Hallo ihr Lieben,
seit meiner Glaukomdiagnose lese ich viel in diesem Forum und bin sehr froh, dass ich euch gefunden habe. Immer wieder stoße ich auf interessante Gedankengänge, Meinungen und Erfahrungen. Ich lese ansonsten auch viel im Netz auf deutschen und englischen Seiten. Und in der Zwischenzeit haben sich so einige Gedanken und Fragen bei mir angesammelt, die ich gerne loswerden möchte.
Eine der Fragen, die ich mir stelle ist die der genetischen Veranlagung:
Insbesondere auf englischen (US-amerikanischen) Seiten finde ich interessant, dass als Risikogruppe genannt wird: Afroamerikanische, lateinamerikanische und japanische Herkunft.
In Afrika scheint Glaukom stark verbreitet zu sein. Aber da schwarze US-Amerikaner genauso stark betroffen sind, lässt es sich nicht mit Lebensweise, Lichteinstrahlung etc. erklären. So habe ich das vorher manchmal auf Seiten von augenärztlichen Hilfsorganisationen im afrikanischen Raum gelesen.
Japan ist der Spezialfall: 90 Prozent der in Japan an Glaukom Erkrankten haben ein Normaldruckglaukom. Warum? Genetische Veranlagung? Oder hat es doch mit einer Überanstrengung der Augen zu tun? Japan ist dafür bekannt, dass Menschen viele Stunden am Computer sitzen, die japanische Schrift wird schon in jüngstem Alter intensiv geübt, heute Smartphone, wenig Sonnenlicht ...
Wie hat sich NDG in Japan entwickelt? Gab es in frühren Zeiten ähnlich viele Erkrankte? Dann wäre die Ursache eher Genetik als Lebensweise. Oder hat die Zahl der Erkrankten in jüngster Zeit zugenommen?
Ich finde hierzu wenig in englischer Sprache. Japan ist dafür bekannt, dass Veröffentlichungen etc. meist in japanischer Sprache erfolgen.
Die Kurzsichtigkeit spielt auf jeden Fall eine Rolle, das ist ja auch soweit bekannt.
Was tun bei NDG: Omega3-Fettsäuren scheinen nicht viel zu helfen (ich nehme sie trotzdem), denn daran mangelt es der japanischen Bevölkerung ja gerade nicht.
Die von Flammer aufgezählten Punkte passen in vielen Fällen sehr gut.
Warum liest man vom Flammersyndrom so wenig auf englischen Seiten? Klar, Flammer ist deutschsprachig, aber dennoch. Wenn ich Seiten zum Thema auf Englisch finde, dann meist von deutschen oder schweizer Wissenschaftlern.
Ich habe einen über mehrere Jahre fortgesetzen Meinungsaustausch von Ärzten und Wissenschaftlerin international zur Behandlung von NDG gelesen, 2014-2017, so lange zogen sich die Beiträge hin. Auf researchgate gefinden. Ausgangsfrage eines Augenarztes war: Was kann man bei NDG neben dem Verschreiben von Augentropfen noch tun.
Geantwortet haben Mitarbeiter von Universitätskliniken und Forschungseinrichtungen in Miami, San Francisco, Toronto, aus Südafrika, Indien, Pakistan, England etc.
Über die Hälfte hat geantwortet: Nichts, nur Augentropfen. Manche sprachen von Yoga, Senkung des Blutdrucks, Vitamin C/S, Magnesium etc. Aber verhältnismäßig wenig.
Auch ansonsten wenig Anlehnung an Flammer bzw. den Umgang mit vaskulärer Disfunktion.
Teilweise wurde der Zusammenhang von NDG und Autoimmunerkrankungen diskutiert.
Hm, was will ich damit eigentlich sagen:
Ich hatte mir durch das Durchforsten internationaler Fachseiten mehr neuen Input erhalten, aber nicht bekommen.
Und mir stellt sich die Frage: Bringen die diversen Ernährungsempfehlungen etc. wirklich was? Egal, ich befolge sie trotzdem weitgehend. Aber mir ist klar, dass ich meinem Körper zugrundeliegende Automatismen durch Vitaminpräparate und Magnesium etc. sooo stark beeinflussen kann.
Und dann frage ich mich immer wieder WIE stark eigentlich Computerarbeit etc. Einfluss auf den weiteren Verlauf einer Glaukomerkrankung hat.
Es gab hierzu ja mal 2004 eine japanische Studie, die den Zusammenhang hergestellt hat und weiter nachforschen wollte. Und dann nichts mehr. Also haben entweder keine Folgestudien stattgefunden oder der zunächst vermutete Zusammenhang konnte nicht belegt werden.
Aber mein Menschenverstand sagt mir einfach, dass das viele am Computer Arbeiten schädlich sein muss.
Bei Flammer werden typische NDG-Patienten ja als überdurchschnittlich intelligent beschreiben. Na ja, da muss ich schmunzeln und halte von dieser Aussage recht wenig. Aber klar ist, dass "intelligente" Menschen oft in akademischen Berufen oder Bürojobs tätig sind, viel lesen (daher oft stärker kurzsichtig sind) und ihre Augen mehr belasten.
Ich selbst komme aus einem akademisch-wissenschaftlichen Bereich (hat aber nichts mit Medizin oder so zu tun), lese viel, sitzte viel am Schreibtisch, die Beschreibung passt also. (Ich rede hier nicht von Intelligenz, sondern von meinen Augen).
Egal ob wissenschaftlich belegt oder nicht: Ich bin davon überzeugt, dass das viele Lesen etc. meinen Augen geschadet haben. Ich versuche jetzt öfter mal aufs Hören auszuweichen und meinen Augen auch mehr Outdoor-Tageslicht zu gönnen.
So, das waren ein paar meiner vielleicht etwas wirren Gedanken.
Schöne Grüße in die Runde
Eure Regenbogen