erhöhten Augeninnehdruck medikamentös behandeln - ab wann?

  • Hallo,

    bei mehreren morgendlichen Augeninnendruckuntersuchungen (Applanationstonometrie plus Non-Contact-Tonometrie, letztere zur Hornhautdickenbestimmung?) wurde bei mir ein erhöhter Augeninnendruck festgestellt. Die Druckwerte lagen auf einem Auge bei 24-27mm/Hg.

    Abendliche Augeninnendruckmessung und Augenhintergrunduntersuchung steht noch aus, bzw. der Sehnerv wurde zunächst nur ohne pupillenweitende Tropfen mit der Spaltlampe betrachtet. Hierbei wirkte der Sehnerv des betroffenen Auges wohl leicht ausgehöhlt.

    Gesichtsfelduntersuchung wurde bei der ersten Untersuchung durchgeführt und offenbarte keine Auffälligkeiten.


    Da der Arzt bereits nachdrücklich eine private abzurechnende OCT (Optische Kohärenz Tomographie) empfiehlt, nun vorab eine Frage: ab wann bzw. genauer, nach welchen Untersuchungen wird ein erhöhter Augeninnendruck medikamentös behandelt? Ist die vorige Durchführung einer optischen Kohärenz Tomographie oder ähnlichem Verfahren (HRT) da mehr oder weniger die Bedingung?

    Ich kann diese Untersuchung auf absehbare Zeit nämlich nicht bezahlen (bitte keine Kommentare/Ratschläge bezügl. Finanzierung) und mir ist schon unwohl beim Gedanken, dem Augenarzt dies mitteilen zu müssen, zumal man ja als gesetzlich versicherter mittlerweile schon froh sein muss, überhaupt in die augenärztliche Sprechstunde zu kommen.

    Einmal editiert, zuletzt von Tellur (13. Februar 2020 um 14:39)

  • Hallo Tellur

    Um nur - wie gewünscht - deine Frage zu beantworten: mein AA hat mit medikamentöser Behandlung rein aufgrund der erhöhten Druckwerte begonnen. Erst dann kamen alle genauen Untersuchungen. Somit ist es keine "Bedingung".

    Ich möchte dir keine Ratschläge geben, ABER wenn dein Sehnerv schon auffällig aussieht, ist eine genaue Abklärung extrem wichtig und jeder verantwortungsvolle Arzt würde dir dazu raten. Sieh es mal so und frag dich, was dir dein Augenlicht letztlich wert wäre und ob es nicht doch eine Möglichkeit gibt (nicht böse gemeint!!)

    Hier lässt sich sicher eine Lösung finden, ich kenne mich aber mit dem deutschen System nicht so gut aus - da können dir andere sicher mehr helfen;o)

  • Hallo Jessie,


    Ratschläge sind auch Schläge, egal, ob böse gemeint oder nicht...


    Hallo Tellur,


    ich bekam direkt Tropfen aufgrund des Augendrucks verschrieben, weiterführende Untersuchungen (auch OTC) kamen etwas später.


    Aufgrund dieser anderen Untersuchungen und reiflicher Abwägung aller Optionen bin ich seit etwas über einem Jahr ohne Tropfen, aber mit relativ häufigem Einsatz sämtlicher technischer Apparate unter enger Kontrolle.

    Wie ist deine weitere Behandlung geplant, was wären die nächsten Schritte, die dein Arzt vorschlägt? Ich finde es gut, dass der Augendruck schon öfter bei dir geprüft wird, so erhält man schon ein gutes Bild, ob das eine einmalige Spitze war oder regelmässig erhöht.

    Dein Arzt scheint nicht gleich mit Kanonen auf Spatzen zu schiessen.


    Vielleicht kannst du dich an eine Glaukomsprechstunde in einer Klinik überweisen lassen? Da gibt es Spezialisten, die Augen wie deine täglich sehen und entsprechend viel Erfahrung sammeln konnten.


    Alles Gute, ChaCha

    2 Mal editiert, zuletzt von ChaCha (13. Februar 2020 um 18:29) aus folgendem Grund: (Absätze... besser mit)

  • Hallo Tellur,

    auch ich bekam die Tropfen auf Grund meines erhöhten AID und des Sehnervenbefundes (Spaltlampe) sofort verordnet.

    Weitere Untersuchungen folgten bei mir auch erst ein wenig später.

    Dennoch möchte ich die Wichtigkeit der OCT Messung hervorheben. Denn auch wenn der Druck durch Medikamente gesenkt werden kann, bedeutet dies nicht automatisch, dass der Verlust der Sehnervenfasern dadurch stoppt .(Minderdurchblutung, Minderernährung der Augen z.B.)

    Die OCT Messung ist eine dringende und wichtige Beurteilung, ob der Sehnerv alleine durch die Drucksenkung stabil bleibt oder ob noch andere Faktoren berücksichtigt werden müssen.

    Der Sehnerv hat einen kleinen "Puffer" an Fasern. Erst wenn dieser aufgebraucht ist, zeigen sich die Ausfälle auch im Gesichtsfeld. Das sollte man auf keinen Fall ausreizen.

    Alles Liebe

    Kimba

  • Bei welchem Druck habt ihr die Tropfen denn verschrieben bekommen? Bei mir wurde bislang dreimal gemessen. Ich muss meine Aussage oben korrigieren, am späten nachmittag wurde doch schon gemessen. Der Wert lag auch da bei glaube 27 oder 28. 28 war auf jeden Fall bislang der Höchstwert.

    ChaCha: Ich hätte tatsächlich gern eine Zweitmeinung von einem nicht niedergelassenen Klinikarzt, weil ich beim jetzigen Arzt ein etwas ungutes Bauchgefühl habe. Aber die Überweisung zur Glaukomsprechstunde in einer Klinik gibt es, soweit ich weiß, leider nur vom Augenarzt. Das wäre wahrscheinl. schwierig bis unmöglich dem Arzt gegenüber zu begründen.

    Er hat auch schon etwas seltsam reagiert, als ich beim letzten Termin auf die Empfehlung zur OCT ausweichend reagierte. Er wollte mir danach erst Tropfen verschreiben und hat es dann doch nicht gemacht, obwohl er erst meinte der Druck sei klar zu hoch. Nun gut, die Augenhintergrunduntersuchung unter Pupillenerweiterung steht ja noch an. Aber es sollten auch erneut eine ganze Reihe weiterer Druckmessungen zu unterschiedl. Zeiten erfolgen, obwohl bereits mehrfach gemessen wurde. Ich weiß auch nicht, ob die vielen weiteren Druckmessungen wieder Privatleistung sind, oder wegen des bisherigen Befundes Kassenleistung.

    Ich tendiere fast dazu, die Sache erst mal ad acta zu legen, weil ich aufgrund anderer, leider gravierenderer Probleme sowohl existentieller Art als auch aufgestauter anderer gesundheitliche Probleme, einer unsicheren Zukunft entgegengehe und mir das ganze zu viel wird.

  • Ach Tellur,


    ich wünsche dir alles Gute. Hier im Forum bekommst du eine Menge an Informationen, die dir sicher helfen, dein Krankheitsbild einzuordnen und die für dich richtigen Entscheidungen zu treffen.


    Bei mir war der Augendruck so um die 30, da gabs Tropfen, aktuell so bei 17-20 mit Spitzen je nach Stress. Heute spüre ich den Druck, aber was für ein Tag... kann man zwei draus machen.


    Was du ggfs in Betracht ziehen könntest: auf in den Notfall einer Augenklinik, mit Glaukombeschwerden. So wie ich es im Forum verstanden habe, werden in der Klinik die dort verordneten Untersuch zur Kassenleistung... Ich bin nicht aus Deutschland, insoweit sieh mir meine Unkenntnis bitte nach.


    Alles Gute und viel Kraft und Zuversicht!

    Einmal editiert, zuletzt von ChaCha (13. Februar 2020 um 23:19)

  • Ab welchem Druck eine Behandlung nötig, bzw. sinnvoll ist, kann individuell sehr unterschiedlich sein.

    Eine pauschale Aussage ist so nicht möglich.

    Für den Einen sind 15 mm/hg schon zu viel, ein Anderer toleriert vereinzelte Druckspitzen von knapp 30 mm/hg jahrelang ohne nachweisbare Folgen.

    Ein Wochenende in einer Klinik mit 24 Stunden Profil würde auf jeden Fall Sinn machen.

    Allerdings weiss ich nicht, ob für OCT und HRT in der Klinik inzwischen auch selbst bezahlt werden muß.

    LG Jürgen

  • Hallo ihr, schönen guten Morgen.

    In der Uniklinik Würzburg beispielsweise Wird das OCT kostenfrei erstellt.

    Aber Uniklinik geht halt nur mit Überweisung .....

    Mein erstes O.CT. habe ich kostenpflichtig bei meinem regionalen Augenarzt durchführen lassen danach Bin ich auf eigenen Wunsch in die Uniklinik Würzburg gegangen.

    Dort wurden auch Operationen durchgeführt. Es lässt sich nicht leugnen, dass mein regionaler Augenarzt danach etwas angesäuert war, da er mich keinesfalls nach Würzburg überwiesen hätte.

    Gruss von Katzenstube

    OP Cataract re und li (rechts erblindet)
    2019 Zyklophotokoagulation re und li ohne Erfolg, SLT links, rechts, Nachstar links entfernt

    Zyklophotokoagulation re mit Retrobulbärbetäubung mit Erfolg nach OP

    2 Mal editiert, zuletzt von Katzenstube (14. Februar 2020 um 04:17)

  • Guten Morgen,

    ich weiß nicht, ob ich das hier so posten darf, wenn nicht, bitte löschen...

    Als mein Vater vor vielen Jahren sehr schwer am Glaukom erkrankt war und der Augenarzt vor Ort nicht mehr weiterwusste, riet er meinem Vater, einen kleinen "Urlaub" in Freiburg zu machen. Dort saßen damals wohl sehr gut Augenärzte in der Uniklinik. Mein Vater sollte sich dann ohne Überweisung und als Notfall in der Uniklinik vorstellen mit irgendwelchen "plötzlichen" Beschwerden, die ausgerechnet in dem Urlaub aufgetreten sind...

    Leider kam es dazu nicht mehr, aber das ist eine andere Geschichte.

    Liebe Grüße
    Birgit

    Meine geheime Superkraft: Ich kann mich selbst völlig aus dem Konzept bringen, obwohl ich vorher gar keins hatte!

  • Dort saßen damals wohl sehr gut Augenärzte in der Uniklinik. Mein Vater sollte sich dann ohne Überweisung und als Notfall in der Uniklinik vorstellen mit irgendwelchen "plötzlichen" Beschwerden, die ausgerechnet in dem Urlaub aufgetreten sind...

    Diese Spielchen laufen täglich in vielen Kliniken und Notaufnahmen in vielen Variationen. Damit halten diese Personen aber nur das Personal und die wartenden Patienten mit Anmeldung, Termin oder wirklichem Notfall unnötig auf.

    Führt in der Regel nur zu teilweise langen, manchmal aressiv geführten Diskussionen, warum man doch zum Hausarzt oder diensthabenden Arzt gehen muß, obwohl man doch gerade schon hier vor Ort ist.

    Ein echter Notfall wird aber in der Regel natürlich nicht abgewiesen.

    Akuter Glaukomanfall mit Druck um die 50+ wird sicher niemand wegschicken.

    Ein HRT und OCT wird aber in so einer Situation mit Sicherheit keine oberste Priorität haben.

    Ansonsten sind die Geräte auch teilweise schon Monate vorab gebucht.

    Glaube nicht, wenn man versucht an der Anmeldung ein Märchen zu erzählen, daß man damit Erfolg hat.

    Wenn man in einer kritischen Situation in Urlaub fährt, hat man in der Regel schon vorgesorgt, Befunde und Notfallmedikamente dabei.

    Druckspitzen um die 30 wird keine Klinik veranlassen, den Patienten ohne Einweisung/Überweisung sofort aufzunehmen und das volle Programm abzuspulen.

    Einfach ein "No Go".

    Gruß Jürgen

  • Trotz PN an Tellur, hier nochmal für die Öffentlichkeit:

    Ad acta legen, kommt bei dieser Erkrankung NICHT in Frage !

    Erhöhter AID und Auffälligkeiten am Sehnerv müssen behandelt werden !

    Ich habe diese Vogel-Strauß-Taktik als Kind/Jugendliche aus Unwissenheit gemacht, und muss nun die schwerwiegenden Folgen, mein Leben lang tragen.

    Je früher ein Glaukom behandelt wird umso besser kann der Verlauf positiv beeinflusst, bestenfalls gestoppt werden.

    Der Augenarzt darf eine nötige Medikation nicht von einer IGEL Leistung abhängig machen. (Auch wenn es eine sehr wichtige Untersuchung ist.)

  • Egal, ob er oder sie darf oder nicht. Es wird getan Patienten werden abgelehnt habe ich selber erlebt und selber gekämpft wie ein Berserker.

    Beschweren hätte ich mich können über den patientenverband. Aber was hätte mir das gebracht? Es ist der einzige Arzt rund um 20 km, der überhaupt für mich erreichbar ist, also muss ich weiter dessen Lied spielen.

    In meinem Fall hat es sich mehr oder minder durch Zufall und durch das mitbehandeln der Uni Würzburg erledigt. Aber was ich hier an ärztlichen Aktion erlebt, habe, wie abweisen eines Notfalles nach direkter Erblindung. Nein, danke.

    Doofen und machen ist einfach zweierlei.

    Aber mit Überweisung von Augenarzt zu Uniklinik egal aus welchem Grund wird dort ein Termin vereinbart und im Rahmen des Termines wird zumindest in Würzburg alles an notwendigen Untersuchungen und das waren in meinem Fall viele durchgeführt und die waren alle kostenfrei.

    Gruß von Katzenstube

    OP Cataract re und li (rechts erblindet)
    2019 Zyklophotokoagulation re und li ohne Erfolg, SLT links, rechts, Nachstar links entfernt

    Zyklophotokoagulation re mit Retrobulbärbetäubung mit Erfolg nach OP

  • Hallo Tellur!

    Willkommen im Forum.

    ab wann bzw. genauer, nach welchen Untersuchungen wird ein erhöhter Augeninnendruck medikamentös behandelt?

    Ab dann, wenn die Gefahr der Schädigung besteht oder schon eine Schädigung da ist und der Zustand durch die Drucksenkung stabil gehalten werden soll.
    Druck 24-27 ist ja nun schon erhöht.

    Wie wurden diese Werte gemessen? Wirklich per Applanation?

    Ist die vorige Durchführung einer optischen Kohärenz Tomographie oder ähnlichem Verfahren (HRT) da mehr oder weniger die Bedingung?

    Nein, Bedingung nicht, aber schlau es zu tun von Deinem AA.

    Und man hat da einen Ist-Stand, um dann eine Grundlage für Verlaufskontrollen zu haben.

    Ich kann diese Untersuchung auf absehbare Zeit nämlich nicht bezahlen (bitte keine Kommentare/Ratschläge bezügl. Finanzierung) und mir ist schon unwohl beim Gedanken, dem Augenarzt dies mitteilen zu müssen, zumal man ja als gesetzlich versicherter mittlerweile schon froh sein muss, überhaupt in die augenärztliche Sprechstunde zu kommen.

    Vielleicht hilft ein offenes Gespräch mit dem AA. Es gibt auch noch welche, die mit sich reden lassen und vielleicht auch noch was am Preis tun können.


    Viele Grüße

    Sabine

  • Hallo Tellur,

    ich würde an deiner Stelle

    1. ganz offen mit dem AA sprechen und ohne Ausreden sagen, dass du die Zusatzleistungen momentan nicht bezahlen kannst.

    2. unanbhängig von der Entscheidung zu 1. einer Tropfhterapie positiv gegenüber stehen, also damit beginnen.

    Die angebotenen Untersuchungen bringen wie schon aufgeführt zunächst deinen Augen keinen Vorteil, sondern sie ermöglichen eine Beurteilung des Therapieerfolges.

    Immer daran denken: Abgestorbene Nervenzellen sind unwiederbringlich weg. Der Zerfallsprozess muss unbedingt ausgebremst werden.

    Meines Erachtens handelt dein AA ganz richtig. Du solltest ihm vertrauen und offen sein im Gespräch.

    Gruß

    C3PO

  • Leider will mir der Arzt noch keine Tropfen verschreiben, obwohl auch nachmittags bereits ein Druck von 28 gemessen wurdes. Es sollen erst weitere Druckmessungen in zwei Monaten und die Augenhintergrunduntersuchung erfolgen.

    Mal schauen, ob ich noch woanders einen schnelleren Termin bekomme.

    Einmal editiert, zuletzt von Tellur (24. Februar 2020 um 11:06)

  • Hallo Tellur,

    Du schreibst von mehreren gesundheitlichen Baustellen und finanziellen Problemen.

    Das bedeutet: Termine

    Jetzt willst du schneller behandelt werden bei einem anderen Arzt.

    Das ist ein Problem. Augenärzte sind alle überlastet

    Wie meine Vorredner: offen mit dem Arzt sprechen: Selbstzahler geht leider nicht, geht Zahlung in Raten? Die bildgebung ist schon wirklich wichtig. Leider zahlen die Kassen nicht.

    Alternativ: er soll eine Überweisung ausstellen für ein 24 Stunden druckprofil in einer Klinik. Abklärung okuläre hypertension oder bereits Glaukom, Medikament ja oder nein.

    Leider ist die Entscheidung Medikament ja oder nein nicht so super einfach und man braucht viele Messdaten. Das macht dein Augenarzt auch alles, er braucht halt Zeit. Ee handelt prinzipiell relativ normal.

    Kammerwinkel Messung wäre sehr wichtig und eben Messwerte des Drucks über den ganzen Tag verteilt und eine bildgebung (Oct und HRT)

    Rede offen und sehr freundlich in der Praxis

    LG

    Jenat

    Ohne Musik wäre alles nichts. (frei nach Mozart)

  • Mal schauen, ob ich noch woanders einen schnelleren Termin bekomme.

    Ich drücke die Daumen dafür!!

    Bei einem Druck von 28 (unbehandelt) den nächsten Termin erst in zwei Monaten zu geben finde ich schon seltsam....ich hoffe sehr, du findest einen anderen Arzt.

  • Bei einem Druck von 28 (unbehandelt) den nächsten Termin erst in zwei Monaten zu geben finde ich schon seltsam....ich hoffe sehr, du findest einen anderen Arzt.

    Eigentlich wurde sogar ein noch etwas höherer Wert gemessen. Aber da wurde dann mehrmals direkt hintereinander gemessen, wegen möglicher Ungenauigkeiten.

    Wird jetzt wohl erstmal dauern, bis ich einen Termin woanders finde. Aber ich hoffe zumindest vor Mai.

    Mir kommt die Sache etas spanisch vor. Aber ich habe zugegebenermaßen in der Vergangenheit sehr folgenschwere schlechte Erfahrungen mit ärztlichen Fehlprognosen und Behandlungsfehlern gemacht, daher bin ich immer noch skeptisch, ob die Sache bei mir wirklich so akut ist.
    Wenn die Werte stimmen, dann liegt der Druck ja doppelt so hoch wie der durchschnittliche Druck eines gesunden Auges. Ich finde es daher auch komisch, daß da nicht sofort Tropfen verschrieben wurden. Mehrfach und zu unterschiedlichen Zeiten und jeweils mit mehreren Wochen Abstand gemessen wurde ja nun schon und die Druckwerte waren ja auch am späten Nachmittag unverändert hoch.

  • nun vorab eine Frage: ab wann bzw. genauer, nach welchen Untersuchungen wird ein erhöhter Augeninnendruck medikamentös behandelt? Ist die vorige Durchführung einer optischen Kohärenz Tomographie oder ähnlichem Verfahren (HRT) da mehr oder weniger die Bedingung?

    Hallo Tellur,

    Du hast erhöhte Druckwerte und eine leichte Sehnervenaushöhlung, aber noch keine Gesichtsfeldausfälle.

    Leichte Sehnervenaushöhlungen sind normal, hier müßten genauere Zahlenwerte erfragt werden.

    Ob am Augenhintergrund glaukomspezifische Veränderungen vorliegen, ist scheinbar noch nicht bekannt.

    Du müßtest den Augenarzt fragen, ob Du seiner Meinung nach ein Glaukom oder nur eine oculäre Hypertension (also Druckerhöhungen ohne Sehnervenschaden hast.

    Wenn der Augenarzt die Diagnose Glaukom stellt, sollte mit der Tropftherapie begonnen werden. Ein OCT ist dafür keine Voraussetzung.

    Bei einer oculären Hypertension wird ab Drücken über 30 oder bei einer familiären Belastung auch schon früher mit einer

    Tropftherapie begonnen.

    Diese Therapie ist aber lebenslang. Und hier kann das OCT sehr hilfreich sein. Es hat sich gezeigt, daß Veränderungen im OCT schon 7 Jahre vor den Gesichtsfeldausfällen nachweisbar sind.

    Wenn Du also ein völlig normales OCT hättest, würde man sich vielleicht noch mit einer Tropftherapie zurückhalten und weiter kontrollieren.

    Logischerweise sollten diese Kontrollen dann aber auch mit dem OCT erfolgen, um Verschlechterungstendenzen festzustellen.

    Sind dagegen schon deutliche OCT-Veränderungen nachweisbar, würde man schon eine Tropftherapie einleiten, obwohl noch keine Gesichtsfeldausfälle vorliegen.

    Ich würde so vorgehen:

    Ich würde den Augenarzt fragen, ob seiner Meinung nach die Diagnose Glaukom als gesichert angesehen wird. Dann würde ich tropfen und auf das OCT verzichten..

    Wenn er sich nicht sicher ist, ob Du ein Glaukom oder nur eine oculäre Hypertension hast, hätte ich keine Hemmungen, ihm mitzuteilen,

    daß das OCT aus finanziellen Gründen nicht in Frage kommt.

    Ich würde ihn um eine Überweisung in eine Augenklinik bitten mit der Frage Abklärung Glaukomdiagnose.

    In der Klinik wird das OCT kostenlos durchgeführt.

    So läuft das hier doch bei vielen.


    Gruß Malve

  • Mir kommt die Sache etas spanisch vor. Aber ich habe zugegebenermaßen in der Vergangenheit sehr folgenschwere schlechte Erfahrungen mit ärztlichen Fehlprognosen und Behandlungsfehlern gemacht, daher bin ich immer noch skeptisch, ob die Sache bei mir wirklich so akut ist.
    Wenn die Werte stimmen, dann liegt der Druck ja doppelt so hoch wie der durchschnittliche Druck eines gesunden Auges. Ich finde es daher auch komisch, daß da nicht sofort Tropfen verschrieben wurden. Mehrfach und zu unterschiedlichen Zeiten und jeweils mit mehreren Wochen Abstand gemessen wurde ja nun schon und die Druckwerte waren ja auch am späten Nachmittag unverändert hoch.

    das tut mir sehr leid und kann ich auch gut verstehen.

    Malve hat alles super erklärt - ich würde genau so vorgehen!

    "Ob die Sache wirklich so akut ist" --> es gehört definitiv abgeklärt und zwar in überschaubarer Zeit. Dazu ist das Augenlicht zu wichtig;o)

    Wenn man dann weiss, dass noch keine Schäden da sind, kann man die Situation wieder neu beurteilen.

  • Melde mich mal zurück: auch beim vierten Termin im April 2020 wurden erhöhte Druckwerte, wenn ich mich richtig erinnere knapp über 25, gemessen.

    Spitzenwert war wie oben beschrieben einmalig 30.

    Es gab noch eine telefonische Benachrichtigung für einen Abschlußtermin, den ich aber nicht mehr angenommen habe.

    Einerseits erklärte mir der Arzt, daß meine Druckwerte eindeutig zu hoch seien, andererseits weigerte er sich, mir ohne vorherige OCT Tropfen zu verschreiben. Also habe ich aufgegeben und resigniert. Die Folgen des Lockdowns auf meine private Lebenssituation und meine Finanzen taten ihr übriges.

    Ich habe mittlerweile schon das Gefühl, daß sich meine Sehschärfe in den letzten Jahren kontinuierlich und deutlich verschlechtert hat. Also hoffe ich, daß ich irgendwo einen Termin ohne lange Wartezeiten erhalte und werde dieses mal bei der telefonischen Terminvergabe vorab fragen, ob man mir bei erhöhten Druckwerten eine Überweisung an die Augenklinik zur Abklärung ausstellen kann. Bin aber skeptisch, ob ich einen Augenarzt finde, der dazu bereit ist.

    Ist die OCT in Augenkliniken nach wie vor eine Kassenleistung?

    Einmal editiert, zuletzt von Tellur (27. März 2022 um 15:29)

  • Hallo Tellur!

    Melde mich mal zurück: auch beim vierten Termin im April 2020 wurden erhöhte Druckwerte, wenn ich mich richtig erinnere knapp über 25, gemessen.

    Spitzenwert war wie oben beschrieben einmalig 30.

    Es gab noch eine telefonische Benachrichtigung für einen Abschlußtermin, den ich aber nicht mehr angenommen habe.

    Einerseits erklärte mir der Arzt, daß meine Druckwerte eindeutig zu hoch seien, andererseits weigerte er sich, mir ohne vorherige OCT Tropfen zu verschreiben. Also habe ich aufgegeben und resigniert. Die Folgen des Lockdowns auf meine private Lebenssituation und meine Finanzen taten ihr übriges.

    Ist doch ein gutes Vorgehen! Vor einer Therapie steht nun mal die Diagnostik! Und wenn man dann so einen wichtigen Termin nicht wahrnimmt, fällt mir auch nix mehr ein, sorry!

    Selbstverantwortung ist das Zauberwort! Du bist verantwortlich für Dein Handeln oder eben Nicht-Handeln! Und hast daraus die Konsequenzen zu tragen!

    Ich habe mittlerweile schon das Gefühl, daß sich meine Sehschärfe in den letzten Jahren kontinuierlich und deutlich verschlechtert hat. Also hoffe ich, daß ich irgendwo einen Termin ohne lange Wartezeiten erhalte und werde dieses mal bei der telefonischen Terminvergabe vorab fragen, ob man mir bei erhöhten Druckwerten eine Überweisung an die Augenklinik zur Abklärung ausstellen kann. Bin aber skeptisch, ob ich einen Augenarzt finde, der dazu bereit ist.

    Einen Termin ohne lange Wartezeiten und dann gleich bei einem neuen Arzt am Telefon fragen, ohne, dass man überhaupt einmal beim Arzt war, ob man eine Überweisung in eine Augenklinik bekommt?

    Ich würde mal schätzen, dass das niemand macht! Und Wartezeit ist halt nun mal so. Das ist auch nicht schlimm und kann man tatsächlich hinnehmen.

    Ist die OCT in Augenkliniken nach wie vor eine Kassenleistung?

    Ein OCT war in der Klinik noch nie eine Kassenleistung!


    Viele Grüße

    Sabine

  • Hallo Tellur,

    ich kann Sabine nur zustimmen. Es sind deine Augen, es ist deine Sehkraft und es liegt in deiner Verantwortung, wie du damit umgehst. Ein OCT kostet nicht die Welt, ich denke mal, dass wir alle hier auch schonmal für unnützere Dinge Geld ausgegeben haben. Wenn man es einmal im Jahr machen lässt und dafür jeden Monat ca. 10 Euro zurücklegt, tut es nicht weh und man hat nach dem Jahr und dem OCT sogar noch Geld für eine Pizza übrig. ;)

    Liebe Grüße
    Birgit

    Meine geheime Superkraft: Ich kann mich selbst völlig aus dem Konzept bringen, obwohl ich vorher gar keins hatte!