Eine neuer Glaukompatient

  • Hallo allerseits, ich bin auch neu hier. Habe mich schon bei 2 anderen Threads vorgestellt. Ich hab die Diagnose primäres Offenwinkelglaukom seit Januar und bin 50 Jahre alt.

    Bin mit der Diagnose noch etwas überfordert. Habe noch keine Gesichtsfeldausfälle und einen Visus von 0.8. Die Augen wurden jetzt gelasert, aber einen aussagekräftigen Therapiebefund kann man wohl erst in einen viertel Jahr sagen.

    Ich habe seit Mitte 20 eine generalisierte Angststörung und meine das könnte der eigentliche Grund für das Glaukom sein.

    Ich habe auch Angst vor den Herz-kreislauferkrankungen, die oftmals bei einem primären Offenwinkelglaukom vorliegen. Wie gesagt bin momentan noch ziemlich überfordert mit allem und freue mich hier Hilfe und Unterstützung zu finden.

    Herzliche Grüße Heike

  • Hallo Heike,

    ein POWGlaukom hat keine ursãchliche Verbindung mit einer Angststörung und ist i.d.R. auch unabhängig von Herz und Kreislauferkrankungen.

    Die Hauptursache ist einfach das fortgeschrittene Alter und/oder eine genetische Disposition.

    Manche Forschungen deuten in einigen Fällen auch auf eine autoimmune Reaktion.

    2 Mal editiert, zuletzt von Parchita (6. März 2021 um 17:50)

  • Hallo Parchita, erstmal vielen lieben Dank für deine Antwort. Das hört sich schonmal gut an. Eine genetische Disposition kann ich leider nicht sehr weit nachverfolgen. Meine Eltern haben es beide nicht.

    Und meine Großeltern kenne ich leider nicht mehr. Alle bis auf den Vater meiner Mutter, sind zeitig verstorben, er selbst hatte allerdings nix.

    Ich bin ein sehr aktiver Mensch, mit Vollzeitjob, Sport und Sauna, gesunder Ernährung usw. Und ich hoffe, dass nach dem ersten Schock auch wieder ein normales Leben möglich sein wird.

    Erstmal stand die Welt Kopf.

  • das kann leicht einige Generationen überspringen aber es gibt regelrechte Glaukomfamilien und sogar ganze Stämme oder abgeschiedene Dörfer, wo sehr viele Einwohner Glaukom haben.

    Ich weiss in meiner Familie von 4 Generationen mit Glaukom aber auch nur deshalb, weil meine betroffenen Vorfahren allesamt sehr alt geworden sind.

    Du solltest die Diagnose positiv sehen: Du bist rechtzeitig gefunden worden und dieses Glück haben viele Betroffene nicht.

    Heutzutage gibt es sehr viele medikamentöse und operative Möglichkeiten, ein Fortschreiten der Krankheit zu verhindern und in einen Zustand der Remission zu bringen.

    Du bist gefunden, Du bist in Behandlung und Du hast noch keine Gesichtsfeldausfälle also rundum POSITIV...

    Man gewöhnt sich daran und Du wirst sehen, in einigen Monaten, sieht die Welt schon wieder besser aus.....

    Ein Glaukom ist nicht tödlich, lässt sich sehr gut behandeln und nur noch sehr wenige Menschen in den entwickelten Ländern erblinden dadurch ....also Kopf hoch

    :girlshuepfend:

  • Liebe Heike,

    ich kann gut verstehen, dass dich die Diagnose erstmal sehr schockiert hat. Das ging mir auch so.

    Ich finde, das darf auch total sein. Solche Gefühle entstehen einfach. Die kommen und gehen. Keiner ist 24/7 schockiert. Vielleicht kannst du ja die Pausen dazwischen nutzen, um dich noch etwas mehr einzulesen. Wissen ist ja ein Stück weit Kontrollgefühl. Zumindest ist das die Strategie bei mir, obwohl die Pausen zum Lesen (noch) recht kurz sind. Das wird schon :)

    Ich finde das Forum total toll, um schlauer zu werden, sich beruhigen zu lassen und Fragen zu stellen. Du bist nicht allein, das ist doch schon mal was!

    Du bist gefunden, Du bist in Behandlung und Du hast noch keine Gesichtsfeldausfälle also rundum POSITIV...

    Hast du eine Idee, was dir gerade helfen würde, entspannter damit umgehen zu können? Hast du bestimmte Fragen?

    Ganz liebe Grüße <3

    For those about to rock - We salute you!

  • Heike, ich schätze mal, den meisten hier ging es am Anfang wie dir: Zunächst der große Schock. Aber nach einigen Wochen sieht die Welt wieder besser aus. Wenn wir in Behandlung sind und dranbleiben, kann man heute das Glaukom recht gut in den Griff bekommen und muss normalerweise keine Angst haben, zu erblinden.

    Glaukom mit Gesichtsfeldausfällen, Trabekulotomie an beiden Augen (04/11 + 08/11), vor Katarakt-OP (11/21) stark kurzsichtig.

  • Hallo ihr Lieben,

    ich danke euch für die mutmachenden Worte. Fragen hab ich noch ziemlich viele, ich kann sie noch gar nicht zuordnen. Auch, weil ich noch sehr viel Angst vor den Antworten habe.

    Deshalb werde ich nach und nach fragen, um meine Angst nicht wieder überhand nehmen zu lassen.

    Ich habe mich immer gesund gefühlt und ehrlich gesagt, tue ich das auch jetzt noch, da ich ja eigentlich so gar keine Beschwerden habe.

    Viele kleine Beschwerden, auch mal Kopfschmerzen habe ich immer mit den Wechseljahren in Verbindung gebracht oder dem täglichen Arbeiten am PC.

    Und nun hör ich so extrem in meinen Körper rein. Bei jedem piepen im Ohr oder beim kleinsten Kopfschmerz denke ich, jetzt verschlimmert sich das Glaukom.

    Na ich hoffe sehr, daß irgendwann wieder Normalität einkehrt. Im April fahre ich zur Reha, aufgrund meiner Angsterkrankung, sie kommt wahrscheinlich genau richtig mit dieser Diagnose.

    Ich freue mich auf alle Fälle sehr, hier Menschen gefunden zu haben, die auch betroffen sind und mit denen man sich austauschen kann und die einen verstehen.

    Ganz liebe Grüße Heike

  • Hallo Heike!

    Willkommen im Forum.

    Ich habe Dir mal ein eigenes Thema für Dich erstellt.

    Zumal ich eine generalisierte Angststörung habe und nun irgendwie total durcheinander bin. Auch wegen der noch möglichen Zusatzerkrankungen.

    Wenn Du da eh schon mit Ängsten behaftet bist, dann google mal lieber nicht so viel. Das tut Dir sicher nicht so gut!

    Es heißt ja das Arteriosklerose oder Herz-Kreislaufschwäche oftmals ein Auslöser für das Glaukom ist. Mein Augendruck war als die Entzündung im rechten Auge war bei 21... dann immer so bei 17/18 ... jetzt wurden die Augen gelasert (SLT) und da war der Augendruck auch schon mal bei 13/14 ...

    Du schreibst von einem POWG (primären Offenwinkelglaukom).

    Dein am höchsten, ohne Therapie, gemessener AID war 21?

    Wurde ein Grund für die Lederhautentzündung genannt?

    Hast Du nichts getropft, bzw. wie sehr sind denn die Sehnerven geschädigt? Warum wurde gleich gelasert?

    Hast Du Blutdruckprobleme? Nimmst Du Medis? Hast Du andere Erkrankungen?

    Der Arzt sagte mir, dass man erst nach einem viertel Jahr sagen kann ob das Lasern gewirkt hat. Das heißt für mich nun abwarten. Was ich allerdings sagen kann ist, ich hatte vorher immer mal ganz leichte Kopfschmerzen, die sind nach dem Lasern weg.

    Das ist richtig, dass das bis zu 3 Monaten gehen kann.

    Wichtig ist, dass Du nicht zu viel googelst, wenn Du eh schon eine Angststörung hast.

    Wichtig ist, dass Du nun von Deiner Erkrankung weißt. Für mich gibt es da schon noch offene Fragen (siehe oben).

    Viele Grüße

    Sabine

  • Vielen Dank liebe Sabine! So richtig viele Antworten habe ich noch gar nicht. Ein Grund für die Lederhautentzündung wurde nicht gesagt und ja der AID war da bei 21. Und getropft wurde noch nicht. Und die Sehnerven, tja vielleicht 40 Prozent.

    Blutdruck war immer etwas unter normal aber nicht erheblich, durch die Angst ging er Mal bis 130 aber das ist ja auch nicht wirklich hoch. Nehme auch keine Medikamente.

    Will morgen auch mal zu meiner Hausärztin und da Mal alles andere abchecken lassen. Warum gleich gelasert würde weiß ich nicht. Irgendwas war wohl schon erniedrigt, aber bei den vielen Untersuchungen weiß ich nicht mehr was es war.

  • Hallo Heike!

    Und die Sehnerven, tja vielleicht 40 Prozent

    Du schreibst, dass Du keine Gesichtsfeldausfälle hast, dann können die nicht zu 40% geschädigt sein. Bitte lass Dir erklären, wie da die Situation ist!

    Wurde da auch mal ein OCT gemacht oder ein HRT?

    Will morgen auch mal zu meiner Hausärztin und da Mal alles andere abchecken lassen.

    Was meinst Du mit "alles" checken lassen?

    Warum gleich gelasert würde weiß ich nicht. Irgendwas war wohl schon erniedrigt, aber bei den vielen Untersuchungen weiß ich nicht mehr was es war.

    Auch hier würde ich noch mal nachhaken.


    Viele Grüße

    Sabine

  • Liebe Sabine,

    danke für die Antwort, ja ein OCT wurde gemacht, dann das wo man die Adern im Auge sieht und das wo man die Druckschwankungen im Auge erkennt.

    Von meiner Hausärztin möchte ich gerne eine Überweisung zum Kardiologen und Mal ein 24 h EKG machen lassen.

    Am Dienstag muss ich wieder hin, wenn ich da den Prof. erwische frage ich ihn gleich.

    Viele Grüße Heike

  • Hallo Heike,

    es ist wirklich schwer, den Grad Deiner Glaukomerkrankung einzuschätzen.

    Ich kenne keine Einteilung des Schweregrades nach Prozenten.

    Weder durch Beurteilung des Augenarztes an der Spaltlampe, noch nach dem OCT noch nach dem Gesichtsfeld.

    An der Spaltlampe kann der Arzt quantitativ nur die Tiefe der Sehnervenexcavation angeben, alles anderen glaukomverdächtigen Veränderungen werden nur verbal beschrieben.

    Im OCT wird im Erstbefund nur festgestellt, ob die retinale Nervenfaserschicht in ihrer Dicke von den Durchschnittswerten altersgleicher gesunder Personen abweicht.

    Das OCT wird dann vor allem genutzt, um Veränderungen zu erfassen und zu sehen, ob das Glaukom fortschreitet.

    Ich habe noch nie gelesen, daß ein prozentualer Wert der Sehnervenschädigung aus dem OCT abgelesen werden kann.

    Mit der Gesichtsfelduntersuchung wird der Verlust des Sehvermögens im Vergleich zu gesunden Personen ermittelt und danach der Grad der Glaukomschädigung in gering, mittel und hoch eingeteilt.

    Also nirgens eine Einteilung nach Prozenten.

    Ich denke wirklich, es bleibt Dir nicht erspart, Dich mit Deinen Befunden auseinanderzusetzen.

    Am besten besorgst Du Dir das Buch von Ilse Strempel "Keine Angst vor grünem Star". Da erfährst Du wirklich alles wissenswerte.

    Dann besorgst Du Dir mal Kopien von allen Befunden und versuchst so langsam dahinterzukommen, was überhaupt bei Dir vorliegt.

    Erst dann wird es möglich sein, mit Dir über Glaukom in sinnvoller Weise zu sprechen.

    Einfacher Trost wird Dir immer nur kurzzeitig Erleichterung verschaffen, bedenke auch, daß hier im Forum überwiegend Menschen sind, die selber meist sehr schwer von der Erkrankung betroffen sind.

    Viele Grüße - Malve

  • Hallo Malve!

    Ich kenne keine Einteilung des Schweregrades nach Prozenten.

    Ich habe noch nie gelesen, daß ein prozentualer Wert der Sehnervenschädigung aus dem OCT abgelesen werden kann.

    Also nirgens eine Einteilung nach Prozenten.

    Eine offizielle Einteilung gibt es auch nicht, das hatte ja auch niemand behauptet!

    Viele Ärzte und Professoren sagen aber immer wieder, dass ein Gesichtsfeldausfall erst nachzuweisen ist, wenn zwischen 30 und 40% Schädigung an den Sehnerven vorliegt.
    Da hier noch kein GF-Ausfälle vorhanden sind, ist es wichtig zu erfragen, wie große die Schädigung ist!


    Am Dienstag muss ich wieder hin, wenn ich da den Prof. erwische frage ich ihn gleich.

    Lass Dich einfach aufklären wie der aktuelle Stand ist, damit Du das auch für Dich einschätzen kannst und auch verstehen lernst, so dass Du Deine Ängste auch beseitigen kannst.

    Von meiner Hausärztin möchte ich gerne eine Überweisung zum Kardiologen und Mal ein 24 h EKG machen lassen.

    Du kannst ja mal fragen, ob Du die bekommst. Kardiologentermine sind - in der Regel- sowieso nicht kurzfristig zu bekommen.


    Viele Grüße

    Sabine

  • Hallo Malve,

    die 40% habe ich selbst geschätzt, anhand des Bildes vom OCT. Das Buch ist vorgestern angekommen so dass ich bereits angefangen habe zu lesen.

    Ich sagte ja, die Diagnose ist ganz frisch und ich kann noch nicht alle Fragen beantworten. Ich war so geschockt, dass ich nicht in der Lage war über Befunde nachzufragen.

    Wollte gerne erstmal Kontakt mit Betroffenen und habe mich wirklich über die mutmachenden Worte hier gefreut.

    Viele Grüße Heike

    Einmal editiert, zuletzt von Heike 70 (7. März 2021 um 18:33)

  • Ein Gerät für 24-Stunden-Blutdruckmessung hat mein Hausarzt. Danach könntest du mal fragen, auch ohne Termin beim Kardiologen.

    Glaukom mit Gesichtsfeldausfällen, Trabekulotomie an beiden Augen (04/11 + 08/11), vor Katarakt-OP (11/21) stark kurzsichtig.