Augentropfen Nebenwirkungen umgehen

  • Prostaglandine/ Monoprost auch in der Schwangerschaft weiter zu tropfen möglich sein?!
    Und somit keine Gefahr fürs Ungeborene oder Risiko für Frühgeburt?

    da es, aus leicht nachvollziehbaren Gründen, keine Studien über den Gebrauch in der Schwangerschaft/Stillzeit gibt, wird jeder Hersteller/Arzt/Apotheker generell davon abraten.

    Das es kein Risiko für das Ungeborene gibt, das wird garantiert niemand unterschreiben.

    Wenn nichts anderes zur Verfügung steht, wird man das Risiko eingehen oder nach Alternativen suchen müssen.

  • Hallo Kneifer!

    Und somit keine Gefahr fürs Ungeborene oder Risiko für Frühgeburt?

    Weißt Du, das ist ein besonders heikles Thema und Prostaglandine sind in der Schwangerschaft kontraindiziert.

    Wirkstoff geht immer auch ins Blut, das lässt sich auch durch das Abdrücken nicht verhindern.


    Viele Grüße

    Sabine

  • Hallo Sabine,

    danke für die Rückmeldung.
    Oh man ... aufgrund vieler weiterer Erkrankungen sind andere Augentropfen fast tabu .... werde auf alle Fälle die Telefonsprechstunde nutzen.
    Meine Frauenärztin - sonst echt top ... sieht in den Augentropfen kein Problem.
    Meine Haus-Augenärztin - ist der Meinung, ich müsste es mit Gynäkologin klären ... somit beißt sich die Katze in Schwanz.

    Bin ich froh, dass es das Forum gibt.


    An dieser Stelle - an alle ein riesengroßes Dankeschön.

    Liebe Grüße
    Euer Kneifer

  • Es gab hier schon Frauen, die Fehlgeburten hatten:'C.

    So eine Therapieentscheidung gehört absolut in Ärztehand und da müssen dann AA und Gynäkologe zusammenarbeiten. Und jedes Risiko muss beachtet werden, auch wenn es klein ist.

  • Prostaglandine wirken systhemisch:

    Irisfarbe

    Haarwachstum

    Usw.

    Es sind steuernde Einflüsse und das ist bei einem ungeborenen Baby echt keine Option - das ist meine private Sicht.

    Ohne Musik wäre alles nichts. (frei nach Mozart)

  • Da wird die Gefahr durch Prostaglandin-Augentropfen bei Schwangeren als nicht wesentlich eingeschätzt, und das ist

    immerhin eine Meinungsäußerung der Charite.

    na ja, aber sie schreiben, es ist nicht das Mittel der ersten Wahl.

    Wäre ich in der Situation, würde ich mir ein SLT machen lassen und schauen ob ich zu den Glücklichen gehöre, bei denen sie wirkt.

  • Prostaglandine wirken systhemisch:

    Irisfarbe

    Haarwachstum

    Usw.

    Es sind steuernde Einflüsse und das ist bei einem ungeborenen Baby echt keine Option - das ist meine private Sicht.

    Was ist denn, deiner Meinung nach, eine Option in solchen Fällen? Betablocker haben zahlreiche Nebenwirkungen und führen zu einem Untergewicht bei Ungeborenen.

    Manche müssen gar drei Wirkstoffe tropfen. Bei einem Ausgangsdruck von 30, wird man auch durch eine SLT und sogar mikrochirurgische OPs die AT nicht komplett los. Filtrierende OPs sind enorm riskant, weil in jungem Alter die Vernarbungsgefahr noch sehr hoch ist. Und Kinder wollen Patientinnen im gebärfähigen Alter trotzdem.

  • An alle ein riesengroßes Dankeschön.

    Es ist wirklich nicht einfach.

    Beta-Blocker:
    muss ich aufgrund Herzinsuffizienz nehmen (nach einer Myokarditis/ Perikarditis)
    Sind als AT kontraindiziert: bei Herzinsuffizienz, niedrigem Blutdruck (liegt bei mir vor - tagsüber häufig 90/60 mmHg/ nachts diastolisch teilweise bei 40 mmHg)

    Karboanhydrasehemmer:
    - Senkung Kaliumspiegel im Blut - aufgrund Z.n. Myokarditis - zurückgebliebener Herzinsuffizienz --> Gefahr Herzmuskel weiter geschwächt

    - Auftreten stärkerer Müdigkeit --> aufgrund Fatigue-Syndrom - Gefahr: weitere Verstärkung/ Verschlechterung

    - relativ viele systemische Nebenwirkungen - beziehen sich diese auf die Gabe in

    Tablettenform oder können diese auch bei Tropfen auftreten?

    - Verschlechterung bei Patienten mit Hornhautproblemen

    --> zählt hierzu auch eine „dünnere“ Hornhaut? 

    --> ist dies gleichzusetzen mit einer geringen Endothelzelldichte der Hornhaut?

    - nicht selten treten Allergien auf in Bezug auf Dorzolamid

    --> reagiere auf sehr viele Medikamente allergisch

    Wäre es evtl. eine Alternative während der Schwangerschaft und Stillzeit gar nicht zu tropfen?
    Allerdings dann die Gefahr, dass Glaukom voranschreitet - habe Normaldruck-Glaukom.


    @ Parchita - was ist SLT?


    Euch allen nochmals ein riesengroßes Dankeschön.

    Euer Kneifer



    Einmal editiert, zuletzt von Kneifer (6. November 2019 um 17:00) aus folgendem Grund: Anpassung Schriftgröße

  • slt ist eine Lasertherapie zur Drucksenkung

    Ohne Musik wäre alles nichts. (frei nach Mozart)

  • Nochmal ein Nachtrag: minimalinvasive Eingriffe können in einigen Fällen nicht komplett tropfenfrei machen bei hohem Ausgangsdruck. Ich war wohl zu resolut. Manche haben aber Glück. Laut meinem AA ist das unterschiedlich. Eine genaue Statistik ist mir aber nicht bekannt.

    Über Betablocker in der Schwangerschaft habe ich über Untergewicht bei Ungeborenen gelesen. Embryotox schreibt allerdings etwas Anderes darüber, danach sind Betablocker wohl ein Mittel der ersten Wahl in der Schwangerschaft.

    Ich würde einen Befund mit gemessen Augendrücken beim HAA anfordern und damit zu allen möglichen Augenärzten gehen und nachfragen, also wirklich mit vielen Termine vereinbaren und mich in verschiedene Kliniken überweisen lassen und immer betonen, dass eine Schwangerschaft geplant ist und ein stabiler Augendruck trotzdem im Vordergrund stehen muss. Aus dem Forum gingen manche Patientinnen mit der Frage auch in ein Kinderwunschzentrum, meine ich. Dort wissen die Ärzte evtl. mehr über Toxizität der Wirkstoffe.

    Einfach ist das Thema nicht. Ich persönlich hätte Angst unter einer Therapie mit drei Wirkstoffen schwanger zu werden.

    Einmal editiert, zuletzt von Jona (7. November 2019 um 01:23)

  • Das sind ganz schwierige Abwägungen und Glaukom wird auch familiär weitergegeben. Ich bin zum

    Nochmal ein Nachtrag: minimalinvasive Eingriffe können in einigen Fällen nicht komplett tropfenfrei machen bei hohem Ausgangsdruck. Ich war wohl zu resolut. Manche haben aber Glück. Laut meinem AA ist das unterschiedlich. Eine genaue Statistik ist mir aber nicht bekannt.

    Über Betablocker in der Schwangerschaft habe ich über Untergewicht bei Ungeborenen gelesen. Embryotox schreibt allerdings etwas Anderes darüber, danach sind Betablocker wohl ein Mittel der ersten Wahl in der Schwangerschaft.

    Aus dem Forum gingen manche Patientinnen mit der Frage auch in ein Kinderwunschzentrum, meine ich. Dort wissen die Ärzte evtl. mehr über Toxizität der Wirkstoffe.

    Einfach ist das Thema nicht. Ich persönlich hätte Angst unter einer Therapie mit drei Wirkstoffen schwanger zu werden.

    Dem schließe ich mich voll an.

    Ohne Musik wäre alles nichts. (frei nach Mozart)

  • Also ich bin bisher bei uns in der Familie die Einzige mit Glaukom. Der Bruder meines Großvaters war stark kurzsichtig alle anderen sind schwach kurzsichtig oder augengesund. Mit meiner 14-jährigen Schwester, die keine Brille braucht, gehe ich trotzdem alle 6 Monate zum AA und lasse ihren AID messen und die Sehnerven kontrollieren, so ist man auf der sicheren Seite.

    Ich hoffe nur, sie vererbt kein Glaukom.

    Was man aber den Kindern vererbt, weiß man wirklich nie.

  • Karboanhydrasehemmer

    Hallo Kneifer,

    Carboanhydrasehemmer sind in der Schwangerschaft und in der Stillzeit kontraindiziert. Der Hersteller Santen spricht sich in seiner

    Produktinformation zu Trusopt-S ganz klar gegen eine Anwendung aus.

    In Tierexperimenten führten sie bei Kaninchen zu Mißbildungen (=teratogene Effekte) und sie gehen auch in die Muttermilch über.

    Ich habe den Absatz aus der Produktinformation kopiert und wollte ihn hier einfügen, habe aber gerade ein kleines technisches Problem.

    Es tut mir sehr leid, daß ich keine bessere Nachricht für Dich habe.

    Trotzdem beste Grüße - Malve

  • Hallo Kneifer!

    Wäre es evtl. eine Alternative während der Schwangerschaft und Stillzeit gar nicht zu tropfen?
    Allerdings dann die Gefahr, dass Glaukom voranschreitet - habe Normaldruck-Glaukom.

    Einfach mal nicht mehr zu tropfen ist auch keine Alternative, oder wie siehst Du das?

    Während einer Schwangerschaft geht der Druck- in der Regel- von ganz alleine runter. Aber ob das ausreichend ist, um eine mögliche weitere Schädigung auszuschließen, ist fraglich.

    Leider kann man eine weitere Schädigung nur durch Kontrollen ausschließen oder dann ggf. auch bestätigen.

    Wirklich konkrete Aussagen zu Einfluss/Schädigungen des Kindes im Mutterleib wird man wohl nie zu 100% bekommen.

    Testversuche an Schwangeren werden nun mal (und das ist ja nun auch richtig so!) nicht gemacht.

    Schwieriges Thema! Heikles Thema!

    Liebe Grüße

    Sabine

  • Da gibt es keine Garantien. Man kann sich nur die verschiedenen Risiken bewusst machen und diese dann gegeneinander abwägen. Auf dieser Grundlage kann man sich dann wenigstens bewusst entscheiden, ob man solch ein Risiko eingehen mag beziehungsweise kann. Ich habe das bereits vor einigen Jahren für mich ausgeschlossen. Ich bin darüber zwischenzeitlich froh.