Bewertung der IGEL-Leistung HRT

  • Hallo Malve!

    Warum nun eine Glaukompatientin gegen Früherkennung postet versteh ich nun nicht ganz, aber ok.

    Die HRT-Untersuchung ist eine Untersuchung, um den Zustand des Sehnervs darzustellen. Das fängt an bei der Erstdiagnostik und geht weiter mit den Verlaufsuntersuchungen.

    Der IgeL-Monitor ist ein Instrument der Krankenkassen und die verteufeln so manche Vorsorge, angefangen bei uns mit der Glaukomvorsorge. Alleine schon, dass die Vorsorge keine Leistung mehr im Leistungskatalog der GKV ist, ist durch die Bewertung des IGeL-Monitor gekommen. Klar, sie möchten diese Leistung nicht mehr bezahlen.
    Fachgesellschaften sprachen und sprechen sich anderweitig dafür aus!

    Nun wird Stimmung gegen die HRT-Untersuchung gemacht... tolle Leistung *Vorsicht Ironie*!

    Woher sollen denn Studien bitte kommen? Wie soll man Studien machen? Man müsste Patientengruppen anlegen, die eine HRT-Untersuchung bekommen und welche, die keine bekommen.

    Die Verlaufskontrolle würde somit bei der einen Gruppe wegfallen. Wenn dann eine Verschlechterung eintreten würde, wäre das fatal! Finde ich zumindest!

    Daher wird es - meiner Meinung nach- nie solche Studien geben!

    IgeL-Monitor werde ich niemals ernst nehmen können. Die sind nicht unabhängig, sie sind instrumentalisiert von den Krankenkassen und somit fernab jeglicher Unabhängigkeit! Aber das ist auch nur meine Meinung!

    Zitat von der Univadis -Seite:

    Direkte Schäden seien bei sachgerechtem Einsatz der HRT nicht zu erwarten, grundsätzlich könnten aber bei der Glaukom-Früherkennung indirekte Schäden entstehen, beispielsweise wenn Glaukome übersehen werden, Veränderungen am Sehnerv falsch gedeutet und frühe Glaukome deshalb unnötigerweise behandelt werden.

    Beispielsweise, wenn Glaukome übersehen werden, Veränderungen am Sehnerv falsch gedeutet und frühe Glaukome deshalb unnötigerweise behandelt werden.

    Eine Behandlung eines frühen Glaukoms ist also unnötig! AHA! Höchst interessant... .:wut:

  • Hallo,

    also ich sehe das so: Diese Untersuchung ändert rein garnichts am Glaukom. Es kann damit weder aufgehalten noch geheilt werden.

    Einzig kann man damit den Sehnerv beobachten. Habe mich dagegen entschieden und dann wurde die Untersuchung in der Klinik trotzdem gemacht. Warum ich's nicht zahlen musste in der Klinik, aber beim AA versteh ich nicht. Aber egal.

    Das Glaukom wurde bei mir erkannt durch die Untersuchung des AA. Die Augendruckmessung sollte 20 Euro kosten. Ich bat darum es mir zu überlegen und nach Blick in meine Augen musste die nicht mehr bezahlen.

    Ich glaub jedenfalls nicht, dass irgendwann eine dieser Untersuchungen die Krankheit bei mir hätte abwenden oder aufhalten können.

    VG

  • Hallo Lena-Erika,

    ich sehe beim HRT folgendes Problem, welches hier schon öfter aufgetaucht ist.

    Wenn der Druck wiederholt außerhalb der normalen Grenzen ist (ohne jetzt extrem erhöht zu sein),

    der Sehnerv noch unauffällig ist und das Gesichtsfeld noch intakt ist, dann wird gerne mal zur weiteren Abklärung ein HRT gemacht.

    Ist das HRT auffällig, wird manchmal schon getropft, d.h. es wird auf Grund des HRT

    die Diagnose Glaukom gestellt.

    Das könnte für den Patienten gut sein, wenn dadurch die klinische Manifestation des Glaukoms unterdrückt würde.

    Das könnte aber auch schlecht sein, wenn es trotzt der HRT-Veränderungen nie zur klinischen Entwicklung eines Glaukoms gekommen wäre.

    Dann würde ja für den Rest des Lebens ohne Sinn getropft.

    Das sind dann oft diejenigen, denen von einem Arzt zum Tropfen geraten und von dem anderen dann wieder abgeraten wird.

    Deshalb ist die Frage berechtigt, ob das HRT zur Früherkennung des Glaukoms geeignet ist.

    Gruß Malve

  • Hallo,

    also ich sehe das so: Diese Untersuchung ändert rein garnichts am Glaukom. Es kann damit weder aufgehalten noch geheilt werden.

    Das ist auch niemals der angestrebte Zweck einer Untersuchung. Sie dient immer nur der Diagnostik und nicht der Therapie!

    Bei HRT (und vielen anderen Untersuchungen) ergibt sich erst nach einem gewissen Verlauf, also einer oder mehrerer Wiederholungen über einen längeren Zeitraum, ein Bild.

    Das sollte man schon bedenken.

    Das könnte für den Patienten gut sein, wenn dadurch die klinische Manifestation des Glaukoms unterdrückt würde.

    Das könnte aber auch schlecht sein, wenn es trotzt der HRT-Veränderungen nie zur klinischen Entwicklung eines Glaukoms gekommen wäre.

    Dann würde ja für den Rest des Lebens ohne Sinn getropft.

    Könnte, hätte, wäre,... Nix für ungut, aber wer will das am lebenden Objekt "ausprobieren" und jemals schlüssig beurteilen können?

    Das sind dann oft diejenigen, denen von einem Arzt zum Tropfen geraten und von dem anderen dann wieder abgeraten wird.

    Und, wie viele sind das? Hast du da belastbare Zahlen?

    Glaukomdiagnostik umfasst immer mehrere Untersuchungen. Das sollten wir eigentlich alle hier wissen.

    Ein verantwortungsvoller Arzt wird eine Diagnose niemals ausschließlich auf ein Ergebnis nur aus einem HRT stützen!!! (S. oben Geschriebenes).

    Dass das nicht so ist, habe ich selbst und in meinem persönlichen Umfeld erfreulicherweise schon erleben dürfen.

    LG,

    Klaus =)

    (Kurzsichtig, Lasik - OP und Vorderkammerlinsenimplantation, Offenwinkelglaukom mit Gesichtsfeldausfällen, Katarakt - OP, 4 X XEN - Implantation 2014 / 2015)

  • Hallo zusammen,


    ein HRT kann Sehnervveränderungen darstellen (bzw den Zustand des Sehnervs). Diese Veränderungen können aber sehr wohl ohne hohen Augendruck eintreten - NDG als Stichwort.

    Bei uns in Basel gehört das HRT zur Diagnostik im Glaukomspektrum zum Glück dazu. Das man sich die Diagnostik als „hilft ja nix, macht nicht gesund, wozu also messen...“ in DE wegdiskutiert, finde ich abenteuerlich.

    LG, ChaCha

    Einmal editiert, zuletzt von ChaCha (18. Dezember 2019 um 09:32) aus folgendem Grund: Lesbarkeit...

  • Hallo,

    HRT oder OCT sind nicht in allen Fällen von Nutzen, sie bergen tatsächlich für bestimmte Gruppen auch Gefahren. Wegen der hohen Kurzsichtigkeit (-18) war das OCT nicht eindeutig, der AA sprach von Artefakten und wollte trotzdem das Ganze jährlich wiederholen.

    Es ging zumehmend um Untersuchungen die ich selbst zahlen müsste. Ehrlich war er erst, als er die Praxis verlassen hat.

    An anderer Stelle kann man lesen was mir mit der Nachfolgerin passiert ist. Ich denke für viele hier im Forum sind HRT und OCT sinnvoll,

    aber eben nicht für alle.

    Gruß Pia.

  • HRT oder OCT sind nicht in allen Fällen von Nutzen,

    HRT und OCT alleine gewiss nicht. Da stimme ich vollkommen zu.

    sie bergen tatsächlich für bestimmte Gruppen auch Gefahren. Wegen der hohen Kurzsichtigkeit (-18) war das OCT nicht eindeutig, der AA sprach von Artefakten und wollte trotzdem das Ganze jährlich wiederholen.

    Es ging zumehmend um Untersuchungen die ich selbst zahlen müsste. Ehrlich war er erst, als er die Praxis verlassen hat.

    An anderer Stelle kann man lesen was mir mit der Nachfolgerin passiert ist. Ich denke für viele hier im Forum sind HRT und OCT sinnvoll,

    aber eben nicht für alle.

    Gruß Pia.

    Ich verstehe nicht wirklich worin bei deinem Beispiel die Gefahr bestand?

    LG,

    Klaus =)

    (Kurzsichtig, Lasik - OP und Vorderkammerlinsenimplantation, Offenwinkelglaukom mit Gesichtsfeldausfällen, Katarakt - OP, 4 X XEN - Implantation 2014 / 2015)

  • Es wird niemals Evidenz basierte Studien zum Glaukom geben.

    Alles ist immer nur Erfahrungsdiagnostik und -Therapie.

    Ich bin sehr dankbar über Oct als Verlaufskontrolle.

    Es ist gut, dass es so etwas gibt und man patientenunabhängig messen kann

    Ohne Musik wäre alles nichts. (frei nach Mozart)

  • Seit das Thema Glaukom aufgekommen ist werden die Kontrollen der Netzhaut vernachlässigt, das ist für mich sicher nicht ungefährlich.

    Falls es überlesen wurde, für die meisten im Forum sind diese Untersuchungen sicher sinnvoll. Das noch einmal zur Klarstelleung.

    Die neue AA hatte ich gefragt wie sie das OCT bei mir sieht, schwierig weil nicht wirklich ausssagekräftig meinte sie. In ein passr Monaten

    bin ich in der Augenklinik und hoffe auf entsprechende Untersuchungsergebnisse.

  • Seit das Thema Glaukom aufgekommen ist werden die Kontrollen der Netzhaut vernachlässigt, das ist für mich sicher nicht ungefährlich.

    Hallo Pia,

    du meinst sicher, dass das bei dir persönlich so ist? Wenn ja, dann ist es tatsächlich wichtig nachzuhaken. Du hast ja wahrscheinlich deshalb einen Termin in der Klinik, das ist dann auch wichtig.

    Falls es überlesen wurde, für die meisten im Forum sind diese Untersuchungen sicher sinnvoll. Das noch einmal zur Klarstelleung.

    Danke für die Klarstellung!

    LG,

    Klaus =)

    (Kurzsichtig, Lasik - OP und Vorderkammerlinsenimplantation, Offenwinkelglaukom mit Gesichtsfeldausfällen, Katarakt - OP, 4 X XEN - Implantation 2014 / 2015)

  • Hallo Pia,

    Ich bin Glaukom und Netzhaut Patientin

    Beides wird super kontrolliert.

    LG

    Jenat

    Ohne Musik wäre alles nichts. (frei nach Mozart)

  • ich habe seit 2011 eindeutig jährlich eine langzeitbeobachtung meiner makropapille über Oct.

    Über ein Jahr war nicht klar, da es Flammer Syndrom ist, ob nun ein Ndg vorliegt, es eine optische Täuschung ist oder nicht. Das Theater bei Vorlage aller Risikofaktoren für Glaukom, die es gibt.

    Oct war und ist jetzt die objektive Messlatte und ja, leider wird es schlechter.

    Ich kann nur empfehlen, diese patientenunabhängige Messung jedes Jahr an ein und derselben Gerät durchführen zu lassen!!!

    Ohne Musik wäre alles nichts. (frei nach Mozart)

  • Hallo jenat,

    es ist gut, dass du so gute Erfahrungen machst. Fast ein Vierteljahrhundert war ich beim gleichen AA. Seit er im Ruhestand habe ich richtig

    Stress, manchmal auch starke Ängste. Einen vernünftigen Sehtest erlebe ich schon länger nicht mehr.

    In der Augenklinik wird jetzt untersucht ob ich ein Glaukom habe. Ich hoffe danach auf eine entsprechende Untersuchung von Netzhaut, Aderhaut und Glaskörper, auch einer Kontrolle der Linsen (die Linke soll ja nicht mehr korrekt sitzen).

    Wenn mir zwei AA sagen,dass OCT gab eine Beurteilung nicht her, mache ich in der gleichen Praxis zu meinen Lasten sicher keine weitere

    Untersuchung. Bei mir gab es eben kein objektives Ergebnis.

    Ich bin hier im Forum eher zurückhaltend.

    Pia

  • Wenn mir zwei AA sagen,dass OCT gab eine Beurteilung nicht her, mache ich in der gleichen Praxis zu meinen Lasten sicher keine weitere

    Untersuchung.

    Das ist absolut verständlich und nachvollziehbar.

    Blöde Situation für dich.

    Ich drücke dri die Daumen, dass etwas für dich beruhigendes herauskommt!

    LG,

    Klaus =)

    (Kurzsichtig, Lasik - OP und Vorderkammerlinsenimplantation, Offenwinkelglaukom mit Gesichtsfeldausfällen, Katarakt - OP, 4 X XEN - Implantation 2014 / 2015)

  • Guten Morgen,

    ich finde jeder muss selbst entscheiden, ob er die Untersuchung machen lässt. Wenn man sich dann besser fühlt ist schon viel erreicht.

    Ich hab ja nur meine Meinung geschrieben und es ist so, kein schönes OCT Bild würde am Verlauf bei mir etwas ändern. Es gäbe auch keine neue Therapieoption. Nur mehr Sorge für mich.

    Ich habe mal gelesen, dass nur 20 % der Menschen mit hohem Augendruck ein Glaukom bekommen. Heisst also viele Tropfen vorbeugend und mit großer Wahrscheinlichkeit auch unnötig.

    Selbstverständlich werden 20 % dadurch gerettet. Aber auch nicht alle. Seh ich ja bei mir.

    Hoffnung auf Besserung ist nicht, kann nur hoffen, es geht langsam.

    Man muss, nach meiner Meinung nach auch mal bedenken, was für negative Auswirkungen zu viele Untersuchungen haben können. Ich meine damit, die psychischen.

    Viele Grüße

  • Zitat

    Du hast ja wahrscheinlich deshalb einen Termin in der Klinik, das ist dann auch wichtig.

    Das hatte ich erhofft aber es wird nur auf Glaukom untersucht weil das so auf der Überweisung stand. Wegen der Netzhaut brauche ich von einem AA eine andere Überweisung.

  • Hallo zusammen!

    Ich habe mal gelesen, dass nur 20 % der Menschen mit hohem Augendruck ein Glaukom bekommen. Heisst also viele Tropfen vorbeugend und mit großer Wahrscheinlichkeit auch unnötig.

    Es werden lange nicht alle mit einer OHT therapiert mit drucksenkenden AT! Es gibt auch Patienten- auch hier im Forum- die mit einer OHT in regelmäßigen Abständen zu Kontrollen gehen und dann HRT und/oder OCT zur Verlaufskontrolle bekommen, um genau weiter abschätzen zu können, ob die OHT gelassen werden kann, weil alles stabil ist oder ob dann, bei einer Verschlechterung, eine drucksenkende Tropftherapie beginnen sollten/müssen.

    Diese Feinheiten, die diese Untersuchungsmethoden bringen können, kann ein AA an der Spaltlampe halt einfach nicht leisten.

    Bei uns in Basel gehört das HRT zur Diagnostik im Glaukomspektrum zum Glück dazu. Das man sich die Diagnostik als „hilft ja nix, macht nicht gesund, wozu also messen...“ in DE wegdiskutiert, finde ich abenteuerlich.

    Ich auch, ChaCha! Für mich völlig unverständlich! :keineAhnung:


    Liebe Grüße

    Sabine