Ich habe ein Glaukom

  • Hallo zusammen,

    gestern habe ich mich schon kurz vorgestellt. Danke für die nette Begrüßung.

    Mein Name ist Ulrike und bin fast 65 Jahre alt.

    Erstmal zur Vorgeschichte:

    Mein ganzes Leben war/bin ich stark kurzsichtig, hatte um die -7 Dioptrien, und das linke Auge weist auch noch eine erhebliche Hornhauverkrümmung auf.

    Im November 2018 ließ ich mich am Grauen Star operieren in Xanten, denn durch die Linsentrübungen sah ich nur noch 30 %.

    Dies klappte sehr gut, so daß ich nach einer Zeit sogar wieder beidseitig 90-100 % sehen konnte. Dies fand der Augenarzt erheblich.

    Dieser Augenarzt meines Vertrauens schlug dann nach einem halben Jahr vor, ein OCT machen zu lassen. Die Vorsorgeuntersuchungen waren immer unauffällig. Dabei kam heraus, daß etwa ein Viertel dieser Grafik in Rot dargestellt war, der Rest grün.

    Die Ärztin sagte, da ist leider schon ein Schaden entstanden, der ist aber erst ganz am Beginn, und ordnete eine Troptherapie an. der Sehnerv sei in Ordniung. Darauf sprach ich auch nochmal mit dem andern Augenarzt (es ist eine Gemeinschaftspraxis, ein Ehepaar), und der beruhigte mich (ich war sehr aufgeregt) und sagte auch, der Sehnerv sei in Ordnung, es ging um die feinen Fasern am Rande von diesem, die an der Seite wohl etwas abgefallen wären (rechtes Auge). Es sei ein Sekundärglaukom am Anfang.


    Die 3monatigen Kontrolltermine halte ich immer ein. Nach gut einem Jahr, am 24. September 20, machte ich wieder ein OCT, diesmal hatte sich der Zustand rechts ein wenig verschlechtert. das linke Auge war gleich geblieben. Er sagte, daß die feinen Fasern, die den Sehnervkopf schützen sollten, an der rechten Seite ein wenig mehr abgefallen seien.

    Dann verglich er die beiden Bilder, vom 24. und das vom Vorjahr, betrachtete sie lange und sagte dann: Es ist unauffällig und besteht kein Grund zur Besorgnis.


    Übrigens war die Gesichtsfeldmessung immer in Ordnung und der der AID liegt nun bei 16 beidseitig ( mit dem Luftdruckgerät gemessen, mit dem Kontaktgerät ist er meistens einen Punkt niedriger.) . Und ich tropfe Abends immer Monoprost. Wenn der Druck höher geht, will er mir ein zusätzliches Tropfmedikament verordnen. Bei der letzten Untersuchung am 24.9. also war der druck 16 und der Visus beidseitig 100%.


    Ich weiß jetzt nicht, ob ich mir Sorgen machen soll oder nicht.


    Ich habe mir die Ausdrucke mit den Grafiken vom OCT geben lassen, und denke, da ich das selbst bezahlt habe, darf ich diese hier mal einstellen.

    Wenn das erlaubt ist, mache ich das gleich noch.

  • Hallo Katzenmama!

    Ich habe die Bilder mal als Anhänge eingefügt. So kann man sie größer klicken.

    Wenn ich Deinen Verlauf anschaue, scheint das stabil zu sein.

    Die Ärztin sagte, da ist leider schon ein Schaden entstanden, der ist aber erst ganz am Beginn, und ordnete eine Troptherapie an. der Sehnerv sei in Ordniung.

    Wenn ein Schaden da ist, dann ist der Sehnerv nicht in Ordnung. Aber die Schädigung kann klein sein.

    Es sei ein Sekundärglaukom am Anfang.

    Und was ist der Grund für das Sekundärglaukom?

    Wenn der Druck höher geht, will er mir ein zusätzliches Tropfmedikament verordnen. Bei der letzten Untersuchung am 24.9. also war der druck 16 und der Visus beidseitig 100%.

    Wo liegt Dein Zieldruck? Bei 16?


    Viele Grüße
    Sabine

  • Hallo Ulrike,

    verstehe ich das jetzt richtig?

    Alle Vorsorgeuntersuchungen waren unauffällig. Dann wurde ein OCT gemacht (warum das?) und aufgrund des OCT-Befundes wurde eine Tropftherapie eingeleitet.

    Das finde ich zumindest recht kühn. Eine OCT-Veränderung ist noch nicht beweisend für ein Glaukom.

    Da kann es viele Gründe geben, z.B. das Alter, Refraktionsfehler (OCT-Veränderungen sind häufig bei Kurzsichtigkeit),

    Bluthochdruck, vorangegangene Entzündungen des Sehnerven, um mal einige Beispiele zu nennen.

    Das müßte erst mal sauber abgeklärt worden sein. Vielleicht ist das bei Dir ja alles erfolgt, dann ist es ja gut.

    Ansonsten schau doch mal in den Thread von Biberchen: OCT-Veränderungen bei Myopie. Da findet sich doch eine ganz andere

    Vorgehensweise.

    Vielleicht hast Du ja auch noch mehr Befunde, die vom Augenarzt schon erhoben wurden und eindeutig für ein Glaukom gesprochen haben.

    Beunruhige Dich jetzt bitte nicht. Tropfe einfach weiter und überlege in Ruhe, ob man das ganze noch mal "aufrollen" sollte. In Deinem Fall wäre vielleicht wirklich eine Vorstellung in der Glaukomsprechstunde einer Klinik sinnvoll.

    Viele Grüße - Malve

  • Und was ist der Grund für das Sekundärglaukom?

    Die Myopie und damit die langgezogene Form des Auges,(das Auge hätte nicht die normale Form)

    Wo liegt Dein Zieldruck? Bei 16?

    Nach den OP´s lag er bei 21, dann ging er runter, und so kann er bleiben. (16-18)

    Alle Vorsorgeuntersuchungen waren unauffällig. Dann wurde ein OCT gemacht (warum das?) und aufgrund des OCT-Befundes wurde eine Tropftherapie eingeleitet.

    Ja genau.

    Ja warum- ich denke, er wollte eine zusätzliche genaue Untersuchungsmethode empfehlen. Doch ich muss sagen, wenn ich es nicht gemacht hätte, würde ich mir heute überhaupt keine Sorge machen.

    Einmal editiert, zuletzt von Sabine (20. Oktober 2020 um 21:06) aus folgendem Grund: Antworten aus den Zitaten in den Post eingefügt

  • Katzenmama, zu den Bildern kann ich nichts sagen. Aber nach deiner Beschreibung musst du dir keine Sorgen machen.

    Glaukom mit Gesichtsfeldausfällen, Trabekulotomie an beiden Augen (04/11 + 08/11), vor Katarakt-OP (11/21) stark kurzsichtig.

  • Vielen Dank für eure lieben Antworten.

    Ich wünschte, mein Augenarzt würde mir mehr erklären. Ich frage aber immer und informiere mich.Trotzdem sind die Bilder für einen Laien schwer zu deuten, wo ist da ein Schaden zu erkennen ist.

    Darf ich hier auch im Forum Fragen zu Glaskörpertrübungen stellen und wenn ja, wo.

    Denn es hat ja mit Glaukom nichts zu tun.

  • Hallo Katzenjammer

    Deine Bilder sind so wirklich schwer zu deuten. Es fehlt die Auswertung also die TortenDiagramme mit den Kurven.Hast du die nicht?

    Gruß Malve

  • Nein, ich habe nur diese.

    Ich hatte nach Bildern gefragt, und dann habe ich diese mitbekommen.

    Was sind denn Tortendiagramme? Sind das diese runden Bilder mit den Segmenten in drei Farben?

    Da war rechts etwa ein Viertel rot an der Seite, sonst grün und orange. Links Grün und orange.

    Schade, das nächste Mal werde ich nach einer genaueren Erklärung fragen.

    Einmal editiert, zuletzt von Katzenmama (20. Oktober 2020 um 11:27)

  • Hallo Katzenmama,

    ich verstehe Deine Unzufriedenheit.

    Du hast 2 Risikofaktoren für ein Glaukom: Das Alter und die hohe Myopie.

    Insofern sind regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen bei Dir unbedingt erforderlich.

    Deine Glaukomdiagnose beruht nach Deinen Darstellungen allein auf den OCT-Veränderungen.

    Das OCT ist aber keine Screening-Methode, mit der allein man Glaukom von Nicht-Glaukom unterscheiden kann. Das OCT spielt eine wichtige Rolle zur Beurteilung des Glaukomverlaufes und kann bei schon bestehendem Glaukomverdacht die Diagnose erhärten.

    Zur Glaukomdiagnostik gehört noch die Gesichtsfeldbestimmung, die bei Dir immer in Ordnung war - wie erfreulich.

    Weiterhin spielt noch die Beurteilung des Augenhintergrundes durch den Augenarzt eine ganz entscheidende Rolle. Das soll auch in Ordnung gewesen sein.

    Beim OCT kann es manchmal schwierig sein, zu entscheiden, ob die Veränderungen

    durch die Myopie oder durch Frühstadien eines Glaukoms bedingt sind.

    Außerdem sind nach der Literatur ca. 10 der OCTs fehlerhaft. Das ist der komplizierten Technik geschuldet.

    Was ich sagen will: Allein an einer einzelnen OCT - Untersuchung mit zumal sehr geringen Veränderungen schon ein Glaukom festzumachen, halte ich für fragwürdig.

    Das sollte erst mal weiter abgeklärt werden.

    Wenn Du das jetzt so weiterlaufen läßt, wärst Du vermutlich gezwungen, alle 3 Monate die Kosten für die OCT-Untersuchungen aufzubringen, ohne daß Dir Deine Veränderungen überhaupt überzeugend verdeutlicht wurden.

    Du bist mit diesem Problem nicht allein. Die übliche Vorgehensweise ist in solchen Fällen die, sich zur weiteren Abklärung in die Glaukomsprechstunde einer Augenklinik zu begeben. Und auch da können mehrere Vorstellungen erforderlich sein, ehe die Experten sich zu einer abschließenden Beurteilung durchringen können.

    Du solltest Deinen Augenarzt also um eine Überweisung in eine Augenklinik bitten.

    Hier noch ein Link: Da kannst Du noch mal über OCT nachlesen und auch die Auswertungen mit den Tortendiagrammen und den Kurven sehen.

    https://www.thieme-connect.de/products/ejour…a-1098-3466.pdf

    Viele Grüße - Mama

  • Vielen Dank, Malve, und auch für den Link zu der sehr interessanten Erklärung, was das OCT ist und kann. Das hilft mir sehr.

    Beim OCT kann es manchmal schwierig sein, zu entscheiden, ob die Veränderungen

    durch die Myopie oder durch Frühstadien eines Glaukoms bedingt sind.

    Außerdem sind nach der Literatur ca. 10 der OCTs fehlerhaft. Das ist der komplizierten Technik geschuldet.

    Was ich sagen will: Allein an einer einzelnen OCT - Untersuchung mit zumal sehr geringen Veränderungen schon ein Glaukom festzumachen, halte ich für fragwürdig.

    Ja so wird es bei mir auch der Fall sein. Dies war jetzt aber die zweite OCT- Untersuchung.Sie soll einmal im Jahr gemacht werden. Ich denke, daß der AA das erstmal soweit weiterlaufen lassen wird, denn er sagt, es sei kein Grund zur Besorgnis vorhanden.

    Ich ließ ja die Katarakt-OP´s in der Augenklinik Xanten machen, dort ist eine moderne Praxis in der Innenstadt angeschlossen, die die Voruntersuchungen macht. Ob ich mich da noch mal anmelde, um eine zweite Meinung zu bekommen? Die Klinik hat keine Sprechstunde.

    Einmal editiert, zuletzt von Katzenmama (20. Oktober 2020 um 13:29)

  • Hallo Katzenmama,

    wenn die Klinik keine Sprechstunde hat, könntest Du Dich in diese oder eine andere Klinik , die Glaukom als Schwerpunkt hat, stationär einweisen lassen.

    Begründe das gegenüber Deinem Augenarzt mit dem Wunsch nach einem 24-Stunden-Druckprofil. Da ja eine gewisse Verschlechterung eingetreten ist, möchtest Du ausgeschlossen wissen, ob Du starke Druckschwankungen hast.

    Außerdem möchtest Du in der Klinik noch eine 2. Meinung einholen, da ja das Glaukom bisher nur durch geringe OCT-Veränderungen diagnostiziert wurde.

    Zu einem 2.Niedergelassenen zu gehen, würde ich mir sehr überlegen. Er macht noch mal OCT, hat ein anderes Gerät, die Befunde sind dann wieder nicht vergleichbar und dann bist Du evtl. genau so schlau wie vorher.

    In der Klinik wärst Du bei den Glaukomspezialisten und es wären dann auch wiederholte stationäre Kontrollen möglich, wenn sie das gleich so festlegen.

    Das läuft bei anderen doch auch so.

    Viele Grüße - Malve

  • Hallo Katzenmama!

    Die Myopie und damit die langgezogene Form des Auges,(das Auge hätte nicht die normale Form)

    Ok, das ist dann klar.

    Nach den OP´s lag er bei 21, dann ging er runter, und so kann er bleiben. (16-18)

    Ok, dann ist Dein Zieldruck also bei max. 18mmHg. Das ist eine Aussage und damit kann man "arbeiten".

    Darf ich hier auch im Forum Fragen zu Glaskörpertrübungen stellen und wenn ja, wo.

    Denn es hat ja mit Glaukom nichts zu tun.

    Klar, mach vielleicht einfach ein neues Thema dazu auf. Kannst Du im Erfahrungsaustausch machen (für Dich hat's ja indirekt schon auch mit Deinem Glaukom zu tun) oder aber unter "Dies & Jenes".


    Viele Grüße

    Sabine