Laser-Iridotomie nach Flugproblem

  • Einen schönen Tag an das Forum!

    Ich schreibe heute erstmalig.

    Nachdem ich mich im Forum eingelesen habe, werden mir Erfahrungen zu meinem Problem sehr weiterhelfen.

    Nun zu den Details:

    Ich werde im Oktober 64 Jahre alt und bin weitsichtig (rechtes Auge +3,50, links + 2,25).

    Mit meiner Fernbrille kann ich sehr scharf sehen.

    Meine Augen beanspruche ich täglich länger und intensiv durch Monitor und Großbildprojektor ohne Sehprobleme.

    Lediglich manchmal ein äußerst geringer Augendruck rechts, der aber nicht stört.

    Vor einer Woche trat plötzlich während des Sinkfluges nach Spanien ein sehr starkes Augenreißen (Glaukomanfall) hinter dem rechten Augapfel für wenige Minuten auf.

    Ich hatte gleichzeitig wenig getrunken, da ich mein Mineralwasser in der Zollkontrolle abgegeben hatte.

    Nach der Landung war der Restschmerz vorbei, danach keine weiteren Augenprobleme.

    Auf dem Rückflug hatte ich deutlich mehr Wasser getrunken und keinerlei Augenprobleme.

    War jetzt bei einem Augenarzt (sehr guter Ruf). Ergebnis:

    Sehr gute Sehleistung, aktuell normaler Augeninnendruck.

    Aber verengter Kammerwinkel, der Kammerwasserabfluss beeinflusst.

    Der Augenarzt empfahl mir, beide Augen durch Laser-Iridotomie zu behandeln, so dass kein Glaukomanfall mehr auftritt.

    Neben der Flugbeanspruchung (Druckausgleich) sind die großen Kontrastsprünge des UHD-Projektors nicht unproblematisch.

    Laser-Termin für rechtes Auge nächste Woche, linkes Auge 3 Wochen später.

    In Abwägung der Vor- und Nachteile gehe ich nur ungern zu diesen Termin, hoffe aber, die beste Entscheidung zu treffen.

    Wie würdet ihr vorgehen, bzw. wie habt ihr ähnliches erlebt?

    Danke für jeden Rat!

    Gruß Arno

  • Ergänzend gebe ich noch nachstehende Infos:

    Vor und nach dem Flug niemals ein Augendruckproblem gehabt.

    Augeninnendruckmessung normal (bislang 2 Messungen in den zurückliegenden 20 Jahren durch Luftimpuls an Auge)

    Kammerwinkelbeurteilung aktuell über Lampe (Spaltlampe?).

    Bin mir nicht sicher, ob ich Termine nicht zunächst verschieben sollte und zweite Meinung einholen sollte.

    Oder wäre ein Laser-Loch für beide Augen prophylaktisch sinnvoll.

    Bin wirklich sehr unsicher über weiteres Vorgehen.

  • Hallo Arno,

    willkommen hier im FORUM,

    erfreulicherweise hast du indessen aber kein GLAUKOM, soweit zu lesen!?

    Zu deiner Situation meine ich, es gehört zumindest primär eine Augeninnendruckmessung durch den Arzt an der Spaltlampe her und eine regelhafte Kammerwinkelveremessung, vielleicht auch präzise Beurteilung des aktuellen Abflussweges Richtung Schlemmscher Kanal.

    Erst danach würde ich mich über den Sinn einer (prophyl.) Laserung mit dem Arzt unterhalten.

    Gruß!

    Senator

  • Herzlichen Dank für die hilfreiche Info!

    Die heftigen Augenschmerzen (reißen/stechen hinter dem oberen Augapfel rechts) traten nur einmal im Sinkflug des Flugzeuges für Minuten auf , gleichzeitig hatte ich zu wenig getrunken. Rückflug (normal getrunken) kein Problem. Keine Übelkeit, keine Kopfschmerzen oder Schwindel etc. !

    Vorher und nachher niemals Augenprobleme (Altersfernsichtigkeit ausgenommen).

    Während des Arzttermines wurde der Augeninnendruck nur über einen kurzen Luftimpuls mit unauffälligem Ergebnis gemessen und das Auge rein optisch mit Spaltlampe beurteilt (30 weitere Patienten warteten noch). Auch die Sehleistung war sehr gut im Test (winzige Buchstaben lesen). Keine Sehnervschädigung festgestellt.

    Ich würde gerne jetzt noch nichts machen und warten, ob es nochmals auftritt.

    Der Augenarzt hat empfohlen, beide Augen mit Laser-Iridotomie zu behandeln - nicht als zwingendes sofortiges Muss!

    Wäre es auch sinnvoll, zunächst weiteren Verlauf durch Augenarzttermine ohne Laser-Eingriff wahrzunehmen. Eingriff ist ja nicht völlig risikolos. Möchte meine sehr gute Sehkraft (mit Fern- und Lese-Brille) natürlich erhalten.

    Danke für jeden Tipp!!

  • Hallo,

    so stark weitsichtige Augen sind oft zu klein.

    Der Kammerwinkel muss ordentlich gemessen werden, das muss man einmal machen.

    Der Druck muss gemessen werden. Das muss mehrfach erfolgen, eine Messung ist dabei keine Messung.

    Nach Beobachtung würde ich entscheiden. So schnell schießen die Preußen nicht (hier mit dem Laser). Erst mehrere Werte und beobachten.

    Gruß

    Jenat

    Ohne Musik wäre alles nichts. (frei nach Mozart)

  • Vielen Dank für die wichtige Info.

    Eine mehrfache und genaue Messung würde ich vorziehen, zumal ich außerhalb dieser einzigen Flugsituation keine Augenprobleme hatte.

    Sehr gutes Sehen mit der Brille. Ich werde voraussichtlich die beiden Laser-Termine absagen und zunächst genauere Messungen und Kontrollen der Augen (Kammerwinkel, Augendruck, Sehschärfe, Sehnervzustand etc. ) mit dem Augenarzt vereinbaren.


    Ein Glaukom schließe ich auch aus, da ich keine Schädigung des Sehnerves oder der Netzhaut habe, dies würde der Augenarzt ja feststellen.

    Solange ich keine wiederholten Glaukomanfälle im Flugzeug oder anderswo habe, möchte ich noch nichts machen.

  • Deinen Schilderungen nach würde ich auch nicht von GLAUKOM-Anfall sprechen, denn die übliche Terminologie spricht erst von GLAUKOM, wenn der Sehnerv geschädigt ist.

    Es sollte imo näher hinterfragt werden, wodurch die Sinkflugschmerzen ansonst aufgetreten sein könnten. Sowas hat man eigentlich evtl. primär, wenn die Stirn- oder Kieferhöhlen den Luftdruckausgleich nicht schaffen (weil natürliche Zugänge verlegt/durch Infekt verquollen sind).

    Daher würde ich auch einen HNO-Arzt aufsuchen zur aktuellen Kontrolle in der Hinsicht. Dieser kann auch die evtl. Interaktioen Augenhintergrund/Nase beurteilen.

    Senator

  • Herzlichen Dank für diesen zusätzlichen Hinweis!

    Da ich kein Mediziner. sondern Ingenieur bin, bitte ich manche Fehleinschätzungen nachzusehen.

    Tatsächlich handelte es sich um ein erst- und einmaliges massives reißen/stechen hinter dem Augapfel, das genauso schnell verschwand, wie es gekommen war. Das Wetter war schlecht, so dass der Sinkflug schnell ablief.

    Gleichzeitig war ich tatsächlich erkältet, was für den Druckausgleich im Stirn und Augenbereich relevant gewesen sein sollte.

    Da ich sehr scharf ohne Beeinträchtigung sehen kann, werde ich den Begriff Glaukom nicht mehr nutzen.

    Kontrollen werde ich nun beim Augen- und HNO-Arzt parallel durchführen lassen.

    Als Fazit dieses Infoaustausches fühle ich mich deutlich besser!

    Vielen Dank

    Gruß Arno

    Einmal editiert, zuletzt von Arno (16. September 2019 um 18:00) aus folgendem Grund: PS. Ich hatte - wie erwähnt - länger nichts getrunken (Mineralwasser wurde beim Checkin abgegeben), so dass dieser Umstand für den Druckausgleich im Augenbereich zusätzlich ungünstig war.

  • Willkommen bei uns, Arno!

    Hat der Augenarzt von einem Glaukomanfall gesprochen? Wie konnte der nachträglich festgestellt werden? Ich würde auch eher auf andere Ursachen tippen.

    Glaukom mit Gesichtsfeldausfällen, Trabekulotomie an beiden Augen (04/11 + 08/11), vor Katarakt-OP (11/21) stark kurzsichtig.

  • rekonstruktion der damaligen Sachlage geht nicht mehr

    Man kann halt nur mal öfter messen und beobachten. Dann kann man eine Maßnahme überlegen oder eben nicht.

    Ohne Musik wäre alles nichts. (frei nach Mozart)

  • Danke für die vielen Hinweise,

    bei mir können es tatsächlich besondere Umstände gewesen sein, ohne tatsächlich ein massives Augenproblem zu haben.

    Ich werde morgen den Augenarzt anrufen und zunächst weitere Untersuchungen und Kontrollen vereinbaren, so dass nichts versäumt wird

    und noch mehr "Licht ins Dunkel gebracht wird". Den Begriff Glaukomanfall habe ich formuliert, vielleicht nicht richtig. Der Schmerz war allerdings äußerst heftig.

    Sobald ich mehr erfahre, schreibe ich hierzu im Forum.

    Nochmals Dank für die vielen Hinweise!

    Gruß Arno

  • Hallo Arno!

    Du hattest dem Schmerz den Namen Glaukomanfall gegeben. Hm, nach Deiner Schilderung des Verlaufs bleiben da bei mir dann doch einige Zweifel übrig.

    Ich habe beim Fliegen auch immer wieder Schmerzen in den Augen und ein Druckgefühl und das auch ohne hohen Druck ( den kann ich nach all den Jahren doch ganz gut einschätzen).

    Lass Dich augentechnisch abchecken. Da schließe ich mich an.

    Wie eng war denn der enge Kammerwinkel?

    So mal eben würde ich persönlich keine Iridotomien machen lassen. ( ich hab sie übrigens wirklich machen lassen, aber ich hatte da auch meine expliziten Gründe dafür)


    Viele Grüße

    Sabine