Perimetrie-ungewöhnliche Piepstöne und Kinnauflage fährt zurück

  • Hallo,

    lange ist es her, dass ich mich hier im Forum gerührt habe, aber ich habe oft mitgelesen.

    Dank Eurer Hilfe und Unterstützung habe ich die Erstdiagnose im Jahr 2019 besser einordnen können. Mittlerweile bin ich auch bei einem guten niedergelassenen Augenarzt und regelmäßig in der Augenklinik in Tübingen unter Kontrolle.

    Die zuerst verordnete Tropftherapie wurde nach dem stationären Aufenthalt in Tübingen im November 2019 sofort beendet und sowohl Gesichtsfeld, Augendruck und OCT zeigen bisher gute und stabile Werte an.

    Es steht nun der Verdacht auf ein Normaldruckglaukom im Raum. Durch die gute ambulante und stationäre Anbindung bin ich gelassener und vertraue den Ärzten.

    Gestern war ich mal wieder beim Vierteljahres-Check beim niedergelassenen Augenarzt. Der Augendruck war mit 18 und 16 für ihn und mich zufriedenstellend. Allerdings hat mich das Perimetrie-Gerät verunsichert. Vielleicht hatte Jemand von Euch ausch schon solche "Erscheinungen".

    Das Gerät begann "normal wie immer" mit seiner Tätigkeit. Nach wenigen Minuten fuhr plötzlich die Kinnauflage nach unten weg. Ich presste daher meine Stirn gegen die Auflage um den Kopf weiter zu fixieren. Die Lichtpunkte liefen ganz normal weiter. Insgesamt 3 oder 4x hat das Gerät während der Untersuchung 3malig hintereinander gepiepst.

    Ich hatte dasselbe Problem mit der Kinnauflage in der Praxis schon mal vor 1 1/2 Jahren. Die Untersuchungen danach liefen ohne Komplikationen durch.

    Der Augenarzt kann sich das Runterfahren der Kinnauflage auch nicht erklären. Er meinte, er hätte gestern früh selbst ein Gesichtsfeld bei sich durchgeführt und da lief das Gerät ohne Probleme. Auch die Gesichtsfelduntersuchung war in Ordnung und er sah keine technischen Probleme in der Auswertung. Das mit dem Piepsen hab ich vergessen zu erwähnen.

    Kennt Jemand das Problem? Vielleicht verursache ich unabsichtlich das Runterfahren und das Gepiepse?

    Ich danke Euch für Eure Antworten. Passt gut auf euch auf und bleibt gesund.

    Liebe Grüße

    Trauminsel

  • Schön, wenn alles stabil ist!

    Das dreimalige Piepsen kenne ich dann, wenn man lang auf den Knopf drückt, weil man eine Pause braucht.

    Glaukom mit Gesichtsfeldausfällen, Trabekulotomie an beiden Augen (04/11 + 08/11), vor Katarakt-OP (11/21) stark kurzsichtig.

  • Hallo Trauminsel.

    Erstmal Gratulation Zum guten Druck und zum guten Gesichtsfeld.

    So ein Phänomen mit der runterfahrenden Kinnstütze und komischen Piepsgeräuschen hatte ich noch nie, aber ich stehe mit der Perimetrie ziemlich auf Kriegsfuß.

    Ich habe mir mal deine früheren Beiträge durchgelesen und konnte viele Parallelen zu mir feststellen.

    Zum Beispiel hattest du 2019 einen scheinbaren Defekt im Gesichtsfeld.

    Sehe ich das richtig, dass sich der nicht bestätigt hat?

    Auch schriebst du, dass du diesen scheinbaren Gesichtsfelddefekt mit deiner Alterssichtigkeit in Verbindung gebracht hast.

    Hat sich das mittlerweile bestätigt?

    Ich hatte im November nämlich auch erstmals links einen Gesichtsfelddefekt links mit einem MD Wert von 4, irgendwas.

    Ich hege auch den Verdacht, dass das, zumindest teilweise, meiner Alterssichtigkeit zuzuschreiben ist.

    Ich weise zwar immer ausdrücklich darauf hin, dass ich ein entsprechendes

    Korrekturglas benötige, jedoch wird dann ruck-zuck ein Glas eingeworfen und es geht schon los. Es wird überhaupt nicht geprüft, ob das Glas für mich passend ist. Meine Vermutung ist, dass das Glas bei der letzten Untersuchung einfach zu schwach war und ich deshalb scheinbare Ausfälle im Gesichtsfeld hatte.

    Wenn dein Augenarzt gesagt hat, dass das Runterfahren der Kinnstütze keine

    Auswirkung auf die Untersuchung hatte, würde ich dem zunächst vertrauen. Die Hauptsache ist ja, dass du ausreichend Lichtpunkte erkannt hast. Ich würde deshalb darauf vertrauen, dass trotz der technischen Störungen dein Gesichtsfeld in Ordnung war.

    Einmal editiert, zuletzt von Tanjalein (2. Februar 2021 um 13:49)

  • Hallo Trauminsel,

    also das mit der 'mobilen' Kinnstütze kann ich mir nur als mechanisches Problem am Gerät vorstellen: irgendwas nicht richtig eingerastet und macht sich durch Druck, Erwärmung oder was auch immer selbständig.

    Auf jeden Fall aber hast Du super reagiert, wenn die Messung trotzdem valide war!

    Aber vielleicht hat das Gerät da ja eine Kontrolle eingebaut, ob der Proband noch wach ist :grinsgrün:

    Pieptöne dahingegen, die so ungewohnt waren, dass sie mich verunsichert haben, hatte ich beim GF auch schon.

    Sinnigerweise war das bei dem einzigen GF, das bei mir jemals Defekte zeigte. Die waren beidseits und merkwürdig. Beim nächsten GF waren sie wieder weg.

    Ich weiß nicht, ob das Gerät eine Störung hatte, oder ob ich, verunsichert durch die ungewohnten Töne, nicht richtig bei der Sache war. Auch mein damaliger AA hatte keine Erklärung; jedenfalls keine, die er mir mitgeteilt hätte. :zwinkern:

    Zum Glück hatten diese technischen Probleme bei Dir ja keine Auswirkungen auf das Ergebnis.

    Ich habe mir inzwischen angewöhnt, die Ohren während des GF auf Durchzug zu stellen: Piepen, Rumpeln und was sonst noch das Ding so von sich gibt, ignoriere ich einfach.

    Soweit ich das oben lese, hängst Du was die Diagnose angeht irgendwie immer noch in der Luft.

    Im Moment brauchst Du nicht zu tropfen, bist aber trotzdem in engmaschiger Kontrolle - verstehe ich das richtig?

    LG

    Chanceline

  • Hallo an Alle,

    lieben Dank für eure Antworten!

    Schön, wenn alles stabil ist!

    Das dreimalige Piepsen kenne ich dann, wenn man lang auf den Knopf drückt, weil man eine Pause braucht.

    Liebe DiaDa!

    Bei der Perimetrie kann man eine Pause herbeiführen? Das wusste ich gar nicht. Ich muss zwischendurch immer zwinkern und dann gehen so 1-3 Lichtpunkte unbeachtet an mir vorbei, bis ich wieder scharf sehe. Aber da ja die Lichtpunkte wiederholt werden, hatte ich das bisher so hingenommen. Aber Pause aktiv "verlangen" wäre wirklich ne tolle Sache.

    Liebe Grüße :winken4:

    Liebe Tanjalein, bei mir lief es am Anfang im Jahr 2019 über Monate bei zwei Augenärzten richtig richtig schief.

    Die Untersuchungen und Ergebnisse waren bei mir einfach nur Schrott und der Behandlungsbeginn mit den Tropfen unnötig. Ich wurde erst im November 2019 in der Augenklinik in Tübingen nach mehr als 1/2 Jahr richtig diagnostiziert und danach fand ich endlich einen niedergelassenen Augenarzt, der Ahnung vom Glaukom hat.

    Der überschaubare Defekt im Gesichtsfeld hat bei mir nichts mit der Altersweitsichtigkeit zu tun. Der ist definitiv vom Schaden am Sehnerv. Aber der damals von mir beschriebene "riesige" Defekt im Gesichtsfeld war schlichtweg fachliches Versagen der Arztpraxis bei der Untersuchung und ist tatsächlich überhaupt nicht dramatisch - zum Glück.

    Grundsätzlich hab ich persönlich die Erfahrung gemacht, dass es wichtig ist, bei der Perimetrie entweder mit der eigenen Brille oder mit am Gerät korrekt eingestellten Werte, die Untersuchung zu machen. Und, was mir letztes Mal in Tübingen passierte, das Glas muss groß genug sein. Ich hatte meine kleine Ersatzbrille auf (wegen der Maske) und sah wegen dem Gestellrahmen im oberen Teil nicht alle Lichtpunkte.

    Ich "arbeite" im Alltag mit mehreren Brillenstärken weil ich keine Gleitsichtbrille mag. Und ich tu mir mit der Fernbrille, die zum Autofahren optimal ist, bei der Perimetrie ziemlich schwer. Mit meiner PC-Brille funktioniert es deutlich besser, weil die eben auf das nähre Sehen eingestellt ist.

    Vielleicht kannst du bei der nächsten Untersuchung mit deiner eigenen Brille den Test machen? In Tübingen hatten sie mir das angeboten.

    Ich wünsch dir in Zukunft bessere Perimetrien!!! :thumbup::thumbup:

    Liebe Chanceline,

    die Idee mit dem Einschlafsensor ist spaßig :megalaugh:

    Begeistert war der AA nicht. weil das Anpressen mit der Stirn während der Untersuchung nicht so optimal ist. Aber ich vermute eher, dass ich dabei die Luft angehalten habe und da verkrampft man ja irgendwann.

    Ich fühle mich tatsächlich sowohl in Tübingen (alle 7 Monate) und alle 3 Monate beim niedergelassenen AA gut aufgehoben und bin deutlich entspannter als am Anfang der Diagnose.

    Die AA sagen, dass sie aufgrund meiner durchgängig normalen Drücke und den Sehnervdeffekten mit kleinem Gesichtsfeldausfällen davon ausgehen, dass ich ein Normaldruckglaukom haben könnte. Aber das würde sich erst nach mindestens 3 Kontrollterminen im OCT (in Tübingen) sicher nachweisen lassen. Daher momentan immer noch V. a. und die engmaschigen Kontrollen um eben nichts zu versäumen und schnell reagieren zu können.

    Grundsätzlich steht immer noch ein angeborerer Sehnervdeffekt im Raum. Aber das ändere an der Behandlungsweise nichts, sagten die AA.

    Momentan bin ich happy, dass ich keine Tropfen brauche und die Befunde stabil bleiben. Ich soll mich an die allgemeinen Ratschläge bezüglich Trinken, Salzreicher essen, Sport, Koffein.... halten, die fürs Normaldruckglaukom gelten. Das mach ich jetzt tapfer und hoffe, dass alles so bleibt.

    Liebe Grüße :)

  • Trauminsel, in der Augenklinik Tübingen werde ich sogar normalerweise darauf hingewiesen, dass man durch langes Drücken des Knopfes pausiert. Ich zwinkere zwar meist kurz zwischen den Klackern, aber wegen meiner trockenen Augen muss ich dennoch manchmal dazwischen kräftig blinzeln.

    In den letzten Jahren habe ich für das Gesichtsfeld Kontaktlinsen benutzt, wegen leichter Alterssichtigkeit etwas abgeschwächte, damit sie für die Nähe gepasst haben. Das hät deutlich besser geklappt als mit den Gläschen und mit Mundschutz beschlägt nichts.

    Glaukom mit Gesichtsfeldausfällen, Trabekulotomie an beiden Augen (04/11 + 08/11), vor Katarakt-OP (11/21) stark kurzsichtig.

  • DiaDa, die haben mir das leider nicht gesagt in Tübingen, aber jetzt bin ich dank dir schlauer und mach das jetzt immer so:check:

    Ich hab gar keine Kontaktlinsen mehr. Und mich gruseln die Dinger ziemlich :girlnein: und so einfach raus- und reinmachen krieg ich nicht hin :Schock:

    Lässt du dich auch in Tübingen operieren?

  • Trauminsel, ich hoffe, in nächster Zeit muss ich mich nicht mehr operieren lassen. :oP

    Aber ja, ich wurde dort operiert. 2011 die Trabekulotomie und letzten November Katarakt.

    Ich bin seit ca. 13 Jahren regelmäßig alle 6-9 Monate dort zur Glaukomsprechstunde. und seitdem ist mein (miserables) Gesichtsfeld stabil.

    Glaukom mit Gesichtsfeldausfällen, Trabekulotomie an beiden Augen (04/11 + 08/11), vor Katarakt-OP (11/21) stark kurzsichtig.

  • DiaDa, ich drück dir die Daumen, dass deine Äuglein stabil bleiben :thumbup:

    Ich fühl mich in Tübingen bislang auch sehr gut betreut. Und wenn ich von deiner langjährigen Erfahrung lese, bin ich froh, dort auch behandelt zu werden.

  • Liebe Trauminsel,

    ich will nicht nerven, aber ich habe doch nochmal eine Verständnisfrage:

    Du schriebst, dass im September 2019 die mittigen Gesichtsfeldausfälle erstmals festgestellt wurden. Du hattest diese beiden Gesichtsfelder angehängt und dort sah man MD Werte von rechts -3 und links -4. Gleichzeitig hattest du mitgeteilt, dass 4 Monate zuvor noch keinerlei Ausfälle im Gesichtsfeld bestanden hätten.

    Das bedeutet doch dann, dass sich in diesen vier Monaten eine Verschlechterung eingestellt hat, oder? Oder ist das so zu verstehen, dass du diese mittigen Gesichtsfeldausfälle, wenn auch sehr leicht, bereits vier Monate vor der Untersuchung im September 2019 hattest und diese lediglich nicht detektiert wurden?

    Sorry, wenn ich so neugierig nachfrage, aber ich bin ja momentan in einer ähnlichen Situation, nämlich dass ich plötzlich linksseitig Gesichtsfeldausfälle haben soll bei einem MD Wert von -4,2. Ich frage mich nun, ob das den Tatsachen entspricht oder lediglich den Umständen der Untersuchung geschuldet ist.

    Einmal editiert, zuletzt von Tanjalein (4. Februar 2021 um 14:50)

  • Liebe Trauminsel,

    ich will nicht nerven, aber ich habe doch nochmal eine Verständnisfrage:

    Du schriebst, dass im September 2019 die mittigen Gesichtsfeldausfälle erstmals festgestellt wurden. Du hattest diese beiden Gesichtsfelder angehängt und dort sah man MD Werte von rechts -3 und links -4. Gleichzeitig hattest du mitgeteilt, dass 4 Monate zuvor noch keinerlei Ausfälle im Gesichtsfeld bestanden hätten.

    Das bedeutet doch dann, dass sich in diesen vier Monaten eine Verschlechterung eingestellt hat, oder? Oder ist das so zu verstehen, dass du diese mittigen Gesichtsfeldausfälle, wenn auch sehr leicht, bereits vier Monate vor der Untersuchung im September 2019 hattest und diese lediglich nicht detektiert wurden?

    Sorry, wenn ich so neugierig nachfrage, aber ich bin ja momentan in einer ähnlichen Situation, nämlich dass ich plötzlich linksseitig Gesichtsfeldausfälle haben soll bei einem MD Wert von -4,2. Ich frage mich nun, ob das den Tatsachen entspricht oder lediglich den Umständen der Untersuchung geschuldet ist.

    Hallo Trauminsel,

    du nervst doch nicht. Es war bei mir im ersten halben Jahr nach der Diagnosestellung auch sehr kompliziert und ich hatte mit gleich 2 Niedergelassenen ziemlich Pech.

    Im September 2019 wurde bei mir eine Perimetrie bei der 2. Praxis durchgeführt, die fachlich miserabel war. Zum einen hatte die Helferin das Gerät noch nie zuvor bedient und stellte das Programm "Glaukom" nicht ein.

    Zum Anderen fand die Perimetrie ohne Brille und ohne Korrekturgläser am Gerät statt. Und das bei (-7,75 und -8,75). Ich konnte also den Test nicht korrekt durchführen, weil ich einfach die Punkte nicht erkennen konnte. Ich sagte das damals der Helferin und anschließend der AA. Aber Beide interessierte es nicht, DAS müsse so ablaufen. Stattdessen schickte mich die AA mit den Worten "Ihr Gesichtsfeld hat sich massiv verschlechtert" mit einer Überweisung in die Augenklinik weg.

    Beim nächsten Gesichtsfeld in der Augenklinik Tübingen im November 2019 wurde die Untersuchung dann unter besseren Bedingungen (Glaukom-Programm und mit der eigenen Brille) durchgführt und das Gesichtsfeld war bis auf kleinere Ausfälle völlig in Ordnung (0.8 und 0.9).

    Die Werte vom September 2019 zeigten somit nicht ein vermeintlich schlechtes Gesichtsfeld, das in Voruntersuchungen nicht erkannt wurde. Es lag schlichtweg an fachlicher Unfähigkeit in der niedergelassenen Praxis im September 2019. In den Voruntersuchungen (zwischen 2016 und 2019) in der 1. Praxis, waren die Werte bei den Perimetrien immer ungefähr im Bereich der Messungen in Tübingen.

    Liebe Grüße :blume:

  • Ach so! Jetzt verstehe ich das; vielen Dank für die nochmaligen Erläuterungen.

    Jetzt hoffe ich mal, dass bei mir diese -4 auch auf Unregelmäßigkeiten bei der Durchführung der Perimetrie ( zu schwaches Korrekturglas) zurück zu führen sind.

    Ansonsten müsste ich mir wohl echt ein paar Gedanken machen =(

  • Tanjalein, ich drück dir die Daumen! Wann hast denn das nächste Mal Perimetrie? Ich hoffe, du musst nicht all zu lange darauf warten :trösten

    Schönen Abend :winken4:

  • Dankeschön!

    Ich bin am 26.2. wieder fällig.

    Da soll dann eine Frequenz Doppler Perimetrie (oder wie das genau heißt) gemacht werden.

    Ich hatte den Eindruck, die AÄ hatte auch ihre Zweifel, dass mein Gesichtsfeld wirklich valide war.