Neu hier mit Engwinkelsituation

  • Hallo, in einer schweren Durchhängephase bin ich auf das Forum gestoßen.

    Im Januar hatte ich erstmals Augenmigräne. Die Augenärztin hat bei der Abklärung festgestellt, dass ich eine sehr enge Vorderkammer habe, Gesichtsfeld ok, Augendruck bei 17. Sie hat mir Augentropfen mit Pilocarpinhydrochlorid 0,5 aufgeschrieben und ordentlich Angst vor einem Glaukomanfall gemacht.

    Diese Tropfen machen mich irre. Abends schmerz oft mein rechtes Auge und ich kann so schlecht im Halbdunkeln sehen, dass ich Angst habe dann Auto zu fahren. Daher wurde ich dann zum Augenklinikum Dortmund überwiesen. Da wurde bei Engwinkelsituation und Funktion von1,0 R/L eine YAG-Iridtomie empfohlen. Meine ambulante Augenärztin hält davon gar nichts. Sie meint, ich solle auf eine cataract OP warten, die Laserlöcher könnten sich verschließen, dass wäre sehr gefährlich.

    Ich kann mir ein Leben mit diesem Augentropfen über Jahre nicht vorstellen, weiß nicht weiter. Ich denke ich brauche jemanden der sich auskennt, meine Augenärztin meinte, sie habe so einen Befund in meinem Alter noch nicht gesehen. Die Klinik in Dortmund fand ich auch nicht so toll. Da werden die Lasersachen von den Assistenzärzten gemacht. Braucht es dazu nicht Erfahrung?

    Oder ist der Leser relevant und der Arzt kann nicht so viel falsch machen? War ich in der richtigen Klinik? Wäre St. Johannes in Dortmund nicht besser? Und wo finde ich einen niedergelassenen Augenarzt, der sich auskennt? Bin echt verzweifelt und hoffe, es hat jemand ein Tip für mich.... Brigitta

    Einmal editiert, zuletzt von Sabine (2. April 2021 um 11:26) aus folgendem Grund: Absätze eingefügt

  • Hallo Brigitta,

    ein Engwinkelglaukom wird ja diagnostiziert anhand des Kammerwinkels,


    In diesem Link wird gezeigt, daß die Vermessung der Vorderkammer die Bestimmung des Kammerwinkels nicht ersetzen kann.

    Beurteilung der Tiefe der Vorderkammer | Kompetent über Gesundheit auf iLive (iliveok.com)

    Deshalb meine Frage, wie weit Dein Kammerwinkel ist. Wenn man Dir das nicht gesagt hast, solltest Du diese Info einfordern.

    Bei einem engen Kammerwinkel besteht die Gefahr eines Glaukomanfalls, das kann für das Auge dramatische Folgen haben.

    Die Behandlung erfolgt chirurgisch: Die Verfahren sind Iridotomie (manchmal auch Iridektomie) und Ersatz der künstlichen Augenlinse. Das sind die mir bekannten Verfahren.

    Insofern sehe ich nicht, warum Deine Augenärztin sich gegen eine Iridotomie wendet, wenn die Diagnose in der Klinik so gestellt wurde, dass die Enge Deines Kammerwinkels ein chirurgisches Eingreifen erfordert.

    Bis zum natürlichen Erfordernis Deiner Augenlinse aufgrund eines altersbedingten grauen Stars würden bei Dir ja noch Jahrzehnte vergehen. Und der Austausch der Linse würde meiner Meinung nach auch keine Iridotomie ersetzen.

    Schau Dir bitte mal hier im Forum den Verlauf von Carla an. Wir haben sie eine Weile mit ihrem Engwinkelglaukom von der Verdachtsdiagnose bis zur Behandlung (Iridotomie und Austausch der Linsen) begleitet. Sie ist etwa in Deiner Altersgruppe. Und du siehst am Beispiel von Carla leider auch, was für Auswirkungen eine nicht rechtzeitige Behandlung haben kann.

    Außerdem schau hier im Forum mit der Suchfunktion mal nach den Erfahrungen mit der Iridotomie, das war hier schon oft ein Thema. Nach den Berichten war das anfangs immer angstbesetzt, dann aber eine unkomplizierte ambulante Aktion, ich glaube, davor solltest Du also nicht zu viel Angst haben. Jetzt erst mal schöne Osterfeiertage.

    Gruß Malve

  • Ich noch mal:

    Bei Dir ist die Situation etwas komplizierter: Weil, Du hast ja noch kein Glaukom, sondern "nur" eine Engwinkelsituation. Andererseits wird aber schon mit Pilocarpin behandelt, um einem Anfall vorzubeugen.

    Da müßte man erst recht wissen, wie der Kammerwinkel und wie hoch das Risiko für einen Glaukomanfall ist.

    Da muß man ein bißchen mit Wahrscheinlichkeiten arbeiten.

    Wir hatten hier im Forum schon mal eine Userin mit dem gleichen Problem, bekannter angeborener Kammerwinkel, immer in engmaschiger Kontrolle, so um die 40 herum dann widersprüchliche Empfehlungen verschiedener Augenärzte zur Notwendigkeit eines Eingreifens. Aber getropft hatte sie noch nichts.

    Letzten Endes lief das daraus hinaus, daß sie sich in eine Privatsprechstunde eines hier benannten Cherarztes begeben wollte, um sich eine fundiertere Meinung zu holen.

    Bleib jetzt erst mal ruhig und mach Dich nicht verrückt. Durch das Pilocarpin hast Du ja schon einen Schutz.

    Alles weitere überlege Dir nach Ostern in Ruhe.

    Beste Grüße - Malve

  • Vielen lieben Dank Malve! Die Diagnose hat mich voll überrascht und verängstigt. Bisher war ich noch gar nicht in augenärztlicher Behandlung....

    Es hieß flache Vorderkammer mit hoher Wahrscheinlichkeit eines Glaukomanfalls.... Daher sofort die Tropfen. Aber es wurde gesagt, dass die Augentropfen den Glaukomanfall nicht 100% verhindern können.

    Dir auch frohe Ostertage,

    Brigitta

  • Liebe Brigitta,

    Du wohnst Richtung Ruhrgebiet.

    Ich bin zweimal Netzhaut operiert in der Augenklinik Mülheim an der Ruhr, evangelisches Krankenhaus.

    Mein Vetter und ein Bekannter sind Glaukom und Netzhaut operiert an der Uni Klinik Essen. Alle sehr zufrieden.

    Insofern besorge dir dort eine Zweitmeinung.

    https://augenklinik.uk-essen.de/maintenance.html

    https://evkmh.de/kliniken/augenklinik-muelheim.html

    Pilocarpin auf die Dauer ist sehr unangenehm.

    Die Kliniken arbeiten trotz Corona normal.

    Lg

    Ohne Musik wäre alles nichts. (frei nach Mozart)

  • Hallo Brigitta!

    Willkommen im Forum.

    Diese Tropfen machen mich irre. Abends schmerz oft mein rechtes Auge und ich kann so schlecht im Halbdunkeln sehen, dass ich Angst habe dann Auto zu fahren. Daher wurde ich dann zum Augenklinikum Dortmund überwiesen. Da wurde bei Engwinkelsituation und Funktion von1,0 R/L eine YAG-Iridtomie empfohlen. Meine ambulante Augenärztin hält davon gar nichts. Sie meint, ich solle auf eine cataract OP warten, die Laserlöcher könnten sich verschließen, dass wäre sehr gefährlich.

    Das verstehe ich total. Ich hatte vor vielen Jahren Pilo und für mich war der Alltag damit nicht machbar.

    Die Augenschmerzen treten oft auf unter Pilo, das hängt mit den Augenmuskeln zusammen.

    Ich habe 2004 je Auge eine Iridotomie bekommen, da war ich 31 Jahre alt und die Iridotomien sind bis heute noch offen! sie können zugehen, ja. Aber was hat man denn dann verloren? Dann muss man, schlimmstenfalls, wiederholen.

    Die Iridotomien sind überhaupt nicht schlimm. Das schlimmste dabei ist das Kontaktglas auf dem Auge, was aber nicht schmerzt (man bekommt vorher lokalanästhetische Augentropfen), sondern nur unangenehm ist.

    Was beim Lasern beachtet werden sollte ist, dass das Löchlein so gemacht wird, dass es, wenn die Augen normal geöffnet sind, unter dem Oberlid verschwindet, so dass es also normalerweise vom Oberlid abgedeckt ist.

    Ich würde so ein Lasern nur von einem AA machen lassen dem ich persönlich vertraue und das spüre ich im Gespräch und kann ich durch meine zuvor getätigten Recherchen beurteilen.

    Falls Du mal Symptome eines Glaukomanfalls verspüren solltest, gehe bitte umgehend zu einem AA oder in die Klinik, egal, ob Tag/Nacht/Wochenende/Feiertag!!

    Glaukomanfall - Symptome und Verhaltensregeln - E-H - Glaukom-Forum.net (glaukom-forum.net)


    Viele Grüße

    Sabine

  • Leider wurde der Betrag nicht weiter geführt. Gab es eine weitere Behandlung? Ich habe die gleiche Situation. Druck und Sehnerv ist super, aber anatomisch liegt eine Engwinkelsituation vor mit 21 Grad links und 20,1 Grad rechts.

    Ich lasse den Winkel jährlich per OCT, sowie Druck kontrollieren, ebenso alles weitere durch Augenärztin. Die Gefahr besteht darin das mit zunehmendem Alter die Hornhaut dicker wird und so den Winkel zusätzlich verengen und zum verschluss führen kann.

  • Guten Morgen Angel 76,

    meine Vorderkammer ist extrem flach. Daher musste ich direkt Augentropfen nehmen, da die Gefahr eines Glaukomanfalls direkt so hoch war, wenn die Pupille sich erweitert. Denke daher, dass mein Risiko für einen Glaukomanfall höher war als bei dir.

    Meine Augenärztin wollte auch den Linsenaustausch, jedoch haben 2 Augenkliniken den Eingriff abgelehnt, da ich noch volle Sehstärke und noch keine Alterssichtigkeit beim Lesen habe...

    Sie meinten, dass durch die OP eine deutliche Sehverminderung käme und ich direkt eine Lesebrille bräuchte. Ich bin 46 Jahre alt.

    Ich habe nun im Sommer bis Herbst Iridotomien bekommen. Das fand ich im Gegensatz zu den vielen Berichten hier im Forum sehr unangenehm.

    Habe braune Augen und anscheinend eine dicke Iris und an jedem Auge mussten 2 Termine stattfinden. Das Risiko des Glaukomanfalls soll damit jedoch so gut wie ausgeschlossen sein. Ich hatte ordentlich Angst davor....

    Es ist jedoch auch nicht wie vorher. Ich habe Probleme im Dunkeln mit Licht und meine Augen sind schnell gestresst. Bin jetzt alle 3 Monate zur Kontrolle und werde die Linsen bekommen, sobald erste Anzeichen einer Eintrübung entstehen. Hoffe, dass der Augendruck stabil bleibt....

    Drücke dir die Daumen!!! Wie alt bist du und ab welchen Kammerwinkel sollen die Linsen getauscht werden? LG

    Einmal editiert, zuletzt von Brigitta (27. Januar 2022 um 07:52)

  • Hallo liebe Brigitta,

    Bei mir ist der kammerwinkel auf einem Auge bei 21 und dem anderen bei 20,1 Grad.

    Weisst du deine Werte?

    Ich sehe normal und nutze nur beim Lesen eine Brille und das ganze war nun ein zufallsbefund.