Hallo zusammen,
ich verfolge schon länger Beiträge in diesem sehr hilfreichen Forum, bin nun allerdings an einem Punkt, an dem ich extrem verunsichert bin und Ratschläge von euch gebrauchen könnte und ggf. sogar jemanden finde, der sich in einer ähnlichen Situation befindet.
Also erstmal kurz zu mir und meinem Glaukom:
ich heiße Oliver, 31 Jahre und habe ein Pigmentdispersionsglaukom (Erstdiagnose Mitte 2018).
Bei Erkennung wurde direkt eine mehrtägige Tensionsanalyse gemacht und die ersten eineinhalb Jahre ging auch alles gut mit Tropftherapie
(2x Dorzolamid, 1x Latanoprost).
Also bei den 3-monatigen Kontrollen bei meiner damaligen AÄ war der Druck eigentlich immer zwischen 17 und 20.
Seit Frühjahr diesen Jahres etwa ging es los mit den Problemen: Es haben sich einseitig Sehstörungen eingestellt durch glaukombedingte Gefäß"verschlängelungen" im rechten Auge, weswegen zunächst die Therapie intensiviert wurde mit zunächst Azopt und dann Brimonidin, welche ich mittlerweile beide nicht mehr vertrage (allergische Reaktion).
Seit Sommer etwa kam es immer häufiger vor, dass ich nach Belastung, also Sport etc. Halos um Lichtquellen wahrgenommen habe, was darauf schließen lässt, dass der Druck dann immer sehr hoch war, konkret wurde er nach Belastung aber noch nie gemessen.
Zunächst war ich dann im AK Altona in Hamburg, welche eine CPC durchführen wollten, nach Absprache mit meiner AÄ habe ich mich jedoch dagegen entschlossen, da ich schon mehrfach gelesen habe, dass dies eher eine Laserung der letzten Wahl ist. Deswegen wollten wir es erstmal mit einer SLT versuchen.
Meine AÄ ist dann in Mutterschutz gegangen und ihre Vertretung (also mein neuer AA) hat die SLT am rechten Auge am 02.11. diesen Jahres dann durchgeführt.
Der Druck einen Tag später war mit voller Tropftherapie noch 21, aber wir wollten abwarten wie er sich die nächsten Wochen entwickelt.
Nun war ich letzten Donnerstag (19.11.) nochmal beim AA und der Druck lag bei 28/35 (35 auf dem gelaserten rechten Auge). 1 Std nach Glaupax-Gabe war er bei 37, weswegen ich dann direkt notfallmäßig ins UKE eingewiesen wurde und dort 3 Tage stationär zur erneuten Tensionsanalyse geblieben bin.
Meine Tropftherapie wurde umgestellt auf
2x Cosopt
1x Lumigan
und somit wurde ich immerhin mit einem Druck von 18/18 wieder entlassen. Jedoch meinten die Ärzte, dass sie mir dringend eine chirurgische OP empfehlen würden und zwar die tiefe Sklerektomie. Dafür wurde jetzt auch schon direkt ein Termin Mitte Dezember vereinbart.
Jetzt bin ich seitdem sehr überfordert und lese praktisch nur noch Erfahrungsberichte über die TS und was alles schief gehen kann. Vor allem verunsichert mich, dass Patienten in jungem Alter eher zur Narbenbildung neigen und der Effekt der OP somit wohl nicht so lange halten wird, wie bei älteren. Außerdem habe ich Angst, einmal eine OP gemacht zu haben und dann sozusagen "in der Mühle" drin zu sein, dass quasi immer wieder nachgeschnippelt werden muss. Ich hoffe, dass ich hier jemanden finde, der vielleicht in einer ganz ähnlichen Situation steckt oder sowas schonmal durchgemacht hat und mir ein paar Tipps geben kann.
Mein AA ist zur Zeit nicht erreichbar, ich werde dies auch noch mit ihm absprechen, allerdings war er eher der Auffassung, noch nicht zu operieren und es zunächst mit SLT und dann mit einer YAG-Iridotomie zu versuchen. SLT hat ja aber bekanntlich nicht geklappt und zur Iridotomie meinten die im UKE, dass das Problem bei mir nicht der Wasserfluss zwischen Linse und Iris sei, sondern die verstopfenden Pigmentablagerungen, eine Iridotomie somit keinen Sinn ergeben würde.
kurz noch zum Zustand meiner Augen: die Ärzte meinten, die Sehnerven sehen für meine Diagnose mit wohl häufigen Druckspitzen noch überraschend gut aus mit anfänglichen Schäden, wobei rechts einen etwas größeren Schaden hat als links.
Rechts sehe ich seit den Gefäßstörungen, die ich erwähnt habe, subjektiv etwas schlechter, Visus ist trotzdem auf beiden Augen bei 1,0.
Meine Frage wäre also konkret, ob ihr mir die TS in meinem jungen Alter empfehlen würdet und wenn nicht, ob es nicht noch irgendwas anderes gibt, was man machen könnte.
(Taglich Glaupax kommt bei mir leider auch nicht in Frage, da ich davon sehr starke Kopfschmerzen bekomme).
Außerdem würde mich interessieren, ob man nach so einer OP wieder ohne Bedenken Sport machen könnte, denn dieses Thema belastet mich wirklich sehr, habe immer das Gefühl, ich mache mit jedem Training meine Augen ein Stück weit kaputter. Sport ist jedoch Teil meines Lebens und es wäre unvorstellbar, da jetzt drauf verzichten müssen.
Ich freue mich auf Anregungen und Ratschläge!
viele Grüße
Oliver