Hallo, ich bin ganz neu hier und noch relativ unerfahren in Sachen Glaukom. Deswegen berichte ich hier gleich noch kurz meine Vorgeschichte, da sie direkt mit meiner Frage (siehe Titel) zusammenhängt.
Letztes Jahr hat mein Augenarzt mich nach einem normalen Kontrolltermin (bin stark kurzsichtig, auf beiden Augen über -12) in die Augenklinik überwiesen, da er meinen Sehnerv auffällig fand. Ich habe mir allerdings nicht viel dabei gedacht, da ich vor 6 Jahren schon mal aus dem gleichen Grund auf Glaukom getestet wurde, damals der Befund aber negativ war.
Inzwischen hatte sich aber wohl einiges getan und es wurde doch ein Normaldruckglaukom festgestellt. Ich tropfe seither täglich Lumigan und hoffe, damit eine Verschlechterung aufhalten zu können. Der Augenarzt hatte also völlig recht und ich bin ihm dankbar, dass er mich auf den Weg zur Diagnose gebracht hat. Seither bin ich allerdings weniger glücklich mit der Betreuung:
Im Entlassungsbrief der Klinik wurde ein Zieldruckwert von 12 festgelegt und eine Gesichtsfeldmessung nach drei Monaten empfohlen. Seither hatte ich zwei Kontrolltermine beim Augenarzt, die wie folgt abliefen: Bei der Begrüßung habe ich das neue Augentropfenrezept von der Sprechstundenhilfe bekommen, dann wurde per Puster der Augendruck gemessen und ich war dann noch gefühlte 1-2 Minuten beim eigentlichen Arzt.
Als ich beim ersten Mal anmerkte, dass sich meine Augen mit den Tropfen deutlich trockener anfühlen, meinte er nur, das sei in meinem Alter normal (bin 47).
Die Druckmessungen waren beim ersten Mal 12 auf beiden Augen, beim zweiten Mal allerdings 13 und 14 - fand er völlig ok.
Hinzu kommt noch, dass man mir in der Klinik in Aussicht gestellt hatte, der Augenarzt würde die Diagnose mit mir besprechen - Fehlanzeige. Die einzige Frage, die er mir bei beiden Besuchen stellte, war, ob ich mit den Tropfen gut zurecht komme.
Insgesamt fühle ich mich komplett als Fließbandpatientin und würde mir gerade im ersten Jahr nach der Diagnose etwas aktivere Unterstützung wünschen, zumindest aber eine Gesichtsfelduntersuchung. Ich habe sowieso schon von Kindheit an eine Sehschwäche auf dem linken Auge - ich sehe mit dem linken Auge nur ca. 30 % und verlasse mich stark auf das rechte Auge, das zu allem Überfluss stärker vom Glaukom betroffen ist. Auf jeden Fall würde ich gerne jegliche weitere Verluste in meinem Gesichtfeld so gering wie möglich halten.
Ach ja, und dann war da noch das Brillenrezept ... Zum Glück war ich schlau genug, die Optikerin vor dem Bestellen meiner sauteuren neuen Gleichtsichtbrille zu fragen, ob man für eine Gleitsichtbrille nicht eigentlich zwei Dioptrienwerte pro Linse benötigt - auf dem Rezept stand jeweils nur einer und ich hätte da potenziell einen sehr teuren Fehlkauf machen können.
Meine Fragen wäre nun also: Bin ich überempfindlich oder sollte ich mir einen anderen Augenarzt suchen?
Und wie wichtig ist der Zieldruckwert - muss ich mir Sorgen machen, wenn ich trotz fleißigen Tropfens darüber liege?
Danke im Voraus