25 Jahre nach Trabekulektomie OP ist der Druck wieder zu hoch, wer hat mit Nachbehandlung Erfahrung?

  • Hallo zusammen,

    1993, Anfang 30, wurde ich am linken Auge in Stuttgart am KH operiert. Druck vor OP war 55 und höher, 30% Sichtfeld sind verloren.

    Seit der OP ist das Sichtfeld unverändert, Tropfen waren jahrelang nicht notwendig.

    Der Druck steigt jetzt leider wieder auf Werte über 20. Ich tropfe Cosopt und Clonid-Ophtal 1/8, allerdings ohne Wirkung, die letzte Messung lag trotzdem bei 24.

    Ein Oberarzt sagte mir dass in Stuttgart nur Revisionen der Trabekulektomie durchgeführt werden, die OP selbst nicht mehr.

    Der Chef meinte jetzt der Druck wäre ihm zu hoch, empfahl eventuell Laser oder Stent, Revision war gar kein Thema.

    Hat jemand Erfahrung welche Nachbehandlung hier sinnvoll ist?

    Ich würde mich über Feedback sehr freuen!

    Viele Grüße

    Andi

  • Hallo Andi!

    Willkommen hier im Forum.

    Ich nehme an, dass Du bei einem Druck von 55 und höher eine Trabekulektomie-OP (Sickerkissen) hattest. Ist das richtig?

    Welche Glaukomform hast Du?

    Wie hoch war nun der Druck ohne Tropfen? Und wo liegt Dein Zieldruck?

    Viele Grüße

    Sabine

  • Hallo Sabine,

    ja Deine Annahme ist richtig. Bei der Glaukomform bin ich mir nicht ganz sicher, aber ich meine es war immer von einem Engwinkel Glaukom die Rede. Die Nachbehandlung war damals sehr heftig, aber dann stellte sich ein Druck von 15-17 ein und ich bin nur noch jährlich einmal zur Druck und Sichtfeldkontrolle gegangen. Das rechte Auge war ohne Behandlung immer o.k., Druck i.d.R.15.

    Vor ca. 2 Jahren ging der Druck auf beiden Augen Richtung 20 und ich bin wieder öfter zur Kontrolle gegangen.

    Im März dann ein Wochenende zum Tagesprofil messen, Druck von 16-26 war alles dabei.

    Seit einem halben Jahr tropfe ich beide Augen mit Cosopt. Das rechte Auge spricht sehr gut an, Druck war 12 bei der letzten Messung.

    Links tropfe ich zusätzlich 3x Clonid-Ophtal Druck war 24.

    In den letzten 6 Monaten schon einiges probiert, auch die Tropfen mal 4 Wochen wieder komplett abgesetzt, da war der Druck 22. Scheint also völlig egal zu sein ob ich tropfe oder nicht.

    Der Zieldruck links sollte wieder unter 20 kommen ideal wäre 15.

    Vielen Dank und viele Grüße!

    Andi

    Einmal editiert, zuletzt von Sabine (6. Januar 2020 um 20:23) aus folgendem Grund: Absätze eingefügt

  • Hallo Senator,

    der Druckanstieg kommt rechts wahrscheinlich durch das Alter, mein Bruder, 9 Jahre älter, tropft auch. Mein Vater hat auch immer getropft.

    Eventuell ist das links auch der Grund. Der Prof. der die Op gemacht hat ist seit 3 oder 4 Jahren in Rente. Er hat sich jedes jahr mehr gefreut dass der Druck noch so gut ist. Daher hatte ich schon länger den Verdacht, dass die Wirkung nicht ewig hält.

    Vielen Dank und viele Grüße!

    Andi

  • Hallo Andi,

    mich interessiert das Thema Druckanstieg insofern etwas genauer, weil ich beidseits TE in den Jahren 2011-12 hatte, seither keine Tropfen nötig und Drücke ziemlich stabil um 10.

    Wenn ich deine Situation richtig sehe, funktioniert die TE"Klappe" nicht mehr richtig, ist also Vernarbung eingetreten?

    Ich werde sicherlich mit meinen TE keine 25 Jahre mehr leben, aber ein paar lange Jahre ohne Komplikationen hätte ich schon noch gern -.

    LG - Senator

  • Hallo Andi!

    Im März dann ein Wochenende zum Tagesprofil messen, Druck von 16-26 war alles dabe

    Also bei Zieldruck 15 ist das natürlich viel zu hoch.

    In den letzten 6 Monaten schon einiges probiert, auch die Tropfen mal 4 Wochen wieder komplett abgesetzt, da war der Druck 22. Scheint also völlig egal zu sein ob ich tropfe oder nicht.

    Wurde dieser Druck 22 auch zu Deinen Druckspitzenzeiten gemessen? Wann wurde die 26 denn gemessen und an welchem Auge?
    Du kannst ja nicht davon ausgehen, dass der Druck nie über die gemessenen 22 steigt.

    Dein Befund zeigt nach wie vor Stabilität, schreibst Du im ersten Post. Das ist erstmal wichtig. So kannst Du Dir in Ruhe überlegen, wie Du weiter vorgehen möchtest.

    Wie kommst Du denn mit der Tropferei zurecht?

    Der Prof. der die Op gemacht hat ist seit 3 oder 4 Jahren in Rente.

    Wenn ich richtig gerechnet habe, müsstest Du nun Ende 50 sein. Richtig?

    Wer war denn dieser Prof? und hast Du Dich so mal in einer Klinik, ggf. auch in der Klinik des emeritierten Professors, vorgestellt mit dem erhöhten Druck?


    Viele Grüße

    Sabine

  • Hallo Sabine,

    das Alter passt, 57 bald 58. hab die Unterlagen durchforstet, es ist doch ein Offenwinkel Glaukom links.

    Das Sichtfeld ist seit der OP unverändert stabil.

    Die OP hat 1993 der Prof. Dr. Weidle gemacht am Katarienhospital in Stuttgart.

    Dort gehe ich seit der OP immer zur Kontrolle hin, als alles stabil war nur noch einmal im Jahr. Seit 2015 hat die Leitung dort der Prof. Dr. Gekeler übernommen da der Prof. Weidle in Rente ging.

    Ich hab das früher nicht so genau dokumentiert aber der Augendruck war jahrelang rechts wie links um die 15 ohne Tropfen oder Medikamente

    2016 war der Druck dann re 17 & li 19 ,

    2017 Tagesdruckprofil abgebrochen, mein linkes Auge veträgt nicht alle 3 Stunden eine Kontakt Messung

    2017 re17,5 & li 19,5

    2018 re18 & li 19

    2019 wieder Tagesdruckprofil Messung nur mit icare und Luft

    re 15 bis 22 (ein Ausreiser mit 26) & li 16 - 21 mmHg

    Dann hab ich Timo Edo getropft rechts geht der Druck runter, links nicht

    Umgestellt auf Cosopt das brennt beim Tropfen.

    re alles o.k. Druck bei 12-13

    li mit 2x Cosopt bei 20, zusätzlich 3x Clonid Ophtal jetzt 24! je mehr ich tropfe je höher der Druck!?

    Empfehlung war jetzt Laser oder eher Stent (wäre aber grad nicht lieferbar wegen Verunreinigung)

    Mein Plan sieht jetzt wie folgt aus:

    Ich such mir jetzt einen Augenarzt bei dem eine Druckmessung nicht 3-4 Stunden Aufenthalt bedeutet.

    Lass nochmal messen, setze die Tropfen dann links 2 Wochen aus und lass wieder messen.

    Dann verschiedene Tropfen testen die das Auge weniger reizen und schauen wo der Druck hin geht.

    Bleibt der Druck oben geh ich spätestens Juni/Juli an die Uniklinik nach Würzburg oder Tübingen.

    Ich wollte keinen Roman schreiben, tut mir aber selbst gut das einfach mal nieder zu schreiben!

    Vielen Dank für die Infos und

    viele liebe Grüße!

    Andi

  • Hallo Andi!

    Dafür sind wir da, dass man sich einfach mal den Kopf und die Seele freimachen kann.

    2019 wieder Tagesdruckprofil Messung nur mit icare und Luft

    re 15 bis 22 (ein Ausreiser mit 26) & li 16 - 21 mmHg

    Du hast einen Zieldruck von 15, da sind die höheren Druckwerte natürlich nicht gut. Gerade die Schwankungen sind auch das, was die Sehnerven gar nicht mögen. Und der Ausreiser ist da mit 26, der lässt sich ja nicht wegdiskutieren.

    Und 26 ist schon ziemlich hoch.

    li mit 2x Cosopt bei 20, zusätzlich 3x Clonid Ophtal jetzt 24! je mehr ich tropfe je höher der Druck!?

    Empfehlung war jetzt Laser oder eher Stent (wäre aber grad nicht lieferbar wegen Verunreinigung)

    Das ist natürlich schon hoch, gerade, wenn man soviel tropft. Und manchmal reagiert man tatsächlich paradox mit Druckerhöhung. Aber es kann natürlich auch sein, dass Dein Druck noch höher ohne Tropfen nun wäre.

    Wenn es bei Dir um einen Stent mit derzeitigen Lieferschwierigkeiten geht, dürfte das der XEN sein.

    Die Frage ist, was Du für Dich als Ziel möchtest:

    Willst Du ausreichende Drucksenkung mit Tropftherapie erreichen oder willst Du komplett weg von den AT?

    Wenn ich Deine Ausgangswerte anschaue, befürchte ich fast, dass ohne AT und dann nur mit einem Stent die Drucksenkung womöglich nicht ausreichend sein wird.

    Was spricht gegen eine Revision des Sickerkissens?

    Ich such mir jetzt einen Augenarzt bei dem eine Druckmessung nicht 3-4 Stunden Aufenthalt bedeutet.

    Lass nochmal messen, setze die Tropfen dann links 2 Wochen aus und lass wieder messen.

    2 Wochen Tropfpause reicht nicht, um zu sehen, wo der Druck ohne Tropfen wäre. Dafür müsste man schon 4 Wochen pausieren.

    Man sieht natürlich eine Tendenz und wenn der Druck dann schon sehr hoch ist, ist dann schon klar, dass man handeln muss.

    Aber das ist es mir eigentlich jetzt auch schon...

    Dann verschiedene Tropfen testen die das Auge weniger reizen und schauen wo der Druck hin geht.

    Bleibt der Druck oben geh ich spätestens Juni/Juli an die Uniklinik nach Würzburg oder Tübingen.

    Welche AT hattest Du denn schon so?

    Mach Dir schon mal einen Termin in der Glaukomsprechstunde, wo Du hin möchtest. In der Regel wartet am 3-4 Monate auf so einen Termin. Absagen kann man immer noch, falls er dann doch nicht möglich ist, aber wenn Du Dich erst im Juni/Juli um einen Termin kümmerst, wird der vermutlich erst im Herbst stattfinden.


    Viele Grüße

    Sabine

  • Hallo Sabine,

    die ersten At waren TimoEDO 0,5%

    dann Umstieg auf Cosopt

    dann zusätzlich Clonid Ophtal1/8% sine.

    Revision klingt für mich als Laien auch als plausible Option, war aber in Stuttgart kein Thema.

    Wahrscheinlich weil dort auch keine Trabekulektomie OPs mehr durchgeführt werden.

    Gibt es da positive Erfahrungen?

    Viele Grüße

    Andi