Tiefe Sklerektomie bei Pigmentdispersionsglaukom? (31J)

  • Hallo zusammen,

    ich verfolge schon länger Beiträge in diesem sehr hilfreichen Forum, bin nun allerdings an einem Punkt, an dem ich extrem verunsichert bin und Ratschläge von euch gebrauchen könnte und ggf. sogar jemanden finde, der sich in einer ähnlichen Situation befindet.

    Also erstmal kurz zu mir und meinem Glaukom:

    ich heiße Oliver, 31 Jahre und habe ein Pigmentdispersionsglaukom (Erstdiagnose Mitte 2018).

    Bei Erkennung wurde direkt eine mehrtägige Tensionsanalyse gemacht und die ersten eineinhalb Jahre ging auch alles gut mit Tropftherapie

    (2x Dorzolamid, 1x Latanoprost).

    Also bei den 3-monatigen Kontrollen bei meiner damaligen AÄ war der Druck eigentlich immer zwischen 17 und 20.

    Seit Frühjahr diesen Jahres etwa ging es los mit den Problemen: Es haben sich einseitig Sehstörungen eingestellt durch glaukombedingte Gefäß"verschlängelungen" im rechten Auge, weswegen zunächst die Therapie intensiviert wurde mit zunächst Azopt und dann Brimonidin, welche ich mittlerweile beide nicht mehr vertrage (allergische Reaktion).

    Seit Sommer etwa kam es immer häufiger vor, dass ich nach Belastung, also Sport etc. Halos um Lichtquellen wahrgenommen habe, was darauf schließen lässt, dass der Druck dann immer sehr hoch war, konkret wurde er nach Belastung aber noch nie gemessen.

    Zunächst war ich dann im AK Altona in Hamburg, welche eine CPC durchführen wollten, nach Absprache mit meiner AÄ habe ich mich jedoch dagegen entschlossen, da ich schon mehrfach gelesen habe, dass dies eher eine Laserung der letzten Wahl ist. Deswegen wollten wir es erstmal mit einer SLT versuchen.

    Meine AÄ ist dann in Mutterschutz gegangen und ihre Vertretung (also mein neuer AA) hat die SLT am rechten Auge am 02.11. diesen Jahres dann durchgeführt.

    Der Druck einen Tag später war mit voller Tropftherapie noch 21, aber wir wollten abwarten wie er sich die nächsten Wochen entwickelt.

    Nun war ich letzten Donnerstag (19.11.) nochmal beim AA und der Druck lag bei 28/35 (35 auf dem gelaserten rechten Auge). 1 Std nach Glaupax-Gabe war er bei 37, weswegen ich dann direkt notfallmäßig ins UKE eingewiesen wurde und dort 3 Tage stationär zur erneuten Tensionsanalyse geblieben bin.

    Meine Tropftherapie wurde umgestellt auf

    2x Cosopt

    1x Lumigan

    und somit wurde ich immerhin mit einem Druck von 18/18 wieder entlassen. Jedoch meinten die Ärzte, dass sie mir dringend eine chirurgische OP empfehlen würden und zwar die tiefe Sklerektomie. Dafür wurde jetzt auch schon direkt ein Termin Mitte Dezember vereinbart.

    Jetzt bin ich seitdem sehr überfordert und lese praktisch nur noch Erfahrungsberichte über die TS und was alles schief gehen kann. Vor allem verunsichert mich, dass Patienten in jungem Alter eher zur Narbenbildung neigen und der Effekt der OP somit wohl nicht so lange halten wird, wie bei älteren. Außerdem habe ich Angst, einmal eine OP gemacht zu haben und dann sozusagen "in der Mühle" drin zu sein, dass quasi immer wieder nachgeschnippelt werden muss. Ich hoffe, dass ich hier jemanden finde, der vielleicht in einer ganz ähnlichen Situation steckt oder sowas schonmal durchgemacht hat und mir ein paar Tipps geben kann.

    Mein AA ist zur Zeit nicht erreichbar, ich werde dies auch noch mit ihm absprechen, allerdings war er eher der Auffassung, noch nicht zu operieren und es zunächst mit SLT und dann mit einer YAG-Iridotomie zu versuchen. SLT hat ja aber bekanntlich nicht geklappt und zur Iridotomie meinten die im UKE, dass das Problem bei mir nicht der Wasserfluss zwischen Linse und Iris sei, sondern die verstopfenden Pigmentablagerungen, eine Iridotomie somit keinen Sinn ergeben würde.

    kurz noch zum Zustand meiner Augen: die Ärzte meinten, die Sehnerven sehen für meine Diagnose mit wohl häufigen Druckspitzen noch überraschend gut aus mit anfänglichen Schäden, wobei rechts einen etwas größeren Schaden hat als links.

    Rechts sehe ich seit den Gefäßstörungen, die ich erwähnt habe, subjektiv etwas schlechter, Visus ist trotzdem auf beiden Augen bei 1,0.

    Meine Frage wäre also konkret, ob ihr mir die TS in meinem jungen Alter empfehlen würdet und wenn nicht, ob es nicht noch irgendwas anderes gibt, was man machen könnte.

    (Taglich Glaupax kommt bei mir leider auch nicht in Frage, da ich davon sehr starke Kopfschmerzen bekomme).

    Außerdem würde mich interessieren, ob man nach so einer OP wieder ohne Bedenken Sport machen könnte, denn dieses Thema belastet mich wirklich sehr, habe immer das Gefühl, ich mache mit jedem Training meine Augen ein Stück weit kaputter. Sport ist jedoch Teil meines Lebens und es wäre unvorstellbar, da jetzt drauf verzichten müssen.

    Ich freue mich auf Anregungen und Ratschläge!

    viele Grüße

    Oliver

  • Hallo Oliver,

    es gibt die TS an sich und es gibt eine Kombination mit Oligoimplantat /und Shunt Implantat.

    Ich habe die 3 in 1 OP. Ich habe aber kein Pigment Glaukom.

    Ich weiss aber, dass (vor ein paar Jahren) in Hamburg die TS in Kombination mit dem ExPress Shunt gemacht wurde

    Die TS allein, vernarbt eventuell.

    Wenn das Oligoimplantat gesetzt wird, bedeutet dies, das das Dach des Schlemmschenkanals abgetragen wird und ein Netz (das sich später von selbst auflöst) statt dessen eingesetzt wird. Dh. der Abflusskanal ist dann dauerhaft vergrössert.

    Den ExPress Shunt kann man zusätzlich implantieren, da er perfekt sehr hohe Druckspitzen abfängt. Er leitet zusätzlich in ein Sickerkissen ab.

    Ich hatte einen Druck von 28 bis 35 unter Monoprost (Allergie auf alle anderen Wirkstoffe) und bin seit 1,5 Jahren tropfenfrei bei einem Druck von 10.

    Mir wurde gesagt, dass die OP in der Regel langfristig erfolgreich ist...aber jeder Fall ist verschieden.

    Ich darf alles machen sogar Yoga über Kopf...soll aber generell nicht schwer heben oder Gewichte stemmen.

    2 Mal editiert, zuletzt von Parchita (23. November 2020 um 12:44)

  • Hallo Oliver,

    die Wirkung der SLT tritt aber - so habe ich mir sagen lassen - oftmals erst nach einigen Wochen ein.

    Auf meinem sehenden Auge hat sich die Wirkungnach ca. 8 Wochen reduziert eingependelt. Auf dem blinden Auge liegt es daran wie oder wer misst. Da ist der Druck schon oftmals auf 21 - kannauch mal 16 sein. Auf dem opoerierten liegt der Druck zumeist auf 15. Das hat aber, wie gesagt ca. 8 Wochen gedauert, bis der Druck dauerhaft auf ca. 15 war.

    Zuvor war der Druck zumeist bei 23. Brimonidin konnteich nach der SLT weg lassen, weilich dasauch nicht vertragen habe.

    Zum Druck von 15 gibt es 1 x Monoprost und 2 x Duokopt.

    Viel Glück wünscht Katzenstube

    OP Cataract re und li (rechts erblindet)
    2019 Zyklophotokoagulation re und li ohne Erfolg, SLT links, rechts, Nachstar links entfernt

    Zyklophotokoagulation re mit Retrobulbärbetäubung mit Erfolg nach OP

  • Hallo Oliver!

    Willkommen im Forum.

    Du befindest Dich gerade ja wirklich in einer blöden Phase. Erstmal tief atmen und runterkommen! =);o)

    Jetzt bin ich seitdem sehr überfordert und lese praktisch nur noch Erfahrungsberichte über die TS und was alles schief gehen kann. Vor allem verunsichert mich, dass Patienten in jungem Alter eher zur Narbenbildung neigen und der Effekt der OP somit wohl nicht so lange halten wird, wie bei älteren. Außerdem habe ich Angst, einmal eine OP gemacht zu haben und dann sozusagen "in der Mühle" drin zu sein, dass quasi immer wieder nachgeschnippelt werden muss. Ich hoffe, dass ich hier jemanden finde, der vielleicht in einer ganz ähnlichen Situation steckt oder sowas schonmal durchgemacht hat und mir ein paar Tipps geben kann.

    Die SLT ist immer ein doch recht schonender Versuch den Druck operativ zu senken. Gerade bei uns Pigmentglaukomies kann es leider auch mal zu einem Druckanstieg kommen (bei anderen Glaukomformen natürlich auch). Bei uns sind die Pigmente ja sowieso schon gehäuft abgerieben und eben im Abfluss sitzend, bzw. den verstopfend.

    Du tropfst gerade Cosopt und Lumigan, das sind 3 Wirkstoffe. Hast Du da die konservierungsmittelfreie Form?
    Der Druck war bei Entlassung 18/18. Hast Du mal noch mal messen lassen?

    Wo liegt denn Dein Zieldruck? Du hast anfängliche Schädigungen an den Sehnerven. Wurde da mal ein OCT oder ein HRT gemacht?

    Die Frage ist, ob die Drucksenkung ausreichend ist oder nicht?

    Weiterhin ist die Frage nach der Verträglichkeit der AT. Wenn Du die nicht verträgst und keine weiteren Tropfen zu Auswahl stehen würde, wäre die Frage nach einer OP ziemlich schnell sehr klar beantwortet.

    Die Iridotomie:
    Aus meiner höchst persönlichen Erfahrung heraus würde ich die machen lassen, bzw. habe ich sie machen lassen.

    Die ist tatsächlich nicht drucksenkend, aber bei uns Pigmentglaukomies ist die Anatomie im Auge anders. Die Iris ist nach vorne geklappt, so kommt es zum Abrieb der Pigmente. Durch die Iridotomie soll die Iris wieder nach hinten geklappt werden, so dass ein weiterer Pigmentabrieb nicht stattfinden kann. Außerdem soll ein Glaukomanfall vermieden werden.

    Eine tiefe Sklerotomie mit dem von Parchita angesprochenen Ologenimplantat hat hier bei manchen Usern schon gut gewirkt. Die Gefahr, dass ein OP-Erfolg wieder nicht ausreichend ist, besteht leider immer.

    Bei kleinen Implantaten ist bei unseren Pigmenten immer die Frage, ob die verstopft werden können. Die istents sind nicht so geeignet bei unserer Glaukomform. Wie das mit dem Preserflo ist weiß ich, ehrlich gesagt, nicht. Ggf. kann man das beim Hersteller erfragen.


    kurz noch zum Zustand meiner Augen: die Ärzte meinten, die Sehnerven sehen für meine Diagnose mit wohl häufigen Druckspitzen noch überraschend gut aus mit anfänglichen Schäden, wobei rechts einen etwas größeren Schaden hat als links.

    Rechts sehe ich seit den Gefäßstörungen, die ich erwähnt habe, subjektiv etwas schlechter, Visus ist trotzdem auf beiden Augen bei 1,0.

    Da ist eben die Frage, wie stark die Schädigungen sind.


    Meine Frage wäre also konkret, ob ihr mir die TS in meinem jungen Alter empfehlen würdet und wenn nicht, ob es nicht noch irgendwas anderes gibt, was man machen könnte.

    (Taglich Glaupax kommt bei mir leider auch nicht in Frage, da ich davon sehr starke Kopfschmerzen bekomme).

    Außerdem würde mich interessieren, ob man nach so einer OP wieder ohne Bedenken Sport machen könnte, denn dieses Thema belastet mich wirklich sehr, habe immer das Gefühl, ich mache mit jedem Training meine Augen ein Stück weit kaputter. Sport ist jedoch Teil meines Lebens und es wäre unvorstellbar, da jetzt drauf verzichten müssen.

    Sport können auch Pigmentglaukomies machen. Es kann tatsächlich zu Druckanstiegen kommen, deshalb tropfen manche vor dem Sport Pilocarpin. Das geht aber oft mit einer zusätzlichen Myopisierung einher, also einer künstlich erzeugten Kurzsichtigkeit als Nebenwirkung.

    Hast Du Kirchenfensterphänomene?


    Viele Grüße

    Sabine

  • Hallo ihr drei,

    erstmal vielen Dank für eure Antworten!

    Das mit der Tropfenfreiheit und dem Druck von 10 bei Parchita klingt natürlich super, wobei ich gerade bei Pigmentglaukom mit den Ablagerungen vermuten würde, dass Shunts da nicht die erste Wahl sind. Die Ärzte haben diese Option auch nicht genannt aber ich werde da mal nachhaken, wenn ich tatsächlich zu dem OP-Vorgespräch gehen sollte und eine OP machen lasse. Weißt du denn, ob diese Methode riskanter zu operieren ist, als die reine TS?

    Hallo Oliver,

    die Wirkung der SLT tritt aber - so habe ich mir sagen lassen - oftmals erst nach einigen Wochen ein.

    Auf meinem sehenden Auge hat sich die Wirkungnach ca. 8 Wochen reduziert eingependelt. Auf dem blinden Auge liegt es daran wie oder wer misst. Da ist der Druck schon oftmals auf 21 - kannauch mal 16 sein. Auf dem opoerierten liegt der Druck zumeist auf 15. Das hat aber, wie gesagt ca. 8 Wochen gedauert, bis der Druck dauerhaft auf ca. 15 war.

    Das stimmt mich auch gerade ein bisschen optimistischer, doch noch mal abzuwarten, ob sich ein drucksenkender Effekt von der SLT einstellt, wobei dieser natürlich sehr krass sein müsste von 35 runter mit 3-fach Tropfen.

    Insgesamt tendiere ich jetzt seit heute doch eher dazu, die OP zumindest in den Januar zu schieben.

    Vielen Dank!

    Ja, ich hatte schon damit gerechnet, dass der Druck durch die SLT erstmal nicht wirklich runtergeht, aber dass er selbst 3 Wochen nach Laserung noch so hoch und auch höher als beim ungelaserten Auge ist, hätte ich nicht gedacht. Deshalb hatte ich die SLT schon gleich als gescheitert abgeschrieben. Aber wie auch Katzenstube schon geschrieben hat, werde ich jetzt mal gespannt die nächsten Wochen abwarten!

    Ehrlich gesagt weiß ich gerade gar nicht, ob ich die Form mit oder ohne Konservierungsmittel habe. Im Moment nutze ich noch die Ampullen, die mir im Krankenhaus mitgegeben wurden. Meine alten Tropfen waren jedenfalls mit Konservierungsmitteln.

    Messen lassen konnte ich bisher noch nicht, da meine AA-Praxis seit Corona wirklich nur sehr sporadisch geöffnet hat und diese Woche sowieso noch ohne Arzt besetzt ist aber ich versuche, morgen mal irgendwie vorbeizuschauen.

    Ein Zieldruck wurde von meiner damaligen AÄ festgelegt, ich weiß aber nicht ob dieser willkürlich ist oder ob sie sich da was bei gedacht hat, sie hatte damals 18 gesagt. Klingt eigentlich nicht so schwer zu erreichen, wenn da nicht immer diese fürs Pigmentglaukom typischen extremen Ausbrüche wären ...

    Ein OCT vom Sehnervkopf habe ich einmal machen lassen und wurde jetzt in meinem Klinikaufenthalt nochmals gemacht. Die Schädigungen sind noch nicht weit fortgeschritten aber es ist abzusehen, dass sie weiter ihren Lauf nehmen werden. Wobei wie gesagt, rechts eher noch einen Tick mehr als links.

    Ja, das ist wirklich die große Frage, ob die Drucksenkung ausreicht. Bei der Tensionsanalyse wurde der Druck ja stabilisiert und auch keine größeren Ausbrüche nach oben festgestellt, allerdings ist der Krankenhausaufenthalt ja nicht wirklich repräsentativ für meinen Alltag. Sprich Härtetests wie Sport, Arbeit, Stress usw sind nicht berücksichtigt, sondern nur der Druck wenn man sich langweilt und entspannt ist.

    Die Iridotomie:
    Aus meiner höchst persönlichen Erfahrung heraus würde ich die machen lassen, bzw. habe ich sie machen lassen.

    Die ist tatsächlich nicht drucksenkend, aber bei uns Pigmentglaukomies ist die Anatomie im Auge anders. Die Iris ist nach vorne geklappt, so kommt es zum Abrieb der Pigmente. Durch die Iridotomie soll die Iris wieder nach hinten geklappt werden, so dass ein weiterer Pigmentabrieb nicht stattfinden kann. Außerdem soll ein Glaukomanfall vermieden werden.

    Darüber höre ich jetzt immer wieder Widersprüchliches. Mein AA wollte dies ja auch durchführen, allerdings eher als schonenden Versuch, der im schlimmsten Fall einfach nicht funktioniert und nicht weil er davon überzeugt ist. Die Ärzte im UKE haben mir erklärt, dass es nichts bringen wird.

    Aber anscheinend hat die Methode ja bei dir mit der gleichen Diagnose erfolgt gehabt :O

    Sport können auch Pigmentglaukomies machen. Es kann tatsächlich zu Druckanstiegen kommen, deshalb tropfen manche vor dem Sport Pilocarpin. Das geht aber oft mit einer zusätzlichen Myopisierung einher, also einer künstlich erzeugten Kurzsichtigkeit als Nebenwirkung.

    Hast Du Kirchenfensterphänomene?

    Ja, Pilocarpin 1% habe ich auch schon probiert, das hatte ich sogar vor der letzten Druckmessung mit 28/35 getropft. Mein AA und ich sind zu dem Schluss gekommen, dass dieses Mittel bei mir keinen Effekt hat bzw. war die Druckmessung einmal mit Pilo genauso wie ohne.

    Was mich nur sehr beunruhigt, sind diese Halos um Lichtquellen nach dem Sport. Hat das jemand vielleicht auch und kann mir sagen, ob das zwangsweise mit einem stark erhöhtem Druck einhergeht oder kann das noch andere Ursachen haben?

    Und ja, Kirchenfensterphänomene habe ich angeblich auch, weiß aber nicht genau, was das zu bedeuten hat bzw. inwiefern das schlimm ist.

    Sorry für den nun sehr langen Text, nächstes Mal antworte ich evtl in Etappen!

    Gruß

    Oliver

  • Hallo Oliver,

    ganz wichtig ist bei Dir jetzt eine konstante Überprüfug, denn Dein Druck ist ja schon hoch.

    War er bei mir aber auch. Wir haben ihn nicht kontrollieren können trotz Brimonidin, Monoprost und Dorzocomp. Auch die Lasereingriffe hatten nichts gebracht. Die SLT hat sich dann über die Wochen als Erfolg rausgestellt (Alle Ärzte der Uni in Würzburg haben auf die Wirkung im Regelfall nach 6 Wochen hingewiesen, so viel zur Hoffnung, die aber nicht der alleinige Begleiter sein sollte). Da war ich dann so um die 18.

    Das nicht vertragende Brimonidin bzw. Brimovision habe ich dann eigenverantwortlich abgesetzt (in der Hoffnung, dass das mit dem jetzt etwas reduzierteren Druck klappt) weil es schlimmste Nebenerscheinungen hatte. Und der Druck ging wieder runter. Ich hoffe dass es so bleibt, eine Garantie haben wir nie.

    Aber die Info mit den rund 6 Wochen bis sich der Erfolg einstellt habe ich aus meiner Erfahrung, vom Wissen der Ärzte der Uni Würzburg und aus vielfaltigen Arbeiten im Internet zur SLT. Ich würde es Dir so wünschen!!!!!

    Ich habe nach der SLT Voltaren Augentropfen bekommen. Was gab es für Dich?? Etwas kortisonhaltiges?

    Gruß von Katzenstube

    ps Regenbogenfarben ect waren bei mir auch ERscheinungen wegen überreizter bzw. trockener Augen, ich tropfe nahezustündlich Feuchtigkeitstropfen, das hilft bei mir.

    OP Cataract re und li (rechts erblindet)
    2019 Zyklophotokoagulation re und li ohne Erfolg, SLT links, rechts, Nachstar links entfernt

    Zyklophotokoagulation re mit Retrobulbärbetäubung mit Erfolg nach OP

    2 Mal editiert, zuletzt von Katzenstube (24. November 2020 um 08:17)

  • Hallo Oliver!

    Vielen Dank!

    Ja, ich hatte schon damit gerechnet, dass der Druck durch die SLT erstmal nicht wirklich runtergeht, aber dass er selbst 3 Wochen nach Laserung noch so hoch und auch höher als beim ungelaserten Auge ist, hätte ich nicht gedacht. Deshalb hatte ich die SLT schon gleich als gescheitert abgeschrieben. Aber wie auch Katzenstube schon geschrieben hat, werde ich jetzt mal gespannt die nächsten Wochen abwarten!

    Natürlich erhofft man sich immer das anvisierte Ziel als Ergebnis für einen Eingriff, das ist ja klar.

    Bei Dir ist der AID nun erstmal angestiegen. Das ist das, was man ja von einem drucksenkenden Eingriff nun gar nicht möchte und es ist immer eine ziemlich blöde Sache.

    Ich hatte damals noch die ALTs. Die wird heute kaum bis gar nicht mehr gemacht, da sie nicht so schonend wie die SLT ist und mehr Vernarbungen im Auge verursacht.

    Da hat es damals bei mir auch tatsächlich 3 Monate gedauert, bis das Ergebnis endgültig war. Das war 2005... und ich bin bis heute tropfenfrei!


    Ehrlich gesagt weiß ich gerade gar nicht, ob ich die Form mit oder ohne Konservierungsmittel habe. Im Moment nutze ich noch die Ampullen, die mir im Krankenhaus mitgegeben wurden. Meine alten Tropfen waren jedenfalls mit Konservierungsmitteln.

    Messen lassen konnte ich bisher noch nicht, da meine AA-Praxis seit Corona wirklich nur sehr sporadisch geöffnet hat und diese Woche sowieso noch ohne Arzt besetzt ist aber ich versuche, morgen mal irgendwie vorbeizuschauen.

    Die Form mit Konservierung im Fläschchen, die Form ohne Konservierung in Einzeldosen. Da Du von Ampullen schreibst hört sich das nach Einzeldosen an.

    Da könntest Du vielleicht drauf achten, dass Du die Einzeldosen weiterhin bekommst, da die schonender für die Augen sind.


    Ein Zieldruck wurde von meiner damaligen AÄ festgelegt, ich weiß aber nicht ob dieser willkürlich ist oder ob sie sich da was bei gedacht hat, sie hatte damals 18 gesagt. Klingt eigentlich nicht so schwer zu erreichen, wenn da nicht immer diese fürs Pigmentglaukom typischen extremen Ausbrüche wären ...

    Ein OCT vom Sehnervkopf habe ich einmal machen lassen und wurde jetzt in meinem Klinikaufenthalt nochmals gemacht. Die Schädigungen sind noch nicht weit fortgeschritten aber es ist abzusehen, dass sie weiter ihren Lauf nehmen werden. Wobei wie gesagt, rechts eher noch einen Tick mehr als links.

    Ein Zieldruck ist eigentlich der höchste gemessene Druck ohne Therapie minus 30%. Aber dann kommt natürlich noch der Zustand der Sehnerven dazu. Umso schlechter, umso tiefer der Zieldruck.

    Ja, die Druckschwankungen beim Pigmentglaukom ist das schwierige, da sagst Du was...

    Hast Du die Ausdrucke der Untersuchungen? Bitte immer geben lassen und dann zu Hause abheften.

    Am allerbesten vergleichbar sind die Befunde, wenn sie am gleichen Gerät durchgeführt werden.

    Wie groß ist nicht weit fortgeschritten?

    Ja, das ist wirklich die große Frage, ob die Drucksenkung ausreicht. Bei der Tensionsanalyse wurde der Druck ja stabilisiert und auch keine größeren Ausbrüche nach oben festgestellt, allerdings ist der Krankenhausaufenthalt ja nicht wirklich repräsentativ für meinen Alltag. Sprich Härtetests wie Sport, Arbeit, Stress usw sind nicht berücksichtigt, sondern nur der Druck wenn man sich langweilt und entspannt ist.

    Klar ist so ein KH-Aufenthalt nicht identisch mit dem Alltag. Aber man hat schon mal einen guten Anhalt über die Druckschwankungen.... gerade nachts im Liegen z. B. .

    Darüber höre ich jetzt immer wieder Widersprüchliches. Mein AA wollte dies ja auch durchführen, allerdings eher als schonenden Versuch, der im schlimmsten Fall einfach nicht funktioniert und nicht weil er davon überzeugt ist. Die Ärzte im UKE haben mir erklärt, dass es nichts bringen wird.

    Aber anscheinend hat die Methode ja bei dir mit der gleichen Diagnose erfolgt gehabt :O

    Ja, die Iridotomien werden immer mal wieder diskutiert. Meine waren schon 2004 und seither ist einiges an Zeit vergangen. Es gibt Ärzte und Kliniken, die sie nicht mehr machen. Andere machen das tatsächlich weiterhin.

    Für mich persönlich war es der richtige Weg!

    Ja, Pilocarpin 1% habe ich auch schon probiert, das hatte ich sogar vor der letzten Druckmessung mit 28/35 getropft. Mein AA und ich sind zu dem Schluss gekommen, dass dieses Mittel bei mir keinen Effekt hat bzw. war die Druckmessung einmal mit Pilo genauso wie ohne.

    Hm, ok, ohne einen Effekt wendet man sowas natürlich nicht an!

    Was mich nur sehr beunruhigt, sind diese Halos um Lichtquellen nach dem Sport. Hat das jemand vielleicht auch und kann mir sagen, ob das zwangsweise mit einem stark erhöhtem Druck einhergeht oder kann das noch andere Ursachen haben?

    Bei Pigmentglaukomies sind diese Halos, gerade nach dem Sport, leider schon oft ein Hinweis auf einen hohen Druck. Wenn das wieder so ist wäre es gut, wenn Du da direkt mal in die Ambulanz Deiner Klinik fährst und dort mal den Druck messen lassen würdest. Dann hättest Du da mal eine Info und Du könntest vielleicht diese Halso entsprechend einordnen.

    Andere Ursachen könnten z. B. auch trockene Augen sein. Hast Du mal versucht zu benetzen? Gehen die Halos dann weg?

    Und ja, Kirchenfensterphänomene habe ich angeblich auch, weiß aber nicht genau, was das zu bedeuten hat bzw. inwiefern das schlimm ist.

    Kirchfensterphänomene sind Reflektionen, wenn man ins Auge reinleuchtet, dann sieht man durch die Iris von hinten das Licht wieder. Wie halt bei Kirchenfenster, wenn da von Innen Licht kommt.

    Keine Ahnung, ob das gerade verständlich erklärt ist.... :denk:


    Viele Grüße

    Sabine

  • Hallo,

    ich war heute morgen beim Druckmessen in meiner Praxis - der Druck war 22/22 mit dem Pustgerät. Dafür, dass ich vorher getropft habe, ist das natürlich etwas hoch aber zumindest ist das gelaserte Auge jetzt nicht mehr höher als das andere.

    Aber die Info mit den rund 6 Wochen bis sich der Erfolg einstellt habe ich aus meiner Erfahrung, vom Wissen der Ärzte der Uni Würzburg und aus vielfaltigen Arbeiten im Internet zur SLT. Ich würde es Dir so wünschen!!!!!

    Ich habe nach der SLT Voltaren Augentropfen bekommen. Was gab es für Dich?? Etwas kortisonhaltiges?

    Dankeschön! Und auch vielen Dank für die Infos. Ich denke, ich werde die OP erstmal noch ein bisschen schieben, sonst würde ich ja auch gar nicht wissen, wie der Stand 6 Wochen nach SLT gewesen wäre. Es deutet zwar gerade vieles daraufhin, dass ich nicht drumherum kommen werde, aber vielleicht passiert ja ein Wunder und die SLT erfüllt etwas verzögert doch ihren Zweck :)

    Ich habe am Tag der SLT nur eine kleine Einzeldosis Augentropfen mitbekommen, die ich an dem Tag noch 3x tropfen sollte (Es war irgendetwas kortisonhaltiges). Das kam mir dann doch auch etwas wenig vor und nach 2 Tagen hat sich das Auge dann auch leicht entzündet aber nach weiteren 3 Tagen war es wieder okay.

    Die Form mit Konservierung im Fläschchen, die Form ohne Konservierung in Einzeldosen. Da Du von Ampullen schreibst hört sich das nach Einzeldosen an.

    Da könntest Du vielleicht drauf achten, dass Du die Einzeldosen weiterhin bekommst, da die schonender für die Augen sind.

    Ja genau, ich habe die Einzeldosen ohne Konservierungsstoffe, diese habe ich jetzt auch verschrieben bekommen. Mit Konservierungsmitteln hatte ich aber sonst bisher noch keine Probleme, eher mit den Wirkstoffen an sich (Brinzolamid, Brimonidin z.B.). Ich befürchte jetzt gerade auch schon fast, dass ich Cosopt nicht so gut vertrage aber das wird sich wohl in den nächsten Tagen und Wochen genauer zeigen.

    Ein Zieldruck ist eigentlich der höchste gemessene Druck ohne Therapie minus 30%. Aber dann kommt natürlich noch der Zustand der Sehnerven dazu. Umso schlechter, umso tiefer der Zieldruck.

    Ja, die Druckschwankungen beim Pigmentglaukom ist das schwierige, da sagst Du was...

    Hast Du die Ausdrucke der Untersuchungen? Bitte immer geben lassen und dann zu Hause abheften.

    Am allerbesten vergleichbar sind die Befunde, wenn sie am gleichen Gerät durchgeführt werden.

    Wie groß ist nicht weit fortgeschritten?

    Jetzt, wo ich so darüber nachdenke, wäre es wirklich sehr schlau gewesen, sich zumindest die Ergebnisse der Gesichtsfelduntersuchungen kopieren zu lassen, da habe ich mich bisher immer darauf verlassen, was die Ärzte gesagt haben, aber wäre wohl schon gut, den Verlauf innerhalb der gut 2 Jahre mal nebeneinander vergleichen zu können :/

    Ich habe Untersuchungen in 3 verschiedenen Kliniken und meiner AA-Praxis machen lassen, mal sehen, ob ich da jeweils noch im Nachhinein gut rankommen kann. Danke auf jeden Fall für den Hinweis!

    Befunde, Arztbriefe usw. habe ich natürlich vorliegen.

    Also "nicht weit fortgeschritten" waren die Worte des Arztes aus dem UKE. Beim linken Auge ist im Gesichtsfeld links außen so ein kleiner grüner Bereich gewesen, rechts war etwas mehr, auch u.A. schon ein kleiner roter Fleck, aber der Arzt meinte dennoch, es sei noch nicht viel. Keine Ahnung, ob du damit jetzt was anfangen kannst :denk:

    Klar ist so ein KH-Aufenthalt nicht identisch mit dem Alltag. Aber man hat schon mal einen guten Anhalt über die Druckschwankungen.... gerade nachts im Liegen z. B. .

    Nachts wurde diesmal tatsächlich leider gar nicht gemessen, somit hat das wohl alles noch weniger Aussage.

    Ja, die Iridotomien werden immer mal wieder diskutiert. Meine waren schon 2004 und seither ist einiges an Zeit vergangen. Es gibt Ärzte und Kliniken, die sie nicht mehr machen. Andere machen das tatsächlich weiterhin.

    Für mich persönlich war es der richtige Weg!

    Mein AA ist leider erst nächste Woche wieder da, aber ich werde das mit ihm nochmal genau diskutieren, ob man nicht doch eine Iridotomie machen sollte. Viel zu verlieren hätte man ja eigentlich nicht!

    Bei Pigmentglaukomies sind diese Halos, gerade nach dem Sport, leider schon oft ein Hinweis auf einen hohen Druck. Wenn das wieder so ist wäre es gut, wenn Du da direkt mal in die Ambulanz Deiner Klinik fährst und dort mal den Druck messen lassen würdest. Dann hättest Du da mal eine Info und Du könntest vielleicht diese Halso entsprechend einordnen.

    Ja, dann werden meine Befürchtungen wohl wahr sein. Allein schon aus diesem Grund muss irgendwas passieren. Wenn das wirklich Druckspitzen sind, ist mein Glaukom definitiv nicht mehr mit Tropfen kontrollierbar.

    Es ist allerdings schon ein Akt, das mal konkret messen zu lassen. Meine Praxis hat immer nur bis zum frühen Nachmittag geöffnet, wenn überhaupt. Und sowas mit Absicht durch Sport zu provozieren und dann in die Klinik zu fahren stelle ich mir auch schwierig vor ohne Notfallüberweisung.

    War auch schon am Überlegen, mir mal so ein Selbsttonometer anzuschaffen - ohne jetzt ein zu großes neues Fass aufzumachen, wäre das zu empfehlen? Also hinsichtlich Bedienung, Zuverlässigkeit?

    Ach ja, und Benetzungstropfen habe ich mir heute besorgt, mal sehen, ob die etwas bringen.

    Kirchfensterphänomene sind Reflektionen, wenn man ins Auge reinleuchtet, dann sieht man durch die Iris von hinten das Licht wieder. Wie halt bei Kirchenfenster, wenn da von Innen Licht kommt.

    Keine Ahnung, ob das gerade verständlich erklärt ist.... :denk:

    Alles klar, danke für die Erklärung :) Ja, ich denke, ich verstehe das. Allerdings kann man daran ja wohl nichts ändern. Bleibt nur zu hoffen, dass nicht irgendwann die komplette Iris "abgebröckelt" ist. :denk:


    Danke auf jeden Fall für eure zahlreichen Tipps und Erfahrungen!

    Viele Grüße

    Oliver