• Hallo zusammen!

    Schön Euch kennenzulernen!

    Ich bin zufällig auf den Forum gestoßen und es ist meine letzte Hoffnung, unsere Krankheit besser zu verstehen.

    Ich bin 19 Jahre alt und seit 1 1/2 Wochen offiziel mit Glaukom diagnostiziert, ich war jetzt bei 2 Ärzten, nächste Woche geht es dann mit noch weiteren 2 weiter.

    Ich hatte nie Probleme mit meinen Augen, konnte immer wirklich sehr sehr gut sehen, bis ich ein Tag beim Schminken gemerkt habe, dass ich bei geschlossenes rechtes Auge nicht normal sehen kann (nur zur Hälfte), am Morgen konnte ich nur verschwommen sein - es hat nicht lange gehalten, ich denke eher nur so um höchstens eine Minute.

    Der AA hat mir gesagt, dass sich das schon seit Jahren entwickelt hat und es kommt nicht von jetzt auf gleich, jedoch habe ich nichts gemerkt, in meiner Familie ist auch keiner krank von Glaukom und ich hatte keine Unfälle oder Kopfschläge.

    Mein Sehnerv ist auch nicht mehr zu retten, laut der erste AA komplett abgetrennt, laut der zweite AA beschädigt, aber nicht zu retten, - das wäre die Folge von einem erhöhten Augeninnendruck - links 42, rechts 23, mittlerweile jedoch bei 20 und 14.

    Ich weiß wirklich nicht, wie ich mit der Situation umgehen soll, alle um mich herum sind genauso schockiert und ich möchte darüber reden, aber auch keinen belasten, deswegen hoffe ich und ich bin mir sicher, dass ich hier alles loswerden kann.

    Meine liebe Mama ( 37 ) liest die ganzen Zeit verschiedene Berichte durch und wenn es nach ihr geht, soll ich am besten gar nichts machen.

    Deshalb vielleicht meine kurze Frage am Ende: Was darf man und was darf man nicht, wenn man Glaukom hat? Hier beziehe ich mich eher auf Trinken (Koffein, Tee, Alkohol, Süßgetränke, selbst Wasser) , Essen (Fastfood, oder doch nur gesund?), Sport.. Es wurde nämlich auch geschrieben, dass man nicht mehr als 1,5l pro Tag trinken sollte..

    Ich bedanke mich im Voraus und wünsche allen einen schönen Abend!

  • Hallo Andrea!

    Willkommen im Forum.

    Der AA hat mir gesagt, dass sich das schon seit Jahren entwickelt hat und es kommt nicht von jetzt auf gleich, jedoch habe ich nichts gemerkt, in meiner Familie ist auch keiner krank von Glaukom und ich hatte keine Unfälle oder Kopfschläge.

    Das ist korrekt. Ich bin auch so jemand in der Familie, die als erstes ein Glaukom hat. Gut, ich war nicht 19 Jahre alt, aber es muss nicht unbedingt eine familiäre Vorbelastung vorliegen.


    Ich bin 19 Jahre alt und seit 1 1/2 Wochen offiziel mit Glaukom diagnostiziert, ich war jetzt bei 2 Ärzten, nächste Woche geht es dann mit noch weiteren 2 weiter.

    Sind das verschiedene Augenärzte? Oder zu welchen so vielen verschiedenen Ärzten gehst Du?

    Mein Sehnerv ist auch nicht mehr zu retten, laut der erste AA komplett abgetrennt, laut der zweite AA beschädigt, aber nicht zu retten, - das wäre die Folge von einem erhöhten Augeninnendruck - links 42, rechts 23, mittlerweile jedoch bei 20 und 14.

    Hast Du einen Arztbericht bekommen? Da müssten Befunde draufstehen.
    In welcher Klinik warst Du?

    Druck 42 ist natürlich sehr hoch. 23 ist auch hoch, aber nicht ganz so gefährlich wie eine 42.

    Welche Glaukomform wurde bei Dir genannt? Ein juveniles Glaukom?
    Wurde der Kammerwinkel angeschaut? (eine sog. Gonioskopie, da kommt so ein Glas auf's Auge)

    Wo liegt Dein Zieldruck?

    Ich weiß wirklich nicht, wie ich mit der Situation umgehen soll, alle um mich herum sind genauso schockiert und ich möchte darüber reden, aber auch keinen belasten, deswegen hoffe ich und ich bin mir sicher, dass ich hier alles loswerden kann.

    Klar ist ein Glaukom immer ein Schock. In Deinem jungen Alter noch ein bisschen mehr. Atme durch, Andrea :knuddeln: .

    Du informierst Dich, Deine Mama auch. Das ist schon mal gut, um alles verstehen zu können.

    Verstehen baut Ängste ab.

    Lass Dir Zeit, es braucht diese, um zu sacken. Du kannst Dir Fragen stellen … mach nur!

    Deshalb vielleicht meine kurze Frage am Ende: Was darf man und was darf man nicht, wenn man Glaukom hat? Hier beziehe ich mich eher auf Trinken (Koffein, Tee, Alkohol, Süßgetränke, selbst Wasser) , Essen (Fastfood, oder doch nur gesund?), Sport.. Es wurde nämlich auch geschrieben, dass man nicht mehr als 1,5l pro Tag trinken sollte..

    Du kannst auch mit Glaukom ein normales Leben führen.

    Du darfst auch Kaffee, Tee, Süßgetränke trinken. Wasser natürlich!! Es stimmt auch nicht, dass man nicht mehr als 1,5 L pro Tag trinken soll. was man nicht soll ist, dass man eine große Menge Wasser auf einmal trinkt. Große Menge würde ich z. B. mal als halben Liter einordnen.

    Grundsätzlich ist gesund leben immer gut, auch ohne ein Glaukom zu haben!
    Fastfood ist auch mal drin, nur halt nicht täglich!

    Sport ist auch erlaubt. Was man tatsächlich meiden sollte sind Kopfüberbewegungen, wie z. B. bei bestimmten Yogaübungen oder lange Gartenarbeit kopfüber. Oder Pressatmung beim Gewichte drücken auf der Drückbank sollte man meiden.

    Alkohol ist auch erlaubt. Auch da ist es auch ohne Glaukom besser, wenn man sich nicht die Kante gibt. Insbesondere ist Rotwein gut für die Augen. Nicht täglich, nicht literweise, aber ab und zu.

    Viele Grüße

    Sabine

  • Hast Du einen Arztbericht bekommen? Da müssten Befunde draufstehen.
    In welcher Klinik warst Du?

    Druck 42 ist natürlich sehr hoch. 23 ist auch hoch, aber nicht ganz so gefährlich wie eine 42.

    Welche Glaukomform wurde bei Dir genannt? Ein juveniles Glaukom?
    Wurde der Kammerwinkel angeschaut? (eine sog. Gonioskopie, da kommt so ein Glas auf's Auge)

    Wo liegt Dein Zieldruck?

    Ich war bei der Universitätsklinik in Bonn, bei Professor Holz. Ehrlich gesagt, habe ich kein Bericht bekommen und ich weiß auch nicht, welche Glaukomform ich habe:rolleyes:

    Ich habe nur die Unterlagen bekommen von den ganzen Untersuchungen, die gemacht worden sind, aber auch hier kann ich nicht so genau sagen, ob bei mir eine Gonoskopie gemacht wurde, ich glaube aber eher nicht.

    Von Zieldruck war auch überhaupt nicht die Rede, der Professor und seine Ärzte haben nur gesagt, dass unser Ziel jetzt ist den Sehnerv nicht mehr zu schädigen, ich soll weiter Augentropfen nehmen und am besten meine Linse austauschen lassen.

    Vielen Dank für die umfassende Erklärung, seitdem ich es diagnostiziert habe, bin ich sowieso vorsichtiger.

    Mit Alkohol meinte ich jetzt auch nicht, dass ich mich jeden Tag ins Koma saufen - mein Leben habe ich jetzt noch im Griff:oDAber zum Beispiel, auf einer Feier oder bei dem guten Wetter mit der Nachbarin mal im Garten was zu trinken, ist schon mal schön.

    Nochmal vielen lieben Dank Sabine!!:Strauß:

  • Hallo Andrea,

    aktuell stehst Du vor der Frage, ob die Linse ausgetauscht wird.

    Wie Du schon geschrieben hast, erfolgt dies meist bei älteren Menschen aufgrund einer

    Linsentrübung, seltener aus dieser Ursache bei jungen Menschen.

    Eine Begleiterscheinung des Linsenaustausches ist es, daß dabei der Augendruck absinkt, diese Drucksenkung ist nur wenige mm Hg und oft nicht von Dauer.

    Deshalb ist die Linsenentfernung nicht die primäre Op-Maßnahme bei einem Glaukom.

    Ich vermute, daß bei Dir eine Anomalität vorliegt, die in Deinem speziellen Fall

    eine Linsenentfernung rechtfertigt.

    Du wirst erst zu einer Entscheidung in der Lage sein, wenn Du Klarheit über Dein

    Krankheitsbild hast.

    Besorge unbedingt den Krankenhausentlassungsbericht, vielleicht liegt er bei Deinem

    Augenarzt vor, sonst lasse ihn Dir aus der Klinik direkt schicken.

    Dann melde Dich noch mal.

    Gruß Malve

  • Hallo Andrea,

    jede UNI-Klinik fertigt einen Arztbrief an (der geht an jenen, der dich überwiesen hat), es sei denn, du bist als Notfall in die UNI gekommen. Dann wärest du aber nach der Adresse deines aktuellen Augen-A. gefragt worden. Oder bist du privat? Dann bekommst du auch einen Brief direkt o.ä.

    Ggf. an relevanter Stelle nachfragen, ob da was vorliegt. Die Daten und Fakten des Briefes sind (ggf. auszugsweise) für das FORUM wichtig, damit du passende Antworten erhältst, siehe oben schon Sabines Basis- u.a. -fragen.

    LG - Senator

  • Hallo Andrea!

    Ich war bei der Universitätsklinik in Bonn, bei Professor Holz. Ehrlich gesagt, habe ich kein Bericht bekommen und ich weiß auch nicht, welche Glaukomform ich habe :rolleyes:

    Vielleicht solltest Du einfach mal in ein Kinderzentrum gehen (auch wenn Du schon 19 Jahre alt bist), die sich mit der vermutlich bei Dir vorliegenden Glaukomform täglich beschäftigen. Wichtig wäre der Arztbericht auf jeden Fall.

    Da gibt es ein Kinderzentrum in Mainz oder in Magdeburg.

    Ich habe nur die Unterlagen bekommen von den ganzen Untersuchungen, die gemacht worden sind, aber auch hier kann ich nicht so genau sagen, ob bei mir eine Gonoskopie gemacht wurde, ich glaube aber eher nicht.

    Und das waren dann welche genau, bitte?

    Von Zieldruck war auch überhaupt nicht die Rede, der Professor und seine Ärzte haben nur gesagt, dass unser Ziel jetzt ist den Sehnerv nicht mehr zu schädigen, ich soll weiter Augentropfen nehmen und am besten meine Linse austauschen lassen.

    Klar, das ist unser aller Ziel!

    Mal eben die Linse tauschen ist nicht. Da müssen dann schon auch mal Fakten auf den Tisch. Und bevor man die nicht hat kann man auch nicht entscheiden. Mache ich jedenfalls so.

    Du drückst nach dem Tropfen der Augentropfen (AT) das Tränenpünktchen sanft ab, ja?


    Viele Grüße

    Sabine

  • Hallo Andrea !

    Es tut mir wirklich leid, dass Du in Deinen jungen Jahren schon so eine blöde Diagnose erhalten hast.

    Damit muss man erstmal klarkommen und das dauert sicher seine Zeit. Auch für Deine Mama ist das hart, ganz klar.

    Jetzt muss man zusehen, den Zustand so lange es geht stabil zu halten.

    Was ich nicht ganz verstanden habe: Sind beide Augen / Sehnerven gleichermaßen stark geschädigt?

    Ansonsten brauchst Du nicht Dein Leben von Deinem Glaukom bestimmen lassen. Du darfst ganz normal (natürlich so

    einigermaßen vernünftig, was ja grundsätzlich für jeden gilt) weiterleben. Ausnahmen hat Dir Sabine ja schon genannt. Auch nach Augen OPs

    gelten einige Verhaltensmaßnahmen, aber im normalen Alltag gibt es ansonsten kaum Einschränkungen.

    Eine Einschränkung wird für Dich sein, dass Du viele Arzttermine haben wirst und Du regelmäßig zu Kontrollen gehen musst,

    und evtl. Operationen folgen. Da ist es wichtig, dass Du ansonsten Dein Leben gestalten kannst wie es Dir Spaß macht.

    Auch die Tropfen muss man wirklich zuverlässig, immer und möglichst zur gleichen Uhrzeit tropfen.

    Ach ja und ruhig reichlich Wasser / Tee trinken, am besten über den Tag verteilt. 2-3 Liter, das lässt das Blut besser fließen und

    ist auch für die Durchblutung Deiner Sehnerven eher von Vorteil. Ab und an eine Cola bringt Dir keine Punkte, schadet Deinen Augen aber auch nicht. ;o)

    Ich drück Dich mal unbekannterweise und wünsche Dir viel Kraft und Zuversicht! :knuddeln:

    Liebe Grüße

  • Hallo Malve!

    Eine Begleiterscheinung des Linsenaustausches ist es, daß dabei der Augendruck absinkt, diese Drucksenkung ist nur wenige mm Hg und oft nicht von Dauer.

    " Und oft nichv von Dauer" - Das ist die Aussage, was mir am meisten Angst macht, ich habe auch andere Themen gelesen, wo den Linsenaustausch angesprochen wurde, und da habe ich auch gelesen, dass man nach einigen Jahren trotzdem Probleme mit dem Druck bekommen hat.

    Der Professor hat es so dargestellt, als würde ich nie wieder einen hohen Druck bekommen, wenn ich die Operation machen lasse, jedoch muss ich noch die AT weiter benutzen. Meine Eltern und alle um mich herum sind der Meinung, dass ich es machen soll, aber ehrlich gesagt, nach so vielen Sachen, die ich gelesen habe, glaube ich nicht so wirklich an dem Aussage vom Professor.

    Die genause Aussage vom Professor war "Wie gesagt können wir den Sehnerv und das, was Sie an Sichtfeld verloren haben, nicht zurückbringen, aber der Linsenaustauscht gibt Ihnen die Sicherheit, dass der Druck nicht steigen kann, vielleicht etwas, aber nicht so viel, dass Sie erblinden. Wenn Sie nur weiter die AT benutzen, dann können Sie ja gar nicht merken, falls der Druck hoch geht."

    jede UNI-Klinik fertigt einen Arztbrief an (der geht an jenen, der dich überwiesen hat), es sei denn, du bist als Notfall in die UNI gekommen. Dann wärest du aber nach der Adresse deines aktuellen Augen-A. gefragt worden. Oder bist du privat? Dann bekommst du auch einen Brief direkt o.ä.


    Ggf. an relevanter Stelle nachfragen, ob da was vorliegt. Die Daten und Fakten des Briefes sind (ggf. auszugsweise) für das FORUM wichtig, damit du passende Antworten erhältst, siehe oben schon Sabines Basis- u.a. -fragen.

    Hallo Senator,

    ich werde morgen früh direkt bei der Klinik anrufen und nachfragen, bis jetzt ist noch gar kein Bericht angekommen..

    Vielen Dank an allen für die Unterstützung!!

    Liebe Grüße

    Andrea

  • Was ich nicht ganz verstanden habe: Sind beide Augen / Sehnerven gleichermaßen stark geschädigt?

    Hallo Sternchen!

    Es ist nur der linke Sehnerv geschädigt, man hat es auch bei den Untersuchungen ganz gut (und erschreckend) gesehen, mit meinem linken Auge kann ich von der Mitte des Auges nach rechts aus nicht mehr sehen. Beim ersten Arzt hat es sich gezeigt, dass ich 10% mit dem Auge gesehen habe, beim zweiten Arzt dann 30 %.

    Das finde ich auch ganz merkwürdig, ich habe die Untersuchung gemacht, wo auf einem weißen Hintergrund viele weiße Punkte erscheinen und man muss dann auf dem Knopf drucken wenn man sie sieht und ich habe wirklich bei der zweiten Untersuchung (eine Woche später) viel mehr gesehen als davor. Ich weiß nicht woran es liegt, vielleicht war mein Auge bei der ersten Untersuchung einfach übermüdet?

    Mit meinem rechten Auge und rechtem Sehnerv habe ich, Gott sei Dank, gar keine Probleme, ich sehe auch allgemein gut mit dem Auge, allerdings war bei meiner ersten Untersuchung der Druck etwas zu hoch (23), ist aber jetzt wieder in Grenzen.

    Ausnahmen hat Dir Sabine ja schon genannt. Auch nach Augen OPs

    gelten einige Verhaltensmaßnahmen, aber im normalen Alltag gibt es ansonsten kaum Einschränkungen.

    Eine Einschränkung wird für Dich sein, dass Du viele Arzttermine haben wirst und Du regelmäßig zu Kontrollen gehen musst,

    und evtl. Operationen folgen. Da ist es wichtig, dass Du ansonsten Dein Leben gestalten kannst wie es Dir Spaß macht.

    Auch die Tropfen muss man wirklich zuverlässig, immer und möglichst zur gleichen Uhrzeit tropfen.

    Sowas zu lesen, gibt mir mehr Kraft, die Krankheit zu akzeptieren, ich habe im Internet viele verschiedene Einschränkungen gelesen und ich dachte mir nur "ach du ... , wie soll ich so leben?", aber Ihr gibt mir wirklich mehr Ruhe und Kraft. Glaukom ist jetzt in Teil von meinem Leben, aber viel ändert es ja anscheinend nicht.

    Ich drück Dich mal unbekannterweise und wünsche Dir viel Kraft und Zuversicht! :knuddeln:

    Vielen Dank, Sternchen!!:knuddeln:

    Liebe Grüße

  • Hallo Andrea,

    es geht bei solch einem Linsenaustausch nicht unbedingt um eine generelle Drucksenkung. Wenn die Kammerwinkel im Auge z.B. zu eng sind - das wäre dann ein Engwinkelglaukom - wird sehr häufig, auch bei nicht vorhandener Katarakt, die natürliche Linse ausgetauscht gegen eine Kunstlinse, um mehr Platz im Kammerwinkel zu schaffen.

    Bei manchen Glaukomen oder bestimmetn anatomischen Gegebenheiten im Abflusssystem der Augen, kann es durch die natürliche Linse zu einer Verlegung der Kammerwinkel kommen. Dadurch kann das Kammerwasser nicht mehr abfliessen und es entstehen sehr hohe Druckwerte bis hin zum Glaukomanfall.

    Viele Grüße von Silli

  • Vielleicht ganz kurz zur Erklärung..

    Ursprünglich komme ich nicht aus Deutschland und ich habe es während ich zur Besuch in meiner Heimat war, sehr unerwartet, diagnostiziert bekommen.

    Ich habe dort AT verschrieben bekommen und ich musste nach drei Wochen nochmal zur Kontrolle gehen - das wird nächsten Dienstag sein.

    Ich bin am Tag nach der Diagnose wieder nach Deutschland geflogen und meine Eltern hatten mir bereits einen Termin in der Uni-Klinik in Bonn gemacht, da sie gelesen hatten, dass das die beste Uni-Klinik im Bereich Augenkrankheiten wäre.

    Da ich "erst" mit 13 nach Deutschland gezogen bin, hält mich vielen noch in meine Heimat, deshalb reise ich viel hin und her, und habe dort auch einen Job, der jedoch zum Glück sehr flexibel gestaltet ist und von überall ausgeübt werden kann, bin deshalb nicht in Deutschland versichert und meine Familie und ich übernehmen alle Kosten privat.

    Da ich sowieso nächste Woche wieder da bin, hat mir meine liebe Mutter auch direkt 2 weitere Termine bei den besten AA dort geholt, mal sehen, was sie mir dort vorschlagen zu machen..

    Ich habe hier nochmal gemerkt, dass ich doch viel mehr von dem AA erfahren muss, deswegen werde ich mir alle Fragen mal auf einem Zettel schreiben und dann auch unbedingt nachfragen.

  • Wenn die Kammerwinkel im Auge z.B. zu eng sind - das wäre dann ein Engwinkelglaukom - wird sehr häufig, auch bei nicht vorhandener Katarakt, die natürliche Linse ausgetauscht gegen eine Kunstlinse, um mehr Platz im Kammerwinkel zu schaffen.

    Hallo Silli,

    ich glaube , das ist genau das, was der AA meinte - ich hätte wenig Platz, aber dafür eine zu große Linse, es kann dann sein, dass die Kanäle dadurch blockiert werden, weil das Kammerwasser kein Ausweg findet und dadurch würde der Druck steigen.

    Darf ich dich denn fragen, wie du zu diesem Linsenaustausch stehst?

    Liebe Grüße
    Andrea

  • Und das waren dann welche genau, bitte?

    Ich hab es noch nicht so ganz mit den Fachbegriffen, die muss ich mir nochmal alle merken, aber ich denke, alle in dem Forum kennen die und werden verstehen, welche ich meine.

    Zuerst musste ich an einem Gerät, wo mein reinguckt und da sieht man ein Bild (bei mir ein Heißluftballon) - ehrlich gesagt, keine Ahnung wie das heißt.

    Dann musste ich an dem Gerät, wo auf einmal etwas Luft rauskommt - vielleicht Non-Contact-Tonomete genannt?

    Dann musste ich an einem Gerät, wo ich wieder auf einem Punkt schauen musste. - hier kenne ich den Namen auch nicht.

    Dann wurde ich zu einem anderen Artz geschickt, der die weiteren Untersuchungen gemacht hat.

    Ich nenne jetzt die Namen, die auf den verschiedenen Ausdrucke der Untersuchungen standen:

    HRT- Erstuntersuchung - Hier wurde mein Sehnerv analysiert. Dann Gesichtsfelduntersuchung - das war das, wo meine Augenklappe bekommt, und man muss abwechselnd dann auf einem weißen Hintergrund nach weiße Punkte gucken und dann auf einem Knopf drucken.Dann RNFL - Einzeluntersuchung oder im Internet gefunden wie Spectralis - OCT, Vermessund der Nervenfaserschichtdicke.

    Dazu habe ich auch noch ein Blatt, mit der Überschrift "Overview Report. Spectralis Tracking Laser Tomography" - das ist iwie auch OCT.

    Danach war ich bei einem anderen AA in der Klinik, da habe ich den normalen Sehtest gemacht, er hat mich dann nach allem gefragt, ob ich schon mal eine Brille hatte, ob mir das iwie aufgefallen ist, u.a. Dann hat er mir AT getropft und an einem Gerät untersucht mit Licht. Ich denke das war auch ein Druckmessgerät.

    Du drückst nach dem Tropfen der Augentropfen (AT) das Tränenpünktchen sanft ab, ja?

    Ja, mache ich ! Ich mache es mit dem Ringfinger, da er ja der schwächste Finger ist und warte 1-2 Minuten ab!

    Liebe Grüße

    Andrea:knuddeln:

  • Darf ich dich denn fragen, wie du zu diesem Linsenaustausch stehst?

    Du bist natürlich noch sehr jung und man muss bedenken, dass durch eine Kunstlinse die natürliche Nahakkomodation verloren geht. Das würde dich also auch in irgendeiner Art und Weise einschränken.

    Wenn allerdings die anatomischen Bedingungen bei dir vorliegen - das scheint ja an diesem einen Auge so zu sein - ist dieser Vorschlag des Linsenaustausch absolut nachzuvollziehen und wohl auch sinnvoll.

    Ich kenne von meinem Glaukom solche Druckentgleisungen. Selbst habe ich meine sehr hohen Druckwerte zunächst nie bemerkt, ähnlich wie du jetzt auch. Dadurch kam es zu solchen Schäden, dass mein linkes Auge z.B. nicht mehr zu retten war, es ist blind. (Als ich meine Diagnose bekam war ich Anfang 40.)

    Ich, mit meinen gemachten Glaukom-Erfahrungen, würde einer solchen OP wohl zustimmen.

    Viele Grüße von Silli

  • Du bist natürlich noch sehr jung und man muss bedenken, dass durch eine Kunstlinse die natürliche Nahakkomodation verloren geht. Das würde dich also auch in irgendeiner Art und Weise einschränken.

    Der AA hat mir auch erklärt, dass ich höchstwahrscheinlich eine Lesebrille (0.25) bekommen würde.

    Ich kenne von meinem Glaukom solche Druckentgleisungen. Selbst habe ich meine sehr hohen Druckwerte zunächst nie bemerkt, ähnlich wie du jetzt auch. Dadurch kam es zu solchen Schäden, dass mein linkes Auge z.B. nicht mehr zu retten war, es ist blind. (Als ich meine Diagnose bekam war ich Anfang 40.)

    Ich, mit meinen gemachten Glaukom-Erfahrungen, würde einer solchen OP wohl zustimmen.

    Ohje, das tut mir so leid für Dich! =( Anfang 40 ist auch relativ jung und ich will mir gar nicht vorstellen, wie Du Dich gefühlt hast, als Du es gemerkt hast.

    Vielen Dank für deine Meinungsäußerung, ich brauche wirklich die Meinung von Betroffenen, damit ich mich entscheiden kann.

    Eine Frage noch, vielleicht hört sich das Albern und kindisch an, aber falls mal in 10-15 Jahren, irgendwann, eine Lösung gefunden wird, den Sehnerv zu renegenerieren. Wird man sich dieser Behandlung auch mit einer künstlichen Linse unterziehen können?

    Und eine Frage vielleicht an allen:

    Wenn Ihr von der Diagnose erfahren habt, habt ihr es euren Freunden erzählt oder für sich behalten?

    Hiermit meine ich die engsten Freunde. Ich bin in einer Clicque, die sind wirklich meine beste Freunde seit Jahren, aber ich bin mir nicht sicher, ob ich es denen erzählen soll und wie genau ich das machen soll.


    Ich wünsche allen einen schönen Abend!

  • Hallo Andrea,

    also ich hatte meine beiden Katarakt-OPs mit 25 Jahren (Linsenaustausch), ich konnte aber mit einem Auge damals sehr schlecht sehen mit meiner eigenen Linse. Ich konnte mich zwischen zwei Linsensorten entscheiden- der einen für den Nahbereich, wo man ohne Brille lesen kann, aber für die Ferne eine braucht oder eben der einen mit der Lesebrille. Da ich immer kurzsichtig war, entschied ich mich für die erste Variante, trage eine Gleitsichtbrille (Brille mit mehreren Bereichen für verschiedene Entfernungen) und fühle mich damit wohl.

    Nach 5 Jahren bekam ich dann den Nachstar (Trübung der künstlichen Linse, ging durch Lasern weg) und dann wurde Glaukom festgestellt. Ich kann nicht beurteilen, ob du unbedingt operiert werden muss, aber man kann auch in jungen Jahren gut mit künstlichen Linsen leben, bei mir hat es gut funktioniert. Allerdings trage ich keine Kontaktlinsen mehr.

    Meine Familie und enge Freunde wussten von meinen Augen-OPs.

    Lg

    Jona

  • Liebe Andrea,

    Das Platzproblem und den dadurch zu hohen Druck durch die anatomische Besonderheit erklärt die Einseitigkeit der Erkrankung.

    Um das zu verstehen, wie das Kammerwasser wohin fließen soll und bei dir nicht kann, nimm dir vielleicht ein Bild von einem Auge (Zeichnung) aus einem Fachbuch.

    Es ist so, dass die natürliche Linse die Größe ändert und zwar bei Dunkelheit wird sie größer, um mehr Licht ins Auge zu lassen. Dann braucht die Linse mehr Platz und sie kann nicht anders als unter anderem gegen den Kammerwinkel zu drücken. Wenn der Winkel schon klein ist und das Auge auch klein, dann quetscht die Linse den Abfluss zu. Das ist dann der sehr hohe Druck und dabei stirbt der Sehnerv ab. Mit dem Alter - also ab ungefähr 40 werden die Linsen durch Alterung noch dicker. Deswegen haben so viele ältere Menschen künstliche Linsen. Künstliche Linsen sind dünner.

    Das ist vermutlich bei dir eine Möglichkeit ohne große Nebenwirkungen Platz zu schaffen. Eine Auge großer operieren geht nicht.

    Was passiert bei der künstlichen Linse? Sie wird in der Regel so ausgemessen, dass man damit in die Ferne gut schauen kann und für die Nähe dann eine Brille, nicht stark.

    Es kann auch sein, dass man mit Kunstlinse öfter eine Sonnenbrille braucht oder eine Kappe oder einen Hut, weil man etwas blendempfindlicher werden kann. Das ist aber alles machbar.

    Von Augenerkrankungen berichten ist total schwierig, die Leute wissen jetzt genauso viel wie du und man sieht es ja nicht. Ich würde es nur sehr guten Freunden sagen. Die meisten haben auch direkt Angst wegen dem Führerschein oder sagen, kauf eine Brille - dann ist das Gespräch sinnfrei und erklären kann man kaum.

    Du kriegst das hin. Bonn hört sich logisch an.

    Gruß

    Jenat

    Ohne Musik wäre alles nichts. (frei nach Mozart)

  • Hallo Andrea,

    Der AA hat mir auch erklärt, dass ich höchstwahrscheinlich eine Lesebrille (0.25) bekommen würde.

    wenn du aktuell keine Brille brauchst, also normalsichtig bist, wird man diese Kunstlinse auf die Ferne einstellen. Heißt, du siehst in die Ferne wie jetzt auch. Und für den Nahbereich bräuchtest du dann vermutlich eben diese Lesebrille.

    Ich schreibe vermutlich, weil bei dir ja nur ein Auge betroffen ist und nur eine Linse getauscht werden müsste. Es kann sein, dass dein anderes Auge die fehlende Nahakkomodation in den meisten Fällen ausgleichen kann. Dann würde dir die eine Kunstlinse kaum auffallen. Es kann aber auch erst etwas irritierend sein, weil eben beide Augen unterschiedliche Akkomodation haben. Das Gehirn muss sich bei sowas zunächst daran gewöhnen.

    Ich persönlich finde, dass engste Freunde auch dazu da sind, um mit ihnen über solche persönlichen Dinge zu reden. Für dich ist das Alles noch ganz neu und erst einmal ein Schock. Das muss man erst verarbeiten, manchmal auch in Gesprächen.

    Wichtig und positiv ist auf jeden Fall, dass dein anderes Auge nicht betroffen ist. Du schreibst ja selber, dass es dir bei beidäugigem Sehen nicht aufgefallen ist. Dein gutes Auge kann die Schwächen des kranken sehr gut ausgleichen.

    Viele Grüße von Silli

  • Hallo Andrea!

    Da ich sowieso nächste Woche wieder da bin, hat mir meine liebe Mutter auch direkt 2 weitere Termine bei den besten AA dort geholt, mal sehen, was sie mir dort vorschlagen zu machen..

    Nun gut, dann scheinst Du gut aufgehoben zu sein.

    Hallo Silli,


    ich glaube , das ist genau das, was der AA meinte - ich hätte wenig Platz, aber dafür eine zu große Linse, es kann dann sein, dass die Kanäle dadurch blockiert werden, weil das Kammerwasser kein Ausweg findet und dadurch würde der Druck steigen.

    Dann ist das schon klarer, wenn der Kammerwinkel eng ist. Erklärungen hast Du dazu schon bekommen.


    Zuerst musste ich an einem Gerät, wo mein reinguckt und da sieht man ein Bild (bei mir ein Heißluftballon) - ehrlich gesagt, keine Ahnung wie das heißt.

    Das ist die normale Refraktion = Bestimmung des Visus, bzw. der Fehlsichtigkeit


    Dann musste ich an dem Gerät, wo auf einmal etwas Luft rauskommt - vielleicht Non-Contact-Tonomete genannt?

    Jawoll!


    Dann musste ich an einem Gerät, wo ich wieder auf einem Punkt schauen musste. - hier kenne ich den Namen auch nicht.

    Dann wurde ich zu einem anderen Artz geschickt, der die weiteren Untersuchungen gemacht hat.

    HRT- Erstuntersuchung - Hier wurde mein Sehnerv analysiert. Dann Gesichtsfelduntersuchung - das war das, wo meine Augenklappe bekommt, und man muss abwechselnd dann auf einem weißen Hintergrund nach weiße Punkte gucken und dann auf einem Knopf drucken.Dann RNFL - Einzeluntersuchung oder im Internet gefunden wie Spectralis - OCT, Vermessund der Nervenfaserschichtdicke.


    Dazu habe ich auch noch ein Blatt, mit der Überschrift "Overview Report. Spectralis Tracking Laser Tomography" - das ist iwie auch OCT

    Das liest sich beides nach HRT/OCT, wie Du es beschrieben hast. Da wird mittels Laser der Sehnerv (und auch mehr) untersucht und so kann man Schädigungen erkennen.

    Dann hat er mir AT getropft und an einem Gerät untersucht mit Licht

    Das wird blaues Licht gewesen sein, oder?

    Dann war das die Applanation, die Druckmessung mit dem Goldmann-Tonometer durch den AA.


    Viele Grüße

    Sabine

  • Hallo Andrea,

    ich fasse noch mal zusammen.

    Du hast ein chronisches Glaukom, welches mit Tropfen behandelt wird, normalerweise wird dadurch Schaden vom Sehnerven abgewendet.

    Bei Dir ist aber trotz dieser Therapie ein schwerer Sehnervenschaden aufgetreten.

    Als Ursache hat man herausgefunden, daß die Linse aufgrund bestimmter Besonderheiten hin und wieder den Abfluß blockert, dadurch

    einen sehr hohen Augendruck auslöst, der dann wiederum rasch zu Sehnervenschäden führt.

    Der Austausch der Linse ist eine vorbeugende Operation vor extremen Druckanstiegen und keine Operation zur

    dauerhaften Senkung des chronisch erhöhten Augeninnendrucks. Eine dauerhafte Tropffreiheit ist hierbei somit nicht das Ziel.

    Dafür wären ganz andere Operationen erforderlich, die aber nicht ungefährlich sind.

    Vielleicht hast Du aber Glück und es kommt im Zuge des Linsenaustausches zu einer mehr oder weniger anhaltenden Drucksenkung, und Du

    kannst Augentropfen reduzieren.

    Die Operationsempfehlung erscheint logisch und zwingend, unbehandelt kann es jederzeit zu weiteren Schäden am Auge kommen.

    Der Austausch der Augenlinse gehört zu den risikoarmen Operationen am Auge. Das Auge wird nicht eröffnet, es wird nur ein 2-3 mm

    langer Schnitt an der Hornhaut gemacht, der in der Regel folgenlos verheilt.

    Du hast die Empfehlung zur Operation nach gründlicher Untersuchung von Experten erhalten und bist gut beraten, wenn Du den Empfehlungen

    folgst.

    Viele Grüße - Malve

  • Mein Sehnerv ist auch nicht mehr zu retten, laut der erste AA komplett abgetrennt, laut der zweite AA beschädigt, aber nicht zu retten, - das wäre die Folge von einem erhöhten Augeninnendruck - links 42, rechts 23, mittlerweile jedoch bei 20 und 14.

    Nö.

    Naja- der eine zumindest scheint sehr stark geschädigt zu sein. Das stand im Eingangspost.


    Andrea, wie geht es nun weiter?

    Viele Grüße

    Sabine

  • Naja- der eine zumindest scheint sehr stark geschädigt zu sein. Das stand im Eingangspost.

    Ja. Malve schreibt aber trotz Therapie. Die gab es vorher nicht, Andrea hatte den hohen Druck nicht bemerkt.

    Viele Grüße von Silli

  • Hallo Andrea,

    hast Du jetzt schon Deinen Bericht?

    Es wäre mal interessant, die Diagnose zu erfahren.

    Es geht ja bei Dir um die Frage der Linsenentfernung.

    Hier wurde ja postuliert, daß Du ein Engwinkelglaukom haben könntest.

    So weit ich weiß, besteht der operative Eingriff dann aber darin, daß man ein kleines Loch in die Regenbogenhaut schneidet,

    man nennt das Iridotomie.

    Eine völlig gesunde Linse zur Drucksenkung zu entfernen ist schon ungewöhnlich.

    Vielleicht liegt ja bei Dir trotz Deines jugendlichen Alters eine Linsentrübung vor. Dann wäre die Entfernung der Linse

    wiederum gerechtfertigt.

    Viele Grüße - Malve