Augentropfen Nebenwirkungen umgehen

  • Hallo an alle!

    Nebenwirkungen der Augentropfen am Auge sind schon schlimm genug.

    Aber die systemischen Nebenwirkungen sind eine Zumutung.

    Bei mir z.B. unter Dorzovision comp vision: Übelkeit, Schwäche, Arme und Beine schwer wie Blei und Müdigkeit.

    Ja, drücken Sie denn auch auf das Tränenpünktchen, fragt der Augenarzt. Natürlich mache ich das, ganz korrekt, wie vorgeschrieben.

    Also: Tropfen rein

    dann: Auge sanft schließen

    dann: Druck auf das Tränenpünktchen für 5 Minuten

    Hilft nur nicht.

    Kann auch gar nicht helfen.

    Weil:

    1. Die Haltefähigkeit des Auges für den Augentropfen beträgt nur ca 20%

    Den Rest transportiert das Auge sofort wieder heraus.

    2. Der Heraustransport der ca 80% erfolgt über das Tränenpünktchen in die Nase und zwar mit dem ersten Lidschluß.

    Von der Nasenschleimhaut wird der Tropfen aufgenommen und in die Blutbahn transportiert und entfaltet dort seine

    Nebenwirkungen.

    Daraus ergibt sich, daß die Tropftechnik wie folgt verändert werden muß.

    1. Tropfen rein

    2. Bei noch geöffnetem Auge Druck auf das Tränenpünktchen

    3. Jetzt erst das Auge erst schließen

    Jetzt versucht das Auge, die 80% abzusondern. Über das Tränenpünktchen geht nicht mehr, Da sitzt mein Finger vor.

    Nach einer gewissen Zeit kullert (oder läuft) deshalb über den Außenwinkel des Auges eine Träne heraus. Ich warte immer

    bis zu 5 Minuten, damit wirklich alles gut abläuft.

    Die Träne wird sorgfältig feucht abgewischt.

    Nachdem ich das 3 Tage praktiziert hatte, waren die oben genannten Nebenwirkungen verschwunden.

    Das Ablaufen über den Außenwinkel kann man noch beschleunigen, indem man den Kopf etwas zur Seite neigt.

    Zusammenfassung:

    Nach dem Tropfen erst auf das Tränenpünktchen drücken und erst dann das Auge schließen.

    Lange genug warten, bis die überschüssige Flüssigkeit aus dem Auge herausgelaufen ist.

    Gruß Malve

  • Hallo malve,

    viele Dank für den Tipp. Du hattest das ja vor ein paar Tagen schon mal in einem anderen Beitrag beschrieben.

    Seidem handhabe ich das genau so, es ist ganz einfach, und das Beste es hilft !!!:o*.

  • Huhu malve!

    Ich in noch ein Tropfneuling und habe bisher noch keine Nebenwirkungen. Damit das auch lange so bleibt, bin ich dankbar für deinen tollen Tipp und werde ihn ab morgen anwenden. Dankeschön!

    Zur Tropftechnik und meinen Tropfen bekam ich übrigens leider weder vom Augenarzt noch in der Apotheke die wichtigsten und in meinen Augen nötigen Infos...

    Liebe Grüße an Dich!

    Mein Glaukom ist am 22.05.19 frisch geschlüpft und das haben wir zwei gleich mal mit einer Runde Latanoprost begossen.:anstossen: Bin mal gespannt, wie es mit uns beiden weitergeht. :lesen2:

  • Hallo Wechselauge,

    danke für Deine Rückmeldung.

    Bitte achte darauf, daß Du nach dem Drücken auf das Tränenpünktchen das Auge wirklich sanft schließt,

    und nicht blinzelst,

    sonst wird zu viel von den Augentropfen durch die Wimpern herausgedrückt.

    Eine gewisse Verweildauer der Augentropfen ist wichtig für die Wirkung.

    Man braucht ein bißchen Geduld, das Ablaufen über die Außenseite dauert natürlich länger als das

    Abströmen über das Tränenpünktchen.

    Wenn es zu lange dauert, hilft es, den Kopf zur Seite zu neigen.

    Viele Grüße - Malve

  • Vielen Dank für diese Info, ich habe schon an mir gezweifelt, weil ich der Meinung war, dass ich es genau nach Anweisung mache.

    Ich hatte schon etliche schlaflose Nächte (Augentropfen Tavu Latanoprost+Timolol), habe auf morgendliches Tropfen gewechselt. Dann letzte Woche der Knaller: Irre Kopfschmerzen, Schüttelfrost, Tinnitus, Übelkeit, Gleichgewichtsprobleme.

    Mein HA schrieb mich mit Infekt, den ich nie hatte.

    Nebenwirkungen der Augentropfen als Begründung lehnte er vehement ab.

    Zum Glück kann ich Morgen zum AA.

  • latanoprost mit timolol muss am Abend getropft werden und in 24 Stunden nur einmal!!!!

    Hast du beim Wechsel nach 12 Stunden getropft?

    Das kann das Chaos erklären: dann kehrt sich die Wirkung um, also Druck hoch und nicht runter.

    Tropfe immer genau nach Vorschrift und nie ohne Rücksprache ändern

    Ohne Musik wäre alles nichts. (frei nach Mozart)

  • Nein, ich habe an dem Abend das Tropfen weg gelassen. Schon aus dem Grund, dass ich todmüde war und nächtelang (eigentlich ab dem 6.-7. Tag der Einnahme) nicht mehr richtig schlafen konnte.

    Daran kann es also nicht liegen.

    Ich fahre nachher zur AÄ.

    Einmal editiert, zuletzt von Goldie19 (18. Oktober 2019 um 08:13) aus folgendem Grund: Fehler

  • Neue Medikamente bekommen, einmal zurück zu Latanoprost (nur abends) und neu Azopt morgens und abends.

    Auf jeden Fall keinen Betablocker mehr, auf den ich anscheinend negativ reagiere.

  • Prima!

    Azopt ist eine Emulsion, vorher schütteln. Nach ungefähr 10 Minuten bleibt im Augenwinkel so ein Schmier der Emulsion in weiß. Kann man sehr gut mit einem Wattestäbchen wegnehmen. Eine Seite, ein Auge, dann ist es hygienisch.

    Das ist eine gängige gut erprobte Kombination.

    Viel Erfolg

    Jenat

    Ohne Musik wäre alles nichts. (frei nach Mozart)

  • Die Wirk- und Hilfstoffe sind halt nicht ohne. Beide mit starken Konservierungsstoffe.

    Hallo Marxx

    Das Verteufeln von Konservierung ist fachlich nicht gut.

    Ich tropfe seit 2011 mit Konservierung ohne Probleme.

    Konservierung kann ein Problem sein, muss aber nicht.

    Ohne Musik wäre alles nichts. (frei nach Mozart)

  • @ Malve

    danke für den Tipp - erst den Tränenpunkt zuzudrücken und dann das Auge sanft zu schließen.
    Hatte es bisher in der Reihenfolge anders herum gehandelt - Auge schließen, dann Tränenpunkt zudrücken. (wie auch bei Prof. Strempel beschrieben

    Meine Frage:
    Weshalb wartet man, bis über den Außenwinkel des Auges eine Träne kullert?
    Dies passiert bei mir nicht.
    Habe echt lange - mehrere Minuten - gewartet.

    Mit besten Grüßen
    Euer Kneifer

  • Hallo Kneifer!

    Das sind Malves persönliche Erfahrungen. Die offiziellen Empfehlungen sind so, wie Du es geschildert hast.

    Müssen muss man eh nie was.... Du entscheidest selbst was Du wie machen möchtest.


    Viele Grüße

    Sabine

  • Vielen herzlichen Dank für die präzise Beschreibung der Tropftechnik <3.

    Wenn ich das richtig verstanden habe, bedeutet das auch, dass wenn man beide Augen tropfen soll, man immer erst das 1. Auge macht, dann für ca. 3 Minuten den Tränenkanal zudrückt und das Auge schließt und danach erst das selbe mit dem anderen Auge.

    Ich habe das gestern mal so gemacht, dauert dann zwar doppelt so lange, aber das ist ja kein Zeitverlust, weil man nicht wartet, sondern frei nach Eckhart Tolle im gegenwärtigen Moment ruht ;o).

    Gekullert ist bei mir auch nicht, was aber vielleicht daran liegt, dass ich ohnehin trockene Augen habe. Dann wird das wahrscheinlich eher absorbiert.

    Mir erscheinen die Ausführungen von Malve zu dieser Technik sehr einleuchtend, und der Erfolg (im Bezug auf systemische Nebenwirkungen) gibt ihm ja auch Recht.

    Zu Ärzten habe ich nur bedingt noch Vertrauen.

    Ein Arzt beim UKE meinte sogar, man bräuchte die Tränenkanäle gar nicht zudrücken, außer wenn man schwanger ist. Ich hatte den Eindruck, dass er gedacht hat, dass manche das nicht hinbekommen, dadurch demotiviert werden und deshalb ganz aufhören zu tropfen...

  • Hallo Tashi!

    Wenn ich das richtig verstanden habe, bedeutet das auch, dass wenn man beide Augen tropfen soll, man immer erst das 1. Auge macht, dann für ca. 3 Minuten den Tränenkanal zudrückt und das Auge schließt und danach erst das selbe mit dem anderen Auge.

    Ich habe das gestern mal so gemacht, dauert dann zwar doppelt so lange, aber das ist ja kein Zeitverlust, weil man nicht wartet, sondern frei nach Eckhart Tolle im gegenwärtigen Moment ruht ;o) .

    Das wird generell immer so empfohlen, dass da ein Auge nach dem anderen getropft werden soll.

    Ein Arzt beim UKE meinte sogar, man bräuchte die Tränenkanäle gar nicht zudrücken, außer wenn man schwanger ist. Ich hatte den Eindruck, dass er gedacht hat, dass manche das nicht hinbekommen, dadurch demotiviert werden und deshalb ganz aufhören zu tropfen...

    Dann hat er sich eben getäuscht. Steht ja mittlerweile auch in ganz vielen Beipackzetteln drin, dass man abdrücken soll.


    Viele Grüße

    Sabine

  • Hallo @ all,

    rein interessehalber:
    Weshalb wird eigentlich empfohlen ein Auge nach dem anderen zu tropfen?
    Beide gleichzeitig tropfen und beide Tränenkanälchen zudrücken ist wohl nicht so ratsam?

    Wisst ihr den Grund?

    Liebe Grüße
    Euer Kneifer

  • Hallo Kneifer!

    Weshalb wird eigentlich empfohlen ein Auge nach dem anderen zu tropfen?
    Beide gleichzeitig tropfen und beide Tränenkanälchen zudrücken ist wohl nicht so ratsam?

    Wisst ihr den Grund?

    Klar, Du hast an jedem Auge einen Tränenkanal. Und in der Zeit, in der Du das zweite Auge tropfst, läuft im ersten Auge schon etwas von dem Tropfen über den Tränenkanal in den Nasen-Rachen-Raum ab.

    Viele Grüße

    Sabine

  • ich habe immer beide Augen ganz schnell hintereinander getropft und eine Technik (mit beiden Händen im Einsatz) entwickelt, so das alles sofort abgedrückt war. :freuen_:

    Hier auch. Mit allen verfügbaren Händen (und Fingern). :Strauß:

    Nach gut 30 Jahren der Übung geht das...

  • Hallo Kneifer!

    Klar, Du hast an jedem Auge einen Tränenkanal. Und in der Zeit, in der Du das zweite Auge tropfst, läuft im ersten Auge schon etwas von dem Tropfen über den Tränenkanal in den Nasen-Rachen-Raum ab.

    Viele Grüße

    Sabine

    OK - vielen Dank.

    Wenn durch das Abdrücken des Tränenkanals verhindert wird, dass etwas vom Augentropfen/ Wirkstoff über den Tränenkanal in den Nasen-Rachen-Raum abläuft - dann müsste doch evtl. Prostaglandine/ Monoprost auch in der Schwangerschaft weiter zu tropfen möglich sein?!
    Und somit keine Gefahr fürs Ungeborene oder Risiko für Frühgeburt?

    Oder?


    Liebe Grüße
    Euer Kneifer

  • Wenn durch das Abdrücken des Tränenkanals verhindert wird, dass etwas vom Augentropfen/ Wirkstoff über den Tränenkanal in den Nasen-Rachen-Raum abläuft

    Hallo Kneifer,

    komplett verhindern kann man die allgemeinen Nebenwirkungen nicht, ich tropfe z.B. Timolol (also Betablocker) 3 x täglich, drücke die Tränenpünktchen 5 Minuten ab und habe darunter trotzdem eine verringerte Ruheherzfrequenz (aber alles noch im normalen Bereich), so daß ich den vorher genommenen Betablocker absetzen konnte.

    Ob da noch was über den Tränenkanal abgeflossen ist oder über die Schleinhäute des Auges in den

    Kreislauf gelangt, weiß ich nicht.


    Ohne das Abdrücken der Tränenpünktchen geht es bei der hohen Timolodosierung und zusätzlich auch noch Brimonidin 3 x täglich nicht, weil dann die Nebenwirkungen nicht mehr auszuhalten sind.

    Wenn Dich speziell die Frage interessiert, ob und wieviel vom Monoprost (Wirkstoff Latanoprost) in den Blutkreislauf übergeht, müßte man die Produktinformation nachlesen. Auf die Produktinformation

    haben nur Ärzte und Apotheker Zugriff.

    Du könntest Dich also mit dieser Frage an Deine Apotheke (am besten eine große Klinikapotheke) wenden.

    Beste Grüße - Malve