Verdacht auf Normaldruck Glaukom in Schwangerschaft

  • Vielen Dank für die Aufnahme!

    Ich habe mich anlässlich der Kontrolle meiner Kinder (moderate Weitsichtigkeit) auch untersuchen lassen. Meint letzte augenärztliche Untersuchung lag 30 zurück.

    Es wurde auch der Augenhintergrund untersucht. Dabei kam zufällig heraus, das ich beidseits eine Sehnervexkavation habe. Ebenso häufig kalte Extremitäten, gelegentlich nachts beginnende starke Kopfschmerzen und einen niedrigen Blutdruck habe.

    Verdacht Niederdruck Glaukom.

    Derzeit bin ich schwanger. Mein Blutdruck ist noch niedriger. 90 zu 60. Weitere Diagnostik geht jetzt nicht.

    Gesichtsfeld ist unauffällig.

    Ich nehme jetzt Magnesium.

    Besteht jetzt in der Schwangerschaft ein besonderes Risiko?

    Wie sieht es mit spontaner Entbindung aus?

    Kann ich Yoga machen (Kopf nach unten etc.)?

    Vielen Dank!!!

  • Hallo Durchblick!

    Willkommen im Forum.

    Es wurde auch der Augenhintergrund untersucht. Dabei kam zufällig heraus, das ich beidseits eine Sehnervexkavation habe. Ebenso häufig kalte Extremitäten, gelegentlich nachts beginnende starke Kopfschmerzen und einen niedrigen Blutdruck habe.

    Verdacht Niederdruck Glaukom.

    Was wurden denn sonst noch für Untersuchungen gemacht? Eine Bildgebung, z. B. OCT oder HRT (muss man selbst bezahlen)?

    Auch mich würde interessieren wie hoch Dein Druck war? Wie wurde er gemessen? Vom Augenarzt (AA) selbst oder mit Druckluft am Gerät?

    Wurde ein Tagesdruckprofil des Augeninnendrucks (AID) gemacht?

    Wie groß wurde die Exkavation beurteilt?


    Viele Fragen... aber wichtige!


    Viele Grüße

    Sabine

  • Guten Morgen!

    Vielen Dank für die schnellen Reaktionen!

    Für mich war das alles neu, vom Schreck ganz zu schweigen... Ich weiß die genauen Werte nicht.

    Der Augendruck wurde mit Luft gemessen.

    Außerdem noch die Hornhautstärke. Weitere Untersuchungen sollten erst nach der Entbindung gemacht werden.

    Man konnte weiterhin sehen, dass die Sehnervfasern an der Exkavation dünner waren.

    Ich werde die Augenärztin noch einmal kontaktieren und um die Zusendung der Werte bitten.

    Erschwerend kommt hinzu, dass wir bis Sommer im Ausland leben und ich während eines Deutschlandbesuchs bei der Ärztin war...

    Liebe Grüße

  • Ja, das mit dem Schreck kenne ich...war bei mir genau so. Gehe jetzt immer nur noch mit Glaukom Pass zum Arzt und trage die Werte sofort ein. Am Anfang dachte ich, ich merk es mir, aber durch die Nervosität usw kann ich dann nicht mehr klar denken.

    Ich kenne mich nicht so gut aus wie die anderen hier (bin auch recht neu), aber normalerweise kenne ich es so: wenn der Druck mit Luft gemessen wird und zu hoch ist, misst der Arzt nochmal selber nach. Ausser das ginge nicht wegen Schwangerschaft, kann ich mir aber nicht vorstellen.

    Wie ist die medizinische Versorgung in dem Land, in dem du lebst? Zusendung der Werte ist auf jeden Fall wichtig, damit du einen Anhaltspunkt hast;o)

    Liebe Grüße

  • Hallo Durchblick!

    Man konnte weiterhin sehen, dass die Sehnervfasern an der Exkavation dünner waren.

    Wie hat man das gesehen? An der Spaltlampe bei der Untersuchung oder wurden weitere Untersuchungen gemacht (Bildgebung)?

    Wie schlimm wurde das denn bewertet?

    Wie weit bist Du denn in der Schwangerschaft?

    In welchem Land hältst Du Dich gerade auf?


    Viele Grüße

    Sabine

  • Fragen von Profis...

    Ich musste in ein Gerät schauen, damit würden Bilder von der Papille gemacht... Keine Ahnung wie das heißt..

    Es ist alles bisher ein Verdacht, weil es keinen Verlauf gibt. Vielleicht sieht meine Papille natürlicherweise so aus... Das kann erst nach der Entbindung genauer untersucht werden.

    Die Ärztin wollte jetzt noch nicht von einer Diagnose sprechen. Nur ein Verdacht.

    Ich bin gerade ziemlich in der Mitte der Schwangerschaft.

    Zurzeit leben wir in Belgrad.

    Meine Augenärztin im D ist noch im Urlaub und konnte mir daher noch nichts genaueres schicken.

    Liebe Grüße

  • Die Ärztin hat geantwortet.

    Der Augeninnendruck betrug bei der einmaligen Messung am rechten Auge 15 mmHg und am linken Auge 16 mmHg.

    Die Dicke der Hornhaut beträgt R/L 527 µ.

    Anbei die Ergebnisse der OCT-Untersuchung.

    Das sind alle Ergebnisse bisher.

    Viele Grüße

  • Hallo Durchblick!

    Die HH-Dicke ist etwas zu dünn zur Norm gerechnet. Heißt also, Du musst zum gemessenen Druck immer +1mmHg rechnen.

    Gibt es von früher noch irgendwie Augenarztbefunde oder einfach Dokumentationen von Augenarztbesuchen?

    Gibt es da noch einen AA, den Du fragen könntest, ob er dokumentiert hat, wie Deine Sehnerven früher ausgesehen haben?

    DAs OCT zeigt manche Stellen grenzwertig, aber ohne Vorbefunde natürlich schwierig zu beurteilen.

    Viele Grüße

    Sabine

  • Liebe Sabine.

    Das ist genau das Schwierige für mich.

    Es ist der allererste Befund! Es gibt noch keinen Vergleich. Erst nach der Entbindung wird die Diagnostik weitergehen. Bis dahin muss ich mit dem Verdacht umgehen...

    Mein Augeninnendruck ist ja auch korrigiert wegen der dünneren Hornhautstärke noch im Normbereich. Richtig?

    Die Ärztin meinte übrigens auch noch, dass eine spontane Entbindung unbedenklich sei, aber Yoga kopfüber vermieden werden sollte.

    Für mich ist das alles sehr neu und auch verunsichernd...

    Lieben Dank.

  • Hallo Durchblick,

    Dein OCT enthält eine Info, die Dir vielleicht weiterhelfen kann:

    Unter den Fundusbildern oben auf dem ersten Screenshot stehen Angaben zur BMO-Area.

    Das ist bei diesem OCT das Äquivalent zur Papillenfläche. Wobei die BMO-Area aufgrund der spezifischen Messmethode aber meist kleiner ausfällt als die Papillenfläche, wie sie andere Diagnosegeräte messen, oder der AA sie an der Spaltlampe bestimmt.

    Auf jeden Fall aber lassen Deine Werte mit 2,79 mm2 und 2,76 mm2 auf eine überdurchschnittliche große Papille schließen.

    Wenn Du hier im Forum mal unter dem Stichwort Makropapille sucht, wirst Du sehen, was dass u.a. für die Diagnostik bedeutet.

    Diese ist schwierig, weil eine große Papille von Natur aus eine größere Exkavation hat, und diese für den Arzt an der Spaltlampe glaukomverdächtig aussieht.

    Die Makropapille ändert allerdings nichts daran, dass die Nervenfaserschicht bei Dir teilweise grenzwertig gemessen wird.

    Das OCT misst die Nervenfaserschicht auch bei Makropapillen korrekt!

    Aber, wie Sabine schon schreibt, so eine erste Messung ist schwer zu beurteilen.

    Hat die AÄ vielleicht etwas von Makropapille erwähnt?

    Oder ist dass schon früher mal einem AA aufgefallen?


    Liebe Grüße

    Chanceline

  • Hallo Durchblick,

    Eine makropapille ist größer und sieht sehr ähnlich einem durch Glaukom veränderten Sehnerven.

    Jetzt kann eine makropapille so bleiben wie sie ist oder eben ein Glaukom bekommen.

    Das ist wie mit großen Füßen: sie können erkranken, müssen aber nicht.


    Risiko für Ndg ist

    Familie: gab es ein Glaukom

    Sehr hohe Kurzsichtigkeit, mehr als -6

    Das Alter, über 35 bis 40

    Ich habe alles zusammen und eine Makropapille und ein Ndg mit 45 diagnostiziert.

    Du brauchst jetzt einen alten erfahrenen Hasen als Augenarzt, eventuell eine spezielle Glaukomsprechstunde in einer Augenklinik.

    Auch dann kann man aber nicht zu 100 Prozent sagen Glaukom ja oder nein. Bei mir war nach einem Jahr klar, dass es schlechter wird und daher ein Glaukom ist. Das ist aber alles so langsam, dass es eben so lange dauert.

    Und nun?

    Kannst du zu den Risiken etwas sagen?

    Hast du Risikofaktoren?

    Mit dem Yoga kopfüber, das lass weg, ansonsten normal Leben und einmal den Weg zum Spezialisten.

    Ruhe bewahren!!!!!


    LG

    Jenat

    Ohne Musik wäre alles nichts. (frei nach Mozart)

  • Hallo Durchblick

    Habe jetzt mal nach "glaucoma specialist belgrade" gegoogelt u da kommt einiges!!

    Vielleicht kannst du ja dort einen Termin machen. Ich verstehe nur Bahnhof von dem, was die anderen hier alles wissen (Respekt!), aber es bringt ja nix, wenn du jetzt für den Rest der SS grübelst und verunsichert bist;o)

    Liebe Grüsse

    Jessie

  • Willkommen Durchblick!

    Dass in der Schwangerschaft weitere Diagnostik nicht möglich sei, leuchtet mir noch nicht richtig ein.

    Mag sein, dass ein großer Teil der AT zur Behandlung ausscheidet.

    Schwangere dürfen Yoga machen, einer solchen Gruppe mit sanften Übungen ohne die augendrucksteigernden Übungen kopfüber hatte ich mich als Glaukomie angeschlossen.

    Glaukomsprechstunde ist ein guter Weg, falls es in Dresden in der Uniaugenklinik sein könnte:

    Ich erinnere mich an die junge Userin Nelly, die dort mit reiner Makropapille ohne Glaukom glücklich herauskam.

    Titel ihres Threads war Normaldruckglaukom und niedriger Blutdruck.

    LG

    Tee

    watch?v=0DcTUdMy0-Y

  • Hallo Sternchen und alle Anderen...

    wie schon geschrieben: in dem Ausdruck ist die von einem Spectralis OCT ermittelte BMO-Area angegeben, und diese entspricht nicht genau der Papillenfläche, wie sie z.B. das HRT ausweist.

    Die BMO-Area ist i.d.R. kleiner als die Papillenfläche.

    Es gibt dazu eine Studie von Freiburger Forschern:

    Abstracts zur DOG 2018, Der Ophthalmologe, Suppl 1 2018, S.106.

    Vorgeschlagen wird da eine Umrechnungsformel von HRT Papillenfläche zur (Spectralis-)OCT BMO-Area:

    Papillenfläche(HRT)*0,73 + 0,3 = Papillenfläche(BMO).

    Die vom Spectralis-OCT ermittelten BMO-Flächen von Durchblick entsprächen folglich einen Papillenfläche von deutlich über 3mm2 .

    Gruß

    Chanceline

  • Huhu!

    Ja stimmt nach dieser Formel (die ich so nicht kannte) ergäbe sich aufs HRT umgerechnet tatsächlich eine Papillengrösse von rund 3,4 mm2 mir war nicht klar, dass das so weit voneinander abweicht. :denk: :haarezuberge:

    LG

  • Hallo Sternchen,

    ich kannte das vorher auch nicht.

    Habe mich aber sehr gewundert, als meine Makropapille plötzlich auf Normalmaß geschrumpft schien, nachdem mein AA von HRT auf Spectralis OCT umgestellt hatte.

    Da mein AA dazu auch nichts sagen konnte, habe ich mich kundig gemacht und bin auf diese Freiburger Studie gestoßen.

    Kleiner Nachtrag dazu: ab einer BMO-Area von > 2,19mm 2 wäre lt dieser Studie von einer Makropapille auszugehen.

    Gruß

    Chanceline.