• Hallo alle zusammen !

    Da ich hier seit ein paar Wochen auch ein wenig mitlese, dachte ich mir ich stelle mich mal vor und erzähle meine Geschichte.

    Ich bin männlich und 26 Jahre alt und ziemlich am Ende meines Medizinstudiums.

    Anfang Juni wurden bei mir im Rahmen eines Praktikums des Medizinstudiums meine Augen untersucht und ein Pigmentdispersionssyndrom festgestellt.

    Kurze Erklärung: Man untersucht sich im Studium oft gegenseitig und ich melde mich meistens freiwillig als Versuchskaninchen :)

    Die Ärztin hat dann noch meinen Druck gemessen. 18 beidseits und rechts Perimetrie gemacht, welche unauffällig war (linkes Auge ging nicht weil dieses Auge weit getropft war.)

    Ende Juli hab ich dann hier einen Termin an der Uniklinik, da soll dann alles nochmal durchgecheckt werden, mit Perimetrie der Gegenseite usw.

    Einerseits war es ein kleiner Schock, da das Risiko daraus ein Glaukom zu entwickeln doch recht hoch ist, vor allem weil ich gerne den Facharzt Radiologie machen würde, da braucht man ja wirklich gute Augen, wäre nicht so toll wenn ich das anfange und irgendwann aufgeben müsste...

    Andererseits bin ich auch recht froh, dass es zufällig erkannt wurde: Hätte auch passieren können, dass ich noch jahrelang unerkannt mit sowas rumlaufe, womöglich mit unerkannter Progression zum Glaukom.

    Ich werde versuchen hier mal bisschen meine Erfahrungen reinzuschreiben, vor allem das PDS scheint ja unter jungen Kaukasiern wirklich verbreitet zu sein.

    Ich treffe auch genau auf die üblichen Kriterien zu: Jung, Kaukasier, myop (li 5,5 re 6,5).

    Ein wenig Kopfzerbrechen macht mir nur der Sport: Ich mache gern Krafttraining mit teils hohen Gewichten jenseits der Hundert Kilo, aktuell habe ich die Wiederolungen ein wenig hoch geschraubt und folglich die Gewichte ein wenig runter, da werde ich in Zukunft noch nachforschen werden wie genau meine Augen das verkraften bzw. inwieweit es bei mir zu IOD Steigerungen kommt. Ich achte jetzt vermehrt darauf keine Pressatmung zu machen.

    Falls ihr Fragen habt gern her damit.


    Liebe Grüße

    Einmal editiert, zuletzt von Siris (12. Juli 2019 um 23:06)

  • Hallo und willkommen im Forum,

    Ende Juli ist ja nicht mehr lang.

    Am Besten wartest Du die Untersuchung erst mal ab....

    welchen Facharzt Du machst, da sollte erstmal das reine Interesse dahinterstehen.

    Ein Freund von mir ist Chirurg und hat nach ein paar Jahren im OP, Probleme mit den Füssen sowie der Halswirbelsäule bekommen - jetzt arbeitet er für eine Versicherung.

    Da kann immer was in die Quere kommen womit man nicht rechnet....dann muss man sich eben ggfs den neuen Verhältnissen anpassen

    Einmal editiert, zuletzt von Parchita (13. Juli 2019 um 18:34)

  • Hallo Siris!

    Willkommen im Forum.

    Ich werde versuchen hier mal bisschen meine Erfahrungen reinzuschreiben, vor allem das PDS scheint ja unter jungen Kaukasiern wirklich verbreitet zu sein.


    Ich treffe auch genau auf die üblichen Kriterien zu: Jung, Kaukasier, myop (li 5,5 re 6,5).

    Ich bin weiblich, war 25 Jahre bei der Diagnose Pigmentdispersionssyndrom und damals um die -2 Dioptrien.

    Anfang Juni wurden bei mir im Rahmen eines Praktikums des Medizinstudiums meine Augen untersucht und ein Pigmentdispersionssyndrom festgestellt.

    Kurze Erklärung: Man untersucht sich im Studium oft gegenseitig und ich melde mich meistens freiwillig als Versuchskaninchen :)

    Die Ärztin hat dann noch meinen Druck gemessen. 18 beidseits und rechts Perimetrie gemacht, welche unauffällig war (linkes Auge ging nicht weil dieses Auge weit getropft war.)

    Ende Juli hab ich dann hier einen Termin an der Uniklinik, da soll dann alles nochmal durchgecheckt werden, mit Perimetrie der Gegenseite usw.


    Einerseits war es ein kleiner Schock, da das Risiko daraus ein Glaukom zu entwickeln doch recht hoch ist, vor allem weil ich gerne den Facharzt Radiologie machen würde, da braucht man ja wirklich gute Augen, wäre nicht so toll wenn ich das anfange und irgendwann aufgeben müsste...

    Bei mir hieß es damals (2003), dass ungefähr 2% der Patienten mit Pigmentdispersionssyndrom auch ein Glaukom entwickeln.

    Aber es gibt immer wieder Fälle, wo gar kein Glaukom entsteht.

    Ich würde mir meine Zukunft jedenfalls so nicht vorschreiben lassen von etwas, was vielleicht irgendwann eintreten könnte.

    Du hast derzeit völlig unauffällige Befunde, daher ist ja alles ok.

    Falls ihr Fragen habt gern her damit.

    Das ist eigentlich unser Satz hier, den wir Neulingen sagen :laugh: ….


    Viele Grüße

    Sabine

  • Hallo junger Kollege, Parchita hat völlig recht. Es kommt oft im Leben vor, dass man sich Veränderungen anpassen muss.

    Ich wollte eigentlich auch nicht unbedingt Arbeitsmediziner werden, bin aber damit seit 30 Jahren sehr zufrieden. Man hat viel mehr Freiheiten, als in den meisten anderen Bereichen der Medizin.

    Aber das ist eigentlich das schöne an unserem Fach, es bietet so viele Möglichkeiten dass immer etwas dabei ist, was einem liegt und Spaß macht. Und eines ist klar: du wirst immer gebraucht!

    Und was deine Augen betrifft: Sabine hat das wieder einmal ganz toll ausgedrückt. Lass dich untersuchen, Vorsorge ist wichtig, aber Lebe vor allem dein Leben.

    Viele Grüße

    Joe

  • Hallo und vielen Dank für die freundlichen Worte !

    Ich hatte jetzt meine Untersuchung. Druck war 18/19, bei der Gonioskopie und der erneuten Spaltlampenuntersuchung konnte erneut ein Pigmentdispersionssyndrom festgestellt werden. Perimetrie, Netzhaut etc. jedoch alles unauffällig.

    Im September habe ich noch einen Termin zu einer 24 h Druckuntersuchung.

    Also soweit alles im grünen Bereich !

    Halbjährliche Kontrolltermine sollen nun angestrebt werden.

    Der Arzt meinte über eine Iridotomie könnte man nachdenken, wobei er meinte es wäre aufgrund der uneindeutigen Evidenzlage nicht zwingend indiziert und man könnte dann in einem halben Jahr nochmal drüber sprechen.

    Wie denkt ihr darüber? Gibt es von eurer Seite noch Empfehlungen was sonst so gemacht werden sollte?

    Vielen Dank schonmal :)

    Das ist eigentlich unser Satz hier, den wir Neulingen sagen :laugh: ….

    Ups :)


    Liebe grüße


    Simon

  • Hallo Siris, Das hört sich doch alles recht gut an. Gehe regelmäßig zu den Kontrollterminen und deine Chancen sind gut.

    Zur Iridotomie kann ich nicht viel sagen, aber hier im Forum sind sicher welche mit Erfahrung. Ich drücke dir die Daumen!👍

    Joe

  • Hallo Simon!

    Im September habe ich noch einen Termin zu einer 24 h Druckuntersuchung.

    Das finde ich ganz wichtig, gerade beim Pigmentdispersionssyndrom. Da gibt es nämlich gerne öfter mal den Druckanstieg im Liegen.

    Von daher bitte in der Klinik darauf achten, dass der Druck liegend nachts gemessen wird. Also nicht aufstehen und zum Untersuchungszimmer nachts laufen, sondern im Bett liegen bleiben.

    Bitte auch ab 0 Uhr nicht mehr auf's WC gehen.

    Der Arzt meinte über eine Iridotomie könnte man nachdenken, wobei er meinte es wäre aufgrund der uneindeutigen Evidenzlage nicht zwingend indiziert und man könnte dann in einem halben Jahr nochmal drüber sprechen.

    Wie denkt ihr darüber? Gibt es von eurer Seite noch Empfehlungen was sonst so gemacht werden sollte?

    Ich habe Iridotomien 2004 bekommen, ich habe ein Pigmentdispersionsglaukom.

    Mein Prof. sagte mir damals, dass das eine Möglichkeit ist am Grund des Übels was zu tun. Das ist der Pigmentabrieb der Iris durch die anatomische Besonderheit im Auge, so dass die Iris an den Zonulafasern reibt. Die abgeriebenen Pigmente verstopfen dann den Abfluss.

    Das ist nun schon 15 Jahre her. Mittlerweile wird die Iridotomie diskutiert, aber ich würde sie jederzeit wieder machen.

    Ich bekam 2005 noch je Auge eine ALT und lebe seither tropfenlos und stabil.

    Ich weiß, dass das eine Ausnahme ist und ich bin dafür unendlich dankbar. Ich habe früh dazu eingewilligt und ich bereue es nicht.

    Aber lass Dich darüber im KH im September aufklären, diskutiere das mit dem Arzt im KH und dann musst Du das für Dich entscheiden.


    Ansonsten schließe ich mich Joe an.


    Viele Grüße

    Sabine

  • So, ich hatte im September einen stationären Termin zur Tag Nacht Druckmessung. Werte waren immer so um die 17. Für die Messung musste man allerdings immer aufstehen und in ein extra Untersuchungszimmer gehen. Anscheinend ist das ja nicht richtig so.

    Die Option mit liegen bleiben gab es gar nicht. Dafür bräuchte man ja ein mobiles Gerät vermute ich?

    Die meinten auch Kontrolltermin in einem Jahr sei ausreichend, da wirklich alles absolut unauffällig war( also auch Perimetrie, OCT und die Spaltlampenuntersuchung – mit Ausnahme des Kirchenfensterphänomens natürlich)


    Liebe Grüße


    Simon

  • Hallo Simon!

    Naja- eine Nachtmessung mit aufstehen und zum Untersuchungszimmer laufen ist suboptimal. So hat man einfach keine Druckwerte wie sie im Liegen sind.

    Um im Liegen Messungen zu machen braucht man ein mobiles Gerät, ja. Eine Klinik hat sowas aber eigentlich.

    Du hast nun einen Grundstock an Befunden, an denen man sich im Verlauf orientieren kann. Das ist total wichtig.

    Eine Kontrolle pro Jahr in der Klinik ist sicher ausreichend, so lange nichts anderes auftaucht an Problemen.

    Die Kontrollen beim AA sollten schon öfter sein, um den AID zu kontrollieren.


    Viele Grüße

    Sabine

  • So, ich melde mich nun auch mal wieder.

    Hatte im Februar einen Kontrolltermin in meiner "alten" Augenarztpraxis am Wohnort meiner Eltern.

    Jetzt wirds interessant: Die dortige Ärztin meinte, ihrer Meinung nach habe ich kein Pigmentdispersionssyndrom.

    Begründung: Keine Krukenbergspindeln (das war ja schon vorher bekannt) und in der Spaltlampe sieht sie auch sonst nix Auffälliges (anscheinend auch kein Kirchenfensterphänomen was mich dann vollends verwirrte, schließlich wurde mir das zuvor unabhängig von 2 Ärztinnen an der Uniklinik bescheinigt.) Druckwerte und Perimetrie waren in Ordnung.

    Wenn ich mich aber richtig erinnere, wurde in der Uniklinik vergangenes Jahr auch eine Gonioskopie gemacht und dort Pigmentablagerungen festgestellt, leider steht die Gonioskopie nicht im Arztbrief, wie ich festgestellt habe.

    Ich habe jetzt 2 Fragen:

    1.Sind Krukenbergspindeln bei Pigmentdispersionssyndrom obligat, also zwingend erforderlich? Ich konnte dazu in der Literatur nichts finden.

    2. Weiss denn jemand eine empfehlenswerte Klinik im Raum Bayern, zum ersteren um nochmals eine Zweitmeinung einzuholen und zweitens auch damit dort die Tages und Nachtdruckmessung "richtig" gemacht wird?

    Mit der bereits erfolgten Nachtdruckmessungwar ich wie oben zu lesen in meiner bisherigen Klinik nicht zufrieden, da musste ich nachts immer aufstehen und zum Untersuchungszimmer laufen, was anscheinend nicht der korrekten Durchführung entspricht.

    Ansonsten sage ich Danke für eure Hilfe und wünsche euch alles Gute in der aktuell ein wenig unruhigen Zeit :)

  • Ach und noch eine Ergänzung: Klinik muss nicht unbedingt in Bayern sein, notfalls fahr ich halt ein Stück. Mir ist nur eine korrekt durchgeführte 24h Druckmessung wichtig.


    Liebe Grüße

  • guten Morgen Siris,

    Ich selber fahre von Baden-Württemberg zur Uni Würzburg um das tagesdruckprofil messen zu lassen Punkt dort erfolgt eine liegende Nacht Messung, diese ist im Regelfall um null Uhr. Es gab auch schon Messungen um 23 Uhr. Im Bett liegen bleiben es kommt die Schwester nebst dem Arzt, Auge wird betäubt und der Innendruck gemessen.

    Einfach mal dort anrufen Punkt wobei eine Überweisung vom regionalen Augenarzt notwendig ist.

    Gruß von Katzenstube

    Die Messungen über den Tag erfolgen im Regelfall alle drei Stunden.

    OP Cataract re und li (rechts erblindet)
    2019 Zyklophotokoagulation re und li ohne Erfolg, SLT links, rechts, Nachstar links entfernt

    Zyklophotokoagulation re mit Retrobulbärbetäubung mit Erfolg nach OP

    Einmal editiert, zuletzt von Katzenstube (30. April 2020 um 06:53)

  • Hallo Siris!

    Ich habe jetzt 2 Fragen:

    1.Sind Krukenbergspindeln bei Pigmentdispersionssyndrom obligat, also zwingend erforderlich? Ich konnte dazu in der Literatur nichts finden.

    2. Weiss denn jemand eine empfehlenswerte Klinik im Raum Bayern, zum ersteren um nochmals eine Zweitmeinung einzuholen und zweitens auch damit dort die Tages und Nachtdruckmessung "richtig" gemacht wird?

    Mit der bereits erfolgten Nachtdruckmessungwar ich wie oben zu lesen in meiner bisherigen Klinik nicht zufrieden, da musste ich nachts immer aufstehen und zum Untersuchungszimmer laufen, was anscheinend nicht der korrekten Durchführung entspricht.

    Ansonsten sage ich Danke für eure Hilfe und wünsche euch alles Gute in der aktuell ein wenig unruhigen Zeit :)

    Zu Deinen Fragen:

    1. Ja, die abgeriebenen Pigmente bilden sich als Krukenbergspindeln durch den Fluss des Kammerwassers.

    2. Z. B.:

    https://www.ukw.de/augenklinik/schwerpunkte/glaukom/

    http://www.klinikum.uni-muenchen.de/Augenklinik-un…ukom/index.html

    https://www.neuhann.de/gruener-star-Glaukom/

    https://www.medizin.uni-tuebingen.de/de/Presse_Aktuell/Einrichtungen+A+bis+Z/Kliniken/Augenheilkunde/Augenklinik/Über+uns/Ambulanzen+und+Spezial_Sprechstunden/Glaukom_Sprechstunde-p-14357.html


    Wenn ich mich aber richtig erinnere, wurde in der Uniklinik vergangenes Jahr auch eine Gonioskopie gemacht und dort Pigmentablagerungen festgestellt, leider steht die Gonioskopie nicht im Arztbrief, wie ich festgestellt habe.

    Die Gonioskopie ist wichtig, um die Pigmente darzustellen und auch um den Kammerwinkel zu beurteilen.


    Viele Grüße

    Sabine

  • Hallo Siris

    Woher in Bayern kommst du denn? Ich hab ein Normaldruckglaukom mit Pigmentdispersionssyndrom. Ich war zuerst in der Augenklinik Regensburg (am KH der Barmherzigen Brüder) und bin etz seit 1 Jahr in der Augenklinik am UK Dresden in Behandlung. Morgen wird am ersten Auge eine Iridotomie gemacht. In 2 Wochen dann das zweite. Ich hab allerdings schon Geaichtsfelddefekte und geschädigte Sehnerven.

    Lg

  • Hallo Suserl,

    wie bewältigt Du die lange Reise nach Dresden, bist du allein unterwegs oder in Begleitung. Sind die Gesichtsfeldausfaelle schon einschränkend?

    Ich habe dummerweise genau im Zentrum ein Skotom und das ist doch sehr hinderlich.

    Georg

  • Hallo Malve, nein so ganz absolut ist es nicht. Es ist eher ein verwaschenen Eindruck im ganzen Auge.

    Es sind schon drumherum ein paar dunkle Stellen, aber die stören eher nicht.

    Auf jeden Fall ist das Lesen von Papier Dokumenten anstrengend. Zum Beispiel verschwimmen die HA von meinem Sohn.

  • Hallo Suserl,

    wie bewältigt Du die lange Reise nach Dresden, bist du allein unterwegs oder in Begleitung. Sind die Gesichtsfeldausfaelle schon einschränkend?

    Ich habe dummerweise genau im Zentrum ein Skotom und das ist doch sehr hinderlich.

    Georg

    Hallo Georg

    Ich kann noch Autofahren und fahre zu den stationären Terminen 1 Tag vorher rauf und bleib im Hotel... Wenns ghet fährt er auchh mein Mann mit. Ichh kann halt nur die Strecke fahren solange es hell ist..... Im. Dunklen wäre es nicht möglich

    Lg

    Susi

  • Hallo Suserl,

    nach meinem Führerschein hat mich noch niemand gefragt also kein AA.

    OK, Nachts könnte ich schon lange nicht mehr fahren.

    Wie sind deine Gesichtsfeldausfaelle. Wenn du Autofahren kannst, musst du doch einen klaren Blick haben, da ist die Mitte noch OK?

    Bei mir geht das leider nicht mehr.