Antiglaukomatasa die Lebensqualität mancher, bzw vieler Menschen tatsächlich stark einschränken. Dann frage ich mich, in welchem Verhältnis ein möglicher Glaukomschaden zu den möglichen Nebenwirkungen der jahrelangen Anwendung der Augentropfen steht?

    Vielleicht würde das erklären, weshalb die Ärzte oft noch abwarten bei OHT. Nur möchte man ja auch nicht, dass sich erst was verändert, bevor man dann die Therapie beginnt. Darauf will ich ehrlich gesagt nicht "warten".

  • Ganz ehrlich - mit diesem Befund würde ICH nicht noch zu einer Glaukomsprechstunde gehen. Wozu?

    Tropfen - wirken bei jedem Menschen anders, ausprobieren. Auf dem Papier die wenigsten Nebenwirkungen haben konservierungsmittelfreie Prostaglandine - zB Monoprost. Ist ein einzelner Wirkstoff und musst Du nur 1x täglich tropfen, rein präventiv.

  • Ich verstehe nicht, warum man präventiv tropfen sollte. Es macht doch keinen Sinn, den Körper mit Giftstoffen zu belasten, Nebenwirkungen (bestenfalls nur trockene Augen, oft aber deutlich mehr) in Kauf zu nehmen und Gefahr zu laufen, dass die Wirksamkeit der Tropfen nachlässt, wenn man sie mal wirklich braucht. Drucksenkende Tropfen sind ja keine Zuckerkügelchen.

    Glaukom mit Gesichtsfeldausfällen, Trabekulotomie an beiden Augen (04/11 + 08/11), vor Katarakt-OP (11/21) stark kurzsichtig.

  • Biberchen ...was kann es schaden zur Glaukom-Sprechstunde zu gehen und sich bei einem von der AÄ erhobenen "Borderline-Befund" eine Zweitmeinung einzuholen? Ich denke nicht, dass es immer erst "schlimm" sein muss, um das "Privileg" zu haben, sich gründlich untersuchen lassen zu dürfen. Ich bin jetzt noch jung. Jetzt. Myopie, schwankende Druckwerte, familiäre Belastung durch Mutter, Tante, Großmutter.

    DieDa Laut Ilse Strempel sollte bei grenzwertigen Druckwerten UND entsprechenden Risikofaktoren präventiv getropft werden. Daher meine Überlegung diesbezüglich.

    Einmal editiert, zuletzt von Kullermurmel (11. Juli 2021 um 11:38)

  • Hallo Kullermurmel,
    Du siehst, es ist kompliziert. Deine Augenärztin hat Deine Diagnose "hochgestuft" von okulärer Hypertension in borderline, vermutlich aufgrund des OCT, vielleicht aber auch aufgrund des Befundes an der Spaltlampe, den wir hier gar nicht kennen. Tropfen hat sie aber nicht empfohlen.

    Hier wird Dein OCT als Grund zum "freudigen Hüpfen" angesehen und prophylaktisches Tropfen mit Monoprost empfohlen.
    Ich habe nicht die Expertise zur Auswertung von OCTs, weiß aber, daß das mitunter schwierig ist und auch eine spezielle Ausbildung der Augenärzte erfordert.

    Ich kann gut verstehen, daß du nichts verpassen möchtest.

    Wenn Du jetzt von einem Arzt zum anderen gehst, wirst Du vermutlich auch einen finden, der Dir Tropfen verordnet. Das ist aber eine lebenslange Entscheidung. Da wird ein Zieldruck festgelegt, der dann auch erreicht werden soll. Erst fängt man mit einer Sorte Tropfen an, wenn die Wirkung ausbleibt, ist man dann schnell bei einem Kombipräparat (meist mit Betablockern) und so geht es dann weiter.

    Man verfolgt dann konsequent das "Zieldruckkonzept".

    Man ist dann in einer Schiene drin mit regelmäßigen Kontrollen. Das ist auch belastend.
    Die Augentropfen sind "Fluch und Segen". Einerseits senken sie den Druck, andererseits haben sie viele Nebenwirkungen, nicht nur am Auge, sondern auch allgemein. Ich weiß da, wovon ich spreche.

    Bedenke auch folgendes:
    In einem Artikel von Professor Erb habe ich folgende Angaben gefunden. Die Number to treat beträgt für die oculäre Hypertension 1:25. Das heißt von 25 Patienten, die wegen oculärer Hypertension mit Augentropfen behandelt werden, kann nur bei einem die Konversion in ein Glaukom verhindert werden. Die übrigen haben dann nur eine verlängerte Tropfkarriere mit jahrelanger zusätzlicher Belastung.

    Deshalb kommt es vor allem auf die Bewertung der Risikofaktoren an und da wärst Du meiner Meinung nach in einer Glaukomsprechstunde an der richtigen Adresse.

    Lass Dir Zeit. Morgen hast Du ja erst mal den Termin für die Zweitmeinung. Und eine Vorstellung in der Glaukomsprechstunde würde ich unabhängig davon auch anstreben. Du hast schon so viel an Überlegungen und Recherche investiert, deshalb würde ich das auch zu Ende führen.

    Wieso wurde bei dir überhaupt auf vaskuläre Dysregulation untersucht? Welchen Anhaltspunkt gab es?

    Ich habe ein Raynaud-Syndrom, das ist ein Bestandteil des Crest-Syndroms, das r in Crest-Syndrom steht für Raynaud, da dient die Untersuchung mit der Nagelfalzmikroskopie der Stadieneinteilung.

    Gruß Malve