Angst vor Glaukomerkrankung

  • Hallo zusammen,

    seit dieser Woche bin ich nach meinem Augenarztbesuch komplett durch den Wind.

    Zunächst etwas zu meiner Person. Ich bin männlich, 31 Jahre alt und habe in der Familie leider was Augen angeht doch vorbelastungen.

    In der Familie hatte auch mein Vater Glaukom, er hatte immer hohe Druckwerte und musste sehr oft Operiert werden.

    Auf eigenen Wunsch habe ich mir bei meinem bisherigen Augenarzt immer eine Perimetrie + Erweiterung der Pupille + Augenhintergrunduntersuchung machen lassen.

    Bisher immer absolut ohne jeglichen Krankhaften Befund. Ich habe ledlich eine Hornhautverkrümmung sowie eine leichte kurzsichtigkeit (Myopie). Mehrere Augenärzte bestätigen immer den absolut jugendlichen Augenhintergrund + Gesichtsfeld etc. (Es war eine Augenarztpraxis, mit vielen Augenärzten)

    Letzte Woche wechselte ich meinen Augenarzt, da ich Umgezogen bin. Ich wollte wieder eine Glaukomvorsorge machen. Die neue Augenärztin hat wirklich sehr sehr gründlich alles Untersucht. Ich machte eine Perimetrie (2 verschiedene Programme, bisher musste ich das nie!), Augendruckmessung (15) sowie Augenhintergrund mit erweiterter Pupille. Ergebnis alles Tip Top wie immer, bis auf die bekannte Hornhautverkrümmung und leichte kurzsichtigkeit. Ein OCT was sie auch anbot, hielt sie jedoch nicht für Notwendig, da alles in Ordnung aussieht.

    Ich ging heim und machte mir nun Gedanken, hätte ich vielleicht auch das OCT machen sollen, auch wenn sie es für nicht notwendig erachtete. Ich ärgerte mich sogar wieso ich verneinte, ich war einfach zu geizig die 100€ zu zahlen. Ich entschied mich nun doch für das OCT. Mir war die Sache jedoch etwas peinlich und ich wollte nicht schon wieder aufkreuzen. Gerade in Corona Zeit versuchen die Ärzte den Ansturm klein zu halten. Ich entschied, das OCT einfach bei einem anderen Augenarzt zu machen, wo ich bisher nicht war, denn was soll schon rauskommen, wenn bisher von mehreren Augenärzten gesagt wurde alles i. O. bei der Augenhintergrundspiegelung, Perimetrie etc. Solange nichts schlimmes rauskommt, ist das nur eine weitere Beruhigung für mich. Außerdem schadet es bestimmt nicht, wenn auch ein weiterer Augenarzt meine Augen noch anschaut.

    Am Dienstag machte ich nun das OCT wo mir auch gleich die Augen wieder weit getropft wurden + Perimetrie gemacht wurde + Augendruckmessung.

    Nun das Ergebnis:

    - Sehschärfe super, 100% bei ausgleich der Hornhautverkrümmung und der leichten Kurzsichtigkeit.

    - Augendruck war auch gut (Genaue Werte habe ich gar nicht erfragt)

    - Gesichtsfeld ebenfalls total unauffällig und gut

    Nun aber das OCT: Ich machte ein OCT mit einem Gerät, bei dem ich für ein paar Sekunden ein Grünes Viereck betrachten musste, bei dem ich nicht blinzeln durfte (Ich weiß nicht, welches genau das war). Am Ende wurde mit einem Blitz auch sowas wie ein Foto gemacht, habe ich das Gefühl.

    Nun zum Ergebnis dass sie mit mir durchging: Zunächst sieht meine Netzhaut absolut super aus. Sowohl links als auch rechts schaut alles normal aus. Zu meinem Sehnerv meinte sie, sie sehe eine leicht deutliche Aushöhlung, jedoch ist mein Druck und Gesichtsfeld super und auch auf dem anderen Auge sei diese Aushöhlung. Es sei meine individuelle Normvariante, so wie jeder Mensch etwas größer oder kleiner ist, sei dies individuell. Die Anzeige auf dem Bildschirm war auch alles grün, bis auf eine kleine Ecke, welche mit einem gelben Feld angezeigt wurde. Auf Nachfrage meinte sie, ich sei dort nur ein bisschen dünn, aber das liege an den Gefäßen die dort ein wenig anderst verlaufen. Ich fragte sie nochmals, ob es harmlos sei dass ich eine leicht deutliche Aushöhlung hätte, was sie bestätigte.

    Das Problem: In mir sitzt seitdem jedoch der Schreck. Die Aussage meine Sehnerven hätten eine leicht deutliche Aushöhlung macht mich total panisch. Ich weiß dass sowas bei Glaukom vorkommt, das habe ich mal gelesen. Auch die Internetrecherche bringt mich immer auf Grüner Star.

    Ich war dadurch so panisch, dass ich gleich einen Termin für ein OCT bei meiner regulären Augenärztin machte (der neuen die ich oben beschrieb). Ich bekam auch recht schnell einen Termin am Mittwoch gleich. Ich machte dort nun auch ein OCT (Wieder 125€ flöten, aber hauptsache die Angst ist vielleicht weg). Das Gerät war etwas anderst. Es war von Heidelberg Engineering und ich musste auf ein blaues Kreuz schauen, durfte blinzeln etc. alles kein Problem. Ich glaube es war ein HRT dann?

    Nun zum Ergebniss dass sie mit mir durching: Am Anfang meinte sie schon, es sei gut dass wir dass OCT gemacht haben, ich zeige ihnen auch gleich warum. Mir blieb das Herz stehen. Sie ging mit mir zunächst das eine Auge (links) durch. Sie erklärte was es mit den Haken auf sich hat die Angezeigt werden. Sie meinte es sieht soweit alles gut aus. Nur ein gelber Haken, wo sie meinte dass könne vom unterschiedlichen Wachstum kommen / Gefäße etc., rest war alles grün. Auch auf der Netzhaut war alles ok, bis auf eine kleine Stelle die gelb also etwas dünner sei.

    Beim rechten Auge meinte sie, ich solle mich nicht erschrecken. Zunächst erstmal alles gut aber die Haken auf der linken Seite waren Rot! Sie meinte dass allein sei nun keine Aussage auf Glaukom/Nervenschädigung etc. sondern dass ich lediglich unterhalb der Normdatenbank im Gerät von anderen Patienten liege. Ich habe einen etwas "schrägen Sehnerveintritt", was der Grund sein kann für die Verdünnung. Es kann alles harmlos und eine normale angeborene Eigenschaft sein. Sie meinte, sie möchte mich in einem halben Jahr für ein Gesichtsfeld + Druck + Sehnerv Begutachtung sehen, erst dann könne man mehr sagen. Gerade weil ich in der Famile jemand hatte mit Glaukom müsse man intensiver schauen. Nochmaliges OCT braucht man dann nicht machen, falls alles in Ordnung sei. Ich müsste es auch jedesmal bezahlen.

    Derzeit könne man das Gesichtsfeld nicht machen, weil durch die Maskenpflicht die Linse immer beschlagen würde.

    Ich erinerrte Sie, dass wir bereits vor einer Woche eine umfassende Perimetrie mit 2 Programmen machten. Als ich sie darauf hinwies, erinnerte sie sich und schaute es nochmals an. Sie meinte ja dann sei das ja noch besser. In einem halben Jahr solle ich wieder kommen für Druckmessung + Perimetrie + Sehnerv anschauen.

    Ich habe nun jedoch Extreme Angst. Ich habe panik Glaukom zu haben. Das ein Augenarzt jemand wegen etwas wieder sehen will versetzt mich in Angst, denn er hat ja dann den Verdacht das ich etwas schlimmes haben könnte.

    Mittlerweile habe ich für die nächste Woche einen neuen Termin für ein neues OCT (Wieder bei einem anderen Augenarzt) + Glaukomvorsorge mit Druck und Gesichtsfeld. Meine Panik ist so groß, dass ich an nichts anderes mehr denken kann, ich habe keinen Hunger mehr etc. Ich möchte einfach nur die Gewissheit, ob vielleicht alles nur angeborene Eigenschaften sind die völlig harmlos sind.

    Ich sage mir so oft, wieso ich dieses OCT gemacht habe. Wenn es nur eine Harmlose Eigenschaft meines Sehnervs ist, mache ich mich nun Monatelang verrückt. Bisher waren ja alle Untersuchungen vollkommen in Ordnung.

    Die ganze Zeit denke ich nur noch daran, dass ich vielleicht Glaukom habe und erblinde.

    Kann mir jemand weiterhelfen bzw. klingen diese Befunde plausibel den die Augenärzte machten?

    Vielen Dank

  • Hallo Vielflieger und willkommen im Forum!

    Ich kann dich und deine Situation verstehen und es ist wirklich gut, dass du dir mehrere ärtzliche Meinungen einholst. Aber bitte, mach dir nicht zu viel Panik! Du hast schon von 3 Ärzten gesagt bekommen, dass es deinen Augen gut geht und das über einen längeren Zeitraum.

    Du bist das erste mal bei deiner neuen Augenärztin (AÄ) und ich, persönlich, halte es für normal, wenn sie dich in 6 Monaten wieder sehen will, sie möchte einfach nur gucken, ob sich etwas ändert, oder ob das wirklich angeboren ist und das so bleibt.

    Ich möchte ehrlich sein und dir nicht versprechen, dass du kein Glaukom hast, ABER! Ich möchte dir versichern, dass Glaukom zu haben überhaupt nicht bedeutet, dass du erblindest! Denk bitte nicht daran! Es gibt sehr viele Glaukom Patienten, die einfach nur Augentropfen nehmen wegen des erhöhten Aungeninnendrucks und das wars, sie haben keine Sehprobleme oder ähnliches!

    Ich war 19 als ich die Diagnose bekam, hatte durch den stark erhöhten AID (45) bereits Gesichtfeldeinschränkungen, aber jetzt fast 1 Jahr später ist alles so wie davor! Ich war allerdings davor nie beim AA und habe mir den AID nie messen lassen, oder sonst irgendwelche andere Untersuchungen gemacht und du machst genau das Gegenteil!

    Du bist schon sehr oft beim AA zur Untersuchung gewesen und alles war in Ordnung, du hast kein Probleme mit dem Sehen oder mit dem AID und du holst dir auch mehrere Meinungen ein, du macht alles richtig!

    Aber bitte, mach dir keine Panik! Das ist viel schlimmer als alles andere!

    Beste Grüße

    Andrea!

  • Hallo,

    jeder Mensch hat eine leichte Grube am Sehnervenkopf, die wird üblicherweise quantitativ, zumal bei so umfassenden mehrfachen Untersuchungen, mit dargestellt.

    Hast du diesen Wert genannt bekommen, oder kannst du den von den dir sicherlich vorliegenden Ausdrucken ablesen? Ein Wert bis zu o,3 gilt als absolut normal. Darüber hinaus ist Verlaufskontrolle nach Diagnose angesagt (meistens nach einigen Monaten).

    Ansonsten schließe ich mich Andrea an: Komm runter von deiner Panik, das konfuse Aufsuchen weiterer Ärzte bringt überhaupt nichts -.

    Ich würde mich für 1 Arztpraxis entscheiden und dort kompetativ weiter hingehen.

    LG - Senator

  • Hallo zusammen,

    danke für eure Antwort.

    Nein, Ausdrucke etc. habe ich leider nicht. Ich will ehrlich gesagt die Bilder etc. gar nicht sehen, da ich mich sonst selbst verrückt mache und jeden Wert googlen würde. Das wäre dann wohl fatal, ich muss mich da ehrlich gesagt ein wenig selbst schützen. Ich möchte eigentlich vom Augenarzt nur hören ob alles in Ordnung ist oder nicht. Hätte die erste Augenärztin nur gesagt alles in Ordnung, was es vielleicht ja ist, wär ich gar nicht so weit gekommen wie jetzt.


    Die Augenärztin dienstags meinte nur, es sei meine angeborene normale Normvariante, wie jeder Mensch auch unterschiedlich Groß ist etc., so gibt es auch unterschiedliche Aushöhlungen des Sehnervs. Sie meinte auch nichts, dass man das weiter kontrollieren oder beobachten sollte. Sie beruhigte mich eigentlich komplett und meinte alles sei in Ordnung. Jedoch hat mich der Begriff Aushöhlung des Sehnvers total durcheinander gebracht.

    Nur durch meine doch hohe Schreckhaftigkeit habe ich nochmals ein OCT gemacht.

    Die andere Ärztin erwähnte nichts von einer Aushöhlung sondern lediglich diese Haken die nicht grün sind, sondern rot waren. Diese könnten auf den leicht schiefen Sehnerv gepaart mit Myopie zurückzuführen sein, weshalb der Sehnerv an der Stelle auch etwas dünner sein kann.

    Sie meinte am Anfang beim durchschauen der Bilder dass sie das erste Bild sehr beruhigt, auch ein schön Bunter "Donut" sei zu sehen, was gut sei. Was sie damit meinte kann ich leider nicht sagen.

    Das dumme ist, sitzt die Angst erstmal in einem, geht sie nur schwer wieder raus.


    Ich werde nun immer bzw. für die nächste Zeit im Hinterkopf haben, dass eventuell was mit meinem Sehnerv nicht stimmt, hätte ich nie eine OCT gemacht und das ganze ist nur angeboren, hätte mich das wohl niemals gestört.

    Ich verstehe auch nicht wie diese 2 Ärzte auf die unterschiedliche Interpretation kommen. Die eine AÄ meint, alles harmlos muss man nichts weiter machen außer die normale jährliche Routinekontrollen die eh jeder machen sollte, die andere jedoch mich so stark verunsicherte.

  • Ich will dich auch mal kurz beruhigen:

    Ein Glaukom ist es bestätigt, wenn sich das OCT oder das Gesichtsfeld verschlechtern. Das ist bei dir nicht der Fall. Selbst wenn du ein Glaukom haben solltest, dann aber im absoluten Anfangsstadium, was dann sehr sehr sehr gut therapierbar ist. Also keine Panik. Das Glaukom führt in der westlichen Welt nur noch wirklich sehr selten zur Blindheit und dann ist meistens der Grund, dass es zu spät entdeckt wurde. Ein früh entdecktes Glaukom, bei guter Compliance, ist wirklich gut therapierbar.

    Ich kann deine Ängste absolut nachvollziehen, ich befinde mich selbst auch immer wieder in einer Angstspirale, die aber wie bei dir absolut unbegründet ist.

    Klar, es ist nervig, man muss immer wieder zu Augenärzten, aber du musst es als Herausforderung für dein Leben sehen, die du meistern wirst!

  • Danke, das beruhigt mich schon ungemein.

    Ich hoffe dass es einfach nur eine Momentaufnahme ist, die einfach so ist, weil mein Sehnerv halt so gewachsen ist.

    Wie kann man allerdings erklären, dass das eine OCT bei der ersten Augenärztin alles Grün anzeigte bis auf 1 kleine gelbe Stelle, an denen laut AÄ Gefäße verlaufen, das andere OCT jedoch einmal auch ein gelbes Häckchen hat im einen Auge, beim anderen allerdings 3 Rote auf der linken Seite.

    Liegt das an der unterschiedlichen Interpretation der Geräte oder was meint ihr?

  • Hallo Vielflieger,

    ich fürchte fast, du hast Dich jetzt so in Deine Angst gesteigert, daß Du logischen Argumenten, wonach Du keine Anzeichen eines Glaukoms hast, nicht mehr so recht zugänglich bist.

    Dann gehen wir doch mal anders an die Sache heran:

    Vielleicht hast Du tatsächlich eine Veranlagung zum Glaukom und im Verlauf der nächsten Jahre oder Jahrzehnte würde sich dieses bei Dir entwickeln.

    Dann kann man aber jetzt eindeutig feststellen, daß bei Dir derzeit kein Behandlungsbedarf besteht.

    Du erfüllst keinerlei Kriterien, die die Einleitung einer Behandlung in irgendeiner Weise rechtfertigen würden.

    Diese ist an strenge Kriterien gebunden, da sie nicht ohne Nebenwirkungen ist und

    da es auch keine vorbeugende Behandlungen gibt. Man könnte also die Ausprägung des Glaukoms nicht vorbeugend verhindern.

    Andererseits entwickelt sich ein Glaukom nur sehr, sehr langsam, so daß regelmäßige Kontrollen reichen. Bei Dir aus meiner Sicht im jährlichen Abstand.

    Daß Deine Ärztin Dich jetzt kurzfristiger wieder einbestellt hat, ist meiner Ansicht nach ein Zugeständnis an Deine übermäßige Besorgtheit.

    Sie wollte Dich nicht mit Deiner Angst alleine lassen.

    Eine nicht so gute Idee ist es, von einem Augenarzt zum anderen zu gehen und sich jedesmal ein OCT oder HRT anfertigen zu lassen.

    Leider kann man Ergebnisse verschiedener Geräte nicht miteinander vergleichen. Für den Verlauf ist es also wichtig, sich immer am gleichen Gerät untersuchen zu lassen.

    Fasse Dich jetzt wieder, bleibe bei einem Augenarzt und einem OCT

    und verpasse nicht Dein Leben durch unnötige Sorgen.

    Beste Grüße - Malve

  • Hallo Malve,

    ich gebe dir vollkommen recht, ich bin wie in einem Tunnel deswegen.

    Die Vorstellung an einer Krankheit zu leiden, die kontinuirlich einen Teil des Sehnvers zerstören KANN, macht mich verrückt.

    Ich kann mich an eine Situation aus der Vergangenheit z. B. erinnern.

    Ich habe eines Nachts im Bett mal zufällig bemerkt, dass wenn es fast komplett Dunkel ist im Raum und es nur sehr sehr wenig bis kaum Licht vorhanden ist, ich z. B. einen dunklen Fleck an der Decke nicht sehe wenn ich direkt auf ihn schaue. Erst beim "daran vorbeischauen" erkannte ich ihn bzw. ihn viel besser. Natürlich zückte ich mein Smartphone und googlete. Als Ergebnis bekam ich Nachtblindheit was mich zu Retinitis Pigmentosa weiterleitete.

    Ich bekam Tagelang Panik, lief rum wie Falschgeld gefangen in den Gedanken um mein Augenlicht und dass ich es "unaufhaltsam" verlieren könnte. Ich fragte mein Augenarzt, der mich beruhigte und meinte sowas sieht man zum einen auf der Netzhaut bei der Augenspiegelung etc. sowie bei der Perimetrie (Entwicklung von Tunnelblick). Ich war beruhigt, wenn auch nur mit Bauchschmerzen.

    Wochen später laß ich zufällig über dieses eigentlich bekannte Phenomen im Internet. Da in der Mitte der Makula keine Stäbchen für Kontrastsehen bei Dunkelheit vorhanden sind, sondern nur Zapfen für Scharf/Bunt bei Helligkeit, sieht man im Dunkeln mit der Zentralen Makula die Objekte nicht oder nur Schwer, da für die Nacht hier keine Sinneszellen mehr da sind bzw. arbeiten. Deswegen kann man Objekte bei Dunkelheit besser bzw. überhaupt erkennen, wenn man an ihnen vorbei schaut.

    Ich war total perplex wie mich solch ein eigentlich harmloses Phenomen aus der Bahn geworfen hat.

    Bei der jetzigen Geschichte vermute ich dasselbe. Eine warscheinlich nur harmlose, schon immer vorhandene Eigenschaft meines Auges, wurde durch meine Übervorsichtigkeit erkannt. Irgendwelche Aussagen von Augenärzte welche zur Beruhigung dienen, werden von mir als solches nicht verstanden sondern nur die "Negativen" Aussagen sind relevant.

    Die Ärztin sagt "Sie haben hier eine leicht deutliche Aushöhlung ihres Sehnervs, dieser ist aber ihre Normvariante" -> Ich höre in dem Satz nur "Aushöhlung des Sehnervs", das Normvariante höre ich zwar, mein Geist sagt mir aber eher nein, nein, das ist gefährlich!

    Die Ärztin sagt "Sie haben eine Verdünnung ihres Sehnervs an dieser Stelle, dass kann aber angeboren sein aufgrund der schrägen Eintrittsstelle des Sehnvers bzw. eine normale angeborene Eigenschaft" -> Ich höre nur: "Verdünnung des Sehnervs" -> Der Sehnerv beginnt kaputt zu gehen bzw. hat schon Schäden.

    Das Perplexe ist, ich müsste es aufgrund meiner Aussagen ja wissen das ich erstmal keine Panik haben soll.

  • Diese Panik ist normal. Ich befinde mich zur Zeit auch wieder in einer absurden Angstspirale mein Augenlicht zu verlieren, dabei habe ich lediglich eine kleine Kerbe im rechten Sehnerv, der seit Jahren unverändert ist und es sich dabei laut der Ärzte - einschließlich Universitätsklinik Oberarzt waren es insgesamt schon fünf - zwar um einen beobachtungswürdigen Befund handle, aber noch keiner, der ein Glaukom darstellt.

    Man muss lernen damit zu leben, ruhig zu bleiben und das ganze objektiv zu betrachten. Außerdem sollte man froh sein, dass es so früh entdeckt wurde, wir in Deutschland und im 21 Jahrhundert leben. Uns stehen grundsätzlich alle verfügbaren Medikamente, Befunderhebungen und - wenn gar nichts mehr geht - eine manigfaltige Auswahl operativer Möglichkeiten, einschließlich Laser- und Stent-Methoden, zur Verfügung.

    Beim Glaukom handelt es sich außerdem um eine Volkskrankheit, sodass hier uch unglaublich viel geforscht wird. Man muss sich überlegen, was in den letzten dreißig Jahren alles auf den Markt kam.

    Long story short: Bleib ruhig, geh regelmäßig zum Augenarzt und alles wird gut.

    LG

    A.

  • Hallo Vielflieger,

    keine Panik! Bei einem schrägen Eintritt des Sehnervs (Conus) ist die Beurteilung nicht einfach. Das ist bei mir auch so. Das HRT zeigt bei mir sogar für das bessere Auge schlechtere Werte an (mehr Felder angemeckert) und umgekehrt. Das Gerät kann sozusagen "nicht um die Ecke gucken" und ist mit der Auswertung auf geraden Sehnerveintritt ausgelegt. Das ist so, als ob du von der Seite in das Innere einer Höhle schauen wolltest, hat mir mein AA erklärt.

    Du machst dich unnötig verrückt.

    Lass den Zustand regelmäßig kontrollieren; das reicht.

    Bleib' gesund

    C3PO

  • Noch ein letzten Punkt zur Beruhigung: Ich habe auch einen schrägen Sehnerveneintritt im linken Auge und habe beim HRT auch genau das, was C3PO sagt. Aber: Es gibt einige Studien, die belegen, dass ein schräger Sehnerveneintritt das Risiko einer Glaukomprogression verhindert. Hat also auch sein Gutes.

    Ihr fragt, wie ich auf solche Studien komme? In meiner absolut gestörten Angstspirale in Verbindung mit der hypochondrischen Störung habe ich so ziiemliche jede Studie auf deutsch und englisch dazu gelesen, die ich gefunden habe.

    LG

    A.

  • Hallo Vielflieger,

    Du hast jetzt sehr gut beschrieben, um was es bei Dir wirklich geht.

    Du hast offensichtlich eine Angststörung.

    Unsere Argumente und gut gemeinten Ratschläge dürften da ziemlich wirkungslos verhallen.

    Am besten begibst Du Dich in eine psychotherapeutische Behandlung.

    Man kann Angststörungen gut therapieren.

    Ich wünsche Dir alles Gute.

    Beste Grüße - Malve

  • Am besten begibst Du Dich in eine psychotherapeutische Behandlung.

    Man kann Angststörungen gut therapieren.

    Ich kann tatsächlich Malve nur zuzustimmen. Beobachte dich und wenn du in den nächsten Wochen merkst, dass die Angst vor der Krankheit deinen Alltag bestimmt und das ganze alltägliche Glück aufsaugt, dann solltest du dich in psychotherapeutsiche Behandlung begeben. Das habe ich jetzt auch in Angriff genommen und beginne demnächst mit einer Therapie.

    LG

  • Hallo zusammen,


    vielen Dank für eure Hilfe! Es beruhigt mich wirklich sehr was ihr sagt bezüglich HRT und schrägem Sehnerv, dass es nicht unüblich ist, dass es rote Kreuze gibt. Meine neue Augenärztin hat in dieser Hinsicht also scheinbar alles korrekt erklärt.


    Ihr habt recht, ich denke ich habe auch so etwas wie eine Angststörung was extrem in Bezug auf Erblindung abzielt. Mein Opa erblindete auf einem Auge durch eine bösartige Geschwulst im Auge (was genau weiß ich leider nicht, war vor meiner Zeit), letztlich verlor er dadurch sein Leben da es streute etc. Mein Vater verlor sein Augenlicht auf einem Auge durch Glaukom durch schlechte Behandlung etc. Vor kurzem erfuhr ich das meine Tante auf einem Auge halberblindete aufgrund eines Gefäßverschlusses. Ich will mich nicht rechtfertigen, aber ich bekomme sehr oft gesagt von Bekannten/Freunden, das meine Überangst nicht an den Haaren herbei gezogen ist, sondern schon verständlich. Allerdings finde ich wohl nicht mehr die Kurve zwischen gesunder Vorsicht und Krankhaftem (Hypochondrischen) Verhalten / Angst.


    Ich ertappe mich z. B. sehr oft beim selbstuntersuchen meines Gesichtsfeldes.

    Ich sehe z. B. Im Wohnzimmer die rote Standbyleuchte des Fernsehers. Ich schließe ein Auge und bewege sehr lange meine Auge um das Lichtlein herum, um zu schauen ob es einen Punkt gibt, wo ich es nicht mehr sehe/verschwindet. Früher oder später verschwindet es auch, was jedoch eher darauf zurückzuführen ist, dass der Troxler Effekt Eintritt (Hier ein interessanter Link dazu: https://medlexi.de/Troxler-Effekt), die Konzentration kurz unterbricht/nachlässt, die Beleuchtungsverhältnisse nicht gut sind, allgemein das Auge im Umfeld andere Eindrücke hat, die es ablenken (Bei der Perimetrie hat man ja nur die weiße Hohlkugel, nichts anderes was ablenkt) oder es irgendwann so weit peripher ist, dass es für das Auge nicht mehr möglich ist, es wahrzunehmen (Lichtlein zu schwach).

    Diese ganze Selbstprüfung des Gesichtsfeldes ist mumpitz, da es keiner medizinischen Untersuchung gleichkommt. Noch dazu sehr belastend, weil man denkt man hat eine Erkrankung gefunden. Ich weiß dass, dennoch kann ich es nur schwer schaffen es nicht zu tun. Oft sagt mir mein Kopf, was wenn die Perimetrie den Punkt Genau dort nicht aufblitzen ließ, wo ich eventuell ein Ausfall wegen des Sehnervs habe.


    Wenn man dann sowas zu hören bekommt, wie ich diese Woche, fühlt man sich in allem bestätigt wovor man Angst hatte bzw. glaubt es zu haben. Was im Kopf vor geht, könnt ihr euch vorstellen.


    Ich denke ich muss demnächst diesbezüglich in Psychotherapeutische Behandlung. Die Überwindung dazu fehlt mir allerdings noch. Auch eine Gewisse Scham habe ich davor. Ich habe Angst das Menschen denken ich sei verrückt und man dadurch abgestempelt wird. Man kennt dass in Gesprächsrunden, wenn es heißt der und der is beim Psychotherapeuten, war in einer Klinik etc. sofort heißt es, was der ist auch bekloppt...


    Nun aber vielleicht zurück zum Thema.


    Nach euren Kommentaren und meiner selbstständigen Recherche, denke ich kann ich davon ausgehen, dass meine neue Augenärztin sehr fit ist in Sachen Sehnerv/Glaukom und OCT/HRT.


    Sie informierte mich anfangs umfassend, dass die Ergebnisse der Maschine allein nicht aussagekräftig sind, man den Verlauf anschauen muss, noch andere Untersuchungen relevant sind (Perimetrie, AID, Betrachtung des Sehnervs mit der Spaltlampe, wo ich keinerlei Auffälligkeiten habe) und ich wie gesagt diese Aushöhlung evtl. schon immer habe und es für mich normal sein könnte, vieles auf den leicht schrägen Sehnerv zu erklären sein könnte... Sie meinte auch, sie will jetzt nicht anfangen bei mir zu tropfen aufgrund des HRT/OCT. Es ist nach den Erkenntnissen in diesem Forum zumindest schon mal beruhigend, dass sie sehr kompetent zu scheinen mag. Viele Berichte habe ich gelesen, bei denen Augenärzte sehr schnell/übervoreilig die Diagnose Glaukom stellten lediglich auf der Grundlage des OCT/HRT, es aber letztlich kein Glaukom war bzw. fraglich.


    Ein interessanter Link, gerade im Bezug auf die HRT/OCT Ergebnis Interpretation, habe ich hier gefunden: https://www.reviewofophthalmology.com/article/oct-an…-artifact-alert

    Leider auf Englisch, aber wenn meine Englischkenntnisse ausreichen, kann man als Fazit sehen, dass die Interpretation allein der angezeigten Farben, kein Rückschluss auf eine Erkrankung zulässt. Oft Rote Befunde seien aufgrund der angeborenen Eigenschaft des Sehnervs, dennoch nicht krankhaft (red disease). Manche absolut grüne Befunde, haben dennoch eine krankhafte Veränderung (green disease).


    Für einen Laien nur schwer verständlich, aber deswegen sollte man vielleicht auch die Profis mehr das Handwerk überlassen. Leider handele ich selbst oft/fast immer selbst nicht so.

    Einmal editiert, zuletzt von Vielflieger (9. Mai 2020 um 12:00)

  • Hallo Vielflieger!

    Jetzt mal ganz ehrlich, was schreibst Du da für ein Pamphlet? Steht Dir natürlich frei aber Du wiederholst Dich und es macht den Anschein als möchtest Du Dich rechtfertigen und wartest darauf, dass wir Dir hier zustimmen. Du hast ja nun aber schon viele Antworten bekommen aber auch ich befürchte, dass diese Dir nicht weiterhelfen werden.

    Du hast doch selbst erkannt, dass Deine Angst krankhaft ist und Du dagegen was tun solltest.

    Weiter können wir Dir da wohl auch nicht helfen, wir sind hier keine Psychologen.

    Ist auch wirklich gar nicht böse gemeint aber hier im Forum gibt es viele Menschen mit wirklich schweren Augenproblemen, die diesbezüglich Hilfe oder Zuspruch brauchen, die im Übrigen auch Mühe haben soviel zu lesen. Und dann schlägt jemand hier auf mit völlig überzogener Panik und meint morgen zu Erblinden. Ängste können wir alle gut nachvollziehen aber doch nicht sowas irrationales...

    Bei Deiner Geschichte gibt es wirklich nichts worüber ich mir erstmal große Gedanken machen würde. Kontrolle in einem halben Jahr wahrnehmen und gut ist.

    Alles Gute für Dich in jeglicher Hinsicht!

  • Hallo Vielflieger,

    schön, daß Du Dich noch mal gemeldet hast.

    Deine Angst vor Augenerkrankungen kann ich auf Grund Deiner Familiengeschichte gut nachvollziehen.

    Jetzt geht es darum, die begründete Vorsicht nicht in unkontrollierte Angstzustände abgleiten zu lassen.

    Da Du ja sehr selbstreflektiert bist , hast Du gute Chancen, das zu schaffen,

    allein oder mit Hilfe.

    Ich glaube, daß dieses Forum für Dich dabei nicht hilfreich ist. Die Berichte über unsere Probleme würden Deine Ängste eher grundlos verstärken und Deine Grübelei nur unnötig stimulieren.

    Den englischsprachigen Artikel habe ich mit großem Interesse gelesen.

    Es war mit das interessanteste, was ich hierzu gelesen habe.

    Ich habe mir auch schon meine eigenen Gedanken über OCT und HRT gemacht.

    Einige Splitter hierzu:

    Zu jeder technischen Untersuchungsmethode (EKG, Röntgen, Ultraschall usw.)

    schreiben Ärzte eine Bewertung.

    Zum OCT und HRT erfahre ich nur vage Aussagen und diese auch nur mündlich.

    Vage Aussagen sind: Etwas besser, aber muß ein Meßfehler sein.

    Oder: Annähernd stabil.

    Oder: In ihrem Fall schwer zu bewerten (schräger Sehnerveneintritt)

    Ich lasse mir jedesmal einen Ausdruck geben und wundere mich über das wechselnde Farbenspiel.

    Ich habe auch schon von Praxen gehört, die einen Ausdruck grundsätzlich verweigern. Warum wohl? Zumal, wenn es der Patient selbst bezahlt.

    Das Glaukom ist eine schwierige Krankheit, sei froh, daß Du sie nicht hast.

    Beste Grüße - Malve

  • hier im Forum gibt es viele Menschen mit wirklich schweren Augenproblemen, die diesbezüglich Hilfe oder Zuspruch brauchen, die im Übrigen auch Mühe haben soviel zu lesen.

    Das unterstreiche ich voll.

    Vielflieger, imo sind deine Beiträge kaum mehr zuträglich.

    Ich schlage vor, du legst jetzt mal eine Forum-Pause ein und meldest dich erst wieder, wenn dir belegbar ein Glaukom diagnostiziert wurde.

    Alles Gute!

    Senator

  • Hallo Vielflieger!

    ich gebe dir vollkommen recht, ich bin wie in einem Tunnel deswegen.

    Die Vorstellung an einer Krankheit zu leiden, die kontinuirlich einen Teil des Sehnvers zerstören KANN, macht mich verrückt.

    Das ist die Tatsache, mit der wir- die Glaukompatientin hier- leben müssen.

    Man hat die Wahl zwischen "ich lerne damit zu leben und lasse mein Leben nicht von dem Glaukom bestimmen" oder aber ich verzweifle daran.


    Schätze Dich einfach glücklich, dass bei Dir wohl kein Glaukom vorliegt.


    Im Forum gilt: Wer sich hier in einer Angstspirale bewegt wird zu seinem eigenen Schutz gesperrt und das Thema geschlossen!