Hallo zusammen,
nach langer Zeit melde ich mich bei Euch mal wieder. Vorher habe ich viel mitgelesen und mich oft über Euch auch informiert. Danke dafür! Im Grunde war ich nie wirklich weg - ich schreibe nur nicht gerne und auch nicht viel. Seht es mir etwas nach.
Diesmal brauche ich Euren Rat bezüglich meiner derzeitigen Situation. Im November 2016 habe ich auf meinen letzten verfügbaren Auge eine iStent-OP in Rostock gehabt nachdem der Druck mit voller Tropfentherapie und Glaupax nicht mehr zu regulieren war und ich quasi "neben mich stand" auch was das Kopfgefühl betraf. Nach der OP blieb der Druck bei 7 mmHg für einen Monat ohne jegliche Tropfen. Danach schoss der Druck auf 30 mmHg und wir setzten die alten Augentropfen wieder an - mit Erfolg. Diese Kombination hielt für über 2 Jahre konstant bei 13 - 18 mmHg.
Nun scheinen die iStents Ihren Geist aufgegeben zu haben: der Druck liegt bei 2x Simprinza, 1x Ganfort & 2 1/2 Tabletten Glaupax derzeit bei 28 mmHg. Es muss also dringend etwas passieren. Da Prof. Jünemann nicht mehr in Rostock weilt musste ich nach "Ersatz" suchen und wurde fündig in Neubrandenburg wo seit Mai diesen Jahres Dr. Brinkmann den Chefposten übernommen hat. Er hat offiziell Erfahrung in der Mikrochirurgie obwohl er erst 38 Jahre ist.
Nach einen Termin bei Ihm hat er mein Anliegen vollkommen verstanden das für mich momentan nur die minimalinvasiven Eingriffe in Frage kommen. Das liegt einerseits daran, dass ich nur noch ein Auge habe und zudem extrem viele negative Erfahrungen mit den "normalen" großen Operationen auf dem linken Auge hatte welches ich letztlich dadurch verloren habe.
Dr. Brinkmann schlug mir nun als erste Variante das XEN-Implantat vor. Gefolgt von der neuen Methode "Trabectome" welche ab Nov./Dez. 2019 in Neubrandenburg angeboten wird sowie als dritte Lösung, abermals die iStents welche mir schon 2 Jahre guten Augendruck beschert hatten.
Ich bin nun im innen Clinch mit mir denn eigentlich war ich mit den iStents ganz zufrieden - insbesondere bei der Wirkung und der postoperativen Behandlung. Nun habe ich mir erlesen, dass beim XEN-Implantat die postoperative Behandlung länger und intensiver ausfällt und auch eine Art Sickerkissen entsteht welches wieder zunarben kann. Ich hatte auf meinen linken Auge etliche TEs wo mein Sickerkissen immer in kürzester Zeit vernarbt ist da ich eine sehr gute Wundheilung besitze. Würde das jetzt nicht aktuell gegen ein XEN sprechen? Auch will ich meine "Blindzeit" so kurz wie möglich halten nach der OP und nicht ständig mit Nacharbeiten wie Needling oder noch schlimmer, mit 5 FU-Spritzen verbringen.
Innerlich tendiere ich erneut zu den iStents welche man laut Dr. Brinkmann öfters einsetzen kann ohne Probleme. Das gleiche gilt auch beim XEN-Implantat aber die iStents halten eben nicht ewig und evtl. wieder "nur" 2 Jahre wobei ich mir sage, in 2 Jahren können neue Augentropfen und neue minimalinvasive OPs existieren - jeder gewonnene Tag ist ein Tag Hoffnung auf neue Mittel und Wege.
Was sagt euer Bauchgefühl in meinem Fall? Jeden Rat, jede Idee oder auch jeden Denkanstoß stehe ich offen gegenüber und bedanke mich ganz herzlich bei Euch für eure Hilfe! Vielleicht könnt Ihr mir etwas mehr Gewissheit in der Sache geben bevor ich zu schnell zu einer OP-Methode wieder "Ja" sage was ich leider damals bei meinen linken Auge zu häufig getan hatte. Aus diesem Fehler möchte ich gerne gelernt haben denn ich hab nur noch das eine Auge...
Danke!
LG Jens