Hallo alle zusammen!
Ich hätte nie im Leben gedacht, dass ich hier mal landen werde, ich wusste bis vor ein paar Tagen nicht einmal, dass es ein Glaukom-Forum gibt. Aber jetzt bin ich hier.
Ich bin 27 Jahre alt und mir wurde letzte Woche, pünktlich zum Feiertag, ein Glaukom beim Augenärztlichen Notdienst diagnostiziert. Ich bin mit einem extremen Grauschleier an dem Tag aufgewacht, der mich so verängstigt hatte, dass ich nach einem Notdienst-Augenarzt für den Feiertag gesucht habe. Meine Druckwerte waren so hoch (43 und 45 mmhg), dass die Augenärztin, bei der ich war, mich sofort in ein entsprechendes Klinikum bei mir in der Nähe geschickt hat. Ich musste sofort stationär behandelt werden. Ich wusste echt nicht wie mir geschieht an diesem Tag.
Ich habe seit ein paar Jahren eine Brille und mich nicht sonderlich stark für meine Augen interessiert oder mir irgendwelche Sorgen gemacht, gerade weil ich auch noch so jung bin und nie wirklich Probleme mit meinen Augen hatte. In den letzten 2 Monaten habe ich nur gemerkt, dass sich meine Sehkraft auf meinem linken Auge verändert hat, was ich beim Optiker habe nachmessen lassen und bestätigt wurde. Ich war vorher noch nie beim Augenarzt gewesen, wollte diese Sehstärkenveränderung aber mal zum Anlass nehmen, mir einen in meiner Stadt zu suchen, was sich als recht schwierig herausgestellt hatte. Ich hatte das Gefühl, dass ich als junger Mensch, dem gerade kein Auge aus der Augenhöhle hängt, von den Sprechstundenhilfen nicht ernst genommen und nur vertröstet werde. (verzeiht meine morbide bildhafte Sprache)
Ich kann also von Glück reden, dass ich zum Feiertag zum Notfalldienst gefahren bin und dort mein Glaukom entdeckt wurde. Wer weiß, wie lange ich sonst noch damit unwissend rumgelaufen werden und es mehr Schaden angerichtet hätte.
Ich war jetzt das ganze Wochenende stationär in der Klinik und wurde untersucht, alle paar Stunden gemessen und auf Tropfen eingestellt. Alle anwesenden Patienten waren mindestens doppelt so alt wie ich. Ich habe mich extrem fehl am Platz gefühlt. Zum Glück habe ich hier schon von einigen jüngeren Glaukom-Menschen gelesen, dadurch fühle ich mich wenigstens nicht komplett seltsam.
Die gute Nachricht von den ganzen Tests ist: das Glaukom hat bisher nur sehr wenig Schaden hinterlassen können. Die schlechte Nachricht ist, dass ich in drei Wochen noch mal zur Untersuchung dort hin muss, weil ich bereits 3 Tropfen nehmen muss und nicht klar ist, ob die ausreichen bei meinen hohen Druckwerten und ob ich operiert werden muss.
Drückt mir die Daumen, dass ich drum herum komme. OPs sind für mich leider eine ziemliche Horror-Vorstellung, auch wenn ich weiß, dass sie Gutes bewirken können. Ich muss jetzt erst mal in meinem neuen Alltag ankommen, mit 5x täglich Tropfen und dem Bewusstsein, dass ich für den Rest meines Lebens von nun an wohl als chronisch krank gelte, oder?
Meine Diagnose ist übrigens ein juveniles Glaukom, und die Ärzte vermuten sehr stark, dass es genetisch bedingt ist, weil meine Oma in ihren 30ern die gleiche Diagnose bekommen hatte.
Wenn hier noch mehr junge Glaukom-Menschen umherschwirren, meldet euch mal, damit ich mir nicht wie ein komisches Alien vorkomme, dass denkt, dass es doch eigentlich viel zu jung für solch eine Diagnose ist.
Ich werde jetzt erst mal weiter im Forum stöbern, wie es denn nun ist mit dem Thema Sport, Ernährung, Tropfen und so weiter und so fort.
Liebste Grüße!