Hallo liebe Mitstreiter,
zuerst mal vielen lieben Dank für Euer Engagement, eure Tipps und das sehr hilfreiche Forum. Sorry, ist ein langer Text geworden. Aber irgendwie läuft es nicht gut seit der Diagnose.
Die drängenste Frage, wie ich denn Tropfen muss, wurde mir schon hilfreich beantwortet im Forum.
Ich wollte die Chance nutzen und mich kurz vorstellen und vielleicht kann mir auch Jemand von Euch noch Tipps geben.
Ich bin 45 jung und weiblich. Meine Mutter leidet auch an Glaukom und Makuladeg. und ist mittlerweile erblindet. Deshalb war ich auch brav regelmäßig bei der Augendruckmessung. In den letzten 2 1/2 Jahren sogar mehrmals im Jahr, weil ich wg. Einnahme eines Rheumamittels regelmäßig bei AA untersucht werden musste. Im Feburar 2019 stellte man einen Druck von li 21 und re 21 (16 Uhr) fest. Da meinte der AA, da sollte man in 3 Monaten (also vergangene Woche) ein Tagesprofil machen, vor allem wegen meiner Veranlagung und weiteren Risikofaktoren (Kurzsichtigkeit, Medikamenteneinnahme, Mutter), weil abends sollte der Druck eigentlich niedriger sein.
Letzte Woche stellte der AA nun nach 4x Augendruckmessen, OCT (nicht vom AA empfohlen, das fand ich selbst sinnvoll!), Pachy und Gesichtsfeld völlig überraschend fest, dass ja meine rechten Sehnervenfasern ausgedünnt sind und links bereits leichte Nervenfaserndefekte bestehen. Dazu hat er nur das OCT angeschaut und die Druckwerte. Ich hatte hohen Augendruck aufgrund der Risikofaktoren erwartet, aber keinen Defekt, sei er noch so gering. Ich war völlig schockiert und konnte auch so schnell nicht an Fragen denken, die mir jetzt durch den Kopf gehen. Mein Mann war dabei und meinte im Nachhinein, er war auch total geschockt, der Arzt hätte 2x (morgens fingen die OPs mit massenweisen Patienten schon an) gegähnt und mich kein einziges Mal angeschaut. Meine wenigen Fragen wurden abgewimmelt. Frage nach dem Cortisonnasenspray (wg. stark vergrößerter Nasenmuscheln): sofort weglassen. Asthma ignoriert und Frage nach Konservierungsstofffreien Tropfen wg. zahlreichen Allergien: ignoriert. Gesichtsfeld hat er gar nicht mehr angeschaut und somit auch nicht mit mir besprochen, nochmal selbst irgendwas an mir untersucht auch nicht. Ich können natürlich noch in die Augenklinik in Ulm, die messen auch nachts und machen mehr Untersuchungen, aber eigentlich gäbe es dafür keinen Grund, ich wüsste es jetzt ja. Und er würde Tropfen wenn es seine Augen wären. Ich solle die Tropfen ab sofort 1 in jedes Auge abends nach dem Zähneputzen geben, wenn ich ins Bett gehe. Und, das sei wie zu hoher Puls, da nimmt man ja auch Tabletten ein. Und ich soll in drei Monaten wieder kommen. Tschüss. Dann war er weg und ich hatte ein Rezept für 3 Monate Latanoprost Pfizer in den Händen. Die Druckwerte waren re 20/ li 21 (8 Uhr), re 21/ li 25 (11 Uhr), re 23/ li 21 (14 Uhr), re 23/ li 23 (16 Uhr). Davon noch 2 weg wg. dicker Hornhaut.
Und dann fing natürlich zuhause mein Köpfchen an zu arbeiten und es tauchten so viele Fragen auf. Welches Glaukom hab ich eigentlich? ICD H40.9) ist ja nicht so genau. Dass ich nur alle 24 Stunden tropfen soll erfuhr ich hier. Weil "beim zu Bett gehen" ist ja schon flexibel bei mir. Welchen Druck strebt er an? Welche Medikamente (sind sehr viele wegen weiterer chronischer Erkrankungen) soll ich versuchen zu tauschen? War eigentlich das Gesichtsfeld in Ordnung? Ja ist es zum Glück noch. Das klärte ich gleich am nächsten Morgen bei der Arzthelferin telefonisch ab. Und dann noch die schlimme Befürchtung: Ich hab die Arztbriefe nochmal genau studiert. Da waren im Oktober 2017 die Werte schon deutlich höher als sonst, nämlich li 20 und re 19 (16:01 Uhr). Das ist natürlich alles noch im Normbereich, aber ich frage mich jetzt schon, hätte man da nicht schon früher sicherheitshalber schauen sollen, weil ja nachmittags - lt. AA - die Werte am niedrigsten sein sollen. Und damit habe ich mir auch schon die nächste Frage beantwortet: Wie können in drei Monaten (von Februar bis jetzt) die Nervenfasern schon Schaden genommen haben. War ja vermutlich schon länger erhöhter Druck
Nachdem ich schon nach dem 5 Tag Probleme mit meinem ansonsten unproblematischen Asthma bekam und Atemnot hatte, empfahl mir meine Lungenfachärztin, dass man die Medikation nochmal prüfen sollte, da es doch einzelne Fälle gäbe, die mit Latanoprost Asthmaprobleme haben.
Und ich hatte ja noch die oben beschriebenen Fragen und noch ein paar wenige mehr. Also rufe ich beim AA gestern an und erkläre mein Dilemma und bitte um einen Termin, da ich damit nicht bis August warten möchte. Zusammengefasst: Ich solle mich nicht so anstellen, sei doch alles nicht schlimm, was soll man da jetzt bereden und Atemnot kann man ja auch so mal bekommen. Und Termine hätte sie keine für mich. Boah. Das saß. Erst als ich dann meine Lungenfachärztin erwähnte, war sie zumindest bereit mal mit dem AA zu sprechen. Mal abwarten, ob sie sich überhaupt wieder meldet. Ich hab wirklich Verständnis, dass es immer eng ist mit Terminen, aber ich wäre über ein 5-Minuten-Telefonat mit dem AA schon froh. Und "besänftigen" wie ein Kleinkind oder ne tüdelige alte Frau geht echt nicht.
Alles in allem kein vertrauensvoller Einstieg in die Glaukomtherapie. Wenn mir Jemand von Euch einen Tipp für einen guten AA in Ulm/ Neu-Ulm und Umgebung sagen kann, dann bin ich dankbar. Weil für mich ist die Weiterbetreuung dort eher fraglich. Sollte ich vielleicht doch zur weiteren Diagnostik in die Augenklinik? Was meint Ihr? Meine Mutter würde bei Bedarf nach Tübingen überwiesen werden von ihrem AA. Meiner meinte ich sollte in die Ulmer Augenklinik. Und, falls wenn ich die Behandlungsunterlagen dort abholen möchte, kann man die OCT-Bilder auf CD brennen oder wie funktioniert das?
Vielen lieben Dank an Alle, die bis zum Schluss meinen langen Text durchgelesen haben.
Liebe Grüße
Eure Trauminsel